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Elektromagnetische Filmschalteinrichtung. Bisher hat man zum Antrieb
von kinematographischen Apparaten eine mechanische Einrichtung gebraucht, die entweder
von Hand oder durch einen Elektromotor oder auch durch ein`:'is Elektromagneten
in Bewegung gesetzt wird. Man hat auch bereits vorgeschlagen, zum Bildvorschub das
Bildband mit seiner mechanischen Antriebsvorrichtung mittels eines Elektromagneten
zu kuppeln.
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Während also bei diesen bekannten Einrichtungen an sich bekannte,
absatzweise wirkende mechanische Schaltglieder durch stoßweise erregte Elektromagnete
in Bewegung versetzt werden, erfolgt nach der Erfindung das Erfassen, Fortschalten
und Arretieren des Films, zweckmäßig auch die Bewegung des Schleifenbildners und
der Abdeckscheibe lediglich und unmittelbar durch einen oder mehrere stoßweise erregte
Elektromagnete. Hierdurch wird der Bau des Apparates äußerst einfach und billig,
und durch den Fortfall der mechanischen Schaltglieder und die so erzielte Verringerung
der bewegten Massen kann die Bildzeit gegenüber der Bildpause sehr groß gemacht
werden.
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Gegenstand der Erfindung ist @es also, den ganzen kostspieligen und
umständlichen nie-Bewegungsmechanismus durch einen einfachen und unmittelbaren elektromechanischen
zu ersetzen. Durch eine einfache rotierende Verteilerscheibe oder eine sonstige
an sich bekannte Unterbrechungseinrichtung wird absatzweise ein Elektromagnet betätigt.
Dieser zieht einen Anker an, der nach Aufhören der Anziehperiode durch einen. zweiten
Elektromagneten, durch Stromwendung oder durch Federkraft in seine Ausgangslage
zurückgeführt wird. Mit diesem Anker ist eine Festklemmvorrichtung verbunden, welche
den Film erfaßt und, sei es durch an seinem Rande befindliche Löcher hindurchgreifend,
spei es an einem ungelo,chten Rande oder auf dem Bilde selbst, festhält. Bei dem
weiteren Anziehen des Ankers wird der so festgehaltene Film selbst mitgezogen und
um eine Bildbreite vorgerückt.
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Die Festspannvorrichtung und der Bildvorschub können mit dem Anker
des Elektromagneten unmittelbar .oder aber durch eine Hebel-, Schnur- oder sonstige
Übertragung verbunden sein, wobei die Bewegung des Ankers übersetzt sein kann. Zweckmäßig
ist es, die ,absatzweise Anzugsbewegung des Ankers dadurch zu dämpfen, daß entweder
eine mechanische - pneumatische oder hydromechanische - Dämpfungsvorrichtung angebracht
oder der Strom, der - den Magneten erregt, allmählich zum Anwachsen und Nachlassem
in an sich bekannter Weise gebracht wird. Es wird dadurch die Fortschaltung des
Films zu einem allmählichen Anfangen und zu einem allmählichen Stillstand gebracht.
Die Bewegung des Ankers läßt sich durch Anschläge sehr leicht genau regulieren.
In derselben Weise wie die Festspannvorrichtung und der Bildvorschub durch den Anker
betätigt werden, läßt sich auch, und zwar durch denselben Mechanismus, eine Vorrichtung
zum Anpressen des Films im Bildfenster betätigen, die zweckmäßig darin besteht,
daß ein mit einem weichen
Material, z. B. Gummi, belegter Hebel
den Film gegen einen ebensolchen Hebel preßt und so an einer unbeabsichtigten Weiterschaltung
behindert. Ferner l,äßt sich in derselben Weise und zweckmäßig durch denselben Anker
betätigt, die Filmaufwickelrolle und ein Schleifenbildner in Bewegung setzen, der
von der Fihnvorratsrolle das für den nächsten Bildvorschub notwendige Stück Bildband
abhebt. Ein solcher Schleifenbildner besteht zweckmäßig aus einem Stößel, der zwischen
Bildfenster und Filmrolle so weit gegen den Film bewegt wird, daß von der Fihnvorratsrolle
das entsprechende Stück Film abgerollt wird.
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Will man. eine Abdeckscheibe beibehalten, so kann man ihr ebenfalls
eine hin und her gehende Bewegung erteilen und diese durch einen besonderen oder
durch den Hauptmagneten bewirken. Auch läßt sich ein Drehverschluß mit dem dauernd
umlaufender. Stromverteiler kuppeln.
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Für die Hilfsmechanismen, wie Filmarretierung und Schleifenbildner,
können besondere Magnete verwendet werden, die durch besondere Kontakte des Verteilers
zu dem jeweils notwendigen Zeitpunkt ihren Strom zugeführt erhalten. Es kann auch
ein und derselbe Magnet verwendet und die betreffenden Einrichtungen durch eine
differentielle Erregung oder durch verschiedene Phasen der Ankerbewegung betätigt
werden. Die Verteilerscheibe selbst kann von Hand angetrieben oder durch Federkraft
oder einen sonstigen motorischen Antrieb von sehr geringer Leistung betätigt werden.
Schließlich kann sie auch selbst durch einfache, an sich bekannte elektromagnetische
Vorrichtungen so ausgestaltet werden, daß sie ihren eigenen Antrieb regelt. Da Bildpause
und Bildzeit im wesentlichen durch die Dauer der magnetischen Erregung, also des
Stromschlusses, bestimmt werden, läßt sich durch das Verhältnis der Breite der Kontakte
zum Umfang der Verteilerscheibe oder des Verteilerzylinders das Verhältnis der Bildzeiten
und Dunkelperioden äußerst günstig regeln. An Stelle der Verteilerscheibe kann auch
ein anderer Unterbrecher treten.
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Vorteilhaft ist es, die Fortschaltbewegung erst dann eintreten zu
lassen, wenn die Festspannung des Films bereits beendet ist. Dies läßt sich entweder
dadurch erreichen, daß der Fortschaltmechanismus magnetisch erregt wird, oder auf
rein mechanischem Wege dadurch, daß der Anker bei einmaliger Erregung des Elektromagneten
auf dem ersten Teil seines Weges die Festspannvorrichtung und erst auf dem weiteren
Wege den Fortschaltmechanismus betätigt.
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Da durch ein Verteilersystem ohnehin ein Unterbrechen und ein Wiedereinschalten
des Stromes stattfindet, der den Mechanismus bewegt, läßt sich in. vorteilhafter
Weise auch gleichzeitig die Ein- und Ausschaltung der Lichtquelle ohne große Hilfsmittel
bewirken. Dadurch Mt sich die Abdeckscheibe ersparen; die Dunkelperioden werden
dann durch das Ausgehen der Lichtquelle herbeigeführt. Besonders günstig würde dieses
Verfahren bei Verwendung einer elektrischen Metallfadenlampe :sein, weil dann die
Lebensdauer der Lampe um die Zeit der Dunkelperioden erhöht wird und außerdem die
immer. wieder erfolgende Abkühlung des Fadens die Zerstäubung vermindert. .