DE1229407B - Bremskraftregler fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B62d

Deutsche Kl.: 63 c - 53/07

Nummer: 1 229 407

Aktenzeichen: T 2459611/63 c

Anmeldetag: 29. August 1963

Auslegetag· 24. November 1966

Die Erfindung bezieht sich auf einen Bremskraftregler für Kraftfahrzeuge mit einem Steuerglied, das ein Ventil steuert und einerseits vom Bremsdruck beaufschlagt und andererseits durch eine Feder belastet ist, deren Spannung vom Abstand zwischen Achsen und Aufbau abhängig ist.

Es ist bereits ein Bremskraftregler für Druckluftbremsanlagen bekannt, der eine Regelfeder aufweist, deren Spannung durch die Fahrzeugbelastung beeinflußt wird. Die Regelfeder ist dazu direkt auf der ^!0 Fahrzeugachse abgestützt und wirkt über einen Stößel auf einen Dämpfungskolben ein, dessen Bewegung sich wiederum über eine zweite Druckfeder auf das Ventilglied überträgt. Der Dämpfungskolben hat dabei die Aufgabe, ein sprunghaftes Arbeiten des Reglers, der den Bremsdruck nach oben begrenzt, zu verhindern.

Man hat auch schon Vorrichtungen zum lastabhängigen Einstellen des Steuerventils von Druckluftbremsanlagen gemäß der Fahrzeugtragfeder-Durchbiegung vorgeschlagen, bei denen ein mit der Fahrzeugachse verbundenes Hebelgestänge vorgesehen ist, das mit einer Feder zusammenarbeitet und die Achsbewegung des Fahrzeugs auf das Ventilglied direkt oder über ein zwischengeschaltetes Dämpfungsglied überträgt. Die in das Hebelgestänge eingeschaltete Feder ist dazu als enggewickelte Schraubenzugfeder ausgebildet, die bei der Hebelbewegung auf Biegung beansprucht wird. Dieses bekannte Steuerventil ermöglicht den gewünschten Ausgleich der Progressivität der Fahrzeugfeder jedoch nicht.

Weiterhin ist ein Regler für ein Druckmittelbremssystem bekannt, bei dem zwei hintereinandergeschaltete Druckfedern verschiedener Härte vorgesehen sind. Die härtere Feder stützt sich mit ihrem einen Ende auf einem Arm ab, der schwenkbar am Fahrzeugaufbau angelenkt ist und beim Einfedern des Fahrzeugs von der Fahrzeugachse bewegt wird, und wirkt mit ihrem anderen Ende über eine Druckplatte auf einen Stößel ein, der seinerseits über die zwischengeschaltete zweite Feder das Ventilglied des Reglers steuert. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist die Regelung jedoch linear abhängig vom Weg der Fahrzeugfeder, wobei das Ventil selbst außerdem als Bremsdruckbegrenzungsventil arbeitet.

Bekannt sind weiterhin eingeschachtelte Federan-Ordnungen, bei denen eine der Federn ortsfest abgestützt ist, während die nächstfolgenden Federn, deren Durchmesser größer oder kleiner sein kann, sich auf dem freien Ende der ersten Feder über einen Federteller abstützen und mit ihren anderen Enden auf das Ventilglied eines längsverschieblich zu den Federn angeordneten Reglers einwirken.

Bremskraftregler für Kraftfahrzeuge

Anmelder:

Alfred Teves Maschinen- und Armaturenfabrik

Kommandit-Gesellschaft,

Frankfurt/M., Rebstöcker Str. 41-53

Als Erfinder benannt:

Heinrich Oberthür, Offenbach/M.

Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, einen Bremskraftregler zu schaffen, der zwischen Differentialgehäuse bzw. Fahrzeugachse und dem Fahrzeugaufbau angeordnet ist und der trotz progressiver Fahrzeugfederung den Bremsdruck exakt an die Zuladung anpaßt und schließlich unempfindlich gegen eine Durchfederung ist, die weit über den Steuerungsbereich hinausgeht.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Steuerglied des Bremskraftreglers über in an sich bekannter Weise hintereinandergeschaltete und ineinandergeschachtelte Federn an dem Aufbau abgestützt ist, wobei das eine Ende des schwenkbar angeordneten Gehäuses des Reglers über einen Lenker mit dem Aufbau und über einen zweiten Lenker mit der Achse verbunden ist, und daß ein die von dem Steuerglied entfernteste Druckfeder abstützender, im Reglergehäuse geführter Federteller an ein vom Aufbau getragenes Stützglied angelenkt ist. Vorzugsweise ist ein gemeinsamer Anlenkpunkt der Lenker vorgesehen, wobei diese so bemessen sind, daß die Kennlinie der in das in Reihe angeordnete Federsystem des Reglers eingeleiteten Federwegs an eine progressive Kennlinie der Achsfederung im umgekehrten Sinne etwa angeglichen ist. Dem Federsystem ist in einer bevorzugten Ausführungsform eine zwischen zwei Schultern eines am Fahrzeugaufbau angelenkten Bolzens gefesselte Feder vorgeschaltet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung wiedergegeben, und zwar zeigt

Abb. 1 eine Darstellung der Reglereinrichtung teilweise im Schnitt,

A b b. 2 eine Darstellung der Lenker und

A b b. 3 ein Diagramm der Bremskraftregelung.

