DE1238939B

DE1238939B - Verfahren und Vorrichtung zur Rueckfuehrung der Reinigungskoerper bei der Reinigung von Roehren-Waermeaustauschern, insbesondere Kondensatoren, mittels im Umlauf gefuehrter Reinigungskoerper

Info

Publication number: DE1238939B
Application number: DET21748A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Wilhelm Treplin
Original assignee: Taprogge Ludwig Reinigungsanlagen
Current assignee: Taprogge Ludwig Reinigungsanlagen
Priority date: 1962-03-14
Filing date: 1962-03-14
Publication date: 1967-04-20
Also published as: US3215195A

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Rückführung der Reinigungskörper bei der Reinigung von Röhren-Wärmeaustauschern,insbesondere Kondensatoren, mittels im Umlauf geführter Reinigungskörper Zur Reinigung der Kondensatoren von Kraftwerken u. dgl. ist ein Reinigungsverfahren bekannt und bewährt, bei dem Reinigungskörper, bevorzugt elastische Reinigungskörper mit dem spezifischen Gewicht des Kühlwassers, dem Kühlwasser aufgegeben und mit diesem sowie von diesem durch die Kondensatorrohre geführt oder gedrückt werden. Das austretende Kühlwasser führt dabei offenbar diese Reinigungskörper mit sich und passiert Siebeinrichtungen, die die Reinigungskörper auffangen. Über Verbindungsleitungen zwischen dem Kühlwassereintritt und dem Kühlwasseraustritt werden die von den Siebeinrichtungen aufgefangenen Reinigungskörper dann in den Kühlwassereintritt mittels besonderer Pumpen mit einem Teilstrom des aufgewärmten Kühlwassers wieder eingeführt. Sollten die Reinigungskörper aus dem Kühlwasser entfernt werden, so werden sie in einer den Siebeinrichtungen nachgeschalteten Schleusenkammer aufgefangen und gesammelt, aus der sie entnommen und über die sie auch in den Kreislauf eingeführt werden können.
Diese Maßnahmen haben sich in reinigungstechnischer Hinsicht bewährt, sind jedoch in thermodynamischer Hinsicht nachteilig, da für die Rückführung der Reinigungskörper eine gewisse Wassermenge erforderlich ist, die nicht beliebig klein gewählt werden kann, da am Auslauf der Siebeinrichtungen aus konstruktiven Gründen ein Mindestquerschnitt vorhanden sein muß, gleichzeitig aber auch in diesem Querschnitt eine Mindestgeschwindigkeit. Der erwärmte Teilstrom des austretenden Kühlwassers verschlechtert infolge seiner Temperatur offenbar die Wärmeaustauschwirkung, da die Kühlwassereintrittstemperatur in dem Kondensator erhöht wird. Das macht sich besonders bei kleinen Kondensatoren und Wärmeaustauschern mit nur geringer Kühlwassermenge bemerkbar.
In der chemischen Industrie und der Kraftwerkstechnik kommt es außerdem häufig vor, daß mehrere kleine Wärmeaustauscher unterschiedlicher Auslegung, die an das gleiche Kühlwassernetz angeschlossen sind, gleichzeitig gereinigt werden sollen. Wegen der unterschiedlichen Auslegung der Wärmeaüstauscher müssen Reinigungskörper unterschiedlicher Qualität verwendet werden, was dazu führt, daß bei der bisherigen Rückführung für jeden Wärmeaustauscher eine besondere Rückführpumpe aufgestellt werden muß.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, bei der Reinigung von Röhren-Wärmeaustauschern und insbesondere Kondensatoren mittels im Umlauf über Kühlwassereintritt, Wärmeaustauscher, Kühlwasseraustritt geführter Reinigungskörper ohne thermodynamische Nachteile eine Rückführung der Reinigungskörper durchzuführen sowie die Rückführung zu vereinfachen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückführung der Reinigungskörper bei der Reinigung von Röhren-Wärmeaustauschern, insbesondere Kondensatoren, mittels im Umlauf über Kühlwassereintritt, Wärmeaustauscher, Kühlwasseraustritt und Verbindungsleitung geführter Reinigungskörper, wobei die üblicherweise mittels Siebeinrichtungen im Kühlwasseraustritt aufgefangenen Reinigungskörper in eine Schleuse eingeführt und dort gesammelt sowie gegebenenfalls mittels Druckerhöhungspumpe in den Kühlwassereintritt zurückgeführt werden.
