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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 16852. LOUIS MARIE GABRIEL DELAUNAY-BEI, LEV1LLE IN ST. DENIS (FRANKREICH).
Kalorimeter.
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Apparat zuerst völlig von Luft befreit, indem man von oben nach unten in dem zentralen relue desselben einen Dampfstrom zirkulieren lässt und von unten nach oben einen Wasser-
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Austrittsstelle des (kondensierten) Dampfes angebracht ist, derart, dass man in dem Wasser- standsrohr 20 ein fast konstantes Niveau von kondensierte Wasser hat ; gleichzeitig stellt man das an der Eintrittsstelle 13 des Wassers vorhandene Ventil 12 derart ein, dass eine genügende Wassermenge zirkuliert, um den Dampf völlig zu kondensieren, der durch die Röhren 3 geht.
Sobald dieses doppelte Resultat erreicht ist, kann die Untersuchung beginnen. Die gleichzeitige Regelung des Hahnes 13 und des Ventiles 14 bewirkt ein fast konstantes Niveau im Wasserstandsanzeiger. 20, wodurch die Regelmässigkeit des Betriebes gesichert wird. Dieses konstante Niveau zeigt an, dass man in derselben Zeit eine Menge kalten Wassers durch den Apparat schickt, die genügend ist, allen durch den Hahn 11 einströmenden Dampf zu kondensieren und dass man durch das Ventil 14 alles Wasser ausfliessen lässt, welches von dieser Kondensation herrührt. Da nun immer Wasser im Wasserstandsglas 20 vorhanden, letzteres aber höher als die Austrittsöffnung 15 angeordnet ist, kann nur Wasser durch die Öffnung des Ventiles 14 ausfliessen. Mithin ist also aller Dampf vollständig kondensiert.
Das von der Kondensation des Dampfes herrührende Wasser wird in einem Behälter aufgefangen : das zirkulierende Wasser fliesst beim Austrittsende des Apparates in einen anderen Behälter. Man notiert während des Verlaufes der Untersuchung den Druck im Manometer, welches beim Dampfeintritt angeschlossen ist, die Ein- trittstemperatur des Dampfes, die Austrittstemperatur des Kondensationswassers, sowie die Austritts-und Eintrittstemperatur des Zirkulationswassers. Werden diese Messungen genügend lange ausgeführt, so werden genaue Angaben erhalten, aus welchen man durch Rechnung viel genauere Resultate findet, als die sind, welche durch die bisher bekannten Kalorimeter erhalten werden.
Als anderer Verwendungszweck des Apparates bei Dampfkesseln sei noch dessen Anwendung bei Untersuchungen zur Bestimmung des Feuchtigkeits- gehaltes des Dampfes an irgendeiner Stelle seines Weges zwischen dem Kessel und dem
Kondensator der Maschine erwähnt. Anstatt das an den Dampfhahn 11 angeschlossene
Rohr mit der Leitung zu verbinden, welche den Dampf vom Kessel zum Zylinder der
Maschine führt, kann dasselbe auch mit dem Auspuffrohr der Maschine verbunden werden.
Bei einer Kompoundmaschine kann das Rohr mit dem Receiver zwischen dem ersten und zweiten Zylinder und bei mehrfachen Expansionsmaschinen kann dasselbe nacheinander mit dem Receiver zwischen zwei aufeinander folgenden Zylindern in Verbindung gebracht werden. Der Druck und die Temperatur des Dampfes werden bei dessen Eintritt in den
Apparat gemessen ; desgleichen werden die Temperatur des kondensierten Dampfes und die
Temperatur des Zirkulationswassers bei Ein-und Austritt gemessen. Auch wird das Gewicht des kondensierten Dampfes und das des Zirkulationswassers festgestellt. Mit diesen Grössen kann dann nach den bekannten kalorimetrischen Formeln errechnet werden, ob der Dampf trocken ist oder eine gewisse Wassermenge enthält.
Wenn die gemessene Temperatur des Dampfes höher ist als die seinem Druck entsprechende, so ist der Dampf überhitzt und kann kein
Wasser enthalten.
'PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kalorimeter mit einem zentralen, von Rohren durchsetzten Behälter oder dgl., welcher zwischen der Dampf-und Wasserzuleitung bezw. der Dampf-und Wasserableitung angeordnet ist, gekennzeichnet durch die Anordnung eines mit konzentrischen Räumen ver- sehenen oberen Teiles (/-), dessen innerer Raum mit den Rohren 3) und dem Dampf- zuleitungsrohr und dessen äusserer Raum mit dem zentralen Behälter (1) und dem Wasser- austrittsrohr in Verbindung steht.