DE120637A - - Google Patents

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DE120637A
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PATENTAMT.
r 120637 KLASSE 51 d.
schlagenden Hämmern.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanischen Spielen von Saiteninstrumenten. Durch die Erfindung wird bezweckt, bei derartigen Instrumenten auf mechanischem Wege eine volle Tonentfaltung zu erzielen und gleichzeitig zu ermöglichen, dafs das betreffende Saiteninstrument, insbesondere .wenn dasselbe geringeren Umfang, wie z. B. die Form einer Zither besitzt, sowohl mit Hülfe der mechanischen Spielvorrichtung als auch von Hand gespielt werden kann, ohne dafs die Spielvorrichtung für den Gebrauch einen unbequemen Umfang annimmt.
Die Erfindungszwecke werden unter Anordnung einer Reihe von neben einander angeordneten Hebeln dadurch erreicht, dafs die von den Spielhebeln in Bewegung gesetzten Anschlagmittel so angeordnet sind, dafs benachbarte Anschlagmittel in der Längsrichtung der Spielhebel um den Abstand je zweier Saiten des Saiteninstrumentes gegen einander verschoben sind. Infolge dieser Anordnung der Anschlagmittel, bei welcher im Gebrauchszustande die Spielhebel der Vorrichtung und die Saiten des Instrumentes sich kreuzen, während sie bei bisher bekannten Einrichtungen parallel zu einander liegen, wird es möglich, die Spielhebel sehr dicht neben einander anzuordnen, so dafs selbst bei erheblicher Ausdehnung der mit Saiten bespannten Fläche des Saiteninstrumentes die selbsttätige Spielvorrichtung nur eine verhältnifsmäfsig geringe Ausdehnung besitzt. Dieser Umstand ist besonders dann von grofser Bedeutung, wenn die Bewegung der Hebelreihe in der üblichen Weise durch sich- drehende Notenscheiben erfolgt, da in diesem Falle die selbstthätige Vorrichtung mindestens doppelt so breit sein mufs, als der von der Hebelreihe eingenommene Raum, welcher dem halben Durchmesser der Notenscheibe entspricht.
Die vorbeschriebene Anordnung der Anschlagmittel ist jedoch nicht nur in baulicher Hinsicht von Bedeutung, sondern bei Zithern und ähnlichen Instrumenten mehr noch hinsichtlich der Tonentfaltung.
Bei den bekannten selbsttätigen Vorrichtungen für Zithern und dergl. wird der natürliche Ton dieser Instrumente dadurch zu erzielen gesucht, dafs die Saiten ähnlich wie bei dem Spielen von Hand angerissen werden. Hierdurch werden verwickelte Vorrichtungen nothwendig, die bei der Anordnung gemäfs vorliegender Erfindung überflüssig werden, weil bei gekreuzter Anordnung der Anschlagmittel und der Saiten beim Auftreffen der Anschlagmittel auf die Saiten ein Streichen der letzteren erfolgt, welches durch federnde Anordnung der Anschlagorgane und durch geeignete Gestaltung der Anschlagfläche unterstützt werden kann.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung in Ver-
bindung mit einer in die Spielvorrichtung eingesetzten Zither veranschaulicht.
Fig. ι zeigt die Vorrichtung mit eingesetzter Zither in oberer Ansicht, wobei die Decke der Vorrichtung, sowie die Notenscheibe und einzelne Theile der Vorrichtung theilweise fortgebrochen sind.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung von der Seite gesehen, wobei nur ein Hebel mit dem zugeordneten Anschlaghammer dargestellt ist.
Die Anschlaghämmer a, werden durch zweiarmige Hebel b in Thätigkeit gesetzt. Benachbarte Anschlaghämmer sind in der Richtung der Spielhebel b um den Abstand zweier Saiten c des Instrumentes, welches mit der Vorrichtung gespielt werden soll, verschoben, so dafs eine die sämmtlichen Anschlaghämmer a verbindende Linie schräg zu den Hebeln b steht, wie es Fig. ι erkennen läfst. Die Be-"wegung der Hebel b erfolgt durch neben einander auf einer Welle angeordnete Zahnräder d, die in bei mechanischen Musikwerken üblicher Weise durch eine von Hand oder auf mechanischem Wege bewegte, in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel kreisförmige Notenscheibe e fortgeschaltet werden und bei jedesmaliger Fortschaltung um einen Zahn ein Anschlagen des dem betreffenden Zahnrad zugeordneten Hammers bewirken.
