DE2416979B2 - Verfahren zur gewinnung des in den wurzeln und rhizomen von helleborus-arten enthaltenen hauptsapogenins - Google Patents
Verfahren zur gewinnung des in den wurzeln und rhizomen von helleborus-arten enthaltenen hauptsapogeninsInfo
- Publication number
- DE2416979B2 DE2416979B2 DE19742416979 DE2416979A DE2416979B2 DE 2416979 B2 DE2416979 B2 DE 2416979B2 DE 19742416979 DE19742416979 DE 19742416979 DE 2416979 A DE2416979 A DE 2416979A DE 2416979 B2 DE2416979 B2 DE 2416979B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- rhizomes
- roots
- helleborus
- cellulase
- water
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D493/00—Heterocyclic compounds containing oxygen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system
- C07D493/02—Heterocyclic compounds containing oxygen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D493/10—Spiro-condensed systems
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P1/00—Drugs for disorders of the alimentary tract or the digestive system
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P1/00—Drugs for disorders of the alimentary tract or the digestive system
- A61P1/04—Drugs for disorders of the alimentary tract or the digestive system for ulcers, gastritis or reflux esophagitis, e.g. antacids, inhibitors of acid secretion, mucosal protectants
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Nuclear Medicine, Radiotherapy & Molecular Imaging (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
- Medicines Containing Plant Substances (AREA)
- Steroid Compounds (AREA)
Description
10
Die Wurzeln und Wurzelstöcke von Helleborus-Arten enthalten ein Saponingemisch, dessen Hauptsapogenin
die Struktur eines Spirosta-5,25(27)-dien-ljS,3/J,11«-
triols (Formel I) besitzt.
HO
HO
(D
20
25
Nach HeIv. Chim. Acta 54, 1707 (1971), werden zur
Gewinnung dieses Sapogenins gepulverte Rhizome (Rhizome sind unterirdische, mehr oder weniger
verdickte Sproßachsen, die sich durch Vorhandensein von meist schuppenartigen Niederblättern und durch
ihre Gliederung deutlich von Wurzeln unterscheiden) und Wurzeln von Helleborus-Arten grob gepulvert, in
Wasser aufgenommen und 22 Tage einer Autofermentation überlassen. Anschließend wird der Drogenrückstand
abfiltriert und mit wäßrigem Alkohol extrahiert. Der Rückstand des alkoholischen Extraktes wird an
Kieselgel Chromatographien. Die Sapogeninfraktionen werden aus Methanol-Aceton umkristallisiert. Durch
präparative Dünnschichtchromatographie im System Diisopropyläther-Äthanol (92+8) wird endlich das
reine Sapogenin erhalten (F. 236 - 240° C).
Es wurde nun gefunden, daß sich dieses Hauptgenin des Sapogeningemisches, das in den Wurzeln und
Rhizomen von Helleborus-Arten enthalten ist, einfacher und schneller gewinnen läßt, wenn die Wurzeln und
Rhizome von Helleborus-Arten beziehungsweise hieraus erhaltene Drogen oder Extrakte einer Behandlung
mit Cellulase unterworfen werden.
Die Enzymbehandlung mit der Cellulase erfolgt in an sich üblicher Weise. Zweckmäßig wird eine Temperatur
zwischen 20 und 50° C eingehalten. Besonders günstig ist im allgemeinen eine Temperatur zwischen 30 und 40° C.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können direkt die zerkleinerten Wurzeln und Rhizome von
Helleborus-Arten eingesetzt werden, oder es kann ein in üblicher Weise gewonnener Extrakt oder eine in
üblicher Weise aufgearbeitete und pulverisierte Droge aus Helleborus-Arten verwendet werden. Die Behändlung
kann in Lösung, in Suspension oder in Form einer Maische durchgeführt werden. So kann beispielsweise
die Cellulase dem Autolysat von Wurzeln und Rhizomen von Helleborus-Arten zugesetzt werden. Die Autolyse
bzw. Autofermentation erfolgt beispielsweise dadurch, daß frische Pflanzenteile zerkleinert werden und das so
erhaltene Gut gegebenenfalls nach Zusatz von Wasser und unter gelegentlichem Umrühren bei Temperaturen
zwischen 18 bis max. 60° C eine geraume Zeit (z. B. 2 — 25 Tüge) stehengelassen wird. Auch getrocknete
Pflanzenteile können, solange ihre fermentative Aktivität erhalten ist, mit Wasser angerührt und autofermentiert
werden. Die Cellulase kann gleich zu Beginn des Autofermentationsprozesses oder auch während desselben
zugesetzt werden.
