DE120174C - - Google Patents
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- DE120174C DE120174C DE1899120174D DE120174DD DE120174C DE 120174 C DE120174 C DE 120174C DE 1899120174 D DE1899120174 D DE 1899120174D DE 120174D D DE120174D D DE 120174DD DE 120174 C DE120174 C DE 120174C
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- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05G—MIXTURES OF FERTILISERS COVERED INDIVIDUALLY BY DIFFERENT SUBCLASSES OF CLASS C05; MIXTURES OF ONE OR MORE FERTILISERS WITH MATERIALS NOT HAVING A SPECIFIC FERTILISING ACTIVITY, e.g. PESTICIDES, SOIL-CONDITIONERS, WETTING AGENTS; FERTILISERS CHARACTERISED BY THEIR FORM
- C05G5/00—Fertilisers characterised by their form
- C05G5/30—Layered or coated, e.g. dust-preventing coatings
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- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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- Organic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
Description
bet d\a\>e:fic\jc>tl·
/KAISERLICHES
PATENTAMT.
Zur Ernährung von Pflanzen dienende, in Wasser leicht lösliche Düngemittel, wie namentlich
salpetersaure, schwefelsaure und phosphorsaure
Alkalien, Ammoniaksalze und lösliche Kalksalze haben bei ihrer Anwendung hauptsächlich zwei Nachtheile im Gefolge.
Einmal werden diese Substanzen, je nach der Menge atmosphärischer Niederschläge,
welche sie treffen, in mehr oder weniger concentrirter Lösung den Saugwurzeln der Pflanze
zugeführt. Hierdurch werden diese Ernährungsorgane häufig angeätzt und weiterhin für ihre
assimilirende Thätigkeit untauglich gemacht. Abgesehen aber hiervon, wird je nach der
Durchlässigkeit des Bodens und der Menge der ihn treffenden Niederschläge ein gröfserer
oder geringerer Procentsatz der in der gegenwärtigen nicht modificirten Form ausgestreuten
Salze nutzlos in das Untergrundwasser abgeführt, ohne von dem Wurzelgeflecht absorbirt
zu werden.
Der zweite Uebelstand bei der gegenwärtigen Anwendungsform besteht darin, dafs die Pflanze
oft zur Unzeit infolge plötzlicher Zufuhr concentrirter Düngemittel auf Kosten bereits abgelagerter
oder in der Bildung begriffener Proteinstoffe oder Kohlehydrate zu einer zu
starken Ausbildung der rein vegetativen Organe, der Blätter und Stengel, von neuem
angeregt wird. Umgekehrt kann bei ungünstigen Witterungsverhältnissen die Wirkung auf
den Ernteertrag an Körnern, Zucker oder' Stärke gerade bei einem Zeitpunkt ausbleiben,1:
.wo sie am meisten; gewünscht wird. ./;. ;
In Anbetracht dieser Nachtheile verfolge und erreiche ich mit dem nachstehend beschriebenen
Verfahren den Zweck, unter Benutzung der vorhin gekennzeichneten Salze nach Art des
Stalldüngers wirkende, d. h. langsam sich lösende Düngestoffe herzustellen.
