DE1214881B - Verfahren zum Inaktivieren einer Polymerisationsreaktionsmischung - Google Patents
Verfahren zum Inaktivieren einer PolymerisationsreaktionsmischungInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES <4S20V^NK>
PATENTAMT Int. α.:
C08d
AUSLEGESCHRIFT
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1214 881
P27559IVd/39c
19. Mi 1961
21. April 1966
P27559IVd/39c
19. Mi 1961
21. April 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Inaktivieren einer Polymerisationsreaktionsmischung, die
durch Polymerisation von konjugierten Diolefinen in Gegenwart eines eine metallorganische Verbindung
oder ein Metallhydrid von Metallen der I. bis III. Gruppe des Periodischen Systems enthaltenden
Katalysators erhalten worden ist, durch Zusatz einer Verbindung, die reaktionsfähige Wasserstoffatome
enthält, und ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Inaktivierungsmittel disproportionierte Abietinsäure ίο
oder Stearinsäure im Überschuß zu derjenigen Menge, die zur Inaktivierung des Katalysators notwendig ist,
zugibt. Abschließend kann ein Teil des Abflusses verdampft werden, wobei ein Dampfstrom gebildet
wird, der das Verdünnungsmittel und nicht umgesetztes
Monomeres enthält, das direkt in das Polymerisationsverfahren zurückgeführt werden kann.
Die Anwendung des Katalysatorinaktivierungsmittels geringer Flüchtigkeit in dieser Weise ermöglicht die
Beendigung der Polymerisation sofort, nachdem die ao Polymerisationsmischung die Reaktoren verläßt, und
vor den Isolierungsstufen, in denen nicht umgesetzte Monomere von dem Reaktorabfluß abgetrennt werden.
Wegen der geringen Flüchtigkeit des Katalysatorinaktivierungsmittels wird die Gefahr des Mitreißens
dieses Mittels mit den Dämpfen zurück zur Polymerisationsreaktion vermieden.
Disproportionierte Abietinsäure und Stearinsäure stellen sehr wirksame Katalysatorinaktivierungsmittel
dar und werden außerdem nicht mit den abgedampften Monomerendämpfen mitgetragen, die in die Polymerisationsreaktion
zurückgeführt werden. Auch verbleiben sie im wesentlichen in dem Polymerisatprodukt
und verleihen dem kautschukartigen Polymerisat günstige Eigenschaften, indem sie z. B. den Betrag
der auftretenden Wärme verringern und eine bessere Härtung gewährleisten. Auf diese Weise kann ein für
die Eigenschaften des Endprodukts vorteilhafter Bestandteil während des Verfahrens zu einem Zeitpunkt
eingebaut werden, bei dem vorteilhafterweise die Polymerisation beendet wird.
Erfindungsgemäß wird eine Polymerisationsreaktion durch Inaktivierung des Polymerisationskatalysators
vor der Entfernung nicht umgesetzter Materialien aus dem Reaktionsabfluß beendet. Das Katalysatorinaktivierungsmittel
kann in dem Polymerisat verbleiben und ist für dessen physikalische Eigenschaften vorteilhaft.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise bei der Polymerisation konjugierter Diolefine mit 4
bis 8 Kohlenstoffatomen einschließlich anwendbar, beispielsweise 1,3-Butadien, 2-Methyl-l,3-butadien
Verfahren zum Inaktivieren einer
Polymerisationsreaktionsmischung
Polymerisationsreaktionsmischung
Anmelder:
Phillips Petroleum Company,
Bartlesville, OkIa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein, Dr. E. Assmann
und Dr. R. Koenigsberger, Patentanwälte,
München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Robert Fultin Dye,
Bartlesville, OkIa. (V. St. A.)
Robert Fultin Dye,
Bartlesville, OkIa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 25. Juli 1960 (45 042)
(Isopren), 2,3-Dimethyl-l,3-butadien, 2-Methyl-1,3-pentadien,
Chloropren, 1-Cyanobutadien, 2,3-Dimethyl-l,3-pentadien, 2-Methyl-3-äthyl-l,3-pendatien,
2-Methoxybutadien oder 2-Phenylbutadien, besonders bei der Herstellung von cis-l,4-Polyisopren, dessen
chemische Struktur im wesentlichen dieselbe ist wie die von natürlichem Kautschuk, und bei der Herstellung
von cis-l,4-Polybutadien.
Die Erfindung ist auf die Polymerisation der oben angegebenen konjugierten Diene entweder allein oder
in Mischung miteinander und/oder mit geringen Mengen einer oder mehrerer anderer Verbindungen,
die eine aktive CH2 = Cc-Gruppe enthalten, die damit
kopolymerisierbar sind, anwendbar. Zu diesen letzteren Verbindungen gehören aliphatische 1-Olefine
mit bis zu und einschließlich 8 Kohlenstoffatomen pro Molekül, z. B. Äthylen, Propylen, 1-Buten, 1-Hexen
und 1-Octen. Verzweigtkettige Olefine, wie z. B. Isobutylen, können ebenso angewandt werden wie
Ι,Ι'-Dialkylsubstituierte und 1,2-Dialkylsubstituierte
Äthylene, z. B. Buten-(2), Penten-(2), Hexen-(2), Hepten-(2), 2-Methylbuten-(l), 2-Methylhexen-(l) oder
2-Äthylhepten-(l). Zu anderen anwendbaren Olefinen gehören Di- und Polyolefine, wie z. B. 1,5-Hexadien,
1,4-Pentadien und 1,4,7-Octatrien, und cyclische Olefine,
wie Cyclohexen. Andere Beispiele für Verbindungen, die eine aktive CH2 = C C-Gruppe ent-
609 559/445
halten, die mit einem oder mehreren der konjugierten Diene mischpolymerisierbar sind, sind Styrol, Divinylbenzol,
3-Vinyltoluol, 1-Vinylnaphthalin, 3-Methylstyrol,
Acrylnitril, Methacrylnitril, Methylacrylat, Methylmethacrylat, Vinylacetat, Vinylchlorid, 2-Methyl-5-vinylpyridin,
2-Vinylpyridin oder 4-Vinylpyridin.
Wie oben erwähnt, ist die Erfindung insbesondere auf die Herstellung kautschukartiger Polymerisate
anwendbar. Der Ausdruck »kautschukartiges Polymerisat« umfaßt elastomere, vulkanisierbare, polymere
Materialien, die nach dem Vulkanisieren, d. h. nach dem Vernetzen, die Eigenschaften besitzen, die
normalerweise bei vulkanisiertem Kautschuk angetroffen werden, einschließlich Mischungen, die im
gehärteten Zustand bei 27° C eine reversible Dehnfähigkeit von über 100 °/0 der ursprünglichen Länge
einer Probe zeigen mit einer Zurückziehung von mindestens 90% innerhalb einer Minute nach Nachlassen
der Spannung, die zu einer Dehnung bis über 100 °/o erforderlich ist. Die so hergestellten kautschukartigen
Polymerisate sind vorzugsweise lineare, lösliche Polymerisate.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt für solche Polymerisationsmischungen verwendet, die
als Katalysatorsystem
a) ein Hydrid oder eine organische Verbindung eines der Metalle Aluminium, Gallium, Indium,
Thallium oder Beryllium und
b) ein Di-, Tri- oder Tetrahalogenid eines der Metalle Titan, Silicium, Thorium, Zirkon, Zinn,
Blei, Hafnium, Germanium oder Cer
enthalten.
Dieses Polymerisationsverfahren und die damit hergestellten Polymerisate sind genauer beschrieben
in der belgischen Patentschrift 551 851.
Da die bei der kontinuierlichen mehrstufigen Polymerisation nicht umgesetzten isolierten Materialien
in die Reaktion rezyklisiert werden sollen, ist es wichtig, daß im wesentlichen das gesamte Katalysatorinaktivierungsmittel
bei dem Polymerisat und dem Katalysator verbleibt. Nur durch die Anwendung
derartiger, relativ nichtflüchtiger Mittel kann das Abbrechen der Reaktion durch Vergiften des Katalysators
sofort nach den Reaktionsgefäßen erreicht werden.
Das Inaktivierungsmittel wird im Überschuß zu der Menge, die erforderlich ist, um den Katalysator
in dem Abfluß vollständig zu inaktivieren, zugegeben. Die Menge hängt von dem Katalysator und dem
gewählten Inaktivierungsmittel ab und kann leicht bestimmt werden. Mit Triisobutylaluminium als
metallorganischer Komponente werden etwa 1 bis 2 Teile disproportionierte Abietinsäure 1 Gewichtsteil
Triisobutylaluminium inaktivieren. Da normalerweise weniger als 1 Teil Triisobutylaluminium oder
eine entsprechende Verbindung pro 100 Gewichtsteile Polymerisat in dem Reaktorabfluß anwesend sein
wird, kann disproportionierte Abietinsäure in einer Menge von etwa 1 bis 2 phr (= Teile pro 100 Teile
Kautschuk) zugegeben werden. Es wird somit zur Aufmischung ein Produkt geliefert, das eine bekannte
und konstante Menge an disproportionierter Abietinsäure enthält, die je nach Wunsch ergänzt werden
kann oder nicht.
ίο Als Beispiel für die Erfindung wird die folgende
spezifische Ausführungsweise beschrieben. Bei diesem Beispiel werden neun Reaktoren in Reihe angewandt,
die bei verschiedenen Drücken und Temperaturen arbeiten. Es wird Polybutadien gebildet bis zu einer
Gesamtumwandlung von 60°/„, indem Butadien in Gegenwart eines Katalysators polymerisiert wird, der
Triisobutylaluminium in Kombination mit Titantetrachlorid und Titantetrajodid enthält. Die Verweilzeit
in den neun Reaktoren ist 2,1 Stunden. Der Katalysator wird nach der Polymerisation durch
Zugabe von disproportionierter Abietinsäure in genügender Menge inaktiviert, wobei etwa 2 phr disproportionierte
Abietinsäure in dem isolierten Polymerisat vorhanden sind. Dies ist etwas mehr als das
Doppelte der Menge, die zur völligen Inaktivierung des Katalysators erforderlich wäre. Als Antioxydationsmittel
wird Methylen-2,2'-bis-[4-methyl-6-tert.-butylphenol] zugegeben. Der Abfluß, in dem der
Katalysator derartig inaktiviert wurde, wird in drei Zonen in Reihe abgedampft. Die abgedampften
Substanzen werden teilweise rezyklisiert und teilweise gereinigt, und die nicht verdampfte Substanz wird
den üblichen Maßnahmen zur Isolierung des Polymerisats unterworfen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Inaktivieren einer Polymerisationsreaktionsmischung, die durch Polymerisation von konjugierten Diolefinen in Gegenwart eines eine metallorganische Verbindung oder ein Metallhydrid von Metallen der I. bis III. Gruppe des Periodischen Systems enthaltenden Katalysators erhalten worden ist, durch Zusatz einer Verbindung, die reaktionsfähige Wasserstoffatome enthält, dadurch gekennzeichnet, daß disproportionierte Abietinsäure oder Stearinsäure als Inaktivierungsmittel im Überschuß zu derjenigen Menge, die zur Inaktivierung des Katalysators erforderlich ist, zugegeben wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 616 886.In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1105 172.609 559/445 4.66 © Bundesdruckerei Berlin
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