Die Erfindung besteht darin, daß das Rückführen der Reinigungskörper mittels Kaltwasser erfolgt und zu diesem Zweck eine diskontinuierlich arbeitende Schleusenkammer vorgesehen ist, die abwechselnd mit der Kühlwassereintritts- bzw. -austrittsseite verbunden werden muß. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dabei dadurch gekennzeichnet, daß die in der Siebeinrichtung aufgefangenen Reinigungskörper durch die Strömungsenergie des austretenden Kühlwassers in die Schleuse eingeführt werden, so daß es keiner besonderen Druckerhöhungspumpe bedarf.
Das Einführen der Reinigungskörper in die Schleuse mittels austretenden Kühlwassers läßt sich vorrichtungsmäßig auf verschiedene Weise verwirklichen. Falls z. B. in der bei den bekannten Reinigungsverfahren üblichen Weise mit einem Siebkasten und darin angeordneter Siebeinrichtung zum Auffangen der Reinigungskörper gearbeitet wird, kann das durch eine der Siebeinrichtung nachgeschaltete Staukammer und eine von der Staukammer über eine Schleuse mit Siebkorb wieder in den Siebkasten oder in die Austrittsleitung zurückgeführte Bypaßleitungen erfolgen.
Funktionsmäßig einfach wird diese Vorrichtung dadurch, daß in die Kaltwasser- und Bypaßleitung vor und hinter der Schleuse Ventile angeordnet werden und über diese Ventile und Verbindungsleitungen unter Abschaltung der Bypaßleitungen kaltes Druckwasser in den Siebkorb der Schleuse einführbar ist und mit diesem die Reinigungskörper in die Kühlwassereintrittsleitung eindrückbar sind. Zur Förderung des kalten Druckwassers reicht häufig aber der Netzdruck des Brauchwassernetzes aus. Es kann aber auch eine Druckerhöhungspumpe vorgesehen sein, die aus dem Kühlwassereintritt Kühlwasser entnimmt und über die Schleuse in den Kühlwassereintritt zurückdrückt. Bei einzelnen Wärmeaustauschern kann das Druckwasser auch vor einer Drossel aus der Kühlwasserleitung entnommen werden und die Kugeln bzw. Reibkörper hinter der Drossel eingeführt werden. Ebenso kann in günstigen Fällen das Druckwasser aus der Druckleitung der Kühlwasserpumpe und die Reinigungskörper in die Saugleitung eingeführt werden.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Rückführung der Reinigungskörper nicht mit erwärmtem Kühlwasser erfolgt, sondern vielmehr mit kaltem Wasser, bevorzugt kaltem Kühlwasser, so daß bei dieser Rückführung der Reinigungskörper der thermodynamische Wirkungsgrad des Wärmeaustauschers in keiner Weise beeinträchtigt wird.
Darüber hinaus zeichnet sich die bevorzugte vorrichtungsmäßige Verwirklichung der Erfindung durch Einfachheit und Funktionssicherheit aus.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt F i g. 1 das Schema eines Wärmeaustauschers mit Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, F i g. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach F i g. 1.
Der in den Figuren dargestellte Wärmeaustauscher ist ein Röhren-Wärmeaustauscher, beispielsweise der Kondensator einer Dampfkraftanlage, der von Kühlwasser beaufschlagt wird. Das Kühlwasser tritt über die Kühlwassereintrittsleitung 1 in den Kondensator 2 ein und über die Leitung 3 aus. Das Wärmeaustauschmedium umströmt quer dazu von außen die Rohre 4 dieses Kondensators bzw. des Wärmeaustauschers. Zur Reinigung dieses Wärmeaustauschers werden in den Kühlwasserkreislauf Reinigungskörper 5 eingebracht, die von dem Kühlwasser durch die Röhren 4 geführt werden, dort ihre Reinigungsfunktion erfüllen und in der Kühlwasseraustrittsleitung 3 mit Hilfe von Siebeinrichtungen 6 wieder aufgefangen sowie in die Kühlwassereintrittsleitungen 1 zurückgeführt werden. Die Siebeinrichtungen 6 bestehen in dem Ausführungsbeispiel aus zwei oberen Siebklappen 6 a, 6 b, von denen die Reinigungskörper in einen darunter angeordneten Trichter 7 geleitet werden, der eine Staukammer bildet. Die Seitenwände dieser Staukammer 7 können Austrittsöffnungen aufweisen, doch sind die Verhältnisse stets so gewählt, daß eine echte Stauwirkung auftritt. über die Leitung 8 ist