Jeder Anschlaghammer ist mit einem federnden Stiel/ versehen, mit dem er an einem festen Träger g sitzt. Die Federung des Hammerstieles f ist so bemessen, dafs sie das natürliche Bestreben hat, den Hammer in Berührung mit der Saite zu halten oder zu bringen. Diesem natürlichen Bestreben der Federkraft des Hammerstieles wird durch eine an dem Spielhebel befestigte Feder h entgegengewirkt, welche den Hammer im Ruhezustande von der Saite entfernt hält.
Wird das hintere Ende des Spielhebels b durch das Zahnrad d niedergedrückt, so wird der federnde Stiel f des Anschlaghammers durch die Feder h nach oben durchgebogen und die Feder gewissermafsen gespannt, so dafs sie bei der Rückkehr des Hebels b in die Ruhelage die Kraft der Feder h zu überwinden und an die Saite anzuschlagen vermag. Da der Hammer α mit seinem Stiel f bei seiner Beeinflussung um den Befestigungspunkt an der Schiene g schwingt, so ist mit der auf- und abgehenden Bewegung des Hammers a eine Verschiebung in der Längsrichtung der Hebel b verbunden, so dafs ein Streichen der Fläche des Hammers α auf der angeschlagenen Saite durch Durchbiegung der letzteren eintreten mufs.
Die Streichbewegung der Hammer α wird dadurch vergröfsert, dafs der Anschlagfläche eine zur wagrechten Ebene geneigte Lage gegeben wird, so dafs sie infolge ihrer Schrägung beim Auftreffen auf eine Saite, unter Beanspruchung der Federkraft des Hammerstieles, in der Richtung des geringsten Widerstandes sich über die Saite hin bewegt und die Saite kräftig streicht, mit welcher Verschiebung des Hammers eine seitliche Bewegung der Saite selbst Hand in Hand gehen kann.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
Das mechanisch zu spielende Saiteninstrument wird in das Gehäuse der Vorrichtung in der Richtung quer zu den Spielhebeln b so eingeschoben, dafs unter jedem Hammer eine Saite liegt. Durch geringe seitliche Verschiebung des Saiteninstrumentes kann man erreichen, dafs entweder die verjüngten Spitzen oder der dickere hintere Theil der Hammer auf die Saiten aufschlägt, wodurch ein weicherer oder härterer Klang erzielt wird.
Hierauf wird die Notenscheibe auf die Achse υ gebracht und durch Drehung der Kurbel w in Umdrehung versetzt. Dabei stofsen die durch Ausstanzen der Löcher der Notenscheibe auf der. Unterseite derselben gebildeten Zähne χ gegen die Zähne der Zahnräder d und schalten die letzteren jedesmal um einen Zahn weiter. Dabei drückt ein anderer Zahn des betreffenden Zahnrades d das hintere Ende des zugeordneten Hebels b nieder, wobei die Feder h am anderen Ende des Hebels die durch den Stiel f des zugeordneten Hammers gebildete Feder spannt, so dafs bei der Rückkehr des Hebels b in die Ruhestellung der Hammer auf die Saite aufschlägt und über dieselbe hinstreicht, wie oben näher erläutert wurde.
Wie unmittelbar ersichtlich, bedarf es keiner besonderen Zurichtung des mechanisch zu spielenden Saiteninstrumentes, so dafs z. B. dieselbe Zither sowohl mechanisch im Gehäuse der Vorrichtung als auch nach der Ent1 fernung aus der letzteren von Hand gespielt werden kann.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: ;
1. Vorrichtung zum mechanischen Spielen von Saiteninstrumenten mit von oben gegen die Saiten schlagenden Hämmern, dadurch gekennzeichnnt, dafs benachbarte Anschlaghämmer (a) in der Richtung der Spielhebel (b) um den Abstand zweier Saiten (c) des zu spielenden Instrumentes versetzt sind, so dafs beim Betriebe der Spielvorrichtung die Spielhebel und die Saiten des Instrumentes einander kreuzen, zum Zweck, durch Anordnung der Hebel (b) dicht neben einander eine gedrängte Form der Spielvorrichtung zu erzielen.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die Anschlagfläche der
: Hämmer (α) gegen die Ebene der Saiten des Instrumentes geneigt ist, zum Zweck, die Relativbewegung zwischen Saite (c) und Anschlaghammer (a) beim Auftreffen auf einander zu verstärken und dadurch ein Anstreichen der Saiten zu erzielen.
Vorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, dafs die Anschlaghämmer (a) an federnden Stielen ff) sitzen, um die Bewegungsfreiheit der Hämmer (a) beim Anstreichen der Saiten (c) zu erhöhen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

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