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Lehrhilfsmittel zum Selbstabfragen, insbesondere für Sprachen, mit
prismenförmigen Stäben als Schriftträgern I Die Erfindung betrifftein Lehrhilfsmittel
zum wiederholten Abfragen und Einprägen eines grundlegenden, exakten Wissensstoffes,
wie etwa sprachlicher Formengruppen oder wissenschaftlicher Formeln. Der Benutzer
soll damit bereits erworbene Kenntniss-e bis zur völligen Beherrschung vertiefen,
wobei er selbständig, aber auch mit einem Zweiten arbeiten kann. Bei weisungsgemäßer
Benutzung sollen sich Fragestellung, Arbeitstempo und Arbeitsdauer dem Kenntnisstand
des Benutzers anpassen. Bekannt sind bisher folgende Verfahren: a) gedruckte Listen
oder Tabellen, bei denen die Antworten entweder neben der Frage stehen oder auf
einer anderen Seite zu finden sind. Diese Anordnung entmutigt durch die sichtbare
Anhäufung der Fragen, erschwert die Konzentration auf jeweils eine Frage und gewöhnt
den Lernenden an eine bestimmte Reihenfolge; b) Zettel oder Karten, die jeweils
eine Frage und - meist auf der Rückseite - die Antwort dazu tragen.
Diese Methode,ermöglicht es, Fragen beliebig zu mischen. Richtig beantwortete Fragen
werden aus-sortiert, die übrigen wieder in den durchzuarbeiten-den Stoß gesteckt,
so daß sie nochmals erscheinen. Diese Methode ist bewährt, eignet sich aber besser
für Frage-und-Antwort-Paare als zur Arbeit mit mehrteiligen Formengruppen wie etwa
unregelmäßigen Verben, bei denen es sich empfiehlt, immer wieder von einer anderen
Form her nach den übrigen Formen zu fragen; c) sogenannte Lehrmaschinen, die im
wesentlichen aus einem Kasten bestehen, in dessen Fenstern Fragen erscheinen. Als
Schriftträger sind bekannt: Karten oder Platten ähnlich der Zettelmethode, Walzen,
laufende Bänder, Diapositive oder Filme. Manche dieser. Schriftträger haben
den Nachteil, daß die Reihenfolge der Fragen auf ihnen festgelegt ist, andere erfordern
einen komplizierten Mechanismus, sodaß solche Lehrmaschinen kostspielig und nur
beschränkt transportabel sind.
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Bei der Erfindung geht es darum, ein möglichst einfaches und handliches
Gerät nach Art der Lehrmaschinen zu schaffen, dessen neuartige Schriftträger, in
einem bestimmten Verfahren angewandt, für ,den obengenannten Zweck besonders gut
geeignet sind.
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Abb. 1 zeigt die mechanischen Teile der Erfindung von vorn,
Ab b. 2 im Schnitt durch die Mitte. Sie besteht aus einem flachen Gehäuse
in der Größe eines Buches. Dieses wird bei Benutzung mit der linken Han#d in aufrechter
Lage gehalten. Die schmale Oberseite ist offen. Unten ist das Gehäuse auf der Vorderseite
mit waagerecht nebeneinander gelagerten, griffig geriffelten Schiebern versehen,
die von einerdahinterliegenden spaltartigen öffnung am Fuße der Vorderwand jeweils
nur einen Teil als Fenster unverdeckt lassen. Außerdem ist das Gehäuse an der rechten
unteren Ecke rechtwinklig eingekerbt, wodurch es hier teils nach unten, teils nachder
Seite offen ist.
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Von oben werden die Schriftträger, prismenförmige Stäbe von quadratischem
- möglicherweise auch regelmäßig achteckigem - Querschnitt !eingelegt.
Sie gleiten durch die Schwerkraft nach unten und stapeln sich einreihig übereinander.
Das Gehäuse hat innen genügend Spielraum, um dieses Herabgleiten zu gestatten, läßt
aber kein Verdrehen der Stäbe um ihre Längsachse zu. Der jeweils unterste Stab kommt
waagerecht hinter die Schiebefenster zu liegen, so daß ein Teil von ihm durch das
geöffnete Fenster zu sehen ist. Außerdem ragt sein rechtes Ende an der Einkerbung
aus dem Gehäuse heraus. Alle Stäbe sind an diesem recht-en Ende rundum laufend mit
den BuchstabenA, B, C, D bezeichnet. Zu Beginn wer-den alle Stäbe
-so eingelegt, daß auf jedem ,der gleiche Buchstabe nach vorn liegt. Die Stäbe können
ferner eine laufende Nummer tragen sowie eine Markierung zur Unterscheidung der
einzelnen Sätze. Ein Satz, d. h. eine Anzahl von Stäben, welche das Gehäuse
füllen, kann z. B. aus 15 Vierkantstäben bestehen, deren sämtliche Längsseiten
beschriftet sind, so daß sie insgesamt 60 Zeilen umfassen.
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Soll die Erfindung etwa zum Repetieren sämtlicher Formen englischer
Verben dienen, so besteht die eigentliche Beschriftung einer Zeile aus, sechs
Einheiten
wie z. B. to lie / lay / lain / lying / lies
/ liegen. Zu lesen ist - je nach Schieberstellung - je-
weils
eine davon, womit nach den übrigen fünf gefragt wird. Durch Veränderung der Schieberstellung
läßt sich also die Fragestellung variieren. Nach der Beantwortung, die schriftlich,
mündlich oder in Gedanken;erfolgen kann, wird der Stab an dem herausragenden Ende
nach rechts herausgezogen, die Lösung abgelesen und die Antwort danach -überprüft.
Der Stab wirddann oben wieder eingelegt, und zwar bei fehlerhafter Antwort nochmals
mit derselben Seite nach vorn, z. B. A. Dann erscheint die Frage nach einer
gewissen Zeit - entsprechend der Zahl der eingelegten Stäbe - noch
einmal. Hat sich die Antwort als -richtig erwiesen, so wird der Stab um
901 um seine Länasachse gedreht eingelegt, so daß nun die Seite B nach vorn
liegt und das nächste Verb an die Reihe kommt. Inzwischen ist der nächste
Stab nachgerutscht, mit dem sich der Vorgang wiederholt. So wird laufend verfahren,
bis Stäbe mit der vierten Seite - in diesem Falle D - nach vom zu
liegen kommen. Bei richtiger Antwort können diese Stäbe beiseite gelegt werden,
da alle vier Verben gekonnt wurden. So leert sich das Gehäuse, bis seine völlige
Leerung den Erfolg der Arbeit mit dem jeweiligen Satz anzeigt. Diese sichtbare Erfolgsbestätigung
wird als wichtiger Faktor angesehen.
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Der Vorteil dieser Erfindung gegenüber den bisher bekannt-en Lehrhilfsmitteln
zum gleichen Zweck liegt vor allem in der konstruktiven Einfachheit. Gehäuse und
Stäbe lassen sich Baus haltbarem Material, etwa aus Holz oder Kunststoff, herstellen.
Die Erfindung läßt sich bei der handlichen Größe wie ein Buch mitführen und ist
so leicht zu handhaben, daß auch jüngere Schüler selbständig -damit umgehen können.
Dasselbe Gehäuse kann mit Hilfe verschiedener Sätze von Stäben für die Repetition
der Verben verschiedener Sprachen, aber auch für sonstige, Gegenstände aller Art
verwandt werden.