Es ist jedoch auch möglich, zunächst aus den Wurzein
und Rhizomen beziehungsweise einer hieraus hergestellten Droge in bekannter Weise einen Extrakt
herzustellen und diesen gegebenenfalls nach einer üblichen Vorreinigung mit Cellulase zu behandeln.
Hierzu werden zweckmäßig die Wurzeln beziehungsweise Rhizome oder die Droge zunächst mit Alkohol
oder Alkoholwassergemischen mit maximal 50% Wasser extrahiert. Der so erhaltene Extrakt wird
anschließend mit organischen Lösungsmitteln, beispielsweise aromatischen Kohlenwasserstoffen, Halogenkohlenwasserstoffen
oder Halogenkohlenwasserstoff-Alkoholmischungen wie zum Beispiel Chloroform-Äthanol,
ausgeschüttelt Werden Halogenkohlenwasserstoff-Alkoholmischungen
verwendet, so beträgt das Mischungsverhältnis vorzugsweise 2:1. Günstig ist es, wenn der so
erhaltene organische Extrakt vorgereinigt wird.
Eine solche Vorreinigung erfolgt in hierfür üblicher Weise. Sie kann aber auch zum Beispiel durch
Chromatographieren an einem Kieselgel erfolgen, wobei als Kieselgel eine synthetisch hergestellte
hochporöse amorphe Kieselsäure in Form von harten Körnern mit einer Körnung von 0,15 bis 10 mm
verwendet wird. Besonders günstig ist eine Körnung von 0,15 bis 0,30 mm. Der Wassergehalt dieser
Kieselsäure kann beispielsweise bis zu 10% betragen. Die spezifische Oberfläche kann bis 650 mVg betragen.
Im allgemeinen liegt die Oberfläche bei etwa 400 m2/g. Das Schüttgewicht kann bis 650 g/l betragen. Günstig ist
ein Schüttgewicht von 450 bis 500 g/I. Als Eluierungsmittel für die Kieselsäurechromatographie des organischen
Extraktes der Wurzeln und Rhizome von Helleborus-Arten kommen beispielsweise in Betracht:
aliphatische Halogenkohlenwasserstoffe, Mischungen aliphatischen Halogenkohlenwasserstoffe mit aliphatischen
Alkoholen, Ester aliphatischen Säuren mit aliphatischen Alkoholen, Ester-Alkohol-Mischungen,
Ester-Alkohol-Wasser-Mischungen, Benzol, Halogenbenzole, Alkylbenzole, Alkylbenzol-Alkohol-Mischungen,
Ester-Pyridin-Mischungen, Halogenkohlenwasserstoff-Pyridin-Mischungen,
Halogenkohlenwasserstoff-Alkohol-PyridinrMischungen, Ester-Pyridin-Wasser-Mischungen,
Mischungen von Benzol, Halogenbenzolen und Alkylbenzolen mit Pyridin, aliphatische Ketone,
Keton-Wasser-Mischungen, Keton-Benzol-Mischungen, Keton-Benzol-Eisessig-Mischungen und so weiter.
Selbstverständlich sind auch andere Mischungen aus den oben angegebenen Komponenten möglich. Das
optimale Mischungsverhältnis der Komponenten ist dabei jeweils in einem gesonderten Vorversuch zu
ermitteln.