Um Düngemittel der gekennzeichneten Art mit dem technischen Effect zu erzeugen, dafs
sie unter den in Mittel-Europa herrschenden Witterungsverhältnissen ihre salzförmigen, wirksamen
Bestandteile gegebenenfalls erst nach Monaten und Jahren an den Boden abgeben,
verfahre ich ganz allgemein wie folgt:
Für Düngezwecke gebräuchliche Kali-, Natron-, Ammoniak-, Magnesia- oder Calciumsalze
natürlicher oder technischer Herkunft werden entweder einzeln oder, sofern dies ohne das Dazwischentreten einer chemischen
Reaction geschehen kann, mit einander vereinigt, mit bituminöser Kohle, Asphalt, Ozokerit
oder Theilproducten derartiger Körper, wie Theerpech, Paraffin, Ceresin, oder auch mit
Pflanzenharzen unter Anwendung von Wärme oder mechanischem Druck und Wärme entweder
zusammengeschmolzen oder mit den genannten Schutzmitteln überzogen. Von der Verwendung schliefse ich ausdrücklich OeIe,
Thier- und Pflanzenfette sowie Petroleum aus. Enthalten die Schutzmittel der oben erwähnten
Art noch flüchtige empyreumatische brenzliche Bestandteile,,·/wie namentlich flüchtige
Kohlenwasserstoffe, 'deren Gegenwart dem Product einen öligen, weichfettigen Charakter
verleihen könnte, so werden diese vor, bei
ti-/kr,
oder nach dem Schmelzprocefs sorgfältig verjag1·
58,3 pCt. getrocknetes technisches schwefelsaures Ammoniak von 2 bis 4 mm Korndurchmesser
werden mit 13 pCt. wasserfreiem gelben Harz, wie es zur Harzölfabrikation benutzt
wird, und 0,7 pCt. Ceresin von 720C. Schmelzpunkt in einem gegen iio° C. erwärmten
Mischgefäfs so lange in Bewegung erhalten, bis eine vollkommen gleichmäfsige
Vertheilung des Schmelzgutes um die einzelnen Theilchen des Salzes stattgefunden hat. Während
für einen fortwährenden Oberfiächenwechsel durch Rühren des Inhalts gesorgt wird, trägt
man in ganz kleinen Portionen 28 Theile Handelsgyps oder Knochenmehl, je nach dem
landwirtschaftlichen Zweck, welcher verfolgt wird, in das Mischgefäfs ein. Nach dem Erkalten
findet man die einzelnen Körner mit einer harten, wasserabstofsenden Harzschicht
überzogen. Pulverförniige Zusätze, wie entwässerter schwefelsaurer Kalk, Knochenmehl
oder ähnliche, mit dem jeweiligen Schmelzmittel chemisch nicht reagirende Substanzen,
haben den Zweck, das verflüssigte Ueberzugsmittel bis ,zur Erschöpfung seiner Klebkraft
aufzusaugen, die einzelnen Körner des Mischproductes von einander zu trennen und während
des Erstarrens am Zusammenbacken zu verhindern.
Bei diesem Düngemittel, zu welchem als pulverförmiges mineralisches Aufsaugemittel
des Harzes Knochenmehl angewandt worden war, war nach folgender Dauer der Einwirkung
in Stunden (Spalte 1), unter einer 3 cm hohen Wasserschicht bei etwa 18° C. aufbewahrt, an unlöslichem
Rückstand und Ammonsulfat ([NHA12 SOJ noch vorhanden (Spalte 2) und an Ammonsulfat in Lösung gegangen (bezogen auf das
Gesammtgewicht der Probe) (Spalte 3):
Nach Stunden |
Procent Rückstand |
Procent gelöstes Salz |
ι Χ 24 2 X 24 5X24 10 χ 24 12 χ 24 |
89,00 68,17 59,35 53,9' 41,80, |
I 1,00 2O,83 ' 8,82 5,44 I2,ii |
Nach 12 Tagen | 41,80 Rückstand |
58,20 gelöstes Salz. |
Ein Düngemittel von fast gleichem Verhalten gegen Wasser erhält man, wenn man als Ueberzugsmittel
für schwefelsaures Ammoniak Steinkohlenpech und Thomasmehl, welche chemisch nicht mit einander reägiren, auf einander folgend
anwendet.
66,6 Theile zu feinstem Pulver zermahlener Chilisalpeter, 28,4 Theile gewöhnliches wasserfreies Fichtenharz und 5 Theile gelbes Ceresin
von 710C. Schmelzpunkt werden, sämmtlich im wasserfreien Zustand, in starkwandigun
Kästen von Eisenblech mit ausgedehnter Bodenfläche oder in Räumen, deren Böden mit Steinplatten
oder Metall belegt sind und welche auf 100 bis iio°C. erwärmt werden können,
zu einer 2 bis 4 mm dicken, durchaus gleichartigen Masse zusammengeschmolzen. Die
Schmelze wird nach dem Erkalten zerbrochen und auf Sortirsieben in Bruchstücke von 2 bis
4 mm Durchmesser getrennt.
