DE1242095B - Photographisches, ein Metallsalz eines Entwicklers enthaltendes Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Photographisches, ein Metallsalz eines Entwicklers enthaltendes AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
AUSLEGESCHRIFT DeutscheKl.: 57 b-8/05
Nummer: 1242 095
Aktenzeichen: E 25719IX a/57 b
J 242 095 Anmeldetag: 19. Oktober 1963
Ausleget.ag: 8. Juni 1967
Die Erfindung betrifft ein photographisches Aufzeichnungsmaterial, bestehend aus einem Schichtträger,
mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht und gegebenenfalls einer unter oder über
der Silberhalogenidemulsionsschicht angeordneten Bindemittelschicht, mit einem mindestens in einer
Schicht enthaltenen Metallsalz eines Silberhalogenidentwicklers.
Es ist bekannt, daß photographische Aufzeichnungsmaterialien mit Silberhalogenidemulsionsschichten,
die Silberhalogenidentwicklerverbindungen ent° halten, nach vorausgegangener Belichtung durch
Behandeln mit einer alkalischen Lösung, die gegebenenfalls noch weiteren Entwickler enthalten kann,
entwickelt werden können. Nach der Entwicklung kann das entwickelte Silberhalogenid durch Behandeln
mit einer Natriumthiosulfatlösung fixiert werden. Das entwickelte und fixierte Aufzeichnungsmaterial
wird dann gewaschen und getrocknet. Die bekannten photographischen Aufzeichnungsmaterialien dieser
Art enthalten als Silberhalogenidentwickler Hydrochinon oder andere, Hydroxylgruppen enthaltende
Verbindungen, wie Pyrogallol, Eikonogen oder p-Aminophenol.
Wird den Emulsionsschichten gleichzeitig Alkali zugesetzt, so bilden sich Alkalisalze der Hydroxylgruppen
aufweisenden Verbindungen, sogenannte Entwicklerverbindungen.
Nachteilig daran ist, daß die bekannten photographischen Aufzeichnungsmaterialien dieser Art
nur begrenzt lagerfähig sind und daher alsbald verbraucht werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist, ein photographisches Aufzeichnungsmaterial anzugeben, zu dessen Entwicklung
kein weiterer Entwickler mehr erforderlich ist und das trotz der einverleibten Entwicklerverbindung
so lagerbeständig ist wie ein photographisches Aufzeichnungsmaterial, das keine Entwicklerverbindung
enthält.
Der Erfindung lag die Erkenntnis zugrunde, daß die gestellte Aufgäbe dadurch gelöst werden kann,
daß der Emulsionsschicht an Stelle eines üblichen Silberhalogenidentwicklers eine mit der Emulsion
verträgliche Entwicklerverbindung einverleibt wird, aus der der freie Entwickler durch Behandlung mit
einer Aktivatorlösung zurückgebildet werden kann.
Der Gegenstand der Erfindung geht von einem photographischen Aufzeichnungsmaterial, bestehend
aus einem Schichtträger, mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht und gegebenenfalls einer
unter oder über der Silberhalogenidemulsionsschicht angeordneten Bindemittelschicht, mit einem minde-Photographisches,
ein Metallsalz eines
Entwicklers enthaltendes
Aufzeichnungsmaterial
Entwicklers enthaltendes
Aufzeichnungsmaterial
Anmelder:
Eastman Kodak Company,
Rochester, N. Y. (V.' St. A.)
Rochester, N. Y. (V.' St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Wolff und H. Bartels,
Patentanwälte,
München 22, Thierschstr. 8
Als Erfinder benannt:
Charles Robert Barr,
Rochester, N. Y. (V. St. A.)