Bei obenerwähnten aliphatischen Flüssigkeiten handelt es sich zum Beispiel um die üblichen als
Lösungsmittel verwendeten niedermolekularen flüssigen Mittel. Halogen bedeutet in diesem Zusammenhang
Fluor, Chlor, Brom, vorzugsweise Fluor und Chlor. Unter Alkylbenzolen werden die flüssigen Mittel mit
niederen Alkylresten verstanden. Beispiele sind: Toluol, Äthylbenzol, Xylole. Die vorgereinigte und vollkommen
lösungsmittelfreie Saponinfraktion wird dann in Wasser mit der Cellulase inkubiert. Zum Schutz gegen
bakterielle Zersetzungen kann dem Inkubat Toluol (meist in geringer Menge) zugesetzt werden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können die handelsüblichen Cellulasepräparate verwendet werden.
Ebenso können Cellulasepräparate verwendet werden, die aus Pilzen, Protozoen, Bakterien, Schnecken,
Würmern, Insekten oder Pflanzen nach bekannten Verfahren hergestellt worden sind (siehe The Enzymes
1, Part 2 [1951], Seite 729 ff.; Ulimanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage [1956], Seite 391 ff.).
Die Cellulase erhält man beispielsweise, indem man das Kulturmedium oder den wäßrigen Mycelextrakt der
Pilze mit Alkohol, Aceton oder Salz fällt. Die Rohcellulase kann dann beispielsweise an Aluminiumoxid
weiter gereinigt werden. Es sollen möglichst frische Präparate verwendet werden, die nicht lange gelagert
waren. Gelagerte Präparate sollten kohl und trocken aufbewahrt worden sein. Insbesondere eignen sich
Cellulasepräparate bzw. Enzymkonzentrate aus Pilzen, beispielsweise Aspergillus niger, Aspergillus oryzae,
Aspergillus flavus, Aspergillus fumigatus, Aspergillus nidulans. Besonders günstig sind Präparate beziehungsweise
Enzymkonzentrate aus Aspergillus niger.
Es ist notwendig, sich durch Vorversuche von der Aktivität der Cellulase zu überzeugen und in üblicher 25
Weise die optimalen Reaktions- und Mengenverhältnisse zu ermitteln. Besonders günstig erscheinen Enzymkonzentrate,
die zum Beispiel hauptsächlich aus Cellulase und Hemicellulase bestehen. Oft enthalten
solche Präparatre außerdem noch verwandte Enzyme 30 wie Pektinase, Amylase, Säureprotease, Xylanase,
Cellobiase, Glukoamylase, Endopeptidase, Lipase, Pek- Tägliche Dosis
tinexopolygalakturonase. Ebenfalls günstig ist es, wenn solche Cellulasepräparate außerdem noch mazerierend
wirkende Enzyme (beispielsweise Pektinglykosidase) 35 enthalten.
Im allgemeinen ist die enzymatische Umsetzung mit der Cellulase nach zwei Tagen beendet. Bei Cellulasen
mit hoher Aktivität kann die Umsetzung noch früher beendet sein, bei Cellulasen mit niedriger Aktivität kann
aber auch die Behandlung erheblich längere Zeit beanspruchen.
Die Cellulase kann entweder als solche oder in wäßriger Lösung dem Substrat zugemischt werden.
Der optimale pH-Wert für die Enzymbehandlung liegt bei etwa 4,5 bis 4,7. Es ist günstig, das Inkubat zu
rühren oder auf andere Weise in Bewegung zu halten.