Von 100 Theilen aus den vorstehend angegebenen Mengen Chilisalpeter, Harz und
Ceresin hergestelltem Product waren bei Normaltemperatur unter einer 3 cm hohen Wasserschicht
nach folgender Zeitdauer der Einwirkung (Spalte 1) an unlöslicher Substanz und
Chilisalpeter noch" vorhanden (Spalte 2) und an Salpeter in Lösung gegangen (bezogen auf
das Gesammtgewicht der angewandten Probe) (Spalte 3):
Nach | Procent | Procent |
Stunden | Rückstand | gelöstes Salz |
ι Χ 24 | 88,0 | 12,0 |
2X 24 | 85,4 | 2,6 |
3 X 24 | 83,8 | 1,6 |
5 X 24 | 81,8 | 2,0 |
8 X 24 | • 78,5 | 3,3 . |
ι 3 X 24 | 73,° | 5,5 |
60 X 24 | 37,' | 35,9 |
Nach 60 Tagen | 37,1 | 62,9 |
Rückstand | gelöstes Salz. |
.Beispiel III.
65 pCt. fein zermahlener Chilisalpeter,
27,3 „ Harz,
0,7 „ entwässerter Eisenvitriol,
7,0 „ raff, galizisches Erdwachs
100 pCt.
Technisches Verfahren wie bei Beispiel II beschrieben.
Den Grad der Löslichkeit des Salpeters und der Zersetzung der Substanzen der Schutzmaterialien
unter natürlichen Witterungsverhältnissen bestimmte ich bei diesem nach Beispiel
III dargestellten Düngemittel wie folgt: ·
Eine genau gewogene Probe von 200 Körnern wurde mit dem etwa 2ofachen Gewicht
Gartenerde gemischt, zwischen Messingdrahtnetz allseitig eingeschlagen, in durchlässigen, in CuI-tur
stehenden Sandboden etwa 1 cm tief eingebettet und darin genau 1 Jahr lang belassen.
■■■ϊ*.
Nach Ablauf dieser Zeit wurde zuvörderst das Gesammtgewicht der von lose anhangenden,
entfernbaren Theilen befreiten und ihrer Zahl
nach unverminderten Körner bestimmt. Danach wurde das Gewichtsverhältnifs der noch
verbliebenen Bestandteile festgestellt.
Die Gesamnitabnahme an Gewicht des wahrend
eines Jahres unter natürlichen Witterungsbedingungen und Bodenverhältnissen eingelagert
gewesenen Düngemittels betrug 55,3 pCt. Dieser Gewichtsverlust vertheilte sich auf:
Salpeter, Spuren Eisensalz mit.. 43,5 pCt., zersetztes organisches Schutzmittel
Salpeter, Spuren Eisensalz mit.. 43,5 pCt., zersetztes organisches Schutzmittel
mit
11,8
zusammen..'. 55,3 pCt.
In dem ungelöst gebliebenen Restmaterial fanden sich nämlich noch an
löslichem Salz 22,2 pCt.,
unzersetztem organischem Schutzmittel . 22,5 „
zusammen... 44,7 pCt.
65,7 Theile lösliche Salze hatten also während eines Jahres eine Verminderung auf
22,2 Theile sowie 34,3 Theile Einhüllungssubstanz organischer Herkunft eine Verminderung
auf 22,5 Theile erfahren. Die im Laufe des betreffenden Jahres an der Stelle des Versuches
niedergegangene Regenmenge betrug 569 mm auf die Flächeneinheit. Ein Zusatz von 0,7 pCt.
entwässertem Eisenvitriol war dem Düngemittel deshalb gemacht worden, um die organische
Schutzsubstanz dem zersetzenden Einflufs des Sauerstoffs zugänglicher zu machen und einer
Anreicherung des Bodens an derartigen schwer zersetzbaren organischen Körpern entgegenzuwirken.
