DE1918794A1 - Verfahren zur Herstellung bisher unbekannter Derivate eines Antibioticums - Google Patents
Verfahren zur Herstellung bisher unbekannter Derivate eines AntibioticumsInfo
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Description
Sandoz AG
Basel Patentanwälte Case 10-2880
Dr. W. Schalk, Dipl.-lng. P. Wirtfi
Dipl.-lng. G. Dannenberg
Dr. V. Schmied-Kowarzik
Dr. P. Weinhold, Dr. D. Gudel
6 Frankfurt/M., Gr. Eschenheimer Sfr. 39 :
Dr. V. Schmied-Kowarzik
Dr. P. Weinhold, Dr. D. Gudel
6 Frankfurt/M., Gr. Eschenheimer Sfr. 39 :
Verfahren zur Herstellung bisher unbekannter Derivate eines Antlbioticums
Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung neuer Antibioticum-Derivate der Formeln I, II und III
(siehe Formelblatt).
Zu den neuen Derivaten kommt man erfindungsgemäss dadurch,
a) dass man das Antibioticum SL 1846 der Formel IV mit einem vorzugsweise die Carbonylgruppe angreifenden
Hydrid, insbesondere einem Alkalimetallborhydrid, zu der Verbindung der Formel I reduziert;
b) dass man das Antibioticum SL 1846 (Formel IV) mit einer
organischen Persäure oder Wasserstoffperoxid in die Verbindung der Formel II überführt;
c) dass man das Antibioticum SL 1846 der Formel IV mit
Semiearteasid zu d©r Verbindung der Formt! III kondensiert.
§09 8 4 871?
- 2 - 10-2880
Die Reduktion des Antibioticums SL 1846 gemäss dem vorstehenden Absatz a) wird vorteilhafterweise ausgeführt, indem
man das Antibioticum SL 1846 in einem inerten Lösungsmittel, wie Dioxan, mit der Lösung eines Alkalimetallborhydrids, vorzugsweise
Natriumborhydrid, in einem inerten Lösungsmittel, wie z.B. Dioxan, versetzt und die Mischung während einiger
Stunden bei Temperaturen von etwa 0 - 25°, vorzugsweise Zimmertemperatur, stehen lässt. Das auf diese Weise erhaltene
neue Antibioticum-Derivat der Formel I wird hierauf auf an sich bekannte Weise gereinigt.
Die Umsetzung des Antibioticums SL 1846 mit einer organischen
Persäure oder Wasserstoffperoxid, entsprechend dem vorhergehenden Absatz b), wird vorteilhafterweise ausgeführt,
indem man das Antibioticum SL 1846 in einem aprotischen Lösungsmittel, wie z.B. Methylenchlorid, Aethylenchlorid,
Chloroform oder Benzol, mit einer frisch hergestellten Lösung einer organischen Persäure, vorzugsweise
Benzopersäure, in einem der obengenannten Lösungsmittel
versetzt und die Mischung während einiger Stunden bei Temperaturen vorteilhaft unter 30°, vorzugsweise
Zimmertemperatur, stehen lässt» Das auf diese Weise erhaltene Ipoxyd der Formel II des Antibiotikums SL 1846
wird hierauf in an sich bekannter Weise gereinigt.
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- 5 - 10-2880
Vorzugsweise erfolgt die erfindungsgemässe Kondensation, nach dem vorgenannten Absatz c), indem man die alkoholische
Lösung eines Salzes des Semicarbazide, z.B. Semicarbazidhydrochlorid in Methanol oder Aethanol, mit einem säurebindenden
Mittel wie Natriumacetat, Kaliumcarbonat usw. versetzt, die erhaltene Semicarbazidlösung zu einer alkoholischen
Lösung des Antibioticums SL 1846 hinzugibt und die Mischung während mehrerer Stunden bei Temperaturen
vorteilhaft unter 50°, vorzugsweise Zimmertemperatur,
sich selbst überlässt. Das auf diese Weise erhaltene Semicarbazon der Formel III des Antibioticums SL 1846 wird
dann auf an sich bekannte Weise gereinigt.
