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"Gerät zum Füllen einer Hydraulikanlage, insbesondere einer
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einen Arbeitszylinder aufweisenden Anlage" Die Erfindung bezieht sich
auf ein Gerät entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Bei einem bekannten Gerät der vorgenannten Art befindet sich die Entlüftungseinrichtung
in einem besonderen Gehäuse oberhalb des Flüssigkeitsraumes und ist mit diesem durch
einen Deckel hindurch mittels einer Bohrung verbunden. Den Ventilsitz bildet ein
Dichtungsring oberhalb dem das mit dem Schwimmer fest verbundene Schließglied angeordnet
ist.
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Bei jedem Füllvorgang der Hydraulikanlage muß die innerhalb des unter
Atmosphärendruck stehenden Flüssigkeitsraumes befindliche Luft über die Entlüftungseinrichtung
entfernt werden. Nach der Füllvorgang wird der Flüssigkeitsraum durch Abbau des
Druckes entlastet und wieder mit Luft aufgefüllt, die sich mit der Fliissiakeit
im Flüssigkeitsraum mischt, wobei z. B. Bremsflüssigkeit Wasser aufnehmen kann.
Bei jedem Füllvorgang muß deshalb im Gasraum zunächst ein Druck aufgebaut werden,
der zum Entlasten der Hydraulikanlage wieder abgebaut werden muß. Für jeden Füllvorgang
ist daher eine beträchtliche Menge an Druckluft erforderlich, die anschlieRend nutzlos
entweicht (DE-OS 19 27 665).
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zum
Füllen und Entlasten einer Hydraulikanlage zu schaffen, bei dem zum Füllen und Entlasten
von mehr als einer Hydraulikanlage
weniger Druckgas verbraucht
wird als bei dem bekannten Gerät. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil
des Anspruches 1 erfindungsgemäß gelöst. Wegen der besonderen Anordnung des Entlüftungsventils,
des Schwimmers und des Auslasses für die Flüssigkeit hält der Schwimmer das Entlüftungsventil
geschlossen, sobald der Spiegel der im Flüssigkeitsraum vorhandenen Flüssigkeit
den Auslaß für die Flüssigkeit erreicht hat. Dies bedeutet, daß im Flüssigkeitsraum
vorhandenes Gas, insbesondere Luft, aus diesem Raum entweichen kann und nicht über
den Auslaß zur Hydraulikanlage gelangt. Bei einem mehr als eine Füllmenge für die
Hydraulikanlage aufnehmenden Flüssigkeitsraum des Gerätes braucht zum Anschließen
einer zweiten Hydraulikanlage an den Geräteauslaß der Druck im Gasraum nicht abgebaut
zu werden, sondern kann bestehen bleiben und auch erhöht werden. Es ist also mit
dem erfindungsgemäß ausgebildeten Gerät möglich, mehrere Hydraulikanlagen nacheinander
zu füllen, ohne daß zwischen jedem Füllvorgang der Druck im Druckbehälter abgebaut
werden muß.
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Die Merkmale des Anspruches 2 betreffen eine besonders günstige Ausbildung.
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Eine vorteilhaft ausgebildete Entlüftungseinrichtung ist durch die
Merkmale des Anspruches 3 gekennzeichnet. Die Merkmale des Anspruches 4 betreffen
eine Weiterbildung der Entlüftungseinrichtung.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus dem übrigen Anspruch, der Beschreibung
und der Zeichnung. In dieser ist eine mit einer Ventileinrichtung versehene Vorrichtung
zum Fiillen und Entlasten einer eine begrenzte Flüssigkeitsmenge aufnehmenden, zwei
nicht dargestellte Arbeitszylinder aufweisenden Hydraulikanlage als Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung im Längsschnitt schematisch dargeste-llt.
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Ein Druckbehälter 1 ist mittels zweier an seiner Vorderseite koaxial
angebrachter Räder 2 fahrbar und mittels einer an der Rückseite angebrachten Stütze
3 auf dem Boden aufstellbar, die sich in einem Handgriff 4 fortsetzt.
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Auf seiten der Räder 2 ist an der Seite des Druckbehälters 1 ein mit
dessen Innerem verbundenes Anschlußstück 5 befestigt, an dessen Oberseite ein Füllventil
6 sitzt, an das eine nicht dargestellte Fülleitung angeschlossen ist. An der Unterseite
des Anschlußstückes 5 ist ein den Druck im Druckbehälter 1 überwachendes Überdruckventil
7 angeordnet.