Die Menge, in welcher die Cellulase zugesetzt wird, hängt ab von der Aktivität der Cellulase, aber auch von
dem verwendeten Substrat. Die Cellulase kann beispielsweise in sehr großem Überschuß zugesetzt
werden. Wird zum Beispiel eine Rohsaponinfraktion, die beispielsweise wie oben angegeben vorgereinigt wurde,
eingesetzt, so kann je nach dem dünnschichtchromatographisch ermittelten Reinheitsgrad ein Zusatz von 5 bis
100% Cellulase erforderlich sein. Wird beispielsweise die Droge direkt umgesetzt bzw. Wurzeln und Rhizome
von Helleborus-Arten, so kann eine Menge zwischen 1 und 10%, bezogen auf die Droge bzw. die Wurzeln und
Rhizome, ausreichen. eo
Das nach der Cellulasebehandlung anfallende Rohsapogenin kann nach den üblichen und in der Literatur
beschriebenen Verfahren weiterverarbeitet werden. Beispielsweise kommt hier das in HeIv. Chim. Acta 54,
Seite 1707, angegebene Verfahren (Chromatographie an S1O2 mit einer Korngröße von 0,05 bis 0,2 mm) in
Beträcht
Besonders günstig ist jedoch eine Reinigung (zum Beispiel durch Chromatographie) des erhaltenen Rohsapogenins
mit Hilfe von Kieselgel mit einer Körnung von 0,2 bis 0,5 mm. Als Eluationsmittel eignen sich hierbei
insbesondere niedere halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan und Chloroform, denen von 1% an
ansteigende Mengen eines niederen aliphatischen Alkohols wie Methanol oder Äthanol zugesetzt werden
können.
Das so erhaltene Sapogenin kann nochmals aus Propanol/Wasser umkristallisiert werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, das Helleborus-Sapogenin in erheblich größerer
Menge zu isolieren, als es auf dem Wege der präparativen Dünnschichtchromatographie möglich ist.
Als Ausgangsmaterial kommen die bekannten Helleborus-Arten in Betracht, beispielsweise Helleborus
foetidus L, Helleborus multifidus Vis„ Helleborus niger L,, Helleborus odorus Waldst. et Kit, Helleborus
orientalis Lam., Helleborus purpurascens Waldst. et Kit,
Helleborus viridis.
Über die physiologische Wirkung des Hauptsapogenins aus den Wurzeln und Rhizomen von Helleborus-Arten
war bisher nichts bekannt. Es wurde nun ebenfalls gefunden, daß das aus Helleborus-Saponin gewonnene
Hauptgenin eine ulcusheilende Wirkung besitzt Ferner wurde eine muskelrelaxierende und eine das Zentralnervensystem
beeinflussende Wirkung festgestellt. Die ulcusprotektive Wirkung geht beispielsweise aus der
folgenden Tabelle hervor:
Ulcusprotektive Wirkung
50 mg/kg | 58% |
100 mg/kg | 7S% |
200 mg/kg | 80% |
Diese Versuche wurden gemäß der von Jahn und Adrian modifizierten Methode nach W i 1 he 1m i am
Indometazinulcus der Ratte durchgeführt (vergleiche Arzneimittelforschung 19 [1969], Seite 45 ff.).
Die Bestimmung geschah in folgender Weise:
Albino-Ratten des Stammes SIV 50 (S. Ivanovas,
Kisslegg/Allgäu) mit einem Anfangsgewicht von 250 bis 300 g werden in temperierten Räumen von 20 bis 22° C
in Drahtkäfigen (Ebeco, Typ 3, doppeltbreit) bei Standarddiät (Altromin®) gehalten. Nach 48stündiger
Nahrungskarenz erhalten die Tiere 20 mg/kg Ratte Indometacin in l,5%igem Traganth (1 ml Traganth-Lösung
pro 100 g Ratte) intragastral appliziert.
Eine Stunde nach der Indometacingabe wird den Tieren die Testsubstanz oral verabreicht. Die Ratten
bleiben weiterhin nüchtern (Wasser ad libitum).
24 Stunden nach der Indometacingabe werden die Tiere mittels CO2 getötet. Die Mägen werden reseziert,
längs der großen Kurvatur eröffnet und unter fließendem Wasser gespült.
Die ulcerativen Veränderungen erscheinen als dunkle, punkt- oder streifenförmige Flecken auf der Mukosa.
