DE48479C - Lehrmittel für den Unterricht im unbestimmten Zahlenkreis - Google Patents

Lehrmittel für den Unterricht im unbestimmten Zahlenkreis

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DE48479C
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DENDAT48479D
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K. SCHULTE, Lehrer, uud E. A. BOSIES in Lüdenscheid
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    • G09BEDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
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    • G09B19/02Counting; Calculating

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  • Management, Administration, Business Operations System, And Electronic Commerce (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Januar 1889 ab.
Die vorliegende Erfindung soll ein Mehrfaches bezwecken, nämlich:
1. soll sie dem Schüler als Hilfsmittel dienen, z. B. bei seinen Hausarbeiten sich zu üben und seine Arbeiten zu prüfen;
2. soll sie dem Lehrer als bequemes Lehrmittel dienen," um durch Anschauung in Synthese und Analyse dem Schüler Addition, Multiplication und Division zu lehren und zu veranschaulichen;
3. soll sie dem Lehrer helfen, bei möglichster Schonung seines Stimmorgans rasch und sicher mit den Schülern zu rechnen und dabei denselben selbst die Prüfung über das Resultat zu geben.
Auf beiliegender Zeichnung ist das neue Rechenlehrmittel dargestellt.
Der Apparat besteht aus einem flachen kasten- oder schachtelartigen, viereckigen Rahmen ABCD, der an drei Seiten geschlossen, an der vierten theilweise offen ist; durch horizontale Stäbe EEE von gleicher Höhe wie die Seitenwände ist der Kasten in eine entsprechende Anzahl Schubfächer oder Zellen F eingetheilt und in jede dieser Zellen, ausgenommen der obersten F1, pafst genau nach Breite ein Schieber G.
Die Schieber sind etwas länger als die Schubfächer und ihre vorstehenden Enden sind je mit einem Knopf H oder sonstigen bequemen Mittel zum Angreifen und Vorziehen der Stäbe ausgerüstet. Die schmale Hinterkante der Schieber kann rechtwinklig abgebogen sein, damit sie beim Vorziehen des Stabes an die um die Schiebedicke niedrigere Vorderkante anstöfst und nicht ganz herausgezogen werden kann, doch können die Schieber auch einfach flach sein und gänzliches Ausziehen gestatten.
In jedem Schieber ist nahe am inneren, linken Ende ein kleines Loch J zum Einstecken eines Stiftes K, dessen Zweck unten erläutert werden soll; den gleichen Zweck wie die Löcher J erfüllen auch in die Schieber eingeschnittene Längsschlitze L, wie solche an einzelnen beispielsweise angegeben sind.
Der so durch die Querstäbe E eingetheilte und mit den Schiebern G versehene Kasten ist mit einer Deckplatte O, Fig. 1 bis 3, gedeckt und bildet dann ein geschlossenes Ganzes, aus dem die Schieber, wie beschrieben, vorgezogen werden können.
Genau entsprechend der Theilung durch die Stäbe E ist die Deckplatte in ■ horizontale Reihen abgetheilt und ebenso durch verticale Linien, so dafs die quadratischen Felder entstehen, wie Fig. 1 zeigt. Mit Ausnahme der ersten, linken Verticalreihe sind die Felder mit Ziffern beschrieben, und zwar die oberste Horizontalreihe mit der natürlichen Zahlenreihe i, 2, 3 ... n; die zweite durchweg nur mit 1, die dritte mit 2, die vierte mit 3 . . ., die n1 mit (n— 1), so dafs auch in jeder Vertical colonne unter der obersten Horizontalreihe die natürliche Zahlenreihe 1 — η entsteht.
