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Laufbildwerfer mit Schnellstoppeinrichtung Die Erfindung betrifft
einen Laufbildwerfer mit einer zum Stillsetzen seiner von einem Wechselstrommotor
angetriebenen Filmtransportvorrichtung dienenden Schnellstoppeinrichtung, die einen
Gleichstrombremskreis mit einem den Bremsstrom liefernden Kondensator für den Motor
sowie einen Umschalter aufweist, welcher zu einem von einem Auslöseimpuls erregbaren
Hauptrelais gehört und bei geöffnetem Wechselstromspeisekreis den Kondensator mit
der Ständerwicklung des Motors verbindet.
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Durch die deutsche Patentschrift 1093 896 ist eine Bremsschaltung
für Kondensatormotoren bekanntgeworden, bei welcher zum Öffnen des Wechselstromspeisekreises
und zum Verbinden des Kondensators mit der Ständerwicklung des Motors manuell betätigte
Schalter dienen. Dadurch kann es vorkommen, daß der Speisekreis des Motors einmal
in der einen und ein anderes Mal in der anderen Halbperiode des Wechselstroms geöffnet
wird. Die induzierte Spannung im Motor kann daher zum Zeitpunkt der Eingabe des
vom Kondensator gelieferten Bremsgleichstromes unterschiedliche Polarität haben.
Abhängig hiervon wird der Elektromotor einmal stärker und ein anderes Mal weniger
stark bzw. überhaupt nicht abgebremst, je nachdem, in welcher der beiden Halbperioden
des Wechselstromes das Einschalten des Bremskreises gerade erfolgt.
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Bei Geräten der eingangs bezeichneten Art soll die Zeitdauer des Bremsvorgangs
möglichst kurz und konstant sein, so daß die Filmtransportvorrichtung nach der Eingabe
des Bremskommandos höchstens noch einen Schaltschritt ausführen, d. h. den Film
um ein Bild weitertransportieren kann, bevor sie zum Stillstand kommt.
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Diese Bedingungen lassen sich bei einer mit einem relaisgesteuerten,
kondensatorbestückten Gleichstrombremskreis arbeitenden Schnellstoppeinrichtung
für Wechselstrommotore von Laufbildwerfern nach der Erfindung dadurch erfüllen,
daß im Stromkreis der Erregerspule des Hauptrelais zwei mit unterschiedlicher Spannung
betriebene Gleichrichter angeordnet sind, von denen der an höherer Spannung liegende
Gleichrichter in der einen zur Eingabe des Kondensatorbremsstromes in den Elektromotor
geeigneten Halbperiode des Wechselstromes den Anzugsstrom für das Relais liefert,
während der zweite Gleichrichter, welcher auf die andere Halbperiode anspricht,
nur einen Haltestrom mit geringerer Spannung für das Relais abgibt.
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Auf diese Weise ist erreicht, daß sich der Bremsstromkondensator unabhängig
vom Zeitpunkt der Eingabe des Auslöseimpulses nur dann entladen kann, wenn die vom
Wechselstrom in der Ständerwicklung des Motors erzeugte magnetische Energie die
zur Eingabe des Bremsstromes geeignete Polarität aufweist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen - vereinfachten Schnitt durch einen Laufbildwerfer,
F i g. 2 ein vereinfachtes Schaltbild der Einrichtung.
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Bei einem Laufbildwerfer 1 wird ein Film 2 von einer Trommel 3 durch
nicht dargestellte Mittel abgezogen und mit Hilfe einer Schaltrolle 4 schrittweise
vor einem Bildfenster 5 vorbeibewegt. Die Schaltrolle sitzt auf einer Welle 6, an
deren innerem Ende ein Schaltstern 7@ in der bekannten Form des Malteserkreuzes
befestigt ist. Die Welle -6 ist im Gehäuse 8 des Bildwerfers gelagert.
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Mit dem Schaltstern 7 arbeitet in an sich bekannter Weise eine Einzahnscheibe
9 zusammen. Sie greift mit einem Zahn 10 in entsprechende Schlitze des Schaltsternes
ein. Die Einzahnscheibe 9 sitzt auf der Antriebswelle 11 eines am Gehäuse 8 befestigten
Elektromotors 12. Auf der Welle ist auch der Läufer 13 des Motors angebracht.
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Die Schaltung der Einrichtung ist in F i g. 2 wiedergegeben. Von einer
nicht dargestellten Wechselstromquelle führen Leitungen 14,15 zu einer Wicklung
16 eines Transformators 17. In diesen Leitungen befindet sich ein zweipoliger Hauptschalter
18. Er hat zwei Schaltstellungen; in der gezeigten Stellung ist der Stromkreis geschlossen,
in der anderen Schaltstellung sind die Leitungen 14 und 15 unterbrochen.
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An die Leitungen 14 schließt sich eine Leitung 19 an, die in den Elektromotor
12 mündet. Eine von diesem ausgehende Leitung 20 endet in einem Umschalter 21. Dieser
verbindet in der gezeigten Ruhestellung
die Leitung 20 mit
einem an die Leitung 15
angeschlossenen Leitungszweig 22, in der anderen Schaltstellung
mit einem Leitungsstück 23. Ein Schalter 24 verbindet das Leitungsstück 23 mit einem
Leitungszweig 25, der die Wicklung 16 des Transformators anzapft. Die Teile 14,
15, 19 bis 21 bilden in Verbindung mit dem Leitungszweig 22 den normalen Wechselstromspeisekreis
für den Elektromotor 12, dessen Spannung beispielsweise 220 Volt betragen kann.
