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Heber, besonders zum Entleeren enghalsiger Säuregefäße. Die Haupterfordernisse
eines durchweg brauchbaren' Hebers bestehen darin, daß er niemals versagt, also
keine Luftansammlung oder Verstopfung ermöglicht, daß er sich auch in Stutzen von
normaler Weite, wie z. B. Salz säuretourülstutzen, mit Leichtigkeit und ohne leer
zu laufen einführen läßt, ein schnelles Leerhebern ermöglicht -und widerstandsfähig
ist.
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Alle diese Zwecke hat- bis jetzt' keiner der bekannt gewordenen Heber
gleichzeitig erfüllt. Enge und biegsame Heber kommen aus zwei der angeführten Punkte,
die nicht erfüllt werden können, nicht in Betracht. Sie laufen beim Einsetzen leicht
leer, müssen daher wiederholt gefüllt werden und setzen dabei die damit Beschäftigten
oft der Einwirkung ätzender und schädlicher Gase. aus; auchwird die abzuhebernde
Flüssigkeit unnötigerweise durch Nachfüllen verdünnt. Der zweite Übelstand ist das
Ansammeln von Luft in den leicht sich bildenden Krümmungen des Rohres, wodurch .
plötzlich der Heber versagt und wiederum ein Nachfüllen erfordert wird. Durch die
Enge der- Rohre tritt auch leicht eine Verstopfung -ein. .
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Eine andere Konstruktion sind die verschiedenen Arten von Schuhhebern.
Sie sind in vielen Fällen recht gut verwendbar, und zwar da, wo "genügend weite
Gefäßöffnungen oder Stutzen das Einführen der an den Schenkeln angebrachten Schuhe
gestatten. Dies ist aber in sehr vielen Fällen nicht angängig, so z. B. . bei Salzsäuretourills,
deren Leerhebern oft reihenweise notwendig wird. Es müssen auch oft zusammengeballte;
harte Ausscheidungen den Heber passieren können.
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Die, französische Patentschrift 382586 zeigt einen Heber, welcher
den gleichen Zweck wie der vorliegende Heber anstrebt und auch eine gewisse Ähnlichkeit
des Prinzips aufweist. Der- vorliegende Heber unterscheidet sich jedoch wesentlich
dadurch von dem bekannten, daß er nicht wie dieser mit einer kompli. zierten maschinellen
Inneneinrichtung ausgestattet ist. .
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Gerade für den Zweck als Säureheber würde eine derartige Inneneinrichtung
äußerst schnell gänzlicher Zerstörung anheimfallen. Selbst ein aus Hartgummi oder
Blei konstruiert Bedachter innerer Verschluß würde in dem Rohre kaum in widerstandsfähiger
Weise oder doch nur außerordentlich kostspielig anzubringen sein, auch sehr bald
reparaturbedürftig und zerstört- werden, da, abgesehen von dem Einfluß der Säure,
bei Handgebrauch nicht allzu sanft mit dieser Einrichtung umgegangen wird. -.Der
vorliegende Heber dagegen ist weiter nichts wie ein nach unten und oben erweitertes
einfaches, glattes Rohr, z. B. Bleirohr, das mit zwei konischen Stopfen unten und
oben verschlossen werden kann, wie die beiliegende Zeichnung erkennen läßt.
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Er weist dem aus der französischen Patentschrift bekannten Heber gegenüber
eine besonders große Ein fa-chkeit, Billigkeit und Widerstandsfähigkeit -auf und
besitzt nicht die vorher geschilderten Übelstände bekannter Heber.
Er
gestattet das Einführen z. B. auch in die Stutzen der Säuretourills, ein schnelles
Anheben und Entleeren, ohne sich durch Verunreinigungen zu verstopfen. , Er bedarf
keiner wiederholten Füllung und vermeidet die Belästigung durch. entweichende Gase.
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Wie die Zeichnung zeigt, besteht die Eigenart des Hebers darin, daß
der in das zu entleerende Gefäß einzuführende weite Schenkel A sowohl an seinem
oberen wie unteren Ende mit auf einer Eisen- oder anderen Stange sitzenden Gummi-
oder anderen Stopfen verschlossen werden kann. Der am unteren Ende befindliche Stopfen
sitzt an der®Stange fest. Der obere ist auf ihr beweglich, was durch Einfetten erleichtert
wird. Der Schenkel B ist das Ablaufrohr. .
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Das Material des übrigen Teils des Hebers kann Blei oder ein anderes
geeignetes Metall, so z. B. Aluminium für Salpetersäure, aber auch aus Holz oder
Ton sein.
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Zum Zweck des Gebrauchs wird die Stange C hochgezogen, wodurch der
untere Stopfen das Rohr A und dessen seitliche Öffnungen D abschließt. Der Heber
wird in das zu entleerende Gefäß eingeführt, der obere Stopfen hochgeschoben und
die entsprechende Flüssigkeit in die trichterförmige Erweiterung des Rohres nachgegossen,
worauf der obere Stopfen geschlossen, der untere gelüftet wird. Es ist zweckmäßig,
daß sich immer etwas Flüssigkeit über den oberen Stopfen im Trichter als Dichtung
befindet.