Lerngerät. Gegenstand der Erfindung ist ein Lern gerät, das wenigstens einen in einem Gehäuse verschiebbaren Streifen aufweist und bei wel chem der Lernstoff auf dem Streifen in der Form von Fragen und Antworten so ange ordnet ist, dass in mindestens einem Aus schnitt des Gehäuses schrittweise je zuerst mindestens eine Frage und dann die betref fende Antwort sichtbar gemacht werden kann.
Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeich nung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 ein Lerngerät mit einem einstufigen Ausschnitt, Vorderansicht, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie I-1 in Fig. 1, Fig. 3, 4 und 5 ein Lerngerät mit mehr stufigen Ausschnitten, je von vorn, Fig. 6 und 7 einen Verstärkungsrahmen für den Lernstoffstreifen in Vorderansicht und Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 6.
Gemäss den Fig. 1 und 2 weist das Ge häuse 1 einen Ausschnitt 2 mit einer Stufe 3 auf. Auf dem Streifen 4 ist der Lernstoff an geordnet, z. $. durch irgendein Vervielfälti gungsverfahren (Druck, Lithographie mittels Wachsmatrizen und dergleichen) hergestellt.
Im Beispiel gemäss Fig. 1 sind es Überset zungen aus dem Französischen ins Deutsche, zweizeilig angeordnet, derart, dass in der obern Reihe die Aufgaben, die fremdspraebi- gen Worte und in der untern Reihe (und zwar in einem Abstand, welcher den Grössen- verhältnissen von Ausschnitt 2 und Stufe 3 entspricht) die Übersetzungen stehen. Wird nun der Streifen 4 von rechts nach links in das Gehäuse 1 eingeschoben, dann erscheint zuerst über der Stufe 3 im Ausschnitt 2 das Wort "gazette". während die Stufe 3 die Übersetzung ("Zeitung"') noch verdeckt.
Der Schüler übersetzt nun für sich das französi sche Wort, erst wenn er das deutsche Wort gefunden zu haben glaubt, kontrolliert er sich dadurch, dass er den Streifen 4 um einen "Sehritt", das heisst so weit nach links ver schiebt, dass unter dem Wort "gazette" und neben der Stufe 3 die Übersetzung "Zeitung" erscheint. Gleichzeitig ist aber über der Stufe 3 auch schon die nächste Übersetzungs aufgabe "porter" ("tragen") erschienen, mit deren Lösung "filer" ("spinnen") usw. er scheint.
Der Ausschnitt 2 und die Stufe 3 oder auch die Anordnung des Lernstoffes auf dem Streifen 4 können so ausgeführt sein; dass über der Stufe 3 zwei, drei und mehr Aufgaben gleichzeitig erscheinen, deren Lö sung die Stufe 3 verdeckt und beim Weiter verschieben des Streifens 4 schrittweise frei gibt.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 3 wird die gleichzeitige Stellung mehrerer Auf gaben dadurch erreicht, dass die Deckfläche des Gehäuses 5 einen Ausschnitt 6 mit einer Stufe 7 und eine weitere, frei in den Aus schnitt 6 ragende Stufe 8 aufweist. Dement sprechend ist der Lernstoff auf dem Strei- fen 9 in vier Reihen übereinander angeord net und in der Zeichnung schematisch mit ? = Frage (Aufgabe) und A - Antwort (Lö sung) bezeichnet. In der Stellung des Strei fens 9 in Fig. 3 sind die Fragen 1 und 2 sichtbar, deren Antworten (A,1 und A,2) durch die Stufen 8 und 7 verdeckt werden.
Wird der Streifen 9 um einen Schritt (Ab stand) nach links verschoben, dann erscheinen im Ausschnitt 6 mit den Fragen 1 und 2 die Antworten 1 und 2, gleichzeitig aber auch (über den Stufen 7 und 8) die neuen Fragen 3 und 4, deren Antworten (A,3 und A,4) von den Stufen 7 und 8 verdeckt bleiben.
In Fig. 4 besitzt das Gehäuse 10 einen Ausschnitt 11, welcher sich aus zwei der in Fig. 1 gezeigten, ihrerseits stufenweise unter und nebeneinander angeordneten Ausschnitten 2 und 3 zusammensetzt.
Auf dem Streifen 12 ist wiederum schematisch, wie in Fig. 3 an gedeutet, der Lernstoff in vier übereinander liegenden Reihen so angeordnet, dass sich die folgenden Lernschritte ergeben: Erster Schritt: Frage 1; zweiter Schritt: Frage 1 -@ Antwort 1 + Frage 2; dritter Schritt: Frage 3 und Antwort 2 + Frage 2 -+- Frage 5; vierter Schritt: Antwort 3 -+- Frage 3 -+-- Frage 4 (unterer Ausschnitt) + Ant wort 5 -+- Frage 5 -I- Frage 7 (oberer Aus schnitt).
Eine Ausführungsform, bei welcher Auf gabe und Lösung auf einem Streifen 20 nebeneinander angeordnet sein können, zeigt Fig. 5. Das Gehäuse 13 weist einen Aus schnitt 14 auf, der drei Stufen 15, 16 und 17 besitzt, über welchen die zwei Stufen 18 und 19 sinngemäss so angeordnet sind, dass, schematisch angedeutet, folgende Reihe ent steht: Erster Schritt: Frage 1; zweiter Schritt: Frage 1 -+- Antwort 1 -+- Frage 2; dritter Schritt: Antwort 1 -i- Frage 5 -i- Ant wort 2 + Frage 3; vierter Schritt:
Frage 5 -+- Antwort 5 -+- Antwort 2 -+- Frage 6 -+- Frage 3 -+- Antwort 3 i Frage 4 usw.
Handelt es sich um Streifen aus dünnem Material, das geschont oder verstärkt werden soll, dann wird ein Rahmen 21 gemäss den Fig. 6 und 7 verwendet, der aus der Rück- wand 22 und den Führungsleisten 23 besteht. Die Rückwand 22 besitzt einen Längsschlitz 24, der eine Verschiebung des Streifens im Rahmen 21 und einen Ausschnitt 25, welcher das Herausnehmen desselben erleichtert. Im Gebrauch wird alsdann der Verstärkungs rahmen 21 bis 25 mit dem jeweils zu be arbeitenden Lernstoffstreifen in das zu gehörige Gehäuse geschoben.
Die Ausführungsformen des Gehäuses, der Streifen und der zugehörigen Ausschnitte sind nicht auf die beschriebenen Beispiele be schränkt, sie können vielmehr beliebig kom biniert bzw. dem zu verarbeitenden Lernstoff angepasst werden; sie können auch so zusam mengeordnet sein, dass die Streifen nicht hori zontal, sondern vertikal (von oben nach unten oder umgekehrt) zu verschieben sind. End lich können die verschiedenen Ausführungs firmen des Lerngerätes in solchen Grössen ausgeführt sein, dass Vorführungen und Übungen mit ganzen Klassen möglich sind.
Es kann prinzipiell jedes Unterrichts gebiet, welches der schriftlichen Darstellung zugänglich und durch sie erlernbar ist, zur Anwendung kommen, von den untersten, für Kindergärten und Elementarschulen bestimm ten Stoffgebieten bis zu den wissenschaft lichen Disziplinen. Das Gerät ist aber auch als Spiel verwendbar, beispielsweise so, dass auf den Streifen Rätsel und deren Lö sung in Wort oder Bild oder in beidem an gebracht werden.