an diese Staukammer 7 eine Schleuse 9 mit Siebkorb 10 angeschlossen, die über die Leitung 11 wieder in die Siebeinrichtung 6 zurückgeführt ist. Die Leitung 11 kann bei anderer Ausführungsform auch in die Austrittsleitung einmünden. Zusammengesetzt ist hier eine der Siebeinrichtung 6 nachgeschaltete Staukammer 7 vorgesehen und eine von der Staukammer 7 über eine Schleuse 9 mit Siebkorb 10 wieder in den Siebkasten 6 oder in die Austrittsleitung zurückgeführte Bypaßleitung 8, 11 angeordnet. Die Reinigungskörper 5 werden von den Sieben 6 a, 6 b festgehalten und gelangen über die Staukammer 7 und den Zweig 8 der Bypaßleitung 11 in die Schleuse 9, wo sie von dem Siebkorb 10 festgehalten werden. Das Wasser tritt über den Zweig 11 der Bypaßleitung wieder in die Austrittsleitung zurück. Die Ventile 12 in der Bypaßleitung 8, 11 und die Ventile 13 in der Kaltwasserleitung 15,16 haben dabei die in F i g. 1 gezeichnete Stellung. Befindet sich eine hinreichende Anzahl von Reinigungskörpern 5 in dem Siebkorb 10, so erfolgt zunächst eine Umschaltung der Ventile 12 und anschließend daran eine Umschaltung der Ventile 13. Beide Ventilgruppen werden um 90° gedreht. Außerdem wird die Druckerhöhungspumpe 14 eingeschaltet, die über die Leitung 15 aus der Kühlwassereintrittsleitung 1 Kühlwasser absaugt und in das Innere des Siebkorbes 10 drückt. Mit diesem Druckwasser werden die Reinigungskörper 5 offenbar über die Leitung 16 in die Kühlwassereintrittsleitung 1 zurückgeführt. Folglich gelingt es, die Reinigungskörper mit kaltem Wasser wieder in die Kühlwassereintrittsleitung 1 einzuführen, so daß bei den Reinigungsmaßnahmen selbst der Wirkungsgrad des Wärmeaustauschers in keiner Weise beeinflußt wird.
F i g. 2 zeigt Einzelheiten der Schleuse im Schnitt und bedarf unter Hinweis auf die oben definierten Bezugszeichen keiner besonderen Erläuterung.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Rückführung der Reinigungskörper bei der Reinigung von Röhren-Wärmeaustauschern, insbesondere Kondensatoren, mittels im Umlauf über Kühlwasser-eintritt, Wärmeaustauscher, Kühlwasseraustritt und Verbindungsleitung geführter Reinigungskörper, wobei die mittels Siebeinrichtungen im Kühlwasseraustritt aufgefangenen Reinigungskörper in eine Schleuse eingeführt und dort gesammelt sowie gegebenenfalls mittels Druckerhöhungspumpe in die Kühlwassereintrittsleitung rückgeführt werden, d a -durch gekennzeichnet, daß das Rückführen der Reinigungskörper mittels Kaltwasser erfolgt und zu diesem Zweck eine diskontinuierlich arbeitende Schleusenkammer vorgesehen ist, die abwechselnd mit der Kühlwassereintritts- bzw. austrittsseite verbunden werden muß.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Siebeinrichtung aufgefangenen Reinigungskörper durch die Strömungsenergie des austretenden Kühlwassers in die Schleuse eingeführt werden. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine von der im Kühlwasseraustritt liegenden Siebeinrichtung (6) über die zur Aufnahme der Reinigungskugeln (5) bestimmte Schleuse (9) mit Siebkorb (10) zurück zum Kühlwasseraustritt führende, mit Ventilen (12) versehene Bypaßleitung (8, 11) und eine von der Kühlwassereintrittsleitung (1) über die Schleuse (9) in die Kühlwassereintrittsleitung (1) zurückführende Kaltwasserleitung (15, 16) mit vor und hinter der Schleuse angeordneten Ventilen (13), über welche unter Abschaltung der Bypaßleitungen (8, 11) kaltes Druckwasser in den Siebkorb der Schleuse einführbar ist und mit diesem die Reinigungskörper (5) in die Kühlwassereintrittsleitung (1) eindrückbar sind. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2 mit einer in einem Siebkasten angeordneten Siebeinrichtung zum Auffangen der Reinigungskörper, gekennzeichnet durch eine der Siebeinrichtungen (6 a, 6 b) nachgeschaltete Staukammer (7), von der aus die Bypaßleitung (8) in die Schleuse (9) führt. In Betracht gezogene Druckschriften: Zeitschrift »Energie«, 10. Jahrgang, Nr. 8, August 1958, S. 334 und 335.