DE1210815B - Verfahren zur Herstellung von 1-Dehydro-testosteronundecylenat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1-Dehydro-testosteronundecylenatInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J1/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 07 c
Deutsche Kl.: 12 ο - 25/04
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1210 815
C26720IVb/12o
11. April 1962
17. Februar 1966
C26720IVb/12o
11. April 1962
17. Februar 1966
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung des neuen, therapeutisch wirksamen Undecylensäureesters
des 1-Dehydrotestosterons. Dieser Ester weist an der männlichen kastrierten Ratte nach einmaliger
intramuskulärer Injektion eine hohe und protrahierte androgene und anabole Wirkung auf und
ist in dieser Beziehung den anderen 1-Dehydrotestosteronestern, wie dem Propionat, Isobutyrat, Trimethylacetat
und Valerat, deutlich überlegen. Auch gegenüber bekannten hochwirksamen androgen-anabolen
Testosteronderivaten zeigt er gewisse Vorteile; so ist er z. B. gegenüber dem 19-nor-Testosteronphenylpropionat
im obengenannten Rattentest in bezug auf Intensität der anabolen und androgenen Wirkung etwa gleich, jedoch von noch längerer Dauer.
Schließlich zeigt er im Hahnenkammtest eine sehr hohe androgene Wirkung, die sogar diejenige des
bekannten Testosteronundecylenats übersteigt. Der neue Ester kann daher als ausgezeichnetes therapeutisches
Mittel in allen jenen Fällen verwendet werden, in welchen eine hohe und lang anhaltende androgene
Wirkung zusammen mit einer guten anabolen Wirkung erwünscht ist. Außerdem ist dessen Anwendung in der
Veterinärmedizin angebracht.
Der Undecylensäureester des 1-Dehydrotestosterons wird erfindungsgemäß nach an sich bekannten Methoden
hergestellt. Nach der einen Verfahrensweise wird das 1-Dehydrotestosteron in an sich bekannter Weise
mit Undecylensäure verestert. Zu diesem Zwecke setzt man das 1-Dehydrotestosteron mit der Undecylensäure
in Gegenwart eines esterifizierenden Kondensationsmittels, z. B. einer starken Mineralsäure, wie
Schwefelsäure, Chlorwasserstoffsäure, Trifluoressigsäure oder p-Toluolsulfonsäure, in wasserfreiem
Medium, um, oder man verwendet funktionelle Derivate der Undecylensäure, vorzugsweise die Halogenide,
welche man, gegebenenfalls in Anwesenheit von basischen Kondensationsmitteln, wie tertiären
Basen, vorzugsweise Pyridin, mit dem 1-Dehydrotestosteron in einem geeigneten Lösungs- oder Verdünnungsmittel
zur Reaktion bringt. Nach der anderen Methode des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man
vom bekannten Undecylenat des Testosterons oder des Dihydrotestosterons aus und führt die 1(2)- bzw.
1(2)- und 4(5)-ständige Doppelbindung in an sich bekannter Weise ein. Zum Beispiel verwendet man als
Dehydrierungsmittel Selendioxyd in einem tertiären aliphatischen Alkohol, wie tertAmylalkohol, wenn
erwünscht, in Gegenwart von tertiären Basen, wie Pyridin, oder man führt die Dehydrierung mit einem
Chinon aus, z. B. mit 2,3-Dicyan-5,6-dichlorbenzochinon.
Verfahren zur Herstellung von
1-Dehydro-testosteronundecylenat
1-Dehydro-testosteronundecylenat
Anmelder:
CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dr.-Ing. Dr. jur. F. Redies,
Dr. rer. nat. B. Redies und Dr. rer. nat. D. Türk,
Patentanwälte, Opladen, Rennbaumstr. 27
Als Erfinder benannt:
Dr. Albert Wettstein, Riehen;
Dr. Georg Anner,
Dr. Ludwig Ehmann, Basel (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 14. April 1961 (4433)
Zur Applikation in der Human- oder Veterinärmedizin dienen Stoffmischungen, die den genannten
Ester und feste oder flüssige Arzneimittelträger enthalten. Als Trägermaterial kommen solche pharmazeutische,
organische oder anorganische Stoffe in Frage, die für die parenterale, enterale oder topicale
Applikation geeignet sind und die mit dem Ester nicht reagieren, z. B, Wasser, pflanzliche Öle, Benzylalkohole,
Polyäthylenglykole, Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, Talk, Vaseline, Cholesterin
oder andere Arzneimittelträger. Für die parenterale Verabreichung dienen vorzugsweise Lösungen, in
erster Linie ölige oder wäßrige Lösungen, ferner Suspensionen, Emulsionen oder Implantate, für die
enterale Applikation sinngemäß Tabletten oder Dragees, für die topicale Anwendung Salben oder Crems,
die gegebenenfalls jeweils sterilisiert oder mit Hilfsstoffen, wie Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netzoder
Emulgierungsmitteln, Salzen zur Veränderung des osmotischen Druckes oder Puffern, versetzt werden.
