DE107114C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

VALENTIN PURREY in PARIS. Schleppschiebersteuerung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Februar 1898 ab.

Die nachstehend beschriebene Steuerung für zweicylindrige Dampfmaschinen mit veränderlicher Expansion stellt eine Ausführungsform. der bekannten Schleppschiebersteuerungen dar, die insofern beachtenswerth erscheint, als bei derselben eine Regelungsvorrichtung für die Steuerung vorgesehen ist, welche es ermöglicht, gegebenenfalls ohne Unterbrechung der Thätigkeit der Maschine die Expansionsverhältnisse für beide Cylinder gleichzeitig und gleichmäfsig regeln zu können. Diese Wirkung wird dadurch erreicht, dafs das regelnde Organ — eine mit Rechts- und Linksgewinde versehene Schraubenspindel — die relative Bewegung sämmtlicher Eypansionsschieber gleichzeitig und in gleichem Mafse beeinfmfst, indem auf dieser Schraubenspindel sitzende und bei deren Drehung gleichzeitig bewegte Stellmuttern die Anschlagflächen für die Anschlagstücke der Expansionsschieber bilden. '

In beiliegender Zeichnung ist eine solche Steuerung an einer liegenden zweicylindrigen Maschine veranschaulicht.

Fig. ι zeigt eine zur Hälfte im Horizontalschriitt. gezeichnete Draufsicht der Maschine mit abgenommenem Schieberkastendeckel;

Fig. 2 ist ein Querschnitt nach Linie a-b von Fig. i.

Die dargestellte Maschine ist mit zwei Cylindern A A¹ versehen, welche durch den Schieberkasten B mit einander verbunden sind und in ihrer Verlängerung die Geradführungen C C¹ bilden, die an ihren Enden durch ein Querstück D mit einander vereinigt, sind. In den Ansätzen EE¹ des Querstückes D ist die Welle F gelagert, welche durch zwei Kurbeln G G¹ in Umdrehung versetzt wird.

Die Steuerung der Maschine wird durch zwei Planschieber HH¹ bewerkstelligt, welche von den Excenterstangen II¹ abwechselnd hin- und herbewegt werden. Auf der Rückseite der Schieber HH¹ ist eine schwalbenschwanzförmige Nuth (Fig. 2) eingeschnitten, in welcher' Schlittenstücke JJ¹ bezw. KK¹ gleiten, die sich infolge ihrer durch den Dampfdruck verursachten Adhäsion mit den Schiebern HH¹ zusammen bewegen, aber zum Stillstand kommen, wenn ihre Ansätze L auf den Rand der mit Innengewinde versehenen Stellmuttern MiV auftreffen. Durch die beständige Hin- und Herbewegung der Schieber HH¹ werden die Dampfzutrittsöffhungen im gegebenen Augenblicke rasch geöffnet bezw. geschlossen. Die Stellmuttern sitzen auf einer senkrechten, mit Rechts- und Linksgewinde versehenen Spindel O, welche von aufsen mittelst einer Kurbel um ihre Achse gedreht werden kann. Diese Drehung entfernt oder nähert die beiden Muttern MN einander und vermindert oder vermehrt dementsprechend die Zeit, während -welcher die Schlitten JJ¹ bezw. K K¹ die Dampfzutrittsöffnungen bedecken.

Man kann demnach durch die beschriebene Steuerung die Expansion der Maschine innerhalb sehr weiter Grenzen ändern, ohne den Gang der Maschine aufzuhalten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schleppschiebersteuerung für zweicylindrige Dampfmaschinen mit gemeinsamem Schieberkasten, dadurch gekennzeichnet, dafs zwecks gleichzeitiger Aenderung der Expansion die Bewegung der in bekannter Weise auf den Grundschiebern (H H¹J gleitenden Expansionsschieber (JJ¹KK¹) dadurch verändert werden kann, dafs durch Drehung einer mit Rechts- und Linksgewinde versehenen Spindel (O) der Abstand zweier darauf sitzender, als Anschlagflächen für die Anschläge (L) der Expansionsschieber dienenden Stellmuttern (MN) gleichzeitig und gleichmäfsig geregelt werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.