DE120638A - - Google Patents

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DE120638A
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anschlagen der Saiten von Saiteninstrumenten auf mechanischem Wege vermittelst oberhalb der Saitenbespannung angeordneter Hammer, die durch ein System von neben einander gelagerten Hebeln in Thätigkeit gesetzt werden.
Durch die Erfindung wird zu verhüten bezweckt, dafs die Hammer nach jedesmaligem Anschlag mehrmals auf die Saiten auftreffen, sowie gleichzeitig die Stärke des Anschlages gewünschtenfalls selbstthätig zu regeln.
Die Erfindungszwecke werden dadurch erreicht, dafs die Anschlaghämmer nicht unmittelbar an den Spielhebeln befestigt, sondern in einem besonderen Träger gelagert werden und ihren Antrieb oder ihre Feststellung in der Ruhelage von den Spielhebeln durch Vermittelung von an entgegengesetzten Seiten der zweiarmigen Spielhebel angeordneten Federn empfangen. Diese Anordnung ermöglicht zugleich, durch Regelung des auf die Anschlaghämmer einwirkenden Federdruckes der Spielhebel die Kraft des Anschlages nach Wunsch zu verändern.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung in Verbindung mit einer in die Vorrichtung eingesetzten Zither veranschaulicht, wobei angenommen ist, dafs die Saiten des Instrumentes die Richtung der Spielhebel kreuzen.
Fig. ι zeigt die Anordnung mit einem der Spielhebel nebst dem zugeordneten Anschlaghammer von der Seite gesehen.
1 Fig. 2 veranschaulicht in Vorderansicht die Vorrichtung zur Regelung der Tonstärke, wobei dieselbe in Verbindung mit nur einem einzigen Anschlaghebel dargestellt ist.
Die Anschlaghämmer α werden durch zweiarmige Hebel b in Thätigkeit gesetzt. Benachbarte Hammer sind um den Abstand zweier Saiten c des Instrumentes, welches mit der Vorrichtung gespielt werden soll, von einander entfernt. Die Bewegung der Hebel b erfolgt durch neben einander auf einer Welle angeordnete Zahnräder d, die in bei mechanischen Musikwerken üblicher Weise durch eine von Hand oder auf mechanischem Wege bewegte, in dem "gezeichneten Ausführungsbeispiel sich drehende Loch- oder Notenscheibe e fortgeschaltet werden, und bei jedesmaliger Fortschaltung um einen Zahn ein Anschlagen des dem betreffenden Zahnrad zugeordneten Hammers bewirken.
Eine besondere Schwierigkeit bei dieser Vorrichtung mit von oben die Saiten anschlagenden Hämmern besteht darin, ein Zittern der Saiten infolge mehrmaligen Auftreffens der Hammer nach jedesmaligem Anschlagen zu verhüten. Dieser Zweck wird in erster Linie durch eine eigenartige federnde Verbindung zwischen den Anschlaghämmerh und den zugeordneten Spielhebeln erreicht. Sie besteht in Folgendem:
Jeder Anschlaghammer ist mit einem Stiel f versehen, mit dem er an einem festen Träger g sitzt. Die Hammer α haben das natürliche Bestreben, vorzugsweise durch Federkraft des Stieles f in Berührung mit den Saiten des Instrumentes zu treten. Diesem natürlichen Bestreben der Hämmer α wird durch eine an
dem Befestigungshebel befestigte Feder h entgegengewirkt, welche den Hammer im Ruhezustande von der Saite entfernt hält.
Wird das hintere Ende des Spielhebels b durch das Zahnrad d niedergedrückt, so wird der federnde Stiel / des Anschlaghammers durch die Feder h nach oben durchgebogen und die Feder gewissermafsen gespannt, so dafs. sie bei der Rückkehr des Hebels b in die Ruhelage die Kraft der Feder h zu überwinden und an die Saite anzuschlagen vermag.
Die Hammerstiele f können auch an Gelenke gehängt sein und unter dem Druck selbstständiger Federn stehen, in welchem Falle es nicht erforderlich ist, dafs sie aus federndem Material hergestellt sind.
An dem dem zugeordneten Anschlaghammer a abgewendeten Ende steht jeder Hebel b unter der Einwirkung einer Feder i. Beide Enden der Hebel b werden also durch Federn belastet, wodurch ein fast plötzlicher Stillstand der Hebel nach, jedesmaliger Bewegung erzielt wird.
Da die Federn h an dem vorderen Ende der Hebel b aus constructiven Gründen nicht wohl einstellbar gemacht werden können, ist den vorderen Hebelenden noch eine weitere Reihe von Federn k zugeordnet, welche von einem festen Träger / gehalten werden und mit ihren freien vorderen Enden auf der Oberseite der Hebel b ruhen.
Die Spannung der Federn i k kann durch Schrauben mn so geregelt werden, dafs mit allen Hämmern α ein gleichmäfsig kräftiger Anschlag erzielt wird.
Um eine gleichzeitige Aenderung in der Tonstärke, d. h. einen härteren oder weicheren Klang zu erzeugen, steht eine Reihe der die Spielhebel beeinflussenden Federn unter dem Druck eines verstellbaren Mittels. In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel besteht das letztere aus einer um zwei Zapfen ο drehbaren Brücke p, welche zugleich als Träger der Schrauben m dient. Eine starke Feder q lastet dauernd auf der Brücke ρ und dient als Gegenkraft gegen die auf dem vorderen Ende der Hebel b lastenden Federn f k.
Die Bewegung der Brücke ρ kann sowohl von Hand, als auch selbstthätig durch die Notenscheibe e erfolgen, welche letztere zu diesem Zweck an ihrem Umfange mit gröfseren oder geringeren Ausbauchungen versehen wird, die einen Hebel r t mehr oder weniger zur Seite schieben, was ein stärkeres oder schwächeres Niederziehen der Brücke ρ und dadurch ein sanfteres oder härteres Anschlagen der Hämmer eesen die Saiten zur Folge hat.
Der Arm t des bei s drehbaren Winkelhebels ist mit dem unteren Ende eines von der Brücke ρ herabhängenden Drahtes u verbunden.
Damit durch Drehung der Brücke ρ eine gleichmäfsige Aenderung des Anschlages sämmtlicher Hammer erzielt wird, ist dafür Sorge getragen, dafs das Abstandsverhältnifs des Drehpunktes und des Anschlaghammers von dem Druckpunkt der Brücke ρ bei allen Hämmern b gleich ist.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
Das mechanisch zu spielende Saiteninstrument wird in das Gehäuse der Vorrichtung so eingeschoben, dafs unter jedem Hammer eine Saite liegt.
Hierauf wird die Notenscheibe auf die Achse ν aufgesetzt und durch Drehung einer auf der Welle w sitzenden Kurbel in Umdrehung versetzt. Hierbei stöfsen die durch Ausstanzen der Löcher der Notenscheibe auf der Unterseite derselben gebildeten Zähne χ gegen die Zähne der Zahnräder d und schalten die letzteren jedesmal um einen Zahn weiter. Gleichzeitig drückt ein anderer Zahn des betreffenden Zahnrades d das hintere Ende des zugeordneten Hebels b nieder, wobei die Feder h am anderen Ende des Hebels die durch den Stiel f des zugeordneten Hammers gebildete Feder spannt, so dafs bei der Rückkehr des Hebels b ,in die Ruhestellung der Hammer auf die Saite aufschlägt.
Während der Wiedergabe eines Musikstückes wird der die Brücke ρ beeinflussende Arm r durch die unregelmäfsige Gestaltung des Umfanges der Notenscheibe mehr oder weniger zur Seite gedrückt und veranlafst einen abwechselnd sanften und kräftigen Anschlag der Hammer.
Selbstverständlich hindert nichts, die Zähne des Zahnrades d auf der den Hebeln b abgewendeten Seite in bekannter Weise die Stimmen eines Stimmenkammes anreifsen zu lassen und den Klang des Saiteninstrumentes durch den Klang der Stimmen des Stimmenkammes zu verstärken.
Wie unmittelbar ersichtlich, bedarf es keiner besonderen Zurichtung des auf mechanische Weise in Thätigkeit zu setzenden Instrumentes, so dafs z. B. dieselbe Zither sowohl mechanisch im Gehäuse der Vorrichtung, als auch, nach der Entfernung aus der letzteren, von Hand gespielt werden kann.

Claims (6)

  1. Patent-Ansprüche:
  2. ι . Vorrichtung zum mechanischen Spielen von Saiteninstrumenten, dadurch gekennzeichnet, dafs die Anschlaghämmer (a) für die Saiten mit federnden Stielen an einem festen Träger (g) angeordnet sind und von unter die Stiele greifenden Spielhebeln (b) im Ruhezustande aufser Berührung mit den Saiten gehalten werden.
  3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die Verbindung der federnden Stiele (f) der Anschlaghämmer (a) und der Spielhebel (b) durch Federn (h) vermittelt wird, welche von unten her gegen die Stiele (f) drücken und diese beim Anheben der Spielhebel (b) spannen, so dafs die Hämmer (a) bei der Rückkehr der Hebel (b) in die Ruhelage den Druck der Federn (h) überwinden und gegen die Saiten schlagen.
  4. Vorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, dafs auch das den Anschlaghämmern (a) abgewendete Ende der Spielhebel (b), unter dem Druck von Federn (i) steht, zum Zweck, eine schnelle Feststellung der Hebel (b) in der Ruhelage nach jedesmaliger Bewegung herbeizuführen. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine auf die Federn (c) der Spielhebel niedergedrückte Brücke fpj, welche den Druck der Hammerstiele ff) auf die Spielhebel aufnimmt, so dafs das Anschlagen der Hämmer mit geringem Kraftaufwand erfolgen kann, und durch Hebung und Senkung der Brücke ein härterer oder weicherer Schlag der Hämmer (a) auf die Saiten erzeugt werden kann.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dafs das Heben oder Senken der Brücke (p) selbstthätig durch die Notenscheibe (e) bewirkt wird, so dafs bestimmten Notenscheiben und bestimmten Stellungen derselben ganz bestimmte Stellungen der Brücke und damit bestimmte Anschlagstärken der Hämmer entsprechen.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dafs ein mit der Brücke (p) gekuppelter Hebel mit einem Arm fr) gegen den unregelmäfsig gestalteten Rand der Notenscheibe schleift und dadurch eine selbstthätige Hebung und Senkung der Brücke (p) bei der Drehung der Notenscheibe herbeiführt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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