Eine derartige zersetzende Wirkung darf den geringen Mengen Eisenoxydulsalz deshalb zugeschrieben werden, weil sie in
Gegenwart des Chlornatriumgehaltes des Salpeters abwechselnd in Chlorid und Chlorür
übergehen und dadurch als Sauerstoffüberträger wirken. Eine principielle Bedeutung jedoch
für meine Erfindung lege ich der Verwendung von Eisenvitriol um so weniger bei, als die
Grenze für die Mengen, in welchen er in dem .geschilderten Zusammenhang für das Pflanzenleben
schädlich sein mag, streitig ist. ;
64.3 pCt. gemahlener Chilisalpeter,
29.4 „ gelber Fichtenharzrückstand (Kolophonium),
3,3 „ Paraffin,
2,0 „ wasserfreier Pyropissit,
3,3 „ Paraffin,
2,0 „ wasserfreier Pyropissit,
1,0
syrischer Asphalt
. 100,0 pCt.
■■■ Verfahren wie unter Beispiel II geschildert.
Verhalten unter einer 5 cm hohen Wasserschicht bei 20° C: gänzliche Auflösung des
Salpeters nach 52 Tagen. »
30 Theile von Schwefelsäure und Phosphorsäure freier saurer phosphorsäure!· Kalk,
28 Theile Kainil, zusammen also 58 Theile gemischtes, längere Zeit auf 1500C. erhitztes
Salz wurde nach dem Erkalten in feinster Pulverform mit 42 Theilen syrischem Asphalt
vermengt und darauf mit diesem gemeinschaftlich auf etwa 135° C. erhitzt, und zwar in derselben Weise, wie unter Beispiel II angegeben.
An Stelle von Asphalt kann auch eingekochter Steinkohlentheer, sogenannter künstlicher Asphalt,
verwendet werden.
Der Grad der Widerstandsfähigkeit gegen Wasser bei einem in der eben angegebenen
Zusammensetzung mit Hülfe von Asphalt hergestellten Product war folgender:
Bei Aufbewahrung unter einer 3 cm hohen Wassersäule von 150 C. nach χ - Stunden
(Spalte 1) war an Rückstand noch vorhanden
(Spalte 2) und an Salzen in Lösung gegangen (bezogen auf das Gesammtgewicht der angewandten
Probe) (Spalte 3):
Nach Stunden |
Procent Rückstand |
Procent gelöstes Salz |
12 36 84 132 2l6 |
79>2 65,s , 53)* 45)9 44)· |
20,8 13,4 I 2,6 7)3 1,8 |
Nach 9 Tagen | 44) > Rückstand |
55)9 gelöstes Salz. |
45 Theile gemahlener und getrockneter Chilisalpeter, 45 Theile gemahlene und durch
Trocknen von ihrem mechanischen Wassergehalt befreite, Pyropissit enthaltende Braunkohle,
8 Theile feste Steinkohlentheerrückstände von 820 C. Schmelzpunkt und eventuell ein
kleiner Procentsatz von entwässertem Eisenvitriol werden zunächst ganz gleichmäfsig mit
einander vermischt. Das feinpulverige Gemenge wird hierauf über einer heizbaren Fläche in
gleichmäfsig starker Schicht ausgebreitet, gegen 1300C. erwärmt und durch eine über es
gleitende gleichfalls heizbare Walze, welche einen Druck von .35 kg auf den qcm ausübt,
zu zusammenhängenden Krusten von 2 bis 3 mm Durchmesser zusammengeprefst. Die
Masse wird nach dem Erkalten zerkleinert und durch Siebe sortirt. Körner von 3 mm Durchmesser,
welche nach diesem Verfahren hergestellt waren, zeigten, unter einer 4 cm hohen
Wasserschicht aufbewahrt, noch nach 8 Wochen
einen auf ihr Gesammtgewicht bezogenen Salzgehalt von· 19,5 pCt.
Zu demselben Zweck kann man sich natürlich
auch anderer Prefsvorrichtungen bedienen und namentlich solcher, wie sie zum Pressen
von Briquettes benutzt werden.
Ist ein Schutzmittel von dem Charakter fossiler Kohle schon an und für sich so bituminös,
dafs das in ihm enthaltene natürliche Bindemittel unter genügendem Druck allein schon so flüssig wird, um die von ihm einzuschliefsenden
Salze in dem erforderlichen Mafse gegen Wasser zu schützen, so kann ein besonderer Zusatz von schützendem Bindemittel
unterbleiben. ■ ■ ■ ·
Im Folgenden werden die Unterschiede des Verfahrens von bekannten ähnlichen Verfahren
erläutert.
