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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen von Melkzeugen, bei welchem Reini- gungsflüssigkeit über Schläuche und Melkzeuge angesaugt wird, sowie auf eine Einrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Es sind bereits Einrichtungen zum Reinigen von Melkzeugen bekanntgeworden, bei welchen
Reinigungsflüssigkeit über die Melkzeuge mittels einer Membranpumpe eingesaugt wird, worauf der
Saugraum der Membranpumpe mit dem atmosphärischen Druck in Verbindung gesetzt wird und die
Reinigungsflüssigkeit über die Melkzeuge zurückströmt. Nachteilig bei diesen bekannten Einrichtun- gen ist die Tatsache, dass die zahlreichen Kanten der Dichtungselemente innerhalb der Melkzeuge nur unzureichend gespült werden, wobei weiters mit den bekannten Einrichtungen eine Reinigung des Luftschlauches, welcher am Melkeimer angeschlossen ist, nicht erfolgen kann. Auch dieser
Luftschlauch wird aber beim Melken verunreinigt.
Aus der AT-PS Nr. 206696 ist eine Membranpumpe bekanntgeworden, bei welcher in einem der
Anschlüsse zum Arbeitsraum der Pumpe ein Ventil angeordnet ist. Bei dieser bekannten Konstruktion wird jedoch beim Druckhub der Pumpe Flüssigkeit über das Ventil ausgepresst, so dass nur ein
Teil des Reinigungsmittels das Melkzeug durchströmt.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein besonders wirkungsvolles Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchem eine sichere Spülung der Dichtungen, insbesondere des
Zitzengummis und des -bechers sowie der Schläuche möglich ist, sowie eine besonders einfache
Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht das erfindungsgemässe Verfahren im wesentlichen darin, dass die Reinigungsflüssigkeit unter über- atmosphärischem Druck gegensinnig zu der Strömungsrichtung der Milch beim Melken ausschliesslich über die Melkzeuge ausgepresst wird.
Dadurch, dass die Reinigungsflüssigkeit zum Unterschied von den bekannten Verfahren unter überatmosphärischem Druck über die Melkzeuge ausgepresst wird, entsteht an den Vorsprüngen der Dichtungen eine hinreichende Verwirbelung, um auch ein Hinter- spülen dieser Dichtungen sicherzustellen. Dadurch, dass die Strömungsrichtung der ausströmen- den Reinigungsflüssigkeit entgegen der Strömungsrichtung der Milch beim Melken gewählt wird, entsteht eine besonders intensive Verwirbelung in denjenigen Bereichen des Zitzenbechers bzw. der Dichtungen, welche mit den bekannten Verfahren nur unzureichend gespült und damit gereinigt wurden.
Die erfindungsgemässe Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens weist eine vorzugsweise pneumatisch betriebene Membranpumpe zum Ansaugen von Reinigungsflüssigkeit und wenigstens einen Anschluss für das Melkzeug auf, wobei in den Arbeitsraum der Membranpumpe wenigstens zwei Anschlüsse münden, und der Anschluss für das Melkzeug in ständig offener Verbindung mit dem Arbeitsraum der Pumpe steht, und kann somit wie die konventionellen Einrichtungen mit der Unterdruckanlage, an welche auch das Melkzeug beim Melken angeschlossen wird, betrieben werden. Erfindungsgemäss wird diese Einrichtung dahingehend weitergebildet, dass der weitere Anschluss bzw. die weiteren Anschlüsse mit einem zum Arbeitsraum öffnenden Rückschlagventil ausgestattet ist bzw. sind.
Dadurch, dass wenigstens einer der an den Arbeitsraum der Membranpumpe mündenden Anschlüsse ein zum Arbeitsraum öffnendes Rückschlagventil aufweist, erfolgt ein Schliessen dieses Anschlusses nach Beendigung des Saughubes, so dass bei der nachfolgenden Entspannung der Membran die Reinigungsflüssigkeit unter überatmosphärischem Druck durch diejenigen Anschlüsse ausgepresst wird, an welchen die Melkzeuge angeschlossen sind. Die Melkzeuge werden hiebei in einen Vorratsbehälter für die Reinigungsflüssigkeit mit den Zitzenbechern eingelegt, und es werden die Schläuche mit den nicht mit Rückschlagventilen versehenen Anschlüssen verbunden.
Auch der Anschluss, in welchem das zum Arbeitsraum der Membranpumpe öffnende Rückschlagventil vorgesehen ist, wird über einen Schlauch, vorzugsweise den Luftschlauch, mit dem Vorratsbehälter für die Reinigungsflüssigkeit verbunden, so dass beim Saughub eine Reinigung dieses Luftschlauches erfolgt.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels der Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens näher erläutert.