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Der Druckbehälter 1 ist durch einen an seiner Oberseite befestigbaren
Deckel 8 druckdicht abschließbar. An der Unterseite des Deckels 8 sind mehrere,
parallel zur Achse des im wesentlichen lotrecht angeordneten Behälters 1 angeordnete
Führungsstangen 9 befestigt, die an ihrer vom Deckel 8 abgewandten Seite mittels
eines Halteringes 10 miteinander verbunden sind. Längs der Führungsstangen 9 ist
ein topfförmiges Bodenstück 11 verschiebbar angeordnet. Zwischen dem tonfformiaor
Bodenstück 11 und einem nach unten vorstehenden verstärkten Teil 12 des Deckels
8 befindet sich ein Balg 13, dessen Enden jeweils an dem mit seinem abgesetzten
Teil oben angeordneten Bodenstück 11 bzw. an dem mit seinem verstärkten Teil 12
unten angeordneten Deckel 8 mittels Befestiqunqsbändern 14, gegebenenfalls unter
Einschaltung von Dichtringen, gasdicht befestigt sind. Der Balg 13 trennt den Druckbehälter
1 in einen Gasraum 15 und in einen Flüssigkeitsraum 16.
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In Fig. 1 ist auf der linken Seite des Balges 13 im Gasraum 15 ein
wendelförmiger Anzeigestab 17 lotrecht angebracht, der in eine Bohrung im Haltering
10 lose eingreift und in einer Bohrung im Bodenstück 11 geführt ist. Im Bereich
des Deckels 8 ist er mittels eines Querstiftes an einer Welle 18 befestigt, die
von einem auf dem Deckel 8 angebrachten rohrförmigen Gehäuse 19 umgeben ist, auf
dem eine Anzeigedose 20 sitzt, die je nach der Drehlage des Anzeigestabes 17 den
Abstand des Bodenstückes 11 vom Deckel 8 anzeigt, woraus der Füllstand der im Flüssigkeitsraum
16 vorhandenen Flüssigkeit abgelesen werden kann, wenn sich deren Spiegel im Bereich
der Unterseite des verstärkten Teiles 12 befindet.
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Im verstärkten Teil 12 des Deckels 8 ist ein in den Flüssigkeitsraum
16 mündender Füllstutzen 20 befestigt, über den Flüssigkeit in den Flüssigkeitsraum
16 eingefüllt werden kanii. Innerhalb des Füllstutzens 20 befindet sich ein Sieb
21. Der Füllstutzen 20 ist durch einen Fülldeckel 22 nach außen abschließbar.
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In den Füllstutzen 20 ist unten ein kegelstumpfförmiger Durchgangskörper
23 eingesetzt, der eine iSittenbohrung 24 und einen Kranz zusätzlicher Bohrungen
aufweist. Oberhalb des -Durchgangskörpers 23 ist ein im Füllstutzen 20 sitzender
StützkorPer 28 angeordnet, in den ein als Ventilglied 29 dienender Dichtring eingesetzt
ist und der ein Mittenloch 30 aufweist. Zwischen dem Durchgangskörper 23 und dem
Stütz körper 28 ist eine Ventilkugel 31 mit radialem und axialem Spiel angeordnet,
die in Ruhelage die Mittenbohrung 24 abdeckend auf dem Durchgangskörper 23 sitzt
und auf der im Flüssigkeitsraum 16 vorhandenen Flüssigkeit schwimmen kann, von der
sie an das Ventilglied 29 andrückbar ist.
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Die Mittenbohrung des Stützkörpers 28 ist auf ihrer vom Durchgangskörper
23 abgewandten Seite mit einer Leitung 32 verbunden, die an die Unterseite eines
oben abgeschlossenen Entlftunsssehäuses 25
angeschlossen ist. In
das Entlüftungsgehäuse 25 sind von dessen Unterseite her zwei Entlüftungsrohre 26
und 27 eingeführt, die bis nahe zur Decke des Entlüftungsgehäuses 25 reichen. Der
verstärkte Teil des Deckels 8 ist von einer Leitung 35 durchsetzt, die bei 36 in
den Flüssigkeitsraum 16 mündet.
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Der Druckbehälter 1 ist auf seiner Oberseite von einer Haube 37 umgeben,
in die die Anzeigedose 20 eingesetzt ist, durch die der Einfüllstutzen 20 hindurchragt,
auf die das Entlüftunasgehäuse 25 aufgesetzt ist und in eie ein in aleicher rATeise
wie die Anzeigedose 20 von oben ablesbares Manometer 38 eingesetzt ist.
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An die Seite des Druckbehälters 1 ist oberhalb des Anschlußstückes
5 eine Leitung 39 angeschlossen. An die Entlüftungsrohre 26 und 27 ist je eine Leitung
40 bzw. 41 angeschlossen und an das Manometer 38 eine Leitung 42. Die Leitungen
35, 39, 40 und 42 führen zu einem Gehäuse 43 einer Ventileinrichtung 44. In dem
Gehäuse 43 sind drei Kegelsitzventile 45 und 47 derart angeordnet, daß sie mittels
eines von Hand betätigbaren Exzenters 48 entgegen der Wirkung einer Feder wahlweise
von ihrem Sitz abgehoben werden können.
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Das Kegelsitzventil 45 überwacht die Verbindung zwischen der Leitung
39 und einer ins Freie führenden Leitung 49.