Die Einzeldosis sowie der Gehalt einer Ampulle oder einer Tablette an aktivem Wirkstoff beträgt 0,05 bis
500 mg.
Das Verfahren wird in den folgenden Beispielen näher erläutert. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden
angegeben.
609 508/313
Zu einer Auflösung von 57,3 g J1)4-Androstadien-17ß-ol-3-on
in 200 ml Dimethylformamid werden unter Rühren in Stickstoffatmosphäre innerhalb von
30 Minuten 55 g Undecylensäurechlorid bei Raumtemperatur zugetropft. Hernach rührt man weiter bei
Raumtemperatur unter Stickstoff; nach 23 Stunden läßt sich in der Reaktionslösung mittels Dünnschichtchromatographie
kein Ausgangsmaterial (<d1>4-Andro- to
stadien-17j5-ol-3-on) mehr nachweisen. Die Reaktionslösung wird mit Äther verdünnt, dann mit verdünnter
Salzsäure, verdünnter, eiskalter Natronlauge und Wasser mehrmals gewaschen und nach dem Trocknen
über Natriumsulfat im Vakuum auf dem Wasserbad vom Lösungsmittel* befreit. Man erhält 77,5 g rohes
/d1'4-Androstadien-17|3-ol-3-on-undecylenat; das dickliche,
gelbgefärbte Öl wird in 1000 ml Hexan gelöst und an 1500 g Aluminiumoxyd (Akt. HI) in Hexan
aufgezogen. Man ehiiert nacheinander mit Hexan, Hexan-Benzol fl: 1) und Benzol und erhält als Hauptfraktion
56,6 g Zl1'4-Androstadien-17jff-ol-3-on-undecylenat
als dickes, gelbliches Öl; Xmax (Feinsprit)
244 Γημ(ε = 15 600bis 16400); [«]f°+26,9° (c = l,27%
in Dioxan). .
Zu 4,54 g Zl4-Androsten-17jö-ol-3-on-undecylenat
(Testosteron-undecylenat) in 200 ml tert.Amylalkohol und 5,0 ml Eisessig werden nach Zugabe von 6,0 g
Quecksilber bei Rückflußtemperatur und unter stetem Rühren in Stickstoffatmosphäre 3,70 g Selendioxyd,
gelöst in 165 ml tertAmylalkohol, zugetropft und 20 Stunden rückflußgekocht. Die abgekühlte Reaktionslösung
wird zur Abtrennung des ausgeschiedenen Selens, Quecksilberselenids und Quecksilbers filtriert
und nach Verdünnen mit Essigester wiederholt mit Ammoniumsulfid- und Sodalösung geschüttelt, mit
Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Man erhält 4,1 g rohes zl1>4-Androstadien-17/?-ol-3-on-undecylenat
als dickes, bräunliches Öl. Es wird in Hexan gelöst und an Aluminiumoxyd (Akt. III) in Hexan aufgezogen. Nach Eluieren
mit Hexan, Hexan-Benzol (1:1) und Benzol erhält man 3,2 g J1>4-Androstadien-17ß-ol-3-on-undecylenat.