Bekannte Verfahren.
Nach dem deutschen Patent 106228 werden hygroskopische Salze dadurch vor-Wasseraufnahme
geschützt, dafs sie mit wasserabstofsenden Stoffen (Fetten, Oelen, Petroleum) und Lockerungsmitteln,
wie Kieseiguhr, Kohlenpulver u. dergl., bezw. letzteren allein vermischt werden,
falls sie, wie Braunkohle, Steinkohle, an sich genügend wasserabstofsend sind.
Die hier benannten Schutzsubstanzen haben bereits für ähnliche Zwecke in älteren Verfahren
Anwendung gefunden (vergl. die im Eingang der Patentschrift 106228 angeführten
Beispiele von 1 bis 9). Der Erfinder bedient sich auch nicht besonderer physikalischer oder
technischer Hilfsmittel, welche von denjenigen verschieden wären, welche in den erwähnten
älteren Patentschriften bereits benutzt sind; er wendet einfaches Durcheinanderschaufeln der
zu schützenden Salze mit den Schutzmaterialien ohne Zuhülfenahme von Wärme oder irgend
welcher technischen Apparate an.
In der deutschen Patentschrift 106228 aber
ist der bereits früher vorhanden gewesene allgemeine Erfindungsgedanke, nämlich hygroskopische
Körper der verschiedensten chemischen Zusammensetzung für die verschiedensten Zwecke der Technik ganz oberflächlich mit
genau denselben Mitteln gegen Luftfeuchtigkeit zu schützen, als Ausgangspunkt für
eine Verfahrensweise benutzt, deren Neuheit nur in einer besonderen Combination dieser
bekannten Schutzmittel besteht, und zwar mit dem technischen Effect, dafs diese Schutzmittel
nach der Ansicht des Erfinders als »Buffer« wirken.
Da sich die nach Patent 106228 präparirten .
Salze unter der Einwirkung tropfbar, flüssigen Wassers, praktisch also des Regens, wie der
einfachste Versuch lehrt, ebenso rasch lösen wie die ungeschützten, ist das Verfahren nicht
zur Herstellung von Düngemitteln derart wie die vorliegenden geeignet.
Die neue Erfindung unterscheidet sich also von der in Vergleich gestellten zunächst ganz
nilgemein in Bezug auf den technischen Z^veck,
indem ausschließlich besondere Düngestolfe mit bisher unbekannt gewesenen Eigenschaften
gegenüber tropfbar flüssigem Wasser erhalten werden. Im Gegensatz hierzu bezweckt
das bekannte Verfahren ganz allgemein den oberflächlichen Schutz hygroskopischer, wasseranziehender
Salze gegen Luftfeuchtigkeit, während es die betreffenden Substanzen gegen
tropfbar flüssiges Wasser nicht im Geringsten schützt.
Unterschiede in dem physikalischen lind technischen Verfahren, den benutzten
Substanzen und dem technischen Effect.
Erstens. Zur Durchführung des neuen Verfahrens werden alle zur Anwendung gelangenden
Schutzmittel durch Wärme erweicht. Zweitens. Ich schliefse von der Verwendung Fette, OeIe und Petroleum, die hauptsächlichsten
Träger wasserabstofsender Eigenschaften nach dem Vergleichs-Patent, grundsätzlich
aus, wohingegen ich Substanzen benutze, welche dort nicht beansprucht werden: Asphalt, Ozokerit, Paraffin, Ceresin, Steinkohlentheerrückstand,
Harze.
