DE128806A - - Google Patents

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DE128806A
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
JVe 128806 KLASSE 51 d.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Mai igol ab.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanischen Spielen von Saiteninstrumenten, besonders solchen, bei denen die Notenscheibe auf Sternräder wirkt, welche das Anschlagen der Hammer an die Saiten veranlassen. Das Neue an der Vorrichtung besteht hauptsächlich darin, dafs zwischen den Sternrä'dern und den Anschlaghämmern eine besondere Vorrichtung zur Erzeugung der Hämmerbewegung eingeschaltet ist. Diese Vorrichtung besteht aus einem Winkelhebel, dessen einer Arm mit den Hämmern gelenkig verbunden ist, während der andere Arm von den Sternrädern beeinflufst wird. Durch die von der Notenscheibe veranlafste Drehung der Sternräder schlägt der Winkelhebel aus und hebt dadurch die Hammer an, so dafs diese zum Anschlag an die Saiten kommen.
Ferner besteht das Neue darin, dafs die Hammer mittels der Federn in ihrer Ruhelage gehalten, d. h. mit ihren Anschlagenden gegen die Saiten gedrückt werden, und dafs ein Excenter vorgesehen ist, das derart eingestellt werden kann, dafs er sich mehr oder weniger gegen die Winkelhebel anlegt, wodurch der Hub der Hämmer und damit die Stärke des Tones geändert wird.
. Die Dämpfer werden von Fäden oder Streifen aus weichem Stoff gebildet, die an dem Schlagende der Hammer derart befestigt sind, dafs sie die Saiten umgeben und sich bei der Rückwärtsbewegung der Hammer an die Saiten anlegen.
In der Zeichnung ist eine solche Vorrichtung in Verbindung mit einer Zither dargestellt.
Fig. ι zeigt den Grundrifs der Zither in Verbindung mit der den Gegenstand der Erfindung bildenden Vorrichtung. Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch das Instrument nach Linie A-B der Fig. 1. Fig. 3 ist eine Ansicht der Vorrichtung von der hinteren Seite. Fig. 4 zeigt den Anschlagmechanismus. Fig. 5 ist eine weitere Einzelheit.
Die Seiten 2 des Instrumentes sind, wie üblich, mittels der Wirbel über dem Resonanzboden aufgespannt. Der Deutlichkeit halber ist nur ein Theil der Saiten gezeigt. An dem Instrument ist ein Rahmen 3 befestigt (Fig. 1, 2 und 3), welcher die Sternräder 5, die Notenscheibe 13 und die Vorrichtung zum Bewegen für die Scheibe trägt. Aufserdem ist über dem Instrument ein zweiter Rahmen 4 angebracht, der mit einem Ende an dem Rahmen 3 befestigt ist, während er am anderen Ende von einer im Resonanzboden sitzenden Stütze 30 getragen wird (Fig. 1).
Auf einer in Stützen 7 gehaltenen Welle 6 sind lose die Sternräder 5 angebracht. Es sind so viele Sternräder vorhanden, als das Instrument Saiten hat. Zwischen jedem neben einander befindlichen Paare von Sternrädern 5 befindet sich eine Stütze 7, welche dazu dient, die Sternräder in richtiger Entfernung von einander zu halten. Die Stützen sind mit einem Ausschnitt versehen, in welchen, die Welle 6 eingelegt werden kann (Fig. 3 und 4).
In geeigneten Zwischenräumen ist die Welle 6 mit Rollen 9 versehen, deren Durchmesser etwas gröfser ist als der der Sternräder und welche den Zweck haben, die Notenscheibe 13 zu tragen. Die Notenscheibe 13 wird in ihrem Mittelpunkte von dem Zapfen 14 derart getragen, dafs ihre Zähne oder Notenvorsprünge mit den Spitzen der Sternräder in Berührung kommen, wie in Fig. 3 und 4 gezeigt. Der Zapfen 14 mit der Notenscheibe 13 wird durch ein Zahnradgetriebe 11 in Umdrehung versetzt. Der Antrieb kann mittels der Kurbel 12 von Hand aus oder aber durch eine beliebige motorische Kraft erfolgen. Auf die Oberseite der Notenscheibe drücken die Rollen 10, welche auf einem in der üblichen Weise aufklappbaren Arm sitzen.
