DE86511C

DE86511C -

Info

Publication number: DE86511C
Application number: DENDAT86511D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 68: Schlosserei.

Zusatz zum Patente Λί 83764 vom 22. Juni 1893.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Juni 1893 ab. Längste Dauer: 21. Juni 1908.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Ventilanordnung, welche besonders für Flüssigkeitsbremsen von Thürschliefsvorrichtungen der durch Patent Nr. 83764 gekennzeichneten Art bestimmt ist.

Auf der Zeichnung ist:

Fig. ι ein Horizontalschnitt durch das in dem Flantsch des Bremscylinders befestigte, in die Flüssigkeitskammer hineinragende Ventilgehäuse.

Fig. 2 zeigt die Anordnung des Ventils am Bremscylinder und mit Bezug auf die Flüssigkeitskammer.

Der Bremscylinder α erhält an seinem Boden einen Flantsch b von der in Fig. 2 dargestellten Halbkreisform, mit dessen Hülfe derselbe an der senkrechten Wand w der Flüssigkeitskammer f angeschraubt wird.

In diesen Flantsch ist das cylindrische Ventilgehäuse ν eingesetzt, dessen gröfsere Hälfte durch ein in der Wand w des Flüssigkeitsbehälters f vorgesehenes Loch / in die letztere hineinragt. Das Ventilgehäuse hat seitliche, in die Flüssigkeitskammer ausmündende Oeffnungen v\ welche durch ein Kapselventil u beim Saugen des Bremscylinderkolbens geschlossen gehalten werden, und in seinem Boden eine weitere Oeffnung v², welche von einer Kugel k geschlossen gehalten wird und die Flüssigkeit bei der Saugeperiode des Kolbens in das Ventilgehäuse eintreten läfst. Die Oeffnung v³ stellt eine Verbindung des Ventilgehäuses mit dem Bremscylinder dar.

Die Feder c, welche das Kapselventil u auf seinem Sitz hält, wird derart eingestellt, dafs die Flüssigkeit beim Herabsteigen des Bremscylinderkolbens langsam durch die Kanäle v¹ in den Flüssigkeitsbehälter / zurückfliefst, d. h. regelnd auf den Druck am Kolbenkörper einwirkt.

Das Kapselventil u dient demnach sowohl als Absperr- wie auch als Entlastungsventil.

Als Wirkungszweck der neuen Ventilvorrichtung ist insbesondere anzugeben, dafs die in beschränktem Mafse ohne Freilegung des Sitzes bewegliche, federnd einwärts geprefste Ventilkapsel u den Volumenänderungen der Flüssigkeitsfüllung bezw. Verlusten derselben Rechnung zu tragen vermag, welche sonst Vacuumbildung zur Folge hätten. In diesem Sinne leistet dieses Kapselventil, sofern es bei Abhebung vom Sitz als gewöhnliches Drosseluhgsventil und vermöge der Fähigkeit der Verschiebung am Sitzcylinder als ausgleichender Prefskolben wirkt, die zwei Functionen, welche sonst zwei Vorrichtungstheile erforderten, wie beispielsweise bei der Thürschliefservorrichtung nach Patent Nr. 36534 (Anspruch 3), wo neben der stellbaren Drosselungsöffnung im Flüssigkeitsbehälter ein unter Federdruck stehender Kolben zu gleichem Zwecke Anwendung findet.

Claims

Patent-Anspruch :

Ventilvorrichtung bei der Flüssigkeitsbremse von Thürschliefsern der durch Patent Nr.. 83764 geschützten Art, dadurch gekennzeichnet, dafs das Ventilgehäuse aufser dem gewöhnlichen, bei der Thüröffnung sich freilegenden Saugventil (Kugelventil) (k) ein selbsttätiges, unter regelbarer Federwirkung stehendes Druckventil enthält, welches als Kolben oder Kapsel (u) in den cylindrischen, den Flüssigkeitsnebenweg darbietenden Ventilsitz pafst und welches daher, bevor noch Freilegung behufs verzögerten Flüssigkeitsdurchtritts erfolgen kann, mit gewissem Raum gebenden Hub dem Flüssigkeitsdruck nachzugeben vermag, wobei auftretenden Stöfsen in der Thürschlufsbewegung und Flüssigkeitsvolumenänderungen Rechnung getragen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.