4,5 g Androstan-17/S-ol-3-on-undecylenat werden in
200 ml tertAmylalkohol und 5,0 ml Eisessig gelöst. Nach Zugabe von 12,0 g Quecksilber läßt man bei
Rückflußtemperatur unter starkem Rühren in Stickstoffatmosphäre
eine Auflösung von 7,4 g Selendioxyd in 330 ml tertAmylalkohol zutropfen. Anschließend
kocht man weitere 20 Stunden am Rückfluß unter Rühren in Stickstoffatmosphäre. Die Reaktionslösung
wird gekühlt, vom ausgeschiedenen Selen, Quecksilberselenid und Quecksilber getrennt, mit Essigester
verdünnt und die Essigesterlösung wiederholt mit Ammoniumsulfid- und Sodalösung gründlich ausgewaschen,
getrocknet und eingedampft. Das erhaltene rohe ^lli4-Androstadien-17/S-ol-3-on-undecylenat wird
in Hexan gelöst und an Aluminiumoxyd (Akt. III) in Hexan aufgezogen. Man eluiert mit Hexan, Hexan-Benzol
(1:1) und Benzol und erhält 2,7 g J^-Androstadien-17jS-ol-3-on-undecylenät.
Zur Herstellung des als Ausgangssteroid verwendeten Androstan-17j8-ol-3-on-undecylenäts werden
3jll g Androstan-17(5-ol-3-on in 50 ml Dimethylformamid
gelöst. Man läßt 5,0 g Undecylensäurechlorid, gelöst in 10 ml Dimethylformamid, unter
Rühren in Stickstoffatmosphäre zufließen und erwärmt anschließend 1 Stunde auf 75 bis 80° Innentemperatur.
Die klare Lösung wird nach Verdünnen mit Äther nacheinander mit Wasser, verdünnter, eiskalter Natronlauge
und Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Man erhält 4,5 g rohes Androstan-17/?-ol-3-on-undecylenat.
Das Rohprodukt wird in Hexan gelöst und an Aluminiumoxyd (Akt. III) in Hexan aufgezogen. Man eluiert mit Hexan und gewinnt nach
Eindampfen 3,98 g Androstah-17^-ol-3-on-undecylenat als gelbstichiges Öl, das nicht kristallisiert. IR-Absorption
in CH2Cl2: 5,84 μ (Ester), 6,08 μ (endständige
Doppelbindung der Undecylensäure).
6,6 g Testosteron-undecylenat und 4,0 g 2,3-Dicyan-5,6-dichlor-benzochinon
werden in 50 ml trockenem Benzol unter Rühren in Stickstoffatmosphäre während
10 Stunden zum Sieden erhitzt. Man kühlt ab, verdünnt mit Äther und nutscht den Niederschlag von
2,3-Dicyan-5,6-dichlor-hydrochinon ab. Das Filtrat wird mit verdünnter, eiskalter Natronlauge und
Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum auf dem Wasserbad vollständig eingedampft.
Man erhält 6,4 g rohes /d1>4-Androstadien-17ß-ol-3-on-undecylenat.
Das Rohprodukt wird in Hexan gelöst und an Aluminiumoxyd (Akt. ΙΙΓ) in
Hexan aufgezogen. Man eluiert mit Hexan, Hexan-Benzol (1:1) und Benzol und gewinnt nach dem
Eindampfen 4,5 g J1'4-Androstadien-17j3-ol-3-on-undecylenat.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von 1-Dehydrotestosteron-undecylenat,
dadurch gekennzeichnet, daß man 1-Dehydro-testosteron mit Undecylensäure in an sich bekannter Weise
verestert, oder daß man Testosteron- oder Dihydrotestosteron-undecylenat nach an sich bekannten
chemischen Methoden in 1(2)- bzw. 1(2)- und 4(5)-Steüung dehydriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 1-Dehydro-testosteron mit
Undecylensäurechlorid in Dimethylformamid bei Raumtemperatur umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Testosteron- oder das
Dihydrotestosteron-undecylenat mit Selendioxyd dehydriert.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Testosteron-undecylenat
mit einem Chinon, insbesondere 2,3-Dicyano-5,6-dichlor-benzochinon,
dehydriert.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist ein Versuchsbericht ausgelegt worden.
609 508/313 2.66 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1210815X | 1961-04-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1210815B true DE1210815B (de) | 1966-02-17 |
Family
ID=4563196
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC26720A Pending DE1210815B (de) | 1961-04-14 | 1962-04-11 | Verfahren zur Herstellung von 1-Dehydro-testosteronundecylenat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1210815B (de) |
-
1962
- 1962-04-11 DE DEC26720A patent/DE1210815B/de active Pending
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