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Vorrichtung zum intermittierenden Fortschalten streifenförmiger Träger
von Laufbildern Das intermittierende Fortschalten der streifenförmigen Träger von
Laufbildern bei deren Aufnahme und/oder Wiedergabe hat man bisher so durchgeführt,
daß man eine umlaufende Bewegung auf mechanischem Wege in die hin- und hergehende
Greiferbewegung für die Fortschaltung des streifenförmigen Laufbildträgers umwandelte.
Die umlaufende Bewegung wurde dabei entweder unter Anwendung von Handkräften oder
durch Zuführung von Fremdenergie erzeugt. Im ersten Falle wurde die von Hand zugeführte
Energie in Federkraftwerken gespeichert und die bei der Entspannung der Feder erzeugten
Kräfte in die eingangs erwähnte Umlaufbewegung umgesetzt, oder es wurden bei Zuführung
von Fremdenergie elektrische Motoren benutzt, deren Umlaufbewegung in eine hin-
und hergehende Bewegung umgeändert wurde.
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Durch diese mehrfach wiederholten Umsetzungen entstehen aber nicht
nur Energieverluste, sondern die umlaufende Bewegung hat insbesondere dann, wenn
sie durch Federwerksablauf oder motorisch erzeugt wird, den Nachteil, daß die Fortschaltphase
der Zeitdauer nach im Verhältnis zu der Stillstandsphase nur schwierig oder überhaupt
nicht geändert werden kann. Zumindest werden verwickelte Getriebe, wie Kurbelschwingen
mit veränderlichem Radius des Kurbelkreises mit Durchführung der Veränderung bei
laufendem Getriebe, erforderlich, während andererseits ein Bedürfnis nach diesen
Änderungen besteht. Bekanntlich tritt, bei gleicher Dauer von Stillstands-und Fortschaltephasen,
erst von etwa sechzehn Bildwechseln je Sekunde ab im Auge eine Verschmelzung aufeinanderfolgender
Bildeindrücke auf, wenn die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bildabbildungen erforderliche
Bildverschiebung, etwa durch Anordnung einer Sektorenblende, unsichtbar gemacht
wird. Sehr oft besteht aber das Bedürfnis, die Bildwechselzahl gegenüber dieser
Mindestfrequenz noch zu reduzieren und beispielsweise auf etwa acht Bildwechsel
je Sekunde zu verkleinern; auch in diesem Falle würde eine Bildverschmelzung im
Auge erreichbar werden, wenn es möglich gewesen wäre, die Zeitspanne, in der das
stillstehende Bild für das Auge sichtbar ist, gegenüber der Fortschaltzeit wesentlich
zu vergrößern. Ein weiterer Nachteil des motorischen Antriebes besteht darin, daß
er nicht momentan unterbrochen werden kann. Auch bei der Vorführung von Laufbildern
tritt sehr oft das Bedürfnis auf, ein Einzelbild stehen zu lassen, um es längere
Zeit betrachten zu können. Es bedürfte umfangreicher Auskuppel- und Bremseinrichtungen,
um bei motorischem oder Federzugsantrieb derartige Möglichkeiten verwirklichen zu
können. Weitere Nachteile des motorischen Antriebes bestehen darin, daß die hohen
Umlaufgeschwindigkeiten derartiger Motoren wesentlich reduziert werden müssen, um
auf die üblichen Fortschaltegeschwindigkeiten zu kommen, so daß nicht nur verhältnismäßig
kostspielige, die Geschwindigkeit reduzierende Getriebe erforderlich werden, sondern
auch starke Geräusche entstehen, die bei der Aufnahme und Vorführung von Tonbildern
bei gleicher Dauer von Stillstands- und Fortschaltephasen besonders störend wirken.
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Es ist zwar bereits bei Kinoprojektoren bekannt, die Lichtverschlüsse
elektromagnetisch in Abhängigkeit von einem Zeitrelais zu betätigen, das eine gleichförmig
umlaufende Kontaktscheibe aufweist. Hier erfordert aber der Antrieb der Kontaktscheibe
wieder stetig umlaufende Motoren, die aus den eingangs genannten Gründen in Fortfall
zu bringen sind, abgesehen davon, daß diese Lichtverschlüsse andere Aufgaben stellen
wie der Greiferantrieb eines perforierten Filmes. Man hat auch schon elektromagnetisch
betätigte Sperrklinken in die Perforationen eines Filmes gebracht, um diesen intermittierend
festzuhalten. Die eigentliche Fortschaltebewegung wird dabei aber dem Film durch
ein stetig umlaufendes Sprossenrad erteilt, das wiederum durch einen Motor angetrieben
ist, dessen Fortfall vorliegende Erfindung
erstrebt. Um zu verhüten,
daß der Film durch Eindringen der Sperrklinken in die Perforation zer- oder ausreißt,
bildet er eine Schleife, in der eine abge^ federte Spannrolle liegt, so daß sich
die Schleife beim Anhalten des Filmes verkleinert und sich wieder vergrößert, sobald
die Anhaltebewegung beendet ist. Es sind schließlich Magnetmotoren bekanntgeworden,
die aber wiederum eine umlaufende Bewegung erzeugen, die erst in eine hin- und hergehende
Bewegung umgewandelt werden müßte. Gerade das soll erfindungsgemäß vermieden werden.
