DE122492C - - Google Patents

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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/28Compounds containing heavy metals
    • A61K31/295Iron group metal compounds

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung einer chemischen Verbindung (Spleniferrin) aus Rindermilz und metallischem Eisen.
Zu diesem Zwecke. wird eine etwa 600 g schwere Rindermilz in einer Fleischmaschine zu Brei zermahlen. 500 g dieses Breies werden mit 1000 g destillirtem Wasser und 100 g Alkohol in einer Flasche angerührt und mit 5 g officineller Natronlauge, zur besseren Quellung bezw. Lösung der Gewebezellen, versetzt. Nach achttägigem Stehen wird die Mischung durchgeseiht und schliefslich filtrirt, so dafs eine fast klare röthliche Flüssigkeit entsteht, welche sämmtliche Bestandtheile der Milz, als Leucin, Tyrosin, Xanthin, Hypoxanthin, Taurin, Hämoglobin und Nuclein gelöst enthält, dem Verderben jedoch leicht ausgesetzt ist.
Andererseits werden genau 610 g officineller Eisenoxychloridlösung mit 6000 g destillirten Wassers verdünnt und die oben erhaltene, mit Salzsäure genau neutralisirte Milzlösung unter Umrühren langsam hineingegossen, nicht umgekehrt. . .
Das Eisen der Eisenoxychloridlösung verbindet sich unter Freiwerden der Salzsäure mit dem Milzferment zu einer organischen Eisenverbindung, an welcher die oben genannten Stoffe der Milz sämmtlich theilnehmen, d. h. zu Milzeisen (Spleniferrin).
Zur Abscheidung des Niederschlages wird vorsichtig verdünnte Natronlauge, bis zur schwach alkalischen Reaction, hinzugesetzt, worauf das Spleniferrin vollständig ausfällt.
Alsdann wird der Niederschlag auf einem leinenen Seihetuch gesammelt.
Die ablaufende wasserklare Flüssigkeit reagirt nicht auf Eisen, auch zeigt sie nicht mehr die Eigenschaften des gelösten Milzfermentes, ein Beweis, dafs die beiden Stoffe sich zu einem neuen verbunden haben.
Nachdem der Niederschlag mit destillirtem Wasser vollständig ausgewaschen ist, wird er vorsichtig bei 50 bis 60° getrocknet und zu Pulver zerrieben.
Das so gewonnene Spleniferrin ist ein braunes, sich weder in Säuren noch in Alkalien lösendes Pulver, es besteht aus 25 pCt. metallischem Eisen und 75 pCt. Milzferment in organisch fester Bindung.
Zum besseren Verständnifs des Vorstehenden sei noch folgendes erwähnt:
Unter Milzferment sind der oder die chemischen Körper verstanden, aus welchen die Milzpulpa in der Hauptsache besteht.
Es handelt sich hier um die wasserlöslichen Stoffe der Milzpulpa. Dieses sind vorwiegend Albumosen mit der Zusammensetzung: Stickstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel, die sich jedoch von anderen Albuminarten, wie Fleischalbumin, Pflanzenalbumin, Hühneralbumin wesentlich durch ihre procentische Zusammensetzung bezw. ihre Abstammung unterscheiden.
Da die Milz die Bildungsstätte der Leukocyten ist und aus diesen durch Hämoglobinaufnahme Erythrocyten entstehen, ferner viele andere im arteriellen Blute auftretende plasma-
haltige Zellformen ihre Entwickelung in der Milz erfahren und alle diese Gebilde als granulirte Körnchen den Hauptbestandtheil der Milzpulpa ausmachen, ist das Albumin der Milz vorwiegend Protoplasmaalbumin, welches als solches nur der Milz eigen ist und kurzweg als Milzalbumin bezeichnet werden kann. .
Eine solche Milzalbuminlösung, gefärbt durch gelöstes Hämoglobin, stellt das Milzferment dar. Dem neutralen Eisenchlorid, FeCl3, kommt die Eigenschaft, sich mit Rindermilzlösung (Milzalbuminlösung) zu vereinigen, nicht zu. Bringt man diese beiden Lösungen, Eisenchloridlösung und Milzlösung zusammen, so tritt die Fällung des Milzeisens nicht ein.
Dagegen bewirkt ein Ammoniakzusatz, durch welchen das neutrale Eisenchlorid, Fe Cl3, in gelöstes basisches Ferrioxychlorid, wenn Ammoniak im Ueberschufs vorhanden ist, übergeführt wird, die oben erwähnte Fällung.
Es kommt also nur dem Ferrioxychlorid und nicht dem Ferrichtorid die Eigenschaft zu, sich mit Milzlösung zu Spleniferrin zu vereinigen.
Der Natronlaugezusatz bei der Gewinnung der Milzlösung kann als unwesentlich fortgelassen werden. Dagegen ist die Anwendung der Natronlauge beim Ausfällen des Niederschlages unbedingt nöthig, um die entstandene freie Salzsäure zu binden, da eine neutrale bezw. schwach alkalische Reaction beim Sammeln des Niederschlages unbedingtes Erfordernifs ist.
