DE1242098B - Verfahren zur Herstellung von Druckformen fuer den Rakeltiefdruck - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Druckformen fuer den RakeltiefdruckInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Int. Cl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
G03f
Deutsche KL: 57 d - 7
G33538IX a/57d
9. November 1961
8. Juni 1967
7. Dezember 1967
Auslegetag:
Ausgabetag:
Patentschrift stimmt mit der Auslegeschrift überein
Ausgabetag:
Patentschrift stimmt mit der Auslegeschrift überein
In den Druckformen für den Rakeltiefdruck ist bekanntlich das Druckbild vertieft in die Druckform
eingeätzt oder eingraviert. Zur Wiedergabe von Tonwerten werden für die Herstellung der Ätzungen vorwiegend
noch Halbtonvorlagen verwendet. Diese in die Druckform eingeätzten Tonwerte sind in der
Ätzung mit dem Tiefdruckrasternetz durchzogen. Der Tiefdruckraster ist bei den Druckformen für den
Rakeltiefdruck notwendig, um die sogenannten Rakelstege zu gewinnen, die für die Rakelführung
erforderlich sind. Bei Ätzungen nach Halbtonvorlagen besteht das Druckbild aus gleich großen Zellen
oder Näpfchen, die je nach den Tonwerten des Halbtondiapositivs verschieden tief in das Kupfer eingeätzt
und durch die Rakelstege voneinander getrennt sind.
Bekanntlich bestehen bei der Herstellung von Ätzungen nach Halbtonvorlagen, besonders für den
Mehrfarbendruck, erhebliche Schwierigkeiten. Die Ursachen hierfür sind zweifacher Art:
1. können die Teilfarben der Halbtonretuschen nicht, wie z. B. beim Offsetdruck, auf einfache
und sichere Weise angedruckt werden, um sie auf ihre Tonwertrichtigkeit zu überprüfen, und
2. können während des Ätzvorganges die Tonwerte der Halbton vorlagen erheblich verschoben
und verfälscht werden.
Die Auswirkung dieser beiden Unsicherheitsfaktoren ist, daß meistens mehr oder weniger umfangreiche
sogenannte Zylinderkorrekturen an den Auflagedruckformen notwendig sind, die schon wegen
des erforderlichen Stillstandes der Maschine kostspielig sind. Um diese Unsicherheiten und Schwierigkeiten
zu beheben, wurden verschiedene Methoden und Verfahren für den sogenannten »autotypischen
Tiefdruck«, in letzter Zeit richtiger »flächenvariabler Tiefdruck« genannt, entwickelt. Für den flächenvariablen
Tiefdruck werden die Ätzungen nach Rastervorlagen hergestellt, die auch in den Bildschatten
die rakelstegergebenden Rasterlinien enthalten. Da die Rasternegative, von denen die für die
Ätzung notwendigen Rasterpositive angefertigt werden, nach den Halbtonpositiven hergestellt werden,
kann die erwähnte Unsicherheit in der Retusche nicht behoben werden. Tonwertfehler in den Halbtonpositiven
sind zwangläufig auch in den Rasternegativen bzw. Rasterpositiven enthalten. Rasterpositive für
den Tiefdruck wirken bekanntlich infolge der einkopierten Tief druckrasterlinien für den Betrachter sehr
kontrastarm und flau und lassen sich daher auf ihre Tonwertrichtigkeit kaum beurteilen. Wegen des Mangels an
Verfahren zur Herstellung von Druckformen für den Rakeltiefdruck
Patentiert für:
Josef Görig,
Ditzingen bei Stuttgart, Schillerstr. 26
Als Erfinder benannt:
Josef Görig, Ditzingen bei Stuttgart
Kontrast ist es auch nicht gangbar, von diesen Rasterpositiven Offsetkopien auf Zn-Platten anzufertigen
und davon einen Andruck im Offsetverfahren herzustellen. Dieser Offsetandruck würde genauso kontrastarm
und flau sein wie das Rasterpositiv und mit dem Druck von der Tiefdruckätzung in keiner Weise übereinstimmen.
Zur Erläuterung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung sei auf die Zeichnung Bezug genommen:
Fig. 1 zeigt einen vollen Ton, d.h. eine gleichmäßig
voll gefärbte Fläche oder einen Tonwert von 100%: ■
F i g. 2 erläutert die Wiedergabe eines solchen vollen Tones in einer Tiefdruckform, in der die Volltonfläche
mit der Lineatur eines Tiefdruckrasters durchzogen ist, dessen lineares Verhältnis von Weiß
zu Schwarz gleich 1:2,5 ist. Flächenmäßig betrachtet,
beträgt hier der Anteil der Lineatur 49%.
Betrachtet man andererseits die Wiedergabe eines sogenannten Graukeiles, d. h. eines von Hellgrau bis
Schwarz verlaufenden Tonwertes mit Autotypierraster, so- entspricht dieser im Rasterpositiv der
Fig. 3. Der Tonwertumfang geht hier also von 1 im oberen Teil der Figur bis 100 im unteren Teil.
