DE112933C - - Google Patents

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DE112933C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/14Blood; Artificial blood

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 30 /t.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. Januar 1899 ab.
Zur therapeutischen Verwendung des Eisens eignen sich bekanntlich am besten aus Blut hergestellte Eisenpräparate, weil mit Hülfe solcher Präparate dem Organismus die gröfstmögliche Menge an assimilirbarem Eisen zugeführt werden kann. Von den bisher in den Verkehr gebrachten Bluteisenpräparaten entspricht nun ein grofser Theil den Anforderungen einer rationellen Eisentherapie deshalb nicht, weil diese Präparate einerseits zu schwer verdaulich sind bezw. nur in geringem Grade resorbirt werden können, und weil sie andererseits auch Bestandtheile, wie die regressiven Stoffwechselproducte des Blutes (Harnstoff, Harnsäure, Kreatin j Xanthin und dergl.), enthalten, die für die Eisentherapie als werthloser Ballast anzusehen sind.
Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren ermöglicht die Gewinnung einer zu therapeutischen Zwecken dienenden eisenhaltigen Nucle'inverbindung aus dem Blute, welche von den genannten Nachtheilen frei ist. Zur praktischen Durchführung des Verfahrens wird zunächst aus Blut, am besten Rinder- oder Schweineblut, in bekannter Weise eine reine wässerige Blutfarbstoff lösung hergestellt, indem man das Blut mit ungefähr dem zehnfachen Volumen einer 8 bis ι ο proc. Kochsalzlösung mischt und die Mischung einige Tage an einem kühlen Orte sich selbst überläfst, bis alle Blutkörperchen sich am Boden abgesetzt haben, worauf die über der breiförmigen Masse der Blutkörperchen stehende Flüssigkeit abgezogen und die zurückbleibende Blutkörperchenmasse mit etwa demselben Volumen Wasser, in welchem sich der Blutfarbstoff löst, oder vorfheilhafter (um noch gewisse ätherlösliche Substanzen, wie Lecithin und dergl., zu entfernen) mit Wasser und Aether etwa in gleichem Verhältnisse geschüttelt wird. Im ersteren Falle erhält man unmittelbar die der vorliegenden Erfindung gemäfs in der im Nachfolgenden angegebenen Weise zu behandelnde wässerige Blutfarbstofflösung, während im letzteren Falle eine ätherisch - wässerige Mischung erhalten wird, die sich bei mehrstündigem Stehen vollständig in eine Aetherschicht und eine die Blutfarbstofflösung darstellende Wasserschicht sondert, welch letztere durch Abfliefsenlassen von der Aetherschicht getrennt wird.
Die auf die eine oder andere Art erhaltene Blutfarbstofflösung wird nun (und darin liegt die Erfindung) mit dem gleichen . Volumen einer ungefähr ι ο proc. Mineralsäure, vortheilhaft Salzsäure, oder einer entsprechend concentrirten organischen Säure versetzt. Nach sorgfältigem Umrühren der so erhaltenen Säuremischung überläfst man diese einige Zeit sich selbst. Für die Durchführung des Verfahrens ist der Concentrationsgrad der anzuwendenden Säure von wesentlicher Bedeutung, da Säuren von zu grofser Verdünnung nur eine Trennung des im Hämoglobin oder Blutfarbstoff enthaltenen Hämatins von dem mit diesem im ersteren enthaltenen globulinartigen Eiweifskörper bewirken, während Mineralsäuren, deren Concentration nicht wesentlich unterhalb der angegebenen Grenze liegt, eine tiefergreifende Zersetzung hervorrufen, die sich dadurch zu erkennen giebt, dafs sich in der mit der Säure versetzten Hämoglobinlösung ein
Niederschlag von braungelber Farbe bildet, der die für das Hämatin charakteristischen Häminkrystalle nicht mehr liefert, jedoch alles Eisen in Form einer eiweifsartigen Verbindung organisch gebunden enthält. Der in der angegebenen Weise durch Zusatz von Salzsäure zur Hämoglobinlösung bewirkte braungelbe Niederschlag wird nun abfiltrirt, mit absolutem Alkohole nachgewaschen und schliefslich bei Luftleere über Natronkalk bei einer Temperatur von etwa 60 bis 70° C. getrocknet. Eine Probe der getrockneten Substanz darf keine Chlorreaction mehr zeigen. Behufs Beschleunigung der Trocknung bei Luftleere empfiehlt es sich, den Niederschlag auf porösen Thonplatten. in dünner Schicht auszubreiten. Nach erfolgtem Trocknen wird die Substanz zerrieben und ist nun unmittelbar gebrauchsfähig, und zwar sowohl für sich allein oder in Verbindung mit anderen Medicamenten als auch vermischt mit Geschmackscorrigentien, sei es mit solchen von fester Form, wie Chokolade, Cacao, Zucker und dergl., wobei man zweckentsprechend dosirte Pillen oder Pastillen anwendet, oder mit solchen von flüssiger Form, wie Wein, Alkohol, Milch und dergl.
Wie bereits erwähnt, bildet das Verfahren der Behandlung einer in bekannter Weise hergestellten Blutfarbstofflösung mit Säuren von bestimmter Concentration, und zwar am besten mit einer ungefähr 10 proc. Salzsäure das wesentliche Merkmal des vorliegenden Verfahrens, weil nur bei Verwendung von .Säuren, deren Concentration nicht wesentlich unterhalb der angegebenen Grenze liegt, die gewünschte Nuclemverbindung ausfällt, welche das gesammte Eisen des Blutes chemisch gebunden enthält und im Hinblick auf ihre charakteristik sehen Eigenschaften sowohl von dem bekanntlich aus Blutfarbstofflösungen durch Alkoholzusatz ausscheidbaren Oxyhämoglobin, als auch von dem Hämatin, dem Zersetzungsproducte des Hämoglobins, vollständig verschieden ist. Die in Rede stehende Nucleüwerbindung gerinnt nämlich im Gegensatze zum Oxyhämoglobin beim Kochen der wässerigen Lösung nicht und wird auch durch Kaliumcarbonat aus der Lösung in Alkalien bei o° nicht gefällt, während das Oxyhämoglobin unter solchen Verhältnissen unzersetzt ausfällt. Das Oxyhämoglobin verliert ferner durch längere Berührung mit Alkohol seine Löslichkeit in Wasser und wird aus seiner alkalischen Lösung durch Alkohol gefällt, wobei sehr bald eine Zersetzung des Oxyhämoglobins eintritt; im Gegensatze, hierzu zeigt die dem vorliegenden Verfahren gemäfs hergestellte Nucle'inverbindung die werthvolle Eigenschaft, sich in verdünntem Alkohol leicht und ohne Zersetzung zu lösen. Die gänzliche Verschiedenheit der genannten Verbindung von dem als Zersetzungsproduct des Hämoglobins bekannten eisenhaltigen Hämatin ergiebt sich ohne Weiteres aus dem Verhalten der beiden Körper gegen Lösungsmittel, da die fragliche Nuclemverbindung sowohl in Wasser als auch in verdünntem Alkohole vollkommen löslich ist, während sich das Hämatin bekanntlich in keinem dieser beiden Lösungsmittel löst.
Das nach dem beschriebenen Verfahren aus Blut bezw. aus einer Blutfarbstoff lösung hergestellte Präparat als solches stellt ein in Wasser und Alkohol lösliches Pulver von sehr schwach bitterem Geschmacke dar, ist phosphor- und eisenhaltig, der Eisengehalt beträgt im Mittel 0,32 pCt. Es zeigt eine schwach saure Reaction und kann daher auch an Medicamente von basischem Charakter gebunden werden. Gegenüber anderen Präparaten ähnlicher Art zeichnet sich das in Rede stehende dadurch aus, dafs es sich, ohne zu gerinnen, auch in heifsen Flüssigkeiten lösen läfst. Ebenso läfst sich eine Lösung dieses Körpers mit Milch mischen, ohne dafs dabei Coagulirung eintritt. Ein weiterer Unterschied des Präparates von anderen ähnlichen Eisenpräparaten besteht darin, dafs das erstere gegen die Salzsäure des Magens beständig ist und daher unzersetzt im Darmkanal zur Resorption gelangt. Es enthält das Eisen in Form einer resorbirbaren organischen Verbindung und ist vollkommen frei von den regressiven Stoffwechselproducten, wie Harnstoff, Harnsäure, Kreatin, Xanthin und dergl.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren zur Darstellung einer zu Heilzwecken geeigneten eisenhaltigen Nuclemverbindung aus Blut bezw. aus einer aus Blut in bekannter Weise gewonnenen Blutfarbstofflösung, darin bestehend, dafs man diese mit demselben Volumen ι ο proc. Mineralsäure bezw. entsprechend concentrirter organischer Säure versetzt und den entstehenden Niederschlag durch Auswaschen mit absolutem Alkohole und Trocknen im luftverdünnten Räume von der anhaftenden Säure befreit.
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