DE124098C

DE124098C -

Info

Publication number: DE124098C
Application number: DENDAT124098D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 124098 KLASSE 14/.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Mai 1899 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine zwangläufige Ventilsteuerung für Dampfmaschinen durch Kreissegmentscheiben, welche grofse Tourenzahlen der Maschine gestattet und einfach und leicht zugänglich ist.

Bekannt sind Nockensteuerungen, bei denen auf einer der Längsachse der Maschine parallel gelagerten Welle Nocken für den Antrieb der Ventile aufgekeilt sind.

Diesen Constructioneri gegenüber besteht das eigentümliche der neuen Steuerung darin, dafs die Bethätigung zweier Einlafsventile als auch zweier Auslafsventile von je nur einem einzigen Kreissegment ermöglicht wird.

Auf der Zeichnung zeigen:

Fig. ι die Steuerung in· der Seitenansicht.

Fig. 2 ist eine Hinteransicht,

Fig. 3 ein Grundrifs und

Fig. 4 eine schematische Darstellung.

Fig. 5 und 6 zeigen die Steuerung beim Vor- und Rückgang der Maschine.

Auf einer seitlich in der Cylindermitte und senkrecht zur Längsachse des Cylinders der Dampfmaschine angeordneten Welle w sitzen neben einander zwei kreissegmentförmige Nockenscheiben m und n, deren Angriffspunkte um i8o° versetzt sind. Die Welle mit den Kreissegmenten m und η wird von einer parallel zur Cylinderachse gelagerten Welle v, welche gleiche Tourenzahl wie die Hauptwelle. der Maschine besitzt, mittels Kegelräder angetrieben.

Die beiden oberen zweiarmigen, um .einen Bolzen drehbaren, mit Rollen ausgerüsteten Hebel h sind nach oben zu Kulissen ausgebildet, deren Steine durch Stangen t mit dem Regler und durch Stangen s mit... den Einlafsventilen verbunden sind. Durch den Regler wird je nach der Belastung der Maschine der Kulissenstein verschoben und somit auch der Ausschlag der Stange s verändert, wodurch ein entsprechend gröfserer oder kleinerer Ventilhub erzielt wird.

Die an ihrem oberen Ende ebenfalls mit Rollen ausgerüsteten zweiarmigen Hebel i sind durch Stangen s mit den Auslafsventilen direct verbunden.

Rötirt die Welle w und mit ihr die Nockenscheiben m und n, so wirkt die Nockenscheibe m auf beide Hebel h und hebt somit abwechselnd beide Einlafsventile, während die Nockenscheibe η beide Hebel ζ beeinfiufst und somit abwechselnd beide Auslafsventile bethätigt.

Das Anheben der Ventile durch die Nockenscheiben erfolgt nicht plötzlich, sondern sanft, wohingegen das Schliefsen plötzlich und sanft erfolgt. Die Einströmdauer oder der Füllungsgrad der Maschine hängt ab von der Länge des Bogens des Kreissegments m, desgleichen die Ausströmdauer von der Länge des Bogens des Kreissegments n, welche letztere Länge entsprechend dem Kolbenwege construirt wird. Ist Compression erwünscht, so ist die Curvenlänge von'« entsprechend zu kürzen. Beim Arbeiten mit verschiedenen Füllungsgraden sind entsprechende Kreissegmente aufzusetzen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Ventilsteuerung für Dampfmaschinen mit parallel zur Maschinenwelle angeordneter

. Steuerwelle, dadurch gekennzeichnet, dafs

auf der Steuerwelle eine Scheibe aufgesetzt ist, welche zum Antrieb der Ein- und Auslafsventile je einen Nocken fm n) trägt, von denen der erstere auf einen doppelarmigen Hebel (h) wirkt, dessen zweiter Arm kulissenartig ausgebildet ist, um durch Einwirkung des Reglers auf den Kulissenstein eine Veränderung des Ventühubes und damit ein Drosseln des Dampfes bei gleichbleibender Einströmungsdauer zu bewirken.
Ventilsteuerung für Dampfmaschinen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs verschiedene Füllungen durch Auswechseln der Nockenscheiben erzielt werden. .·,■

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.