DE1592812C3 - Verwendung von Kaolinen oder kaolinhaltigen Tonen mit eingelagerten Verbindungen als Langzeitdüngemittel - Google Patents

Verwendung von Kaolinen oder kaolinhaltigen Tonen mit eingelagerten Verbindungen als Langzeitdüngemittel

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DE1592812C3
DE1592812C3 DE1592812A DEW0036019A DE1592812C3 DE 1592812 C3 DE1592812 C3 DE 1592812C3 DE 1592812 A DE1592812 A DE 1592812A DE W0036019 A DEW0036019 A DE W0036019A DE 1592812 C3 DE1592812 C3 DE 1592812C3
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Kaolinen oder kaolinhaltigen Tonen mit eingelagerten, Düngemittelwirkung aufweisenden Verbindungen als Langzeitdüngemittel.
Die gebräuchlichen Düngemittel enthalten Stickstoff und Kalium in einer mehr oder weniger rasch löslichen Form. Sie werden daher zwar schnell von den Pflanzen aufgenommen, aber bei einer Regenperiode auch sehr leicht aus der oberen Bodenschicht ausgewaschen und dabei der Verwertung durch die Pflanze entzogen. Es ist deshalb notwendig, derartige Dünger in mehreren, zeitlich über die Wachstumsperiode verteilten Gaben anzuwenden.
Man hat schon lange danach gesucht, Stickstoff- und Kaliumdünger zu finden, bei denen infolge geringer