Das als Ausgangsprodtikt benutzte Antibioticum SL 1846 kann
gemäss Franz. Patentschrift Nr. 1.503*255 hergestellt
werden.
Die neuen Antibioticum-Derivate hemmen die Entstehung von Antikörpern und die Ausbildung zellulärer Immunitätsreaktionen;
sie können deshalb zur Bekämpfung von Krankheiten und Zuständen verwendet werden, welche mit unerwünschten Immunitätsreaktionen
einhergehen. Die neuen Antibioticum-Derivate hemmen in Dosen von 2-120 mg/kg/Tag i.p. oder p.o. bei Mäusen, Ratten,
Affen und Meerschweinchen, die mit Fremderythrozyten immunisiert wurden, die Bildung von Hämagglutininen stark oder
vollständig. Ferner unterdrücken sie die Symptome der experi-
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- 4 .- 10-2880
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mentellen allergischen Encephalomyelitls bei Ratten und Kaninchen und verzögern die Abstossung von homologen Hauttransplantaten
bei Mäusen. Die akute Toxizität der neuen Antibioticum-Derivate bei der weissen Maus ist: DL-50^>-1000
.ng/kg i.p. Die Tagesdosis der neuen Antibioticum-Derivate
beträgt etwa 10-500 mg.
Die neuen Antibioticum-Derivate können als Arzneimittel allein oder in entsprechenden Arzneiformen für enterale oder
parenterale Verabreichung verwendet werden. Zwecks Herstellung geeigneter Arzneiformen werden sie mit anorganischen oder
organischen, pharmakologisch indifferenten Hilfsstoffen
verarbeitet. Als Hilfsstoffe werden verwendet z.B. für Tabletten und Dragees: Milchzucker, Stärke, Talk usw.
für Sirupe: Rohrzucker-, Invertzucker-,
Glucoselösungen u.a. für Injektionspräparate.: Wasser, Alkohole, Glycerin,
pflanzliche OeIe und dergl.
für Suppositorien: natürliche oder gehärtete OeIe,
Wachse u.a. mehr.
Zudem können die Zubereitungen geeignete Konservierungs-,
Stabilisierungs-, Netzmittel, Lösungsvermittler, SÜss- und Farbstoffe, Aromantien usw. enthalten.
In den nachfolgenden Beispielen, welche die Ausführung des Verfahrens erläutern, den Umfang der Erfindung aber in
909845/175 3- ■-■■'"
- 5 - 10-2880
keiner Weise einschränken sollen, erfolgen alle Temperaturangaben
in Celsiusgraden.
80.984S/17S3
1O-288?918794
II
N
NH'CQ'NHg III
NH'CQ'NHg III
IV
OSSiB /17.53
- 7 - 10-2880
Die Lösung von 7 g Antibioticum SL 1846 in 225 ml 80 %
Dioxan (Gemisch Dioxan/Wasser 4:1) wird in Portionen mit
Ii 79 S Natriumborhydrid in 200 ml 80 % Dioxan versetzt.
Nach 5 Stunden bei 20° wird auf 0° gekühlt, dann werden 200 ml 2 N HpSO2, zugegeben und mit 5 χ 200 ml Chloroform
extrahiert. Die zweimal mit 100 ml Wasser gewaschenen und über Natriumsulfat getrockneten Auszüge werden im Vakuum
zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird an 100 g Kieselgel chromatographiert. Elution mit Aether, Fraktionsgrösse
100 ml. Die Fraktionen 4-11 geben nach Eindampfen das neue Antibioticum-Derivat der Formel I als farblose,
ölige Flüssigkeit [α]*" = -88° (C = 0,46 in Chloroform).