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Es ist andererseits in der Elektrotechnik bereits bekannt, Elektromagneten
zur Veränderung der Abfall- und/oder Anzugsnut ihrer Anker mit auf im Kern angeordneten,
kurzzuschließenden Spulen mit Selbstinduktion auszurüsten. Zum Stande der Technik
gehören auch Schwingkreisanordnungen mit Glimmlampe und Kondensator, dessen Aufladezeiten
veränderlich einstellbar sind, so daß auf diese Weise die gewünschten Beeinflussungen
der Anzugs- und/ oder Abfallzeiten des Elektromagneten zu verwirklichen sind. Zu
dem gleichen Zwecke sind astabile Multivibratoren angewandt worden. ES gibt weitere
Schaltungen, mit denen die gewünschten Beeinflussungen erzeugt werden können.
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Von diesen Einrichtungen wird Gebrauch gemacht, um die oben aufgezeigten
Aufgaben erfüllen zu können. Erfindungsgemäß kennzeichnet sich eine Vorrichtung
zum intermittierenden Fortschalten streifenförmiger Träger von Laufbildern bei Aufnahme
und/ oder Wiedergabe derselben, bei der ein stoßweise erregter Elektromagnet in
Wirkverbindung mit dem Fortschalttrieb für den Laufbildträger steht, dadurch, daß
der Elektromagnet zur Veränderung der Abfall-und/oder Anzugszeit seines Ankers auf
seinem Kern angeordnete, kurzzuschließende Spulen mit Selbstinduktion aufweist.
Ordnet man zweckmäßig im Stromkreis des Magneten einen Schalter an, so führt dessen
Öffnung eine Unterbrechung der Fortschaltung des Laufbildstreifens herbei, so daß
das gerade abgebildete Einzelbild stehenbleibt und unter Unterbrechung des Laufbildes
als Standbild so lange betrachtet werden kann, wie der Schalter geöffnet ist. Dabei
fallen alle Kupplungs- und Bremsanordnungen fort, die bisher erforderlich waren.
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Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wieder.
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Es bezeichnet 1 einen in Richtung 2 fortzuschaltenden streifenförmigen
Träger von Laufbildern, wie er vorzugsweise in Form von Filmen zur Anwendung kommt.
Derartige Filme sind an den Seitenrändern mit Perforationen 3 ausgerüstet, um sie
intermittierend fortschalten zu können, gleichgültig, ob es sich dabei um die Aufnahme
oder Wiedergabe von Laufbildern handelt.
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Erfindungsgemäß greifen in die Perforationen 3 eines derartigen Filmes
die Fortschalteräder 4 mit ihren greiferartig ausgebildeten Fortsätzen 5 ein. Um
die hierbei erforderliche, intermittierende Fortschaltung erreichen zu können, sind
die Fortschalteräder 4 mit den Sperrzahnrädern 6 starr oder abgefedert verbunden.
In das Sperrzahnrad 6 greift dabei die Fortschalteklinke 7 ein. Diese ist bei 8
an den Anker 9 eines Elektromagneten angelenkt, dessen Kern mit 10 bezeichnet ist.