In jedem Felde ist, dem Ort der Löcher J bezw. den Schlitzen L in den Schiebern entsprechend, ein Loch M eingebohrt, so dafs man den Stift K hindurchstecken und beim Vorziehen eines Schiebers diesen festhalten und überhaupt an bestimmter Stelle fixiren kann, Fig. ι und 2.
Die Schieber sind ebenfalls durch Verticalstriche in genau gleiche Abtheilungen getheilt wie die Deckplatte, und von links anfangend, sind in die Felder die Producte der Factoren
ι. ι
3, 3, 3
η η η
(Multiplicanden) mit den Multiplicatoren η . . ., 3, 2, ι — darauf verzeichnet.
Der vorstehend beschriebene Apparat ist als aus Blech hergestellt angenommen, selbstverständlich kann er aus Holz oder Pappe oder jedem zweckdienlichen Material hergestellt werden, ohne wesentliche Aenderung der Construction.
. Es sei z. B. die Multiplication 7X2 auszuführen.
Man bedient sich dabei des Lehrmittels wie folgt: Der Lehrer steckt in der horizontalen Reihe des Multiplicanden 2 in jenes Loch in der Deckplatte, das im Felde unter der verticalen Reihe des Multiplicators 7 liegt, den Stift K, zieht den Schieber vor, bis er in seinem Loch bezw. in dem Ende des in ihn geschnittenen Schlitzes gefangen wird, so mufs naturgemäfs der beschriebenen Anordnung und Eintheilung wegen als letzte sichtbar werdende Ziffer die Zahl 14, das Product aus den beiden Factoren 7X2, erscheinen.
7X5: Horizontal in der Multiplicändenreihe 5, vertical unter der Multiplicatorenreihe 7, wird der Stift in das betreffende Loch im Felde gesteckt, der Schieber gezogen und fängt sich so, dafs 35 = 7X5 als letzte Ziffer sichtbar ist.
Will der Lehrer veranschaulichen, dafs die Multiplication eine abgekürzte Addition ist und das Product 36 ζ. B. die Summe ist aus 6 Mal den Addenden 6, so verfährt er folgendermafsen:
In dem Felde horizontal und vertical wird der Stift festgesteckt und dann die Summe 6 + 6 + 6+6'+6 + 6 = 36 durch allmälige Addition 6 + 6 = 12 + 6 = 18 + 6 ='24 u. s. w. gebildet.
Aehnlich verfährt man zur Veranschaulichung der Division.
Wieviel Mal ist 5 in 35 enthalten? 7 Mal, denn um 7 Felder bezw. 7 Mal mufs der Schieber verrückt werden (7 Mal kann der Stift eingesteckt werden), 7 Mal kann 5 von 3 5 abgezogen werden, bis ο bleibt.
Vorstehendes läfst die Anwendung des neuen Lehrmittels für den Lehrer erkennen. Will er mit den Kindern üben, braucht er kein Wort zu reden, nur den Stift in das betreffende Loch stecken, den Schieber ziehen und das Kind sieht die Antwort.
Den Schülern selbst dient der Apparat zu Hause zur Prüfung ihrer Hausarbeiten, was einer weiteren Erklärung, nach Vorstehendem kaum mehr bedarf.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Lehrmittel für den ersten Rechenunterricht im unbestimmten Zahlenkreis, bestehend aus einem Kästchen ABCD mit einer offenen Wand B C, den senkrecht zu dieser Wand durch Stäbe E abgetheilten Schubfächern F, der Deckplatte O mit der den Schubfächern entsprechenden Horizontaltheilung und einer gleichen Verticaltheilung zur Aufzeichnung der natürlichen Zahlenreihe in die so entstehenden Felder unter Freilassung der ersten verticalen Felderreihe und mit je einem Loch M in jedem der bezifferten Felder, endlich aus den in die Schubfächer passenden Schiebern G, welche eine der Verticaltheilung der Deckplatte entsprechende Quertheilung und auf den einzelnen Feldern die Producte aus den auf der Deckplatte angegebenen Factoren tragen und welche behufs Feststellung an bestimmtem Ort mittelst eines Stiftes K mit Löchern J bezw. Schlitzen L versehen sind, die den Löchern M in der Deckplatte O entsprechen.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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