IR.-Spektrum: s. Figur 1
Die Lösung von 2 g Antibioticum SL 1846 in 500 ml Benzol wird mit einer frisch hergestellten Lösung von 1,6 g
Benzopersäure in 20 ml Chloroform versetzt und 1 1/2 Stunden bei 20° stehen gelassen. Dann wird zweimal mit
50 ml 2 N Natriumcarbonat und einmal mit 50 ml Wasser
gewaschen, die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand wird an 40 g Kieselgel chromatographiert;
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Elution mit Chloroform-Methanol (99:1), Fraktionengrösse
60 ml. Die Fraktionen 5-9 enthalten reines Epoxyd der Formel II des Antibioticums SL 1846. Nach Eindampfen verbleibt
eine farblose, ölige Flüssigkeit [a]^° = -8o,5°
(C β 0,46 in Chloroform).
IR.-Spektrum: s. Figur 2
IR.-Spektrum: s. Figur 2
4,1 g Semicarbazid-hydrochlorid und 6,2 g Natriumacetat · 3 HpO werden zerrieben, mit 60 ml abs. Methanol versetzt,
filtriert und das Filtrat zur Lösung von 2 g Antibioticum SL 1846 in 20 ml Methanol gegeben. Nach 20 Stunden bei
20° wird im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird an fo g neutralem Aluminiumoxid, Aktivität III,
chromatographiertι Elution mit Chloroform-Methanol (99:1);
Fraktionengrösse 100 ml. Fraktionen 2-6 geben ein reines
Semicarbazon der Formel III, das in wenig Aether gelöst und zur 10-fachen Menge Pentan zugetropft wird, wobei
ein kristalliner Niederschlag vom Smp. 87-900 entsteht.
IR.-Spektrum: s. Figur 5
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ORIGINAL
Claims (9)
1. /Das bisher unbekannte Antibioticum-Derivat der Formel I
(siehe Formelblatt).
2. Das Epoxyd des Antibioticums SL 1846 der Formel II (siehe Formelblatt).
3. Das Semicarbazon des Antibioticums SL 1846 der Formel
III (siehe Formelblatt).
4. Verfahren zur Herstellung des neuen Antibioticum-Derivates
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Antibioticum SL 1846 der Formel IV mit einem
vorzugsweise die Carbonylgruppe angreifenden Hydrid, insbesondere einem Alkalimetallborhydrid, hydriert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Hydrierung mit Natriumborhydrid durchführt.
6. Verfahren zur Herstellung des neuen Epoxyds nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das Antibioticum
SL 1846 der Formel IV mit einer organischen Persäure umsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass man das Antibioticum SL 1846 mit Benzopersäure
umsetzt.
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- 10 - 10-2880
8. Verfahren zur Herstellung des neuen Semicarbazone nach Anspruch >, dadurch gekennzeichnet, dass man das
Antibioticum SL 1846 der Formel IV mit Semicarhazld
kondensiert. -
9. Heilmittel, enthaltend eine Verbindung gem. Anspruch
1.-3.
Der Patentanwalt
|γ\
00984*5/1753
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EP0386667A1 (de) * | 1989-03-06 | 1990-09-12 | Takeda Chemical Industries, Ltd. | 6-Amino-6-desoxyfumagillole, ihre Herstellung und ihre Verwendung |
US5288722A (en) * | 1989-03-06 | 1994-02-22 | Takeda Chemical Industries, Ltd. | 6-amino-6-desoxyfumagillols, production and use thereof |
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FR2733498B1 (fr) * | 1995-04-27 | 1997-05-30 | Adir | Nouveaux composes cyclohexaniques, leur procede de preparation et les compositions pharmaceutiques qui les contiennent |
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- 1969-04-14 DE DE19691918794 patent/DE1918794A1/de active Pending
- 1969-04-15 FR FR6911605A patent/FR2007462A1/fr not_active Withdrawn
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ES365985A1 (es) | 1971-03-16 |
SE358638B (de) | 1973-08-06 |
FR2007462A1 (de) | 1970-01-09 |
US3651007A (en) | 1972-03-21 |
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