DE176337C

DE176337C -

Info

Publication number: DE176337C
Application number: DENDAT176337D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 176337 KLASSE 85 h. GRUPPE

RUDOLF JUNG in CÖLN.

Abort mit Windkesselspülvorrichtung.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Juli 1905 ab.

Es sind bereits Abtritte mit Windkesselspülvorrichtungen bekannt geworden, bei welchen die Füllung und Leerung des über dem Becken gelegenen Windkessels durch Drehen des Klappsitzes oder -deckeis mittels hahnartig ausgebildeter Gelenkbänder erfolgt. Die vorliegende Erfindung besteht nun darin, daß der Klappsitz oder -deckel des Abtrittes einschließlich seiner Gelenkbänder

ίο hohl ausgebildet ist, so daß er selbst den Windkesselspülbehälter bildet, infolgedessen sich ein besonderer Spülkasten erübrigt.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. 1 den Grundriß eines Abtrittes, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt nach Linie X-X der Fig. 1.

Das auf dem Rand des Abtrittbeckens g aufliegende Sitzbrett ist als hohler Kasten a ausgebildet und trägt an seinem hinteren Teile zwei hohle Lappen b und e; mit den in einer und derselben wagerechten Achse liegenden, hülsenartigen Enden f und c dieser Lappen kann sich das Sitzbrett um Rohre, welche an der Wand, dem Fußboden oder dem Becken durch Rohrhaken i, k, I unverrückbar befestigt sind, gelenkig drehen. Das eine dieser Rohre h mündet als Spülleitung in das Becken, das andere d ist an die Wasserleitung angeschlossen. Beide Rohre besitzen an ihren von den Gelenkhülsen f und c umfaßten Teilen je eine Bohrung; diese Bohrungen sind zueinander so angeordnet, daß bei niedergeklapptem Sitzbrett nur die Rohrleitung d, bei hochgeklapptem Sitzbrett nur die Spülleitung h mit dem Kasten α in Verbindung steht. Ruht der Sitz auf dem oberen Rand des Beckens auf, so strömt das Wasser aus dem Rohr d durch den Hahn c und den Stutzen b hindurch in den Kasten α ein. Da in dieser Lage des Sitzes der Hahn f geschlossen ist, so kann weder das in den Kasten α einströmende Wasser noch die in ihm enthaltene Luft entweichen, so daß letztere durch das den Kasten anfüllende Wasser in bekannter Weise zusammengepreßt wird. Ist dagegen der Sitz nach Benutzung des Abortes wieder hochgeklappt und hiermit der Hahn c geschlossen, der Hahn/ dagegen geöffnet worden, so strömt die in dem Kasten aufgespeicherte W^Tassermenge durch den Stutzen e und die Spülleitung h unter der Wirkung der Druckluft nach dem Becken und spült in bekannter Weise kräftig aus.

Natürlich können die Gelenkhülsen auch so ausgebildet sein, daß die Füllung des Raumes α beim Belasten des Sitzes durch den Besucher und die Entleerung bei seinem Aufstehen erfolgt.

Da der mit Wasser gefüllte Kasten α ein nicht unerhebliches Gewicht besitzt, das beim Hochklappen des Sitzes mit aufgehoben werden muß, so empfiehlt es sich, Gegengewichte oder Federn an geeigneter Stelle anzubringen, die das Gewicht des mit Wasser gefüllten Sitzes ausgleichen oder doch sein Heben von Hand unterstützen.

Der Kasten a, der mehrere Hohlräume haben und im Sitzbrett oder auch im Deckel 70,

sich befinden kann, wird am besten aus Metall, wie z. B. Eisen-, Kupfer-, Zinkblech oder Gußeisen, hergestellt, wobei sein Rauminhalt so zu bemessen ist, daß er eine zur Spülung hinreichende Wassermenge faßt.

Es empfiehlt sich, die Oberfläche des metallenen Deckels mit geeignetem, schlecht wärmeleitendem Stoffe, wie Pappe, Filz oder Holz, zu bekleiden.

Claims

Patent-Anspruch:

Abort mit Windkesselspülvorrichtnng, bei welchem die Füllung und Leerung des Windkessels durch Drehen des Klappsitzes oder -deckeis erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Klappsitz (a) oder -deckel einschließlich seiner Gelenkbänder hohl ausgebildet ist, so daß er gleichzeitig den Windkesselspülbehälter bildet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.