DE280239C

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Publication number: DE280239C
Application number: DENDAT280239D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 280239 KLASSE 46 δ. GRUPPE

PAUL HENTSCHKE in NÜRNBERG.

Die Erfindung gibt eine Vorrichtung zur Verstellung des Hubes von Ventilen bei Verbrennungskraftmaschinen an, insbesondere zur Vergrößerung und Verkleinerung des Hubes der Brennstoffnadel bei Dieselmotoren, entsprechend der Belastung. Ihre Verwendung ist hauptsächlich bei Schiffsmaschinen gedacht, bei denen bei langsamer Fahrt eine Verringerung der Öffnungsdauer und Hubhöhe der Nadel entsprechend der verringerten Leistung erwünscht ist.

In der Figur ist α die Steuerwelle, auf welcher die Scheiben mit den Nocken für die Betätigung des Brennstoffventils aufgekeilt sitzen. Für jede Drehrichtung ist ein besonderer Nocken vorhanden, für den Vorwärtsgang mit v, für den Rückwärtsgang mit r bezeichnet; durch Verschiebung in der Achsenrichtung wird der jeweils der Drehrichtung entsprechende eingeschaltet. Der Antrieb des Brennstoffventils geschieht durch den geknickten Hebel b, der in bekannter Weise bei c mit der Ventilspindel verbunden ist. Zwischen diesem Hebel b und der Nockenscheibe ist die Schwinge d angeordnet, die mit ihrem einen Ende mit einem auf der Achse i sitzenden verstellbaren Exzenter verbunden ist und am anderen Ende die Rolle e sowie den Daumen / trägt. Erstere läuft auf den Nockenscheiben, letzterer legt sich, gegen das freie Ende des Hebels b, auf den er die durch die Nocken verursachte Bewegung der Schwinge d überträgt.

Wird nun das Exzenter h aus seiner Mittellage, die durch I bezeichnet ist, in eine andere Stellung, z. B. in die mit II angegebene, gedreht, so verschiebt sich die Rolle e so, daß nicht mehr der ganze Hub der Nocken zur Geltung kommen kann, sondern nur noch ein Teil, da nur noch der obere Teil des Nockens wegen'der vergrößerten Entfernung der Rolle von der Nockenscheibe wirksam ist (vgl. die · strichpunktierte Stellung der Rolle e). Bei genügend weiter Verschiebung wird sogar gar keine Berührung mehr zwischen Nocken und Rolle stattfinden, das Brennstoffventil wird also geschlossen bleiben. Damit nun der Zeitpunkt des Beginns der Ventilerhebung unverändert bleibt, ist die Fläche g des He^j bels b, auf welcher der Daumen / anliegt, parallel zur Auflaufseite des Nockens, wenn dieser im Punkt des Hubbeginns steht, ausgeführt. Die Verstellung der Rolle e erfolgt somit in einer zur Auflaufseite des Nockens parallelen Linie, wobei sie sich von der Achse α mehr oder weniger weit entfernt. In der Figur ist beispielsweise der Rückwärtsnocken r mit einer· durch die Linie S₁ bezeichneten geraden Auf lauf Seite versehen, und demgemäß ist auch der zugehörige Teilg· des Hebels b nach einer zu S₁ parallelen Linie s„ ausgeführt. Der Zeitpunkt des Beginns des Ventilhubes ist dabei in jeder Lage von e der gleiche, da bei Verstellung des Exzenters h die Rolle stets sofort bei weiterer Drehung. der Welle α angehoben wird und nur ihre Berührungsstelle ander Nockenflanke ändert.

Für den Vorwärtsnocken ν gilt sinngemäß dasselbe. Dem A^orwärtsgang entspricht eine Verstellung des Exzenters h in der Richtung nach III, und die Rolle e verschiebt sich auf der Auflaufseite des Nockens v. Parallel zu

dieser — angedeutet durch die Linien t_t und i„ '■ — ist deshalb auch die zugehörige Fläche g des Hebels b ausgeführt.

Die Einrichtung läßt sich auch bei Maschinen, die nur in einer Drehrichtung umlaufen.

verwenden; in diesem Falle würde die Fläche g· nur dem einzigen vorhandenen Nocken parallel sein.

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Vorrichtung zur Veränderung" des Ventilhubes bei Verbrennungskraftmaschinen, bei welchen zwischen Antriebshebel und Nocken ein Übertragungsglied angeordnet ist, welches bei einer gewünschten Veränderung des Ventilhubes verstellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Übertragungsglied aus einem in dem Stützpunkt des Ventilantriebshebels exzentrisch gelagerten Hebel (u!) besteht, der mit einer Rolle (e) zur Aufnahme der Bewegung und einem Daumen (f) zur Übertragung der Bewegung versehen ist, und daß die Fläche (g), gegen welche sich dieser Daumen (/) legt', parallel zu der Auflaufseite des in Anhubstellung befindlichen Nockens ist, wodurch das wirksame Ende des Zwischengliedes (d) bei der Regelung zwangläufig parallel zum Nocken bewegt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung für Vorwärts- und Rückwärtsgang an dem Ventilantriebshebel zwei aneinanderstoßende Flächen (g) angeordnet sind, von denen die eine parallel zur Auflaufseite des A'^Torwärtsnockens und die andere parallel zur Auflaufseite des Rückwärtsnockens ist, und gegen die sich für beide Drehrichtungen ein und derselbe Daumen (/) des Zwischengliedes (d) legt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.