DE3532081C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H5/00—Compounds containing saccharide radicals in which the hetero bonds to oxygen have been replaced by the same number of hetero bonds to halogen, nitrogen, sulfur, selenium, or tellurium
- C07H5/04—Compounds containing saccharide radicals in which the hetero bonds to oxygen have been replaced by the same number of hetero bonds to halogen, nitrogen, sulfur, selenium, or tellurium to nitrogen
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Description
Die Erfindung betrifft Mischsalze von Glucosaminsulfat mit
Alkali- oder Erdalkalimetallhalogeniden, z. B. Kaliumchlorid,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung.
Glucosaminsulfat ist eine bekannte Substanz, die z. B. zur
Behandlung von rheumatischem Fieber, Arthrose- und Arthritis-
Schmerzen und osteo-artikulären Beschwerden verwendet wird.
Die Synthese von Glucosaminsulfat ist beschrieben worden
von Breuer im Jahre 1898 (Chem. Ber. 31, 2197) sowie
technisch in den GB-PS 10 56 331, US-PS 36 83 076 und
CH-PS 5 25 861).
Die Verwendung von Glucosaminsulfat zur Herstellung von
pharmazeutischen Formulierungen ist aufgrund seiner
Instabilität schwierig, da es leicht oxidiert und stark
hygroskopisch ist. Orale Formen enthalten daher oft
Antioxidantien, z. B. Natriumhyposulfit, um eine Oxidation der
Aminogruppe zu verhindern. Gemäß der GB-PS 21 01 585 A kann die
hygroskopische Natur von Glucosaminsulfat beträchtlich dadurch
verringert werden, daß man ein Mischsalz mit Natriumchlorid
bildet.
Glucosaminsulfat ist bereits als Sulfat oder als Mischsalz
von Sulfat und Natriumchlorid angewandt worden (DE-OS
32 15 844). Glucosaminsulfat hat jedoch mehrere unvorteilhafte
Eigenschaften, z. B. hinsichtlich seiner stark hygroskopischen
Natur und der leichten Oxidierbarkeit seiner
Aminogruppe. Das Mischsalz von Glucosaminsulfat mit
Natriumchlorid ist zwar stabil, hat jedoch den Nachteil der
Verwendung von Natriumchlorid.
Die normale tägliche Nahrung eines Erwachsenen enthält
genug Natriumchlorid (1 bis 5 g pro Tag), um den osmotischen
Druck des Blutes und der Gewebe aufrechtzuhalten,
und meist wird mit der normalen Ernährung eine weit größere
tägliche Menge aufgenommen, was für hypertonische Patienten
sehr ungünstig ist. Ein bekannter Nachteil des Mischsalzes
von Glucosaminsulfat und Natriumchlorid ist die Ansammlung
von Natrium und Wasser in den Geweben, die für Patienten
mit cardiovasculären Krankheiten ungünstig ist. Die
Dosierungsbereiche für die Glucosaminsulfat-Behandlung sind
breit, und bei seiner therapeutischen Anwendung ist es möglich,
eine Tagesmenge von 0,4 g Natriumchlorid zu erreichen,
d. h. 8 bis 40% der Menge aus der normalen täglichen Nahrung.
Es wurde nun gefunden, daß Glucosaminsulfat kristalline
Mischsalze auch mit Kaliumchlorid, Magnesiumchlorid,
Natriumbromid und Kaliumbromid bildet. Iodide und alle
Lithiumhalogenide sind in mit Wasser mischbaren organischen
Lösungsmitteln zu löslich, und Calciumhalogenide sind zu reaktiv,
um unter den vorliegenden Reaktionsbedingungen homogene
kristalline Mischsalze mit Glucosaminsulfat zu bilden.
Insbesondere das Mischsalz von Glucosaminsulfat und
Kaliumchlorid ist bei Raumtemperatur und -feuchtigkeit äußerst
stabil. Ferner haben die erfindungsgemäßen Mischsalze den
Vorteil, die von Natriumchlorid verursachte physiologische
Belastung zu vermeiden. Während der Glucosamin-Behandlung
von rheumatischen Störungen werden oft auch Corticosteroide
angewandt, und es ist bekannt, daß während der Corticosteroid-
Behandlung ein Kaliummangel auftreten kann. Dieser
wird mit den erfindungsgemäßen Kalium-Mischsalzen vermieden.
Die erfindungsgemäßen Mischsalze entsprechen den Formeln
(I), (II) oder (III):
Die erfindungsgemäßen Mischsalze von Glucosaminsulfat mit
Alkali- oder Erdalkalimetallhalogeniden können einfacher
als in früheren Patentschriften (GB-PS 21 01 585 A) beschrieben,
hergestellt werden. Im erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Glucosamin-Base in Glucosaminsulfat überführt,
und dieses Zwischenprodukt wird ohne Isolierung in das
Mischsalz von Glucosaminsulfat und Alkali- oder
Erdalkalimetallhalogenid überführt.