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Außer diesem Wechselstromkreis ist noch ein mit Gleichstrom betriebener
Bremskreis zum Stillsetzen des Elektromotors 12 vorgesehen. Dieser enthält einen
Bremsstromkondensator 26, der durch ein Leitungsstück 27 mit der Leitung 19 verbunden
ist. Mit einem zweiten Leitungsstück 28 liegt der Kondensator 26 an dem bereits
erwähnten Leitungsstück 23; in das ein Gleichrichter 29 eingefügt ist. Mit Hilfe
des Umschalters 21 ist der Bremsstromkondensator 26 mit der Ständerwicklung
des Elektromotors 12
verbindbar.
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Von einer zweiten Wicklung 30 des Transformators 17 führen Leitungen
31 und 32 zu einem die Schalter 21 und 24 betätigenden Hauptrelais 33. In der Leitung
32 liegt ein im unbeeinflußten Zustand offener Auslöseschalter 34. Dieser ist mit
Mitteln verbunden, die vom Bildwerfer entfernt an' einer Stelle untergebracht sind,
wo sie von einem Vorgang beeinflußt werden können, der zum Stillstehen des Bildwerfers
führen soll. Sie bewirken, daß der Schalter durch einen Vorgang, z. B. den Mündungsknall
eines Gewehrs, geschlossen wird und bis zum erneuten Ingangsetzen des Bildwerfers
geschlossen bleibt.
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In Verzweigungen 35, 36 der Leitung 32 sind zwei mit unterschiedlicher
Spannung betriebene Gleichrichter 37 und 38 angeordnet. Diese sind so ausgelegt,
daß der an höherer Spannung liegende Gleichrichter 37 in der einen zur Eingabe des
Kondensatorbremsstromes in den Elektromotor 12 geeigneten Halbperiode des Wechselstromes
den Erreger- oder Anzugsstrom für das Hauptrelais 33 liefert, während der zweite
Gleichrichter 38 auf die andere Halbperiode anspricht, dabei aber nur einen Haltestrom
in das Relais 33 eingibt. Auf diese Weise ist erreicht, daß die nur kurzzeitig vorhandene
Kondensatorenergie stets phasensynchron in den Elektromotor 12 eingegeben wird,
d. h., daß der Kondensator 26 dem Elektromotor 12 nur dann zugeschaltet wird, wenn
das in der Ständerwicklung des Motors bestehende Magnetfeld die zum Bremsen geeignete
Polarität aufweist.
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Die Arbeits- und Bedienungsweise der beschriebenen Einrichtung ist
folgende: Zum Einschalten des Bildwerfers schließt man zunächst- den Hauptschalter
18, wodurch der Transformator 17 unter Strom gesetzt wird. Der Schalter 21 befindet
sich dabei in der dargestellten Ruhestellung, in welcher er den Wechselstromspeisekreis
14,15,19, 20, 22 für den Elektromotor 12 geschlossen hält, so daß dieser läuft.
Er treibt über das Malteserkreuzgetriebe 7, 9,10 die Schaltrolle 4 an. Der Film
2 wird vorgeführt. Zugleich verbindet der Schalter 24 den Leitungszweig 25 mit dem
den Gleichrichter 29 enthaltenden Leitungsstück 23, so daß sich der Bremsstromkondensator
26 aufladen kann. Wird der Auslöseschalter 34 geschlossen - dazu kann ein
Impuls von sehr kurzer Dauer genügen -so erhält das Hauptrelais 33 über die Leitungen
31, 32 Strom und zieht an. Es legt den Umschalter 21 an das Leitungsstück 23 und
öffnet außerdem den Schalter 24. Der durch den Umschalter 21 mit dem Elektromotor
12 verbundene Bremsstromkondensator 26 gibt den gespeicherten Gleichstrom in Form
eines kurzen, starken Stromstoßes in die Ständerwicklung des Motors ein, was zur
Folge hat, daß dieser schlagartig zum Stillstand kommt. Der Zeitpunkt, in dem das
Hauptrelais 33 anspricht und den Umschalter 24 an das Leitungsstück
23 anlegt, ist mit Hilfe des den Anzugs- oder Erregerstrom für das Relais
33 liefernden Gleichrichters 37 mit der zum Bremsen geeigneten Phase des Wechselstroms
synchronisiert. Der Bremsstromkondensator 26 kann sich also nur dann entladen, wenn
die vom Wechselstrom in der Ständerwicklung des Motors erzeugte magnetische Energie
die zur Eingabe des Bremsstromes geeignete Polarität aufweist. Es kann also nicht
vorkommen, daß die im Motor verbleibende magnetische Energie infolge falscher Polung
den Kondensatorbremsstrom kurzschließt und dadurch dessen Bremswirkung aufhebt.
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Wenn der Laufbildwerfer wieder anlaufen soll, so muß der Auslöseschalter
34 geöffnet werden. Das Hauptrelais 33 wird dabei stromlos, und die Schalter
21 und 24 kehren in die gezeigte Ruhestellung zurück. Dabei schließt
der Schalter 21 den Wechselstromspeisekreis für den Elektromotor 12, der Schalter
24 den Ladekreis für den Bremsstromkondensator 26. Das Arbeitsspiel beginnt wieder
von vorn.
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Zum Stillsetzen des Bildwerfers mit der ganzen Einrichtung öffnet
man den Hauptschalter 18; so daß die Stromzufuhr unterbrochen ist.