DE23063C - Ciosetventil für bestimmte Wassermengen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 85: Wasserleitung.

in FRANKFURT a. M.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. December 1882 ab.

Das Ventil besteht im wesentlichen aus folgenden Theilen:

ι. dem Gehäuse A mit den Abgängen g und/ (zur Ciosetschüssel und dem Spülapparat oder Windkessel);

2. dem Gehäusedeckel B mit der Stopfbüchse K und dem Ventilträger J;

3. dem Doppelkolben CD und der Kolbenstange mit dem Haken G\

4. dem Doppelsitzventil b mit seinem Gehäuse E und der Verbindeschraube K mit dem Sieb t;

5. dem Scharnier q r am Closetsitzdeckel und dem Sperrhaken H.

In das Gehäuse A ist der Doppelkolben CD wasserdicht eingeschliffen; das Doppelsitzventil b ist mit seiner dreikantig geformten Führung e leicht in den Kolben C eingesetzt. Die Kolbenstange F ist einerseits mit dem Kolben, andererseits mit dem Haken G derart verbunden, dafs G sich um den Bolzen η drehen kann. Der Bolzen η ist durch Schlitze des Ventilträgers in der Achsenrichtung der Kolbenstange geführt. Die Stahlfeder m hält den Haken G in der für den richtigen Angriff des Sperrhakens K nöthigen Stellung.

Der Ventilträger J ist mit dem Gehäusedeckel an dem Ciosetsitz befestigt und sichert die richtige Verbindung zwischen dem Ventilmechanismus und dem Sitzdeckel.

Fig. ι zeigt das geschlossene, Fig. 2 das geöffnete Ventil.

Wird der Closetsitzdeckel gehoben, so drückt das Wasser der Zuleitung das Ventil fest gegen den Kolben C, so dafs kein Wasser in denselben gelangen kann; dann fafst der Sperrhaken H den Haken G und zieht den Doppelkolben in die Höhe.

Das Ventil b wird bei d festgehalten und das Wasser tritt durch den durchbrochenen Rand d des Kolbens C in diesen ein, von hier durch F nach dem Spülapparat oder Windkessel. In dem Moment, da Kolben C das Ventil b verläfst, schliefst Kolben D den Auslafs g zur Closetschüssel. Ist der Spülapparat oder der Windkessel gefüllt bezw. des Spülapparates Einlafsventil geschlossen, so steigert sich der Druck in deren Zuleitung und dem Closetventil bis zur Gleichstellung mit dem Druck der Wasserzuführung; Ventil b fällt durch sein Eigengewicht auf seinen unteren Sitz zurück.

Sowie der Closetsitzdeckel niedergelegt wird, bewirkt der Wasserdruck aus dem Spülapparat (Windkessel) den Niedergang des Kolbens D. Der Abschlufs des Ventils ist erreicht, ehe der Deckel sich auf den Haken G legt. Dieser letztere schneidet mit seiner Oberkante genau mit dem Ciosetsitz ab, so dafs der Deckel nicht darauf drückt, sondern nur dem Heben desselben widerstrebt.

Sowie Kolben D die Oefrhung g freimacht, schiefst das Wasser aus dem Ventilgehäuse und Spülapparat (Windkessel) mit vollem Druck in die Closetschüssel, das Ventil des Spülapparates

und mit diesem das im letzteren befindliche Wasser nachziehend.

Da Ventil b bereits auf seinem unteren Sitz vorher angelangt war, so legt sich Kolben C auf das den Wasserzuflufs sperrende Ventil b auf; ein Rückstofs in die Zuleitung ist damit ausgeschlossen.

Die Bohrung h verbindet den Raum unterhalb des Kolbens D mit g, um beim Auf- und Niedergang, desselben die Luft ein- oder austreten zu lassen.

Claims (1)

1. " Patent-Anspruch:

   Ein Closetventil mit den mit der Wasserleitung, dem Closettrichter, dem Windkessel (Spülbehälter) in Verbindung stehenden Auslässen vgf und dem mit dem frei beweglichen Abschlufsventil b versehenen hohlen Kolben CD, welcher vermittelst der durch Federdruck gegen den Haken i7 gedrückten Klaue G beim Oeffnen und Schliefsen des Closetdeckels bewegt wird und in der beschriebenen Weise wirkt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.