Eisenpräparate sind im medicinischen Sinne ■Stoffe zur Heilung der Anämie und Chlorose. Die Erfahrung hat gelehrt, dafs dem Organismus zugeführtes Eisen nur in sehr geringer Menge, oft gar nicht resorbirt wird. Die Ursache hierfür liegt in der Beschaffenheit des Eisens. Deshalb stellt die Eisentherapie an brauchbare Eisenpräparate folgende Anforderungen:
a) das Präparat mufs hochwerthig sein, d. h. Eisen in concentrirter Form enthalten;
b) das Eisen mufs in fester Bindung sein, d. h. die Magensalzsäure darf die Eisenmolekel nicht abspalten;
c) das Eisensalz mufs im alkalischen Darmsaft löslich sein, d. h. es mufs an in Alkalien lösliche Albuminate oder Peptonate gebunden sein.
Kein bis jetzt bekanntes Eisenpräparat erfüllt diese drei von v. Noorden aufgestellten Bedingungen ganz und gar.
Dagegen ist das Spleniferrin gemäfs der vorliegenden Erfindung:
a) hochwerthig, es hat 25 pCt. Fe,
b) unlöslich in H Cl (d. h. verdünnter) ohne Zersetzung,
c) als Albuminat löslich in Alkalien bei Glycerinanwendung.
Ferner bürgt für die zweckentsprechende Zusammensetzung bezw. für die damit verbundene Wirkung nach Anschauung der Organotherapie das Ausgangsmaterial (David, Deutsche med. Zeitung, 1896, Nr. 69).
Die Milz speichert das dem Körper zugeführte Eisen zur weiteren Verarbeitung (Blutbildung) auf.
Das auf chemischem Wege hergestellte Milzeisen wird sicher am leichtesten, aus Verwandtschaftsgründen, der Milz zugeführt (Therapie der Organpräparate, Abhandlung von Dr. Rhoden über Spleniferrin als Beitrag zur Eisentherapie, Deutsch. Med. Wochenschrift 1899, Nr. 49, Therap. Beil. Nr. 12, Seite 83 und v. Noorden »Die Bleichsucht«, Abhandlung über Eisenpräparate, Seite 155).
Aus dem Gesagten geht hervor, dafs das Spleniferrin in physiologischer Beziehung alle bereits bestehenden organischen Eisenverbindungen übertrifft.
Das Wesen der Erfindung beruht also darin, das Eisenatom an solche organische Stoffe chemisch zu binden, d. h. ihm eine solche chemische Beschaffenheit zu geben, dafs es mittels dieser von den zur weiteren Verarbeitung (Blutneubildung) bestimmten Organen (Milz) aufgenommen werden kann.
Der Eisengehalt . des Spleniferrins beträgt nach der Analyse (Quantitative Analyse von Buchka, Seite 69) 2 5pCt.
Das in der Milz vorhandene Eisen beträgt etwa 3 pCt. Es sind also 22 pCt. mehr vorhanden.
Diese 22 pCt. Fe befinden sich ebenfalls in organischer Bindung (quantitative Bestimmung des Nucleoalbumins, gewichtsanalytisch festgestellt auf 75 pCt.).
Es ist nach den Gesetzen der Chemie unmöglich, dafs Substanzen (wie hier das Nucleoalbumin und das Eisen), die eine chemische Verbindung eingegangen sind, sich in dem Product in ihrem ursprünglichen freien Zustande befinden. Daher sind. 75 pCt. Nucleoalbumin an 25 pCt. Fe chemisch gebunden.
Die wasserlöslichen Stoffe der Milznucleoalbumine haben die Eigenschaft, beim Erhitzen zu coaguliren. Die Milzlösung hat ein charakteristisches röthliches Aussehen und ist von seimiger Beschaffenheit.
Nach dem Eintragen dieser Milzlösung in die Eisenlösung sind diese Merkmale nicht mehr vorhanden. Die sich von dem sich absetzenden Niederschlage abscheidende Flüssigkeit ist wasserklar, coagulirt nicht mehr beim Erhitzen, zeigt auch nicht mehr die Fähigkeit, sich mit neuen Fe (O H)3 - Mengen zu verbinden. Dieses ist der deutlichste Beweis, dafs der Stoff als solcher verschwunden ist, alles Nucleoalbumin sich mit dem Eisen zu Milzeisen vereinigt hat.
Der chemische Vorgang ist so aufzufassen, dafs das Eisenoxydhydrat Fe (O H)3 sich durch Austritt der Hydroxylgruppen mit dem Nucleoalbumin verbindet.
Wenn das Eisenoxychlorid die Formel
Fe Cl3, 8 Fe (O H)3
besitzt, so reagirt zunächst das Fe (O HJB mit Milzlösung. Durch Alkalizusatz wird das Fe Cl3 ebenfalls in Fe (O HJ3 umgewandelt und reagirt dann im Entstehungszustande mit der sich im Ueberschufs befindenden Milzlösung FeCl3 + 3 Na OH = Fe (O H)3 + 3 Na Cl.
Ob Eisenchlorid oder Eisenoxychlorid oder dialysirter liquor ferri oxychlorati verwendet wird, macht keinen Unterschied.
Die reagirende Substanz bleibt das Eisenhydroxyd (Fe(OH)3).

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren zur Herstellung eines organischen Eisenpräparates, dadurch gekennzeichnet, dafs zerkleinerte Rindermilz mit etwa loproc. Alkohol ausgelaugt, das Filtrat in eine verdünnte Eisenoxychlorid- oder Eisenchloridlösung hineingegossen, die Mischung mittels verdünnter Natronlauge ausgefällt, der Niederschlag getrocknet und unter Umständen gepulvert wird.
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