Der Anker 9 kann um den Drehpunkt 11 -hin- und herschwingen. Eine nach oben gerichtete
Schwingbewegung wird begrenzt durch den elastischen Puffer 12. Feder 13 zieht die
Sperrklinke 7 ständig in der Richtung zum Sperrzahnrad 6 hin, so daß die Anlage
der Klinke 7 an das Sperrzahnrad 6 gewährleistet ist. Eine weitere Sperrklinke 14,
die bei 15 drehbar gelagert ist, steht unter der Einwirkung der Feder 16; sie verhindert,
daß sich das Sperrzahnrad 6 bei der Rückführbewegung der Sperrklinke 7 entgegengesetzt
zur Fortschaltrichtung 17 zu verdrehen vermag. Zur Durchführung dieser Rückführbewegung
der Sperrklinke 7 und des Ankers 9 ist die Feder 18 vorgesehen. Bei dieser Rückführbewegung
trifft der Anker 9 auf den Kontakt 19 eines Stromkreiszweiges 20 auf, der bei 21
an eine Stromquelle angeschlossen ist. In dem sich anschließenden Stromkreiszweig
22 liegen der Schalter 23 und die Erregerspule 24. In der Fortschalterichtung wird
die Bewegung des Ankers 9 begrenzt durch den elastischen Puffer 25, dessen Lage
mittels der bei 26 geführten Einstellschraube 27 veränderlich ist. Vorhanden ist
schließlich die kurzzuschließende Spule 28, in deren Stromkreis 29 ein einstellbarer
Widerstand 30 und eine Kontaktstelle 31 liegen, wobei der abgefedert ausgebildete
Teil der Kontaktstelle 31 bei Anlage des Ankers 9 an den Puffer 25 unter dem Einfluß
des Betätigungsnockens 32 steht.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Einrichtung ist folgende: Der
Anker 9 ist im angezogenen Zustand gezeigt, wobei seine Lage durch den elastischen
Puffer 25 begrenzt worden war. Hierbei hatte der Nocken 32 des Ankers 9 den Kontakt
bei 31 geschlossen, so daß der Stromkreis 29 der Spule 28 kurzgeschlossen war, nachdem
der Stromzufluß zur Errgegerspule 24 bei 19 unterbrochen worden war. Dadurch war
das Magnetfeld zusammengebrochen, und es war in der kurzgeschlossenen Spule 28 ein
Induktionsstrom erzeugt worden, der eine Abfallverzögerung des Ankers 9 erzeugt
hatte. Diese Abfallverzögerung war dabei mit Hilfe des Widerstandes 30 auf einen
bestimmten Wert eingestellt worden. Nach Ablauf dieser Abfallverzögerung vermag
die Rückführfeder 18 den Anker 9 abzureißen, und es kommt dadurch gleichzeitig zu
einer überschaltung des Sperrzahnrades 6, an dem die Fortschalteklinke 7 gerade
anlag. Während dieser Rückführung verhindert die Sperrklinke 14 die Verdrehung der
Teile 6, 4, 5 in zum Pfeilsinn 17 entgegengesetzter Richtung. Am Ende der geschilderten
Rückführbewegung berührt Anker 9 den Kontakt 19. Dadurch wird bei geschlossenem
Schalter 23 der Stromkreis 20, 21, 22, 24, 22, 11, 9 geschlossen, und der
Anker 9 wird von dem Kern 10 des Elektromagneten kräftig angezogen. Die Klinke
7 nimmt dabei den Sperrzahn, mit dem sie sich gerade im Eingriff befindet, in Pfeilrichtung
17 mit, so daß es zu einer Fortschaltung des Filmes 1 in Pfeilrichtung 2 um ein
Teilbild kommt. Am Ende dieser Bewegung befindet sich der Anker 9 wieder in der
in der Zeichnung veranschaulichten Lage, und es wiederholen sich die geschilderten
Vorgänge.
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Da die Abfallzeit mit Hilfe des Widerstandes 30 veränderlich ist,
kann die Stillstandszeit, die nach jeder Fortschaltung eintritt, auf einen beliebigen
Wert gebracht werden. Sie kann insbesondere gegenüber der Zeitspanne, die eine Fortschaltung
in Anspruch nimmt, wesentlich vergrößert werden. Dadurch ist es möglich, auch bei
Reduzierung der Fortschaltungen je Sekunde auf acht Bildwechsel und weniger die
Betrachtungszeit eines stillstehenden Bildes so im Verhältnis zu der wesentlich
kürzeren Fortschaltezeit
einzustellen, daß das Auge auch derart
fortgeschaltete Teilbilder flimmerfrei erblickt. Es besteht die weitere Möglichkeit,
durch Unterbrechung des Schalters 23 ein gerade belichtetes Bild, gleichgültig,
ob es sich um Aufnahme oder Wiedergabe handelt, so lange stillzusetzen, wie es der
jeweilige Zweck erfordert, ohne daß andere Einrichtungen wie die gezeigten erforderlich
sind. Die elastischen Puffer 12 und 25 sorgen für ein geräuschfreies Überführen
des Ankers 9 in seine Endlagen, so daß die Einrichtung praktisch geräuschfrei arbeitet,
wobei durch Verwendung aus Kunststoff bestehender Sperrzahnräder 6 und gegebenenfalls
Sperrklinken 7 und 14 für weitere Geräuschdämpfung Sorge getragen werden kann.