Mit --1-- ist das Gehäuse einer Membranpumpe bezeichnet, in welchem eine Membran --2-enthalten ist, wobei die Darstellung der Stellung nahe dem Ende des Saughubes entspricht. Die
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Membran ist flächig mit einem Federteller --3-- verbunden, an welche ein aufwärts gerichteter Kragen --4-- anschliesst. Eine Feder --5-- wird beim Saughub komprimiert und ist zwischen der oberen Wand des oberen Gehäuseteiles --6-- und dem Federteller --3-- eingespannt. Mit dem Feder- teller ist eine Stange --7-- verbunden, welche eine Dichtungsplatte --8-- mittig durchsetzt. Die
Stange --7-- weist zur einen Seite der Platte --8-- einen Anschlag --9-- auf, welcher unter Zwi- schenschaltung einer Feder --10-- an der Platte --8-- angreift.
Am Ende des Saughubes der
Membranpumpe wird die Platte --8-- in die strichliert angedeutete Stellung --8'-- verschwenkt, so dass über Durchbrechungen --11-- eines rohrförmigen Ansatzes --12-- Luft über die Öff- nung --13-- in den Antriebsraum --14-- der Membranpumpe einströmen kann. Vor Erreichen dieses oberen Totpunktes der Membranpumpe ist die Öffnung --13--, wie in der Zeichnung dargestellt, durch die Platte --8-- verschlossen, so dass im Antriebsraum --14-- der Unterdruck der über den
Anschluss --15-- angeschlossenen Saugleitung wirksam wird. Dieser Anschluss --15-- weist eine Dros- selbohrung --16-- auf, welche auf die Durchbrechungen --11-- des rohrförmigen Ansatzes abge- stimmt ist.
Nach Verschwenken der Platte --8-- in die Offenstellung --8'-- wird der Antriebs- raum --14-- der Pumpe entlastet, wodurch sich die Membran --2-- in Richtung des Pfeiles 17 un- ter der Kraft der Feder --5-- in diejenige Stellung bewegt, welche dem Beginn des Saughubes entspricht.
Der Saugraum der Pumpe ist mit --18-- bezeichnet. Die Membran --2-- ist zwischen dem obe- ren Gehäuseteil --6-- und dem unteren Gehäuseteil --19-- eingespannt.
An den Saugraum --18-- der Pumpe münden Anschlüsse --20 und 21--. Der An- schluss --20-- weist ein zum Saugraum --18-- der Pumpe öffnendes Rückschlagventil --22-- auf.
An den Anschluss --20-- wird für den Betrieb der Pumpe der Luftschlauch angesetzt, des- sen freies Ende in einen Vorratsbehälter für die Reinigungsflüssigkeit eingetaucht ist. An den Anschluss --21-- sind die Melkzeuge angeschlossen, wobei die Zitzenbecher in den Vorratsbehälter für die Reinigungsflüssigkeit eintauchen. Bei der Abwärtsbewegung der Membran --2-- im Sinne des Pfeiles 17 ist das Rückschlagventil --22-- geschlossen, wodurch die im Saugraum --18-enthaltene Reinigungsflüssigkeit über die Melkzeuge über den Anschluss --21-- unter überatmosphäri- schem Druck ausgepresst wird.
Am Ende des Abwärtshubes kommt ein Anschlag --23-- der mit dem Federteller --3-- verbundenen Stange --7-- in Wirkverbindung mit der in der Offenstellung --8'-- befindlichen Platte --8-- und verschwenkt diese Platte wieder in die in der Zeichnung dargestellte Schliessstellung.
Auf Grund des über den Unterdruckanschluss --15-- wirksam werdenden Unterdruckes im Antriebsraum --14-- wird in der Folge die Membran --2-- wieder entgegen der Kraft der Feder --5-- und entgegen der Richtung des Pfeiles 17 aufwärts bewegt, wobei neuerlich Reinigungsflüssigkeit über die Anschlüsse --20 und 21-- in den Saugraum --18-- der Membranpumpe eingesaugt wird. Dieser Vorgang wird mehrmals zyklisch wiederholt, bis eine sichere Reinigung der Melkzeuge gewährleistet ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Reinigen von Melkzeugen, bei welchem Reinigungsflüssigkeit über Schläuche und Melkzeuge angesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsflüssigkeit unter überatmosphärischem Druck gegensinnig zu der Strömungsrichtung der Milch beim Melken ausschliesslich über die Melkzeuge ausgepresst wird.