Drittens. Soweit ich bitumenreiche gepulverte Braunkohle oder Steinkohle direkt
verwende, mufs ich sie der Grundlage meines Verfahrens zufolge so weit erhitzen, bis der
Bitumengehalt erweicht. Hierdurch aber wird dieses starre Material in einen beweglichen Zustand versetzt und erst für die schützende
Wirkung, welche es erfüllen soll, mechanisch frei gemacht. Nach Art und Menge aber gelangen
durch diesen Erwärmungsprocefs Einbettungsmaterialien zur Wirkung,, welche von
denjenigen, welche Kohlenpulver in kaltem Zustande aufweist (also so, wie Kohlenpulver
in dem Vergleichs-Patent benutzt wird) physikalisch und chemisch verschieden sind.
Viertens. Das in Vergleich gezogene Verfahren
ist technisch dadurch gekennzeichnet, dafs Lockerungsmittel zwischen der wasserabstofsenden
Substanz und den zu schützenden Salzen eingelagert werden. Der hierin zum Ausdruck kommende Erfindungsgedanke schliefst
sonach einen Schmelzprocefs, als dem Wesen des Verfahrens entgegengesetzt, naturgemäfs
aus, weil durch einen solchen die Lockerung, d. h. die Vergrößerung der Entfernung der
mit einem Oelhäütchen versehenen Bestandtheile in das Gegentheil, in die denkbar stärkste
räumliche Annäherung verkehrt würde. Gerade dies ist der Fall nach meinem Verfahren, wel-'
ches sonach. in physikalischer Beziehung im
direkten Gegensalz zu der Verglcichserfindung
steht.
Fünftens. Wie ich durch den praktischen
Versuch bewiesen habe, vermag ich nach meinem Verfahren auch die am leichtesten
löslichen Salze so zu schützen, dafs sich ihre Aufnahme durch den Boden gegebenenfalls
auf Jahre erstreckt. Die Benutzung der in sachverständiger Weise nach dem Patent 106228
vermischten Salze hingegen lehrt, dafs sich diese in tropfbarflüssigem Wasser ebenso rasch
lösen, wie wenn sie nicht geschützt wären.
Der technische Fortschritt meiner Erfindung gegenüber der verglichenen und allen
bekannten Verfahrensweisen besteht sonach
a) darin, dafs die nach ersterer gegen Wasser geschützten Dilngcstoffe nicht wie bisher der
Pflanze durch einen ausgiebigen Regen schon zum überwiegenden Theil verloren gehen
können, indem sie unabsorbirt in das Untergrundwasser abgeführt werden, sondern dafs
ihre Wirkung auch in den nassesten Jahren über beliebig lange Zeiträume vertheilt werden
kann, woraus sich ein bisher unerreichbar gewesener wirthschaftlicher Vortheil ergiebt;
b) darin, dafs die physiologischen Nachtheile
einer plötzlichen Zufuhr leicht löslicher Düngesalze zu den Pflanzenwurzel η
aufgehoben werden und durch die Vcrlangsamung des Lösungsprocesses eine derjenigen
des Stalldüngers gleichkommende, geregelte Nährstoffabgabe mit entsprechender Steigerung
der Ernteerträge herbeigeführt wird (vergl. Rümpler, Käulliche Düngestoffe, 1897,
S. 122 u. f.).
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung Langsam wirkender Düngestoffe, darin bestehend, dafs man in Wasser leicht lösliche Düngesalze, besonders Kali-, Natron-, Ammoniak-, Magnesia- oder Kalksalze der Salpetersäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und Salzsäure, einzeln oder gemischt, als Pulver oder in Form von Krystallkörnern mit erweichbarer, bituminöser Kohle, Asphalt, Ozokerit, Thcerpech, Paraffin, Ceresin oder auch mit vegetabilischen Harzen oder mit diesen Schmelzmitteln und pulver- _formigen Zusätzen, wie Gyps oder Knochenmehl, nach einander oder gleichzeitig unter Erhitzung mit oder ohne Druck vermengt oder überzieht, zum Zweck, die Auflösung der Düngesalze in Wasser auf bestimmte Zeiträume einzustellen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE120174T | 1899-11-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE120174C true DE120174C (de) | 1901-05-07 |
Family
ID=33438227
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1899120174D Expired DE120174C (de) | 1899-11-21 | 1899-11-21 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE120174C (de) |
Cited By (10)
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- 1899-11-21 DE DE1899120174D patent/DE120174C/de not_active Expired
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