In den Abbildungen sind ein am Aufbau befestigtes Böckchen mit 1, ein an der Achse befestigtes Böckchen mit 2, ein mit dem Böckchen 1 verschraub-

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tes Stützglied mit 3, ein Lenker mit 4, ein zweiter Lenker mit 5, ein am Aufbau befestigtes Anlenkauge 6 und der Bremskraftregler insgesamt mit 7 gekennzeichnet. Der Bremskraftregler besteht aus einem Zylindermantel 8, in den das Bremsdruckregelventil 9 eingebaut ist. Das Bremsdruckregelventil 9 ist von bekannter Art, sein Anschluß 10 steht in Verbindung mit dem Radbremszylinder, sein Anschluß 11 in Verbindung mit dem Hauptzylinder. Das Steuerglied 12 ragt in den Zylinder 8 hinein und trägt einen Federteller 13, über den es von der harten Druckfeder 14 betätigt wird. Die Feder 14 stützt sich in dem Federteller 15 der weichen Druckfeder 16 ab, die ihrerseits gegen einen Federteller 17 drückt, der im Zylinder-^ gehäuse 8 gleitet und der zusammen mit dem Federteller 18 die Feder 19 gefesselt hält, was durch den Bolzen 20 mit dem Auge 21 geschieht.

Der Kopf des Druckregelventils 9 ist mit einem Auge 22 versehen. Der Lenker 4 ist an diesem Auge 22 und an dem Böckchen 2 befestigt. Das Auge 21 ist mit dem Stützglied 3 verbunden. Der andere Lenker 5 greift an dem gleichen Auge 22 an wie der Lenker 4 und stützt sich an dem Böckchen 6 am Aufbau des Fahrzeugs ab.

Bei Federbewegungen des Fahrzeugaufbaues gegenüber der Achse bewegt sich der Zylinder 8 zwischen zwei äußersten Stellungen. Die Mittelachsen des Zylinders 8 in diesen Stellungen sind mit 8' und 8" gekennzeichnet. Das Auge 22 des Reglers ist hierbei gezwungen, entlang einem Kreisbogen 23 zu laufen, dessen Mittelpunkt das Böckchen 6 bildet und dessen Radius der Länge des Lenkers 5 entspricht. Die Wegzunahme bei den Federbewegungen verläuft nach einer Sinuskurve, und zwar in dem Sinne, daß die Kennlinie des in die Federanordnung eingeleiteten Federweges etwa im umgekehrten Sinne an die progressive Kennlinie der Einfederung angeglichen wird. Die Verhältnisse an einem Ausführungsbeispiel sind in A b b. 3 zu ersehen. Als Ordinate ist im Diagramm der Steuerungsweg im Regler bzw. die ihn verursachende Federbelastung am Fahrzeug aufgetragen, als Abszisse der Federweg am Fahrzeug. Die gestrichelte Linie ist die Kennlinie der Fahrzeugfeder, die durchgezogene Linie die Kennlinie der Reglerfeder.

In die unterste Stellung 8" gerät der Regler insbesondere dann, wenn das Fahrzeug aufgebockt wird.

Ia diesem Fall wird die Kraft der gefesselten Feder wirksam.

Bei Einfederungen wirkt die gefesselte Feder 19

dank ihrer Vorspannung als starres Glied, das die Verbindung zwischen dem Stützglied 1 und der

weichen Feder 16 herstellt. . .

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Bremskraftregler für Kraftfahrzeuge mit ίο einem Steuerglied, das ein Ventil steuert und einerseits vom Bremsdruck beaufschlagt und andererseits durch eine Feder belastet ist, deren Spannung vom Abstand zwischen Achse und Aufbau abhängig ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerglied (12) des Bremskraftreglers (7) über in an sich bekannter Weise hintereinandergeschaltete und ineinandergeschachtelte Federn (14,16) an dem Aufbau abgestützt ist, daß das eine Ende des schwenkbar angeordneten

an Gehäuses des Reglers über einen Lenker (5) mit dem Aufbau und über einen zweiten Lenker (4) mit der Achse verbunden ist und daß ein die von dem Steuerglied (12) entfernteste Druckfeder abstützender, im Reglergehäuse geführter Federteller (17) an ein vom Aufbau getragenes Stützglied (3) angelenkt ist.

2. Bremskraftregler nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen gemeinsamen Anlenkpunkt der Lenker (4,5) und durch eine solche Bemessung der Lenker, daß die Kennlinie der in das in Reihe angeordnete Federsystem des Reglers eingeleiteten Federwegs an eine progressive Kennlinie der Achsfederung im umgekehrten Sinne etwa angeglichen ist.

3. Bremskraftregler nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Federsystem eine zwischen zwei Schultern eines am Fahrzeugaufbau angelenkten Bolzens (20) gefesselte Feder (19) vorgeschaltet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 728 987, 736 389,
804;

deutsche Auslegeschrift Nr. 1 134 697;
deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 859 132;
österreichische Patentschrift Nr. 229 744;
USA.-Patentschrift Nr. 3 039 758.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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