Die Auswertung geschieht makroskopisch nach der Methode von M ü η c h ο w Arzneimittelforschung 4
(1954), Seite 341.
Die erfindungsgemäße Verbindung ist zur Herstellung pharmazeutischer Zubereitungen geeignet. Die
Arzneimittel enthalten als Wirkstoff die erfindungsgemäße Verbindung, gegebenenfalls in Mischung mit
anderen pharmakologisch beziehungsweise pharmazeu-
tisch wirksamen Stoffen. Die Herstellung der Arzneimittel kann unter Verwendung der üblichen pharmazeutischen
Hilfsstoffe erfolgen.
Die pharmakologische und galenisehe Handhabung der erfindungsgemäßen Verbindung erfolgt nach den
üblichen Standardmethoden. Beispielsweise werden Wirkstoff und Hilfs- beziehungsweise Trägerstoffe
durch Rühren oder Homogenisieren (zum Beispiel mittels Kolloidmühlen, Kugelmühlen) gut vermischt,
wobei im allgemeinen bei Temperaturen zwischen 20 und 8O0C, vorzugsweise 20 bis 50°C, gearbeitet wird.
Die Arzneimittel können zum Beispiel orai, parenteral, rectal, vaginal, perlungual oder lokal angewendet
werden.
Auch der Zusatz anderer Arzneimittelwirkstoffe ist möglich.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen am Indometacinulcus der Ratte eine gute antiulcerogene
Wirkung.
Die antiulcerogene Wirkung ist mit der Wirkung des bekannten Arzneimittels Biogastrone vergleichbar.
Die niedrigste, bereits wirksame Dosis in dem oben angegebenen Tierversuch ist beispielsweise 50 mg/kg
oral.
Als allgemeiner Dosisbereich für die obengenannte Wirkung (Tierversuch wie oben) kommt beispielsweise
in Frage: 50 bis 500 mg/kg oral.
Indikationen, für die die erfindungsgemäße Verbindung in Betracht kommt: Ulcus ventriculi, Ulcus
duodeni, Gastritis, Duodenitis und so weiter.
Die pharmazeutischen Zubereitungen enthalten im allgemeinen zwischen 1 bis 50% der erfindungsgerhäßen
aktiven Komponente.
Die Verabreichung kann beispielsweise in Form von Tabletten, Kapseln, Dragees oder in flüssiger Form
erfolgen. Als flüssige Anwendungsformen kommen zum Beispiel ölige oder alkoholische Lösungen sowie
Emulsionen in Frage. Bevorzugte Anwendungsformen sind Tabletten, die zwischen 50 und 500 mg oder
Lösungen, die zwischen 0,5 bis 10% an aktiver Substanz
enthalten.
Die Einzeldosis der erfindungsgemäßen aktiven Komponente kann beispielsweise bei oralen Arzneiformen
zwischen 50 und 500 mg liegen.
Beispielsweise können 3mal täglich 1 bis 5 Tabletten mit einem Gehalt von 50 bis 500 mg wirksamer
Substanz empfohlen werden.
Die akute Toxizität der erfindungsgemäßen Verbindung an der Maus (ausgedrückt durch die LDsomg/kg;
Methode nach Miller und Tainter: Proc. Soc.
Exper. Biol. a. Med. 57 [1944], 261) liegt beispielsweise bei oraler Applikation oberhalb 6000 mg/kg.
100 kg Wurzeln und Rhizome von Helleborus viridis
werden zerkleinert, mit Petroläther entfettet und anschließend mit 80%igem wäßrigen Äthanol erschöpfend
extrahiert. Der Rückstand des Äthanolextraktes wird in Wasser aufgenommen und die Lösung mit
Chloroform/Äthanol (2+1) ausgeschüttelt. Die chloroformlöslichen Anteile werden auf einer Kieselgelsäule
mit Chloroform/Methanol (9 + 1) Chromatographien und die Fraktionen dünnschichtchromatographisch
untersucht:
Adsorbens: Kieselgel für Dünnschichtchromatographie (Kieselgel G der Fa. Merek, BRD).
Laufmittel: Chloroform/Methanol/Wasser
Laufmittel: Chloroform/Methanol/Wasser
(35+25+)0).
Detektion: Anisaldehyd/Schwefelsäure/Essigsäure
(1 + 1+100).
Aufgefangen werden die Fraktionen, die im wesentlichen eine braun anfärbbare Substanz von mittlerem
Rf-Wert (ca. 0,50) enthalten, die im Chromatogramm zwischen Desglucohellebrin und Hellebrin lokalisiert ist.
Der Rückstand der vereinigten Fraktionen (2621 g)
wird unter Rückfluß in 2,4 1 Methanol und 2,4 I Wasser gelöst. Nach Zusatz von 24 I heißem Wasser werden von
der Lösung 4,8 I Lösungsmittel abdestilliert.
Nach dem Abkühlen wird die Lösung mit 240 g einer
handelsüblichen Cellulase (Röhm und Haas) sowie
100 ml Toluol versetzt und unter gelegentlichem Schütteln bei 40°C gelagert. Nach ca. 48 Stunden ist die
Umsetzung beendet. Der Niederschlag wird abgesaugt, mit heißem Wasser gewaschen und getrocknet (1100 g).
Der getrocknete Niederschlag wird in Methanol und
Dichlormethan gelöst und die Lösung mit Dichlormethan/Methanol
(ansteigende Methanolkonzentration) an Kieselgel für die Säulenchromatographie mit einer
Korngröße von 0,2—0,5 mm Chromatographien.
Die Sapogenrifraktion (736 g) wird in 5 1 Propanol-(1)
gelöst und die Lösung mit 30 1 Wasser versetzt. Nach 24 Stunden werden die ausgeschiedenen Kristalle mit
Propanol/Wasser gewaschen und getrocknet
C27H40O5
F. 238-24O0C.
[λ] g> = -86,93°C(c=l,l;Pyridin).
C27H40O5
F. 238-24O0C.
[λ] g> = -86,93°C(c=l,l;Pyridin).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung des in den Wurzeln und Rhizomen von Helleborusarten enthaltenen Hauptgenins, dadurch gekennzeichnet, daB man Wurzeln und/oder Rhizome von Helleborus-Arten beziehungsweise hieraus erhaltenen Drogen oder Extrakte mit Cellulase behandelt
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2416979A DE2416979C3 (de) | 1974-04-08 | 1974-04-08 | Verfahren zur Gewinnung des in den Wurzeln und Rhizomen von Helleborus-Arten enthaltenen Hauptsapogenins |
JP4213875A JPS5728558B2 (de) | 1974-04-08 | 1975-04-07 | |
FR7510728A FR2266703B1 (de) | 1974-04-08 | 1975-04-07 | |
US05/565,698 US4004976A (en) | 1974-04-08 | 1975-04-07 | Process for recovering the main sapogenins from the roots of rhizomes of helleborus |
NL7504109A NL7504109A (nl) | 1974-04-08 | 1975-04-07 | Werkwijze voor het winnen van het in de wortels en rizomen van helleborus-soorten voorkomende hoofdsapogenine. |
BE6044980A BE827658A (fr) | 1974-04-08 | 1975-04-07 | Procede pour obtenir la sapogenine principale contenue dans les racines et les rhizomes du genre hellebore et produits obtenus |
GB14092/75A GB1502874A (en) | 1974-04-08 | 1975-04-07 | Recovery of the main sapogenin from helleborus species |
AT266875A AT344316B (de) | 1974-04-08 | 1975-04-08 | Verfahren zur gewinnung des in den wurzeln und rhizomen von helleborus-arten enthaltenen hauptsapogenins |
CA224,029A CA1050427A (en) | 1974-04-08 | 1975-04-08 | Pharmaceutical preparation containing the principal helleborus sapogenin |
CH445975A CH596239A5 (de) | 1974-04-08 | 1975-04-08 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2416979A DE2416979C3 (de) | 1974-04-08 | 1974-04-08 | Verfahren zur Gewinnung des in den Wurzeln und Rhizomen von Helleborus-Arten enthaltenen Hauptsapogenins |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2416979A1 DE2416979A1 (de) | 1975-10-09 |
DE2416979B2 true DE2416979B2 (de) | 1978-02-02 |
DE2416979C3 DE2416979C3 (de) | 1978-10-12 |
Family
ID=5912426
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2416979A Expired DE2416979C3 (de) | 1974-04-08 | 1974-04-08 | Verfahren zur Gewinnung des in den Wurzeln und Rhizomen von Helleborus-Arten enthaltenen Hauptsapogenins |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4004976A (de) |
JP (1) | JPS5728558B2 (de) |
AT (1) | AT344316B (de) |
BE (1) | BE827658A (de) |
CH (1) | CH596239A5 (de) |
DE (1) | DE2416979C3 (de) |
FR (1) | FR2266703B1 (de) |
GB (1) | GB1502874A (de) |
NL (1) | NL7504109A (de) |
Families Citing this family (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0585988B1 (de) * | 1992-07-27 | 1996-03-13 | Gist-Brocades N.V. | Enzymprodukt und Verfahren zur Verbesserung der Qualität von Brot |
US5959082A (en) * | 1993-05-12 | 1999-09-28 | The Penn State Research Foundation | Proteins catalyzing the extension of plant cell walls |
US7226756B2 (en) * | 1993-05-12 | 2007-06-05 | The Penn State Research Foundation | Purified plant expansin proteins and DNA encoding same |
US5990283A (en) * | 1994-05-12 | 1999-11-23 | The Penn State Research Foundation | Proteins catalyzing the extension of plant cell walls |
WO1994026878A1 (en) * | 1993-05-12 | 1994-11-24 | The Penn State Research Foundation | Expansins, proteins that catalyze plant cell wall expansion and weakening of paper fiber connections |
US6326470B1 (en) | 1997-04-15 | 2001-12-04 | The Penn State Research Foundation | Enhancement of accessibility of cellulose by expansins |
WO1999053933A1 (en) | 1998-04-17 | 1999-10-28 | Her Majesty The Queen In Right Of Canada As Represented By The Minister Of Agrigulture And Agri-Food Canada | Process for recovery and purification of saponins and sapogenins from quinoa (chenopodium quinoa) |
US7001743B2 (en) * | 2001-04-19 | 2006-02-21 | The Penn State Research Foundation | Expansin polynucleotides, related polypeptides and methods of use |
ES2539453T3 (es) * | 2007-12-21 | 2015-07-01 | Finzelberg Gmbh & Co. Kg | Preparaciones con extractos de escaramujo así como procedimientos para la preparación de extractos de escaramujo |
WO2009135880A1 (de) * | 2008-05-06 | 2009-11-12 | Finzelberg Gmbh & Co. Kg | Zistrosenextrakt mit angereicherten sekundären pflanzeninhaltsstoffen |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1015659A (en) * | 1963-05-30 | 1966-01-05 | Shionogi & Co | Digitalis tetraglycosides and the production thereof |
-
1974
- 1974-04-08 DE DE2416979A patent/DE2416979C3/de not_active Expired
-
1975
- 1975-04-07 GB GB14092/75A patent/GB1502874A/en not_active Expired
- 1975-04-07 US US05/565,698 patent/US4004976A/en not_active Expired - Lifetime
- 1975-04-07 BE BE6044980A patent/BE827658A/xx unknown
- 1975-04-07 FR FR7510728A patent/FR2266703B1/fr not_active Expired
- 1975-04-07 NL NL7504109A patent/NL7504109A/xx not_active Application Discontinuation
- 1975-04-07 JP JP4213875A patent/JPS5728558B2/ja not_active Expired
- 1975-04-08 CH CH445975A patent/CH596239A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1975-04-08 AT AT266875A patent/AT344316B/de not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS50148516A (de) | 1975-11-28 |
BE827658A (fr) | 1975-10-07 |
ATA266875A (de) | 1977-11-15 |
US4004976A (en) | 1977-01-25 |
CH596239A5 (de) | 1978-03-15 |
JPS5728558B2 (de) | 1982-06-17 |
FR2266703A1 (de) | 1975-10-31 |
NL7504109A (nl) | 1975-10-10 |
DE2416979C3 (de) | 1978-10-12 |
GB1502874A (en) | 1978-03-08 |
DE2416979A1 (de) | 1975-10-09 |
AT344316B (de) | 1978-07-10 |
FR2266703B1 (de) | 1977-07-22 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
CH638194A5 (de) | Esterastin, eine neue physiologisch wirksame substanz und deren herstellung. | |
DE2416979C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung des in den Wurzeln und Rhizomen von Helleborus-Arten enthaltenen Hauptsapogenins | |
DE1418126A1 (de) | Glucofuranoside und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1445634A1 (de) | Neue antibiotisch wirksame Verbindungen und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
EP0036663A1 (de) | Oxiranbuttersäure-Derivate, ihre Herstellung und Verwendung, sowie diese enthaltende Arzneimittel | |
US3956491A (en) | Medicine containing the main sapogenin of helleborus | |
DE2263100C2 (de) | 5,5-Dimethyl-8-(3-methyl-2-octyl)-10-[4-(piperidino)-butyryloxy]-2-(2-propinyl)-1,2,3,4-tetrahydro-5H-[1]-benzopyrano[3,4-d]pyridin, Verfahren zu dessen Herstellung und die Verbindung enthaltende Arzneimittel | |
DE2519261C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung des in den Wurzeln und Rhizomen von Helleborus-Arten enthaltenen Hauptsapogenins | |
DE1643835B2 (de) | 21-aldehyde der pregnanreihe und ihre derivate, verfahren zu ihrer herstellung, sowie diese enthaltende pharmazeutische praeparate | |
DE1518015C3 (de) | Substituierte Flavanderivate sowie Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE3247175A1 (de) | Dihydro- und tetrahydromonacolin l, ihre metallsalze und alkylester sowie verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende arzneimittel | |
DE2202393A1 (de) | Prosapogenine,Verfahren zu deren Herstellung sowie Arzneimittel,die diese Prosapogenine enthalten | |
DE2162592A1 (de) | Steroide der 5 alpha-Pregnan-Reihen | |
DE1901750A1 (de) | Neue heterocyclische Verbindungen und Verfahren zu deren Herstellung | |
Stewart | The preparation of some N-alkylsydnones containing a functional group in the side chain | |
DE2623275C2 (de) | Neue Morpholinon-Derivate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE3622841C2 (de) | Substituierte Androsta-1,4-dien-3,17-dione und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1918794A1 (de) | Verfahren zur Herstellung bisher unbekannter Derivate eines Antibioticums | |
Basu et al. | Investigation of Orthosiphon pallidus Royle I: Preliminary Chemical Study and Isolation of" Orthosiphonol" | |
DE1070176B (de) | Verfahren zur Herstellung neuer Steroidverbindungen der 1, 4 - Pregnadienreihe | |
DE2450106C2 (de) | Neue 1 α-Hydroxysteroide, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel | |
DE1227193B (de) | Verfahren zur Herstellung der neuen Antibiotika Verrucarin A und B und Roridin A | |
DE2010722B2 (de) | Cyclische Acetale der Pregnanreihe, ihre Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Mittel | |
DE2259388A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von vincristin beziehungsweise n-desmethylvinblastin | |
DE1145175B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Rescidin aus Pflanzen der Rauwolfiaarten und zur Herstellung von dessen Salzen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |