DE12138C - Reinigungsventil mit Desinfektions-Einrichtung für Schweinetröge - Google Patents
Reinigungsventil mit Desinfektions-Einrichtung für SchweinetrögeInfo
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Description
1880.
Klasse 46.
FR. KONRAD in WÜRZBURG. Reinigungsyentil mit Desinfectionseinrichtung für Schweinetröge.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Januar 1880 ab.
Der Schweinetrog α erhält in seiner Mitte ein
rundes Loch von 140 mm Durchmesser. An der unteren Bodenfläche des Troges ist am
Rande des Loches ein geschlossener Gummiring c von 20 mm Durchmesser und 2 mm
Wandstärke. Am äufseren Rande dieses Gummiringes sind vier Befestigungslappen d von ι ο mm
Stärke und 25 mm Länge und Breite. Mit diesen Lappen ist der Gummiring durch vier
Holz- oder Steinschrauben e an der Trogbodenfläche befestigt.
Der hohle Gummiring c mit den vier angeformten Befestigungslappen d d d d und dem
ebenfalls angeformten Stutzen ο ist aus einer ganzen Gummimasse hergestellt. Der Stutzen ο
des Gummirings ist über das Röhrchen / gestülpt und mit diesem durch umwickelten Messingdraht
vollkommen verbunden, bildet also einen luftdichten Abschlufs. Das Röhrchen f ist an
dem Cylinderchen h angegossen.
Am Gummiring c befindet sich eine flache Metallhülse f, welche hermetisch mit demselben
verbunden ist. Die Metallhülse wird aufserhalb des Troges nach dessen Form rechtwinklig gebogen
und mit dem Behälter h durch Gewiride- und Gummidichtung verbunden. Oberhalb des
Behälters h befindet sich mit demselben ebenso verbunden die Leitungsröhre i, welche durch
entsprechende Krümmungen unter den Trog führt. An der gufseisernen Hülse h befinden
sich zwei Lappen k angegossen, zur Befestigung derselben an den Trog mittelst Stein- oder
Holzschrauben. In dem Loche b und unter dem Gummiringe c befindet sich eine aufwärts
gewölbte gufseiserne Platte m. Diese ist durch die Scharnierverbindung w beweglich und wird
durch eine Kette bei η gehalten. Es wird nun durch die Metallhülse f der Gummiring c mittelst
einer Druckpumpe mit der gewöhnlichen, im Handel vorkommenden Carbolsäure ganz angefüllt.
Das Reservoir Ä wird gleichfalls mit dem doppelten Quantum Carbolsäure, wie sie der
Gummiring fafst, angefüllt und durch die oben erklärte Gewindeverbindung mit der Metallhülse /
des Gummiringes c dicht verbunden. Auf der Flüssigkeit im Reservoir befindet sich ein Korkcylinder
S, welcher 10 mm hoch und 1 mm im Durchmesser kleiner ist, als der innere Cylinderdurchmesser.
Ueber diesem Korkcylinder befindet sich ein 4 mm hoher leerer Raum, in
welchen die Leitungsröhre i einmündet. Wird nun durch die Zugkette ν die Unterlagsplatte m
angezogen, so wird der Gummiring c zwischen Unterlagsplatte und Trogboden festgeprefst und
giebt so für den Trog α einen hermetischen Abschlufs. Durch den Druck der Unterlagsplatte
entweicht ein Theil der Flüssigkeit im Gummiring durch die Metallhülse f nach dem
Reservoir und prefst den Korkcylinder an die 5 mm grofse Einmündungsöffnung der Leitungsrohre
i. Hierdurch findet eine Druckausgleichung statt, so zwar, dafs, wie Erfinder angiebt, bei
den von ihm innerhalb drei Tagen ausgeführten 60 Versuchen an der unter drei Atmosphären
Druck stehenden Wasserleitung, beim Oeffnen und Schliefsen des Reinigungsventiles, nicht die
geringste Formveränderung am Gummiring cfestgestellt werden konnte; während ein mit
Luft angefüllter Gummiring ohne Reservoirverbindung im gleichen Zeiträume 31 verschiedene
Formen angenommen und nach beendigtem Versuch 1,1 mm seines Druckdurchmessers eingebüfst
hatte.
Durch die Verbindung mit dem Behälter h soll also der entstehende Gegendruck die nöthige
Dichtung herstellen und bei der Ruhe die dem Reservoir abgegebene Flüssigkeit sofort durch
die Saugkraft des Gummiringes c zurückholen und dadurch sein altes Raumverhältnifs wieder
erlangen. Zur Dichtung selbst bedarf man einer ganz geringen Kraft, indem die Zugkette von
ihrem Ruhepunkte (der waagrechten Stellung der Platte) bis zur Dichtung nur einer Hubhöhe ·
von 10 mm bedarf. Mit der Ruhe der Platte tritt die Flüssigkeit mit dem Korkcylinder im
Reservoir auf ihr Ausgleichsniveau zurück und füllt sich der freie Raum über dem Korkcylinder,
sowie die Leitungsröhre selbst mit starken Geruchsgasen der Carbolsäure an. Tritt nun durch
Schliefsen der Trogöffnung b die Platte in Thätigkeit, so wird ein Theil der Flüssigkeit aus dem
Dichtungsringe c gewaltsam nach dem Reservoir h getrieben, hierdurch die Flüssigkeit und
der Korkcylinder kräftig nach dem Ausströmungs-
loch der Leitungsröhre bis zur Dichtung geprefst und so die vorher angesammelten Gase
durch die Leitungsröhre i unter den Trogboden gedrängt. Wird nun regelmäfsig einmal täglich
das Reinigungsventil benutzt, so befindet sich unterhalb des Troges die genügende Menge
Carbolsäure zum Zerstören der schädlichen Stoffe vor.
Das Nachfüllen des Reservoirs kann zu jeder Zeit durch die Oeffnung der abgeschraubten
Zuleitungsröhre i geschehen; auch hält das fettige OeI der Carbolsäure, ohne Nachtheil für
den Gummiring, diesen selbst weich und elastisch.
Die hergeleiteten Gase verhindern nicht allein jede schädliche Stoffbildung, sondern halten
auch durch ihren lästigen Geruch jedes Ungeziefer vom Troge fern. Erfinder giebt an, er
habe während eines Vierteljahres viele Versuche mit verschiedenen Säuren zu diesem
Zwecke gemacht und hierbei gefunden, dafs Carbolsäure infolge ihres Geruches von den
Ratten vollständig gemieden wird. Als Beweis führt derselbe an, dafs, wenn zu Lockspeisen
Säuren, als Schwefelsäure, Salpetersäure etc. nebenangestellt werden, nach einigen Tagen
die Ratten die Scheu überwunden haben und das Futter verzehren, während sie bei Carbolsäure
jedes Futter stets unberührt lassen. Nimmt man eine gefangene Ratte, läfst sie fünf Minuten
in Carbolsäure schwimmen und giebt ihr am gewöhnlichen Aufenthaltsorte der Ratten die
Freiheit wieder, so vertreibt dieselbe alle ihre Kameraden, und Erfinder benutzte dieses Mittel
zur Säuberung der Schlachthäuser und Seifensiedereien.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Bodenventil für Schweinetröge mit einem ringförmigen Gummischlauch als Dichtung, wobei der Gummischlauch mit Desinfectionsflüssigkeit gefüllt ist, welche beim Schlufs des Ventiles zur Wirkung kommt.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE12138C true DE12138C (de) |
Family
ID=289370
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT12138D Active DE12138C (de) | Reinigungsventil mit Desinfektions-Einrichtung für Schweinetröge |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE12138C (de) |
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