F i g. 4 zeigt den gleichen, von Hellgrau bis Schwarz verlaufenden Tonwert, jedoch umgewandelt
mit einem Tiefdruckraster der F i g. 2 in ein Rasterpositiv für die flächenvariable Methode. Für die
Rastrierung ist ein Tiefdruckkontaktraster mit einem Verhältnis von Weiß zu Schwarz gleich 1:2,5 verwendet.
Ein Vergleich mit dem Autotypierrasterpositiv der F i g. 3 zeigt, daß der Flächeninhalt der
druckenden Elemente des Rasterpositivs der F i g. 4 weniger als 50% beträgt, also der Tonwertumfang
sich nicht ganz von 1 bis 50 erstreckt.
F i g. 5 ist eine gleichartige Darstellung des verlaufenden Tonwertes, jedoch bei Verwendung eines
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feineren Tiefdruckkontaktrasters mit einem linearen Verhältnis von Weiß zu Schwarz gleich 1:3. Das
Rasterpositiv hat hier einen Tonwertumfang, der etwas mehr als 1 bis 50 beträgt.
F i g. 6 stellt die Wiedergabe des gleichen verlaufenden Tonwertes in einem Autotypierrasterpositiv
nach dem sogenannten Dultgen-Verfahren dar, bei dem der Tonwertumfang nur bis zum Schachbrettmuster
geht. Auch hier beträgt der Tonwertumfang nur 1 bis 50.
Zusammenfassend läßt sich also feststellen, daß bei der bekannten Bildaufteilung der kräftigste Tonwert in Rasterpositiven für den Tiefdruck nur etwa
50% des Volltones (Fig. 1) aufweist.
Will man nun im Herstellungsgange der Tiefdruckätzungen die Bildaufteilung mittels Raster vornehmen,
um vom Rasterdiapositiv zunächst für die Farbwertbeurteilung einen Offsetandruck anzufertigen,
so soll das Rasterpositiv einen vollen Tonwertumfang von 1 bis 100 aufweisen; denn da die Rasterelemente
in der Offsetplatte nur zweidimensional wiedergegeben sind, ist dieser Umfang notwendig. In
der Tiefdruckätzung sind aber die gleichen Rasterelemente dreidimensional, die Farbmenge in jedem
Rasterelementnäpfchen also proportional größer, und der Abdruck der Tonwerte würde viel zu kräftig
werden, wenn man das gegebenenfalls retuschierte Rasterdiapositiv mit dem Tonwertumfang von 1 bis
100 unverändert auf den Tiefdruckzylinder übertragen würde. Hier wäre wegen der hinzukommenden
Tiefe der Rasterelemente ein Tonwertumfang von etwa 1 bis 50 durchaus genügend. Rasterdiapositive
mit diesem geringen Tonwertumfang sind aber aus den eingangs dargelegten Gründen für Andruckzwecke
im Offsetverfahren nicht ausreichend. Theoretisch schiene der Weg gangbar, daß man Rasterdiapositive
von einem Tonwertumfang von 1 bis 100, die für Andruckzwecke brauchbar sind, auf den Tiefdruckzylinder
derart überträgt, daß man die dritte Dimension der Rasterelemente verringert, d. h. nicht
so tief ätzt. Die Ätzung muß aber eine bestimmte Tiefe haben, damit der Abdruck die notwendige
Farbkraft besitzt.
In einer Veröffentlichung »Neue Möglichkeiten für den Tiefdruck« in der Zeitschrift »Der Druckspiegel«
(eingeheftet zwischen den Seiten 194 und 195) wird erwähnt, daß es möglich sei, Offsetreproduktionen
für den Tiefdruck zu verwenden, wenn der Pigmentkopie zusätzlich ein Tiefdruckrasternetz
überlagert wird, das in Verbindung mit dem Autotypierraster kein Moire ergibt. Dieser Tiefdruckraster
dient zur Erzeugung der bei einem Tiefdruck notwendigen Rakelstege.
Die Aufgabe, Tiefdruckätzungen auf der Grundlage von Rasterdiapositiven in solcher Weise herzustellen,
daß letztere die Anfertigung farbwertrichtiger Andrucke im Offsetverfahren gestatten und trotzdem
der Tonwertumfang der hiervon angefertigten Tiefdruckformen nicht zu groß ist, wird nun gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß bei der Überlagerung ein Tiefdruckraster verwendet wird, dessen lichtdurchlässiger
Anteil etwa 30 bis 60% beträgt.
Als besonders zweckmäßig hat sich die Verwendung von Einlinienrastern zur Überlagerung des
Rasterdiapositivs erwiesen. Als Beispiel zeigt F i g. 7 das Autotypierrasterdiapositiv der F i g. 3, überlagert
mit einem einlinigen Raster, das ein Verhältnis von Weiß zu Schwarz gleich 1:1 besitzt. In der Zeichnung
sind die in die Druckform eingeätzten Bildelemente schwarz dargestellt, und am Rand ist die
Struktur des Einlinienrasters erkennbar.
Für die Anfertigung des Rasterdiapositivs können die üblichen Autotypierkreuzraster oder auch Kontaktraster
mit schachbrettartigen Rasterelementen verwendet werden. Als zweckmäßig erweisen sich
ferner Raster, deren Elemente aus Linienteilstrecken bestehen. Einen derartigen Linienkontaktraster zeigt
ίο F i g. 8. Die Rasterfenster sind hier, wie beim Autotypierraster,
schachbrettartig versetzt, jedoch ist das einzelne Element stäbchenförmig, so daß es bei
Überlagerung mit einem Tiefdruckraster bzw. Linienraster in drei Punkte aufgeteilt wird. Ist das Rasterelement
gemäß Fig. 8 z. B- 1U mm lang, und wird es
mit einem Einlinienraster von 120 Linien je Zentimeter und einem Verhältnis von Weiß zu Schwarz
gleich 1:1 überkreuzt, so ergibt jedes Rasterelement
in der Tiefdruckform drei Punkte. Infolgedessen ist die Gefahr einer störenden Moirebildung verhindert.
F i g. 9 zeigt das mit einem solchen Stäbchenkontaktraster gewonnene Diapositiv eines verlaufenden
Tonwertes. Dieses Rasterdiapositiv hat einen Tonwertumfang von etwa 1 bis 100 und kann im Offsetverfahren
angedruckt werden. Je nach der Beschaffenheit des Überlagerungsrasters, das, wie gesagt,
zweckmäßig aus einem Linienraster besteht, lassen sich dann etwa 30 bis 60% des Tonwertes fortnehmen,
so daß sich der für den Tiefdruck erforderliche eingeengte Tonwertumfang ergibt.
Diese Rasterform hat infolge der Unterteilung jedes Rasterelemerites bei der Überlagerung mit dem
Tiefdurckraster in mehreren Punkten den Vorteil, daß die Gefahr störender Moirebildung vermieden
ist; er vereinigt also die Vorteile des Autotypierrasters für die Reproduktion, d. h. Erhaltung der
Tonwerte von 1 bis 100 mit den Vorteilen des Einlinienrasters für die Ätzung, d. h. die Vermeidung
von Moire. Grundsätzlich ist die Verwendung dieses Rasters aber nicht an die Überlagerung mit einem
Einlinienraster gebunden, sondern das Stäbchenraster kann auch mit einer anderen Rasterform überlagert
werden, vorausgesetzt, daß dadurch die Erzeugung von Rakelstegen und die Aufhellung der Tonwerte
des Rasterpositivs um etwa 30 bis 6O°/o gewährleistet
ist.
Mit dem Stäbchenraster, gemäß F i g. 8 wird der doppelte Vorteil einer Aufhellung der Bildlichter wie
auch eines weiteren Schließens der Tonwerte zwisehen den Werten 70 bis 100 in den Bildschatten
erreicht. Reproduktionstechnisch wird hinsichtlich des Tonwertes also praktisch das gleiche Ergebnis
erzielt wie mit dem Autotypierraster, was für die Anfertigung der Andrucke wichtig ist. Für die Ver-Wendung
im Tiefdruck hat die Stäbchenform aber den Vorteil gegenüber dem Autotypierraster, daß
keine Gefahr der Moirebildung besteht, ähnlich wie dies bei dem Einlinienraster der Fall ist.
<
Die Verminderung des Tonwertumfanges bei der Übertragung des Diapositivs auf die Druckform
hängt natürlich von Art und Weiß-Schwarz-Verhältnis des Überlagerungsrasters ab. Verwendet man
z. B. zum Überlagern des Diapositivs einen Kreuzlinientiefdruckraster mit einem linearen Verhältnis
von Weiß zu Schwarz gleich 1:3, so beträgt der flächenmäßige Anteil der Lineatur etwa 44% und
der Anteil für die Wiedergabe der Rastertonwerte ■56%. Verwendet man einen Kreuzlinientiefdruck-
raster mit einem linearen Verhältnis von Weiß zu Schwarz gleich 1:2,5, so beträgt der Flächenanteil
der Lineatur 49% und der Anteil für die Wiedergabe der Rastertonwerte 51 %.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Druckformen für den Rakeltiefdruck, bei dem Rasterdiapositive
mit einem für die Anfertigung von Andrukken im Offsetverfahren ausreichenden Tonwertumfang
bei der Übertragung auf die Tiefdruckform mit einem Tiefdruckraster überlagert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Überlagerung ein Tiefdruckraster verwendet wird, dessen lichtdurchlässiger Anteil etwa 30 bis
6Oe/o beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Überlagerung des Rasterpositivs
Einlinienraster mit einem linearen Verhältnis von Weiß zu Schwarz gleich 1:1 bis 1:2
verwendet werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anfertigung
des Rasterpositivs Kontaktraster verwendet werden, in denen stäbchenförmige Rasterelemente
aneinanderstoßend in den aufeinanderfolgenden Reihen gegeneinander versetzt sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Beilage »Neue Möglichkeiten für den Tiefdruck« in »Der Druckspiegel«, 16. Jahrgang, Heft 3 (März 1961).
Beilage »Neue Möglichkeiten für den Tiefdruck« in »Der Druckspiegel«, 16. Jahrgang, Heft 3 (März 1961).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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