Die Mischsalze werden dadurch hergestellt, daß man die
Glucosamin-Base in Wasser löst, eine stöchiometrische
Menge konzentrierter Schwefelsäure zugibt, um Glucosaminsulfat
zu bilden, und in der erhaltenen Lösung die
stöchiometrische Menge Alkali- oder Erdalkalimetallhalogenid
löst. Die Ausfällung erfolgt dadurch, daß man ein mit Wasser
mischbares organisches Lösungsmittel zugibt, z. B. Isopropanol,
Ethanol, Aceton oder Acetonitril. Nach Zugabe des
flüssigen Fällungsmittels wird die Mischung etwa 14 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt, um die Fällung zu vervollständigen,
dann auf 0°C abgekühlt und filtriert.
Das freie Glucosamin kann entsprechend Westphal und Holzmann
(Chem. Ber. 75, 1274) durch Behandeln von Glucosaminhydrochlorid
mit einer Ethanollösung einer tertiären Base,
wie Triethylamin, hergestellt werden.
12,7 g (0,071 mol) Glucosamin werden in 40 ml Wasser
gelöst, auf 0°C gekühlt, und die Mischung wird durch langsame
Zugabe von 3,5 g 98% H₂SO₄ auf einen pH von 4 bis 5
eingestellt. Hierauf erhöht man die Temperatur auf 20°C und
gibt 5,3 g (0,071 mol) Kaliumchlorid zu. Nachdem sich das
Salz gelöst hat, wird die Ausfällung mit 240 ml Isopropanol
durchgeführt, das man innerhalb 3 Stunden zugibt. Um
die Ausfällung zu vervollständigen, wird das Gemisch 14
Stunden bei 20°C gerührt, worauf man die Temperatur auf
0°C senkt und den Niederschlag abfiltriert und unter
vermindertem Druck bei 50°C trocknet. Die Ausbeute beträgt
19,7 g (91,5% der Theorie) 2 (C₆H₁₄NO₅)⁺ · 2 K⁺ · SO₄= · 2 Cl-,
F. 210°C (Zers.).
Es wird das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren unter
Verwendung von 7,2 g (0,035 mol) MgCl₂ · 6 H₂O anstelle von KCl
angewandt. Die Ausbeute beträgt 17,9 g (92,9%)
2 (C₆H₁₄NO₅)⁺ · Mg2+ · SO₄= · 2 Cl-, F. 210°C (Zers.).
Es wird das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren unter
Verwendung von 7,3 g (0,071 mol) NaBr anstelle von KCl
angewandt. Die Ausbeute beträgt 19,5 g (82,7%)
2 C₆H₁₄NO₅)⁺ · 2 Na⁺ · SO₄= · 2 Br-, F. 200°C (Zers.).
Es wird das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren unter
Verwendung von 8,4 g (0,071 mol) KBr anstelle von KCl
angewandt. Die Ausbeute beträgt 20,7 g (84,9%)
2 (C₆H₁₄NO₅)⁺ · 2 K⁺ · SO₄= · 2 Br-, F. 200°C (Zers.).
Es wird das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren unter
Verwendung von Ethanol anstelle von Isopropanol angewandt.
Die Ausbeute beträgt 18,8 g (87,5%)
2 (C₆H₁₄NO₅)⁺ · 2 K⁺ · SO₄= · 2 Cl-.
Es wird das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren unter
Verwendung von Aceton anstelle von Isopropanol angewandt. Die
Ausbeute beträgt 20,3 g (94,5%)
2 (C₆H₁₄NO₅)⁺ · 2 K⁺ · SO₄ · 2 Cl-.
Zur Bestimmung der Stabilität des Mischsalzes von
Glucosaminsulfat und Kaliumchlorid wird eine Probe 30 Tage bei
20°C und 75% relativer Feuchte gelagert. Die Ergebnisse
sind in Tabelle (I) genannt.
Zeit (Tage)Auswertung
Zeit (Tage)Auswertung
099,4%
199,3%
298,7%
498,8%
898,7%
1698,9%
3098,7%
Die Ergebnisse zeigen, daß während der 30tägigen Lagerung
des Mischsalzes von Glucosaminsulfat und Kaliumchlorid
keine nennenswerte Zersetzung nachweisbar ist. Andererseits
zersetzt sich reines Glucosaminsulfat vollständig innerhalb
weniger Tage bei 20°C und 75% r. F.
Claims (3)
1. Mischsalze von Glucosaminsulfat und Kaliumchlorid,
Magnesiumchlorid, Natriumbromid oder Kaliumbromid.
2. Verfahren zur Herstellung eines Mischsalzes gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in jeweils
an sich bekannter Weise zunächst aus Glucosamin und
Schwefelsäure Glucosaminsulfat herstellt, dann durch
Zugabe einer etwa stöchiometrischen Menge des entsprechenden
Alkali- oder Erdalkalimetallhalogenids bei einer
Temperatur von 0 bis 40°C das Mischsalz bildet und
dieses durch Zugabe eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels
ausfällt.
3. Verwendung der Mischsalze nach Anspruch 1 als Arzneimittel.
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