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Das Kegelsitzventil 46 überwacht die Verbindung zwischen der mit einem
Druckminderventil 50 versehenen Leitung 35 und einer Leitung 51, die mit einer Anschlußkupplung
52 verbunden ist. Mittels dieser Anschlußkupplung ist das Gerät an eine zu füllende
und zu entlastende Hydraulikanlage anschließbar. Das Kegelsitzventil 47 überwacht
die Verbindung zwischen den Leitungen 40 und 42. Die Kegelsitzventile 45 bis 47
sind jeweils geschlossen, wenn sie nicht mittels des Exzenters 48 einzeln von ihrem
Sitz abgehoben sind. Die Leitungen 42 und 51 sind miteinander verbunden. Die Leitung
41 führt ebenfalls ins Freie.
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Das vorbeschriebene Gerät wird in Betriebsbereitschaft gesetzt, indem
der Flüssigkeitsraum 16 über den Füllstutzen 20 mit Flüssigkeit gefüllt und geschlossen
wird. Anschließend wird der Gasraum 15 des Druckbehälters 1 über das Füllventil
6 an eine Gasquelle, insbesondere Druckluftquelle, angeschlossen und im Gasraum
wird ein Druck von z. B. 5 bar erzeugt. Während des Aufbaus des Druckes im Gasraum
15 entweicht im Flüssigkeitsraum 16 vorhandenes Gas, insbesondere Luft, über die
das Ent lüftungsgehäuse 25 aufweisende Entlüftungseinrichtung 23 bis 32, wobei durch
den Sog des durch den Durchgangskörner 23 hindurchtretenden Gases die Ventilkugel
31 auf den Sitz des Ventilgliedes 29 aufgesetzt und dieses dadurch geschlossen wird.
Wegen des hierbei ausbleibenden Soges fällt die Ventilkugel 31 von dem Ventilglied
29 ab und aus dem Flüssigkeitsraum 16 kann wieder Gas ausströmen. Dieser Wechsel
geschieht in schneller Folge hintereinander, bis die Ventilkuael 31 fitirch die
Flüssigkeit im Flüssigkeitsraum 16 am Ventilglied 29 gehalten wird. Nachdem der
Flüssigkeitsspiegel die Ventilkugel 31 erreicht hat und gegebenenfalls auch in die
Leitung 35 eingedrungen ist, bleibt das Ventil 29, 31 wegen der auf der Flüssigkeit
schwimmenden Ventilkugel 31 geschlossen. Bei geschlossenem Ventil 29, 31 wird die
im Flüssigkeitsraum 16 befindliche Flüssigkeit unter den Druck im Gasraum 15 gesetzt.
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Nach dem öffnen des Kegelsitzventiles 46 der Ventileinrichtung 44
strömt Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsraum 16 über die Leitung 35, das Druckminderventil
50 und die Leitung 51 zur Anschlußkupplung 52, die zwischenzeitlich mit der zu füllenden
Hydraulikanlage verbunden wurde. Nachdem diese gefüllt ist, wird durch Betätigen
des Exzenters 48 die Verbindung im Bereich des Kegelsitzventiles 46 wieder geschlossen.
In dem Manometer 38 kann der in der Hydraulikanlage herrschende
Druck
abgelesen werden. Durch Abheben des Kegelsitzventiles 47 von seinem Sitz wird eine
Verbindung zwischen den Leitungen 42, 51 einerseits und der über das Entlüftungsgehause
25 und die Leitung 41 ins Freie führenden Leitung 40 andererseits hergestellt, wodurch
die in den Leitungen 51, 42 vorhandene Flüssigkeit entspannt wird. Beim Entspannen
etwa mitgeführte Flüssigkeit gelangt in das Entlüftungsgehäuse 25 und kann bei offenem
Ventil 29, 31 in den Flüssigkeitraum 16 übertreten.
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Sobald das Manometer 38 keinen Druck mehr anzeigt, wird die Anschlußkupplung
52 von der gefüllten Hydradlikanlage entfernt und mit einer zu füllenden anderen
Anlage verbunden. Der vorbeschriebene Arbeitsvorgang wird dann wiederholt. Wenn
im Flüssigkeitsraum 16 keine für das Füllen einer Anlage ausreichende Flüssigkeitsmenge
mehr vorhanden ist, wird der Gasraum 15 durch Abheben des Kegelsitzventiles 45 von
seinem Sitz über die Leitungen 39, 49 entlastet und der Druck hierin abgebaut. Das
Gerät kann dann nach Abnehmen des Fülldeckels 22 wieder gefüllt werden.
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Das vorbeschriebene Gerät eignet sich besonders zum Füllen und Entlasten
einer hydraulischen Bremsanlage, insbesondere einer Kraftfahrzeugbremsanlage.
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Anstelle der schwimmfähigen Ventilkugel 31 kann eine nicht schwimmfähige
und mit einem besonderen Schwimmer versehene Ventilkugel gewählt werden, wobei das
Ventil 29, 31 in einer der Ausführung des Schwimmers entsEarechenderX Höhe zum aus
laß 36 angeordnet werden muß, damit über diesen Auslaß 36 nur Flüssigkeit in die
hydraulische Anlage gedrückt wird. Es ist auch möglich, das Ventil 29, 31 außerhalb
des Füllstutzens 20 in einem besonderen Ventilgehäuse unterzubringen.
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