Gegen jedes der Sternräder 5 drückt seitlich eine Schleppfeder 15, welche den Zweck hat, die Sternräder in ihrer richtigen Lage zu halten und eine Weiterbewegung derselben zu verhindern, wenn sie von einem Notenvorsprünge der Scheibe 13 um einen Zahn weiter gedreht worden sind. Die sämmtlichen Schleppfedern 14 können aus einem Metallstreifen kammartig zusammenhängend hergestellt sein.
Unmittelbar vor den Trägern 7 befindet sich eine gleiche Anzahl von Trägern 16 (Fig. 4), an deren oberen Enden die Winkelhebel 17 auf einem durch alle Träger 16 und Winkelhebel 17 hindurchgesteckten Stabe 18 beweglich sind. Diese Winkelhebel 17 sind auf dem Stabe 18 so angeordnet, dafs das eine Ende eines jeden solchen Hebels in Eingriff mit den Zähnen eines Sternrades kommt. Der andere Arm der Winkelhebel 17 ist mittels eines Drahtes 26 gelenkig mit dem Ansatz 21 der Hammer 19 verbunden. Die Hämmer 19 schwingen auf kurzen Trägern 20, welche in der schräg verlaufenden Schiene 31 des Rahmens 4 befestigt sind (Fig. 1 und 4). Der untere Theil der Hämmer, mit welchem sie an die Saiten anschlagen, ist verbreitert, wie aus Fig. 4 ersichtlich. Die Hammer werden durch Federdruck niedergehalten. Dies geschieht zweckmäfsig durch kleine Schraubenfedern 23, die auf der Schiene 31 ruhen und mit ihrem oberen Ende gegen den Vorsprung 22 der Hammer andrücken. Der waagrechte Theil der Hämmer wird zweckmäfsig dünn und federnd ausgeführt, so dafs er nach dem Anschlag der Saite leicht zurückschwingt. Das breitere Ende aller oder einzelner Hämmer ist mit einem Loche 32 und einer Einkerbung 33 versehen, welche zur Befestigung eines weichen, nachgiebigen Dämpfers 25 dienen. Diese Dämpfer können aus einem Streifen faserigen Stoffes oder aus irgend einem anderen beliebigen weichen Material hergestellt sein. , Der Dämpfer umfafst die Saite 2 und kommt nach dem Anschlagen des Hammers bei dessen Aufwärtsbewegung in Berührung mit der Saite.
Um dem Instrumente eine Piano-Klangwirkung zu geben, ist ein Stab 27 angeordnet, der seiner ganzen Länge nach ein Excenter 28 trägt und der in Lagern 29 ruht, die an den Trägern 16 befestigt sein können. Das Excenter 28 ist so gestellt, dafs es beim Drehen des Stabes 27 leichter oder stärker auf die vordere Kante der Winkelhebe] 17 drückt und so die Stärke des Hammeranschlages regelt und den Hub des Hammers begrenzt. Das Einstellen des Excenters mit seiner Stange erfolgt durch den Knopf 31 (Fig. i).
Die Vorrichtung wirkt in folgender Weise: Beim Drehen der Notenscheibe 13 wirken die Vorsprünge auf der Scheibe auf Zähne der Sternräder, wodurch diese in theilweise Umdrehung versetzt werden. Hierbei wirken sie auf die Winkelhebel 17, so dafs der betreffende Hammer angehoben und wieder auf die zugehörige Saite fallen gelassen wird. Mit Anbringung der Feder 23, welche die Hämmer in ihrer Ruhelage hält, ist es möglich, das Instrument sowohl in waagrechter aus auch in senkrechter Lage zu spielen.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Vorrichtung zum mechanischen Spielen von Saiteninstrumenten, dadurch gekennzeichnet, dafs zwischen den von der Notenscheibe (13) beeinflufsten Sternrädern (5) und den Anschlaghämmern (19) zwei durch eine Zugstange (26) verbundene Hebel (17 und 21) eingeschaltet sind.
2. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1 , bei welcher jeder Hammer durch eine Feder (23) gegen die Saite gedrückt wird.
3. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach nach Anspruch 1, bei welcher vor den Winkelhebeln (17) ein Excenter (27) angebracht ist, das so eingestellt werden kann, dafs der Hub der Hämmer gröfser oder kleiner ausfällt.
4. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der Dämpfer aus einem Faden oder Streifen (25) aus weichem Stoffe besteht, der an dem Schlagende des Hammers so befestigt ist, dafs er die Saite umgiebt und sich bei der Rückwärtsbewegung des Hammers an letztere anlegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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