Charles Robert Barr,
Rochester, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. Oktober 1962
(233 936)
V. St. v. Amerika vom 29. Oktober 1962
(233 936)
stens in einer Schicht enthaltenen Metallsalz eines Silberhalogenidentwicklers aus und ist dadurch gekennzeichnet,
daß es in mindestens einer der Schichten ein Metallsalz eines Silberhalogenidentwicklers der
Formel
MDm
enthält, in der M ein Blei-, Calcium-, Cadmium-, Barium-, Nickel-, Zink-, Kobalt-, Antimon-, Titan-,
Chrom-, Mangan-, Palladium-, Silber-, Gold-, Beryllium-, Magnesium-, Strontium-, Scandium-, Ytterbium-,
Lanthan-, Actinium-, Zirkon-, Hafnium-, Vanadium-, Niob-, Tantal-, Molybdän-, Wolfram-,
Tellur-, Rhodium-, Eisen-, Ruthenium-, Osmium-, Iridium-, Platin-, Kupfer-, Quecksilber-, Bor-, Aluminium-,
Gallium-, Indium-, Thallium-, Silicium-, Germanium-, Zinn-, Arsen- oder Wismutatom und
D ein ortho- oder paraständige Hydroxylgruppen enthaltender, gegebenenfalls substituierter Phenylenrest
mit einer zu einer Hydroxylgruppe benachbarten, Chelat bildenden Gruppe bedeutet und η gleich 1, 2
oder 3 ist.
Geeignete Aktivatorlösungen sind solche, die ein Anion enthalten, das sich mit dem Metallion der
Entwicklerverbindung unter Bildung einer Verbindung umsetzen kann, die weniger dissoziiert ist als
709 589/323
die Entwicklerverbindung. Dadurch bildet sich' die freie Entwicklerverbindung zurück, die dann bei
einem ausreichend hohen pH-Wert der Aktivatorlösung ihre reduzierende Wirkung auf das belichtete
Silberhalogenid entfalten kann.
Zumeist enthält das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial eine farblose Entwicklerverbindung,
weil sie in den lichtempfindlichen Schichten oder in Schichten über den lichtempfindlichen Schichten
untergebracht werden kann, ohne daß sie infolge Absorption von aktinischem Licht einen Empfindlichkeitsverlust
verursacht. Gefärbte Entwicklerverbindungen können in Schichten unter den lichtempfindlichen
Schichten benutzt werden. Gegebenenfalls kann es zweckmäßig sein, sie in einer Schicht über der
lichtempfindlichen Schicht als Lichtfilter anzubringen, vorausgesetzt, daß ihre Eigenfarbe nicht
stört.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial, da die darin
enthaltene Entwicklerverbindung photographisch verträglich und stabil ist, bei längerem Lagern ebenso
stabil ist wie AufzeichnungsmateriaHen, die keine Entwicklerverbindung enthalten. Das erfindungsgemäße
photographische Aufzeichnungsmaterial ist leicht durch Behandeln des belichteten Aufzeichnungsmaterials
mit einer Aktivatorlösung zu entwickeln.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung enthält das photographische Aufzeichnungsmaterial ein Metallsalz
einer Phenylenverbindung der Formel
R2 R3
OH
R OH
R5 R6
R4X
35
40
45
worin R1, R2, R3, R4, R5 und R6 Wasserstoffatome,
Alkyl-, Aryl-, Amino- oder Hydroxylgruppen bedeuten und X eine Hydroxyl-, Amino- oder Aminoalkylgruppe
darstellt, wobei R, R1, R2 und R3 einerseits und X, R4, R5 und R6 andererseits zusammen
nicht mehr als 8 Kohlenstoffatome pro Molekül enthalten.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung enthält eine in dem erfindungsgemäßen photographischen
Aufzeichnungsmaterial enthaltende Emulsionsschicht zugleich das Silberhalogenid und das
Metallsalz.
Gemäß weiteren Ausgestaltungen der Erfindung enthält das photographische Aufzeichnungsmaterial
als Metallsalz ein Blei-, Calcium- oder Cadmiumsalz des Brenzkatechins, ein Bleisalz des 2,5-Bis-[N,N-di-(iß-oxyäthyl)-aminomethyl]-hydrochinons
oder ein Bariumsalz des 4-Phenylbrenzkatechins.
Aus den Entwicklerverbindungen werden 1 bis 3 Moleküle des Entwicklers pro Molekül der Entwicklerverbindung,
je nach der Wertigkeit des Metalls in der Entwicklerverbindung, frei. Gewöhnlich
wird eine solche Menge der Entwicklerverbindung in das Aufzeichnungsmaterial einverleibt, daß
wenigstens 1 Mol des Entwicklers pro Mol Silberhalogenid zur Verfügung steht. Es kann jedoch auch
vorteilhaft sein, größere Mengenverhältnisse der Entwicklerverbindung zu verwenden.
Die die Entwicklerverbindungen enthaltenden erfindungsgemäßen photographischen Aufzeichnungsmaterialien werden nach erfolgter Belichtung entwickelt,
indem das Aufzeichnungsmaterial mit einer Aktivatorlösung behandelt wird, die ein Anion, wie
z. B._ein SO4=, SO3=, CNS~ Cl-, Br-, J- OH-, P04= oder CO3- (lon) enthält, das imstande ist,
eine weniger dissoziierte Verbindung, als sie in der Entwicklerverbindung vorliegt, mit den Metallionen
der Entwicklerverbindung zu bilden, und welche Lösung einen ausreichend hohen pH-Wert
besitzt, um den aus der Entwicklerverbindung in Freiheit gesetzten Entwickler zu aktivieren. Wenn
der Entwickler aus 2,5-Dioxyhydrochinon besteht, kann dafür ein pH-Wert von schon 5 ausreichen,
während für andere Entwickler gewöhnlich ein pH-Wert von über 8 erforderlich ist. Die Aktivatorlösung
kann mit jedem der Alkalimetallcarbonate, einem Alkalihydroxyd oder einem organischen Amin
alkalisch gemacht werden.
2,4 g Bleibrenzkatechin in 140 ml 5%iger Gelatinelösung, 10 ml 7,5%iger Saponinlösung und 12 ml
einer 2,5%igen Lösung eines propylierten Naphthalinsülfonats wurden in einer Kolloidmühle innigst
vermischt. Zu 81 ml der erhaltenen Suspension wurden 12 ml einer Silberhalogenidemulsion (die
0,005 Mol Silber enthielt) unter Rühren zugesetzt. Diese Emulsion wurde dann auf einen photographischen
Schichtträger derart aufgetragen, daß die Dicke der Schicht, naß gemessen, etwa 0,15 mm
betrug. Nach dem Trocknen wurden Teile des photographischen Aufzeichnungsmaterials exponiert.
Ein Teil des belichteten Aufzeichnungsmaterials wurde 4 Minuten in eine Natriumcarbonatlösung,
die einen pH-Wert von 11 aufwies, eingetaucht. Ein anderer Teil des belichteten Aufzeichnungsmaterials wurde behandelt, indem es mit einem
Gelatinekissen, das die obige Natriumcarbonatlösung enthielt, in Kontakt gebracht wurde. In
beiden Fällen trat keine Entwicklung ein. Andere Teile des belichteten Aufzeichnungsmaterials wurden
auf die gleiche Weise mit Natriumcarbonatlösungen behandelt, die einen pH-Wert von 12 und 13,5 aufwiesen.
Nur mit der Lösung vom pH-Wert 13,5 trat sowohl bei Eintauchen des Aufzeichnungsmaterials
in die Lösung als auch durch Behandeln mit einem Gelatinekissen, das die Lösung aufgesaugt hatte,
Entwicklung ein.
Es wurde ein photograplusches Aufzeichnungsmaterial, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt,
wobei jedoch das Bleisalz des 2,5-Bis-[N,N-di-(ß - oxyäthyl) - aminoäthyl] - hydrochinons verwendet
wurde. Dieses Aufzeichnungsmaterial wurde exponiert und behandelt, wie im Beispiel 1 angegeben.
Hier bewirkte eine Natriumcarbonatlösung mit einem pH-Wert von 11 die Bildentwicklung.
Claims (5)
1. Photographisches Aufzeichnungsmaterial, bestehend aus einem Schichtträger, mindestens
einer Silberhalogenidemulsionsschicht und gegebenenfalls einer unter oder über der Silberhalogenidemulsionsschicht
angeordneten Bindemittelschicht, mit einem mindestens in einer Schicht enthaltenen Metallsalz eines Silberhalogenidentwicklers,
dadurch gekennzeichnet, daß es in mindestens einer der Schichten ein Metallsalz eines Silberhalogenidentwicklers
der Formel
MD71
enthält, in der M ein Blei-, Calcium-, Cadmium-, Barium-, Nickel-, Zink-, Kobalt-, Antimon-,
Titan-, Chrom-, Mangan-, Palladium-, Silber-, Gold-, Beryllium-, Magnesium-, Strontium-, Scandium-,
Ytterbium-, Lanthan-, Actinium-, Zirkon-, Hafnium-, Vanadium-, Niob-, Tantal-, Molybdän-,
Wolfram-, Tellur-, Rhodium-, Eisen-, Ruthenium-, Osmium-, Iridium-, Platin-, Kupfer-,
Quecksilber-, Bor-, Aluminium-, Gallium-, Indium-, Thallium-, Silicium-, Germanium-, Zinn-,
Arsen- oder Wismutatom und D ein ortho- oder paraständige Hydroxylgruppen enthaltender, gegebenenfalls
substituierter Phenylenrest mit einer zu einer Hydroxylgruppe benachbarten, Chelat
bildenden Gruppe bedeutet und η gleich 1, 2 oder 3 ist.
2. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es ein Metallsalz einer Phenylenverbindung der Formel
R2 R3
oder
Ri—^ OH R OH
R5R6
HO-^ ^OH R4 X
HO-^ ^OH R4 X
enthält, worin R, Ri, R2, R3 5 R* R5 und R6
' Wasserstoffatome, Alkyl-, Aryl-, Amino- oder Hydroxylgruppen bedeuten und X eine Hydroxyl-,
Amino- oder Aminoalkylgruppe darstellt, wobei R, R1, R2 und R3 einerseits und X, R4, Rs und R6
andererseits zusammen nicht mehr als 8 Kohlenstoffatome pro Molekül enthalten.
3. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine darin enthaltene Emulsionsschicht zugleich das Silberhalogenid und das Metallsalz enthält.
4. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Metallsalz ein Blei-, Calcium- oder Cadmiumsalz des Brenzkatechins enthält.
5. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Metallsalz das Bleisalz des 2,5-Bis-[N,N-di-(/9 - oxyäthyl) - aminomethyl] - hydrochinons
enthält.
6. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Metallsalz das Bariumsalz des 4-Phenylbrenzkatechins enthält.
6. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Metallsalz das Bariumsalz des 4-Phenylbrenzkatechins enthält.
7. Verfahren zum Entwickeln eines belichteten photographischen Aufzeichnungsmaterials nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial mit
einer Aktivatorlösung behandelt wird, die ein Anion enthält, das mit dem Metallion des
Metallsalzes des Silberhalogenidentwicklers eine Verbindung zu bilden vermag, die weniger
dissoziiert ist als das Metallsalz, und die einen pH-Wert aufweist, der ausreicht, um aus dem
Metallsalz in Freiheit gesetzten Entwickler für die Reduktion des belichteten Silberhalogenids
zu aktivieren.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 123 203; E der: Handbuch der Photographie, 1902/3,
5. Auflage, Teil 3, S. 318/319; Jahrbuch der Photographie, 1900, S. 750.
709 589/323 5.67 © Bundesdruckerei Berlin
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1242095B true DE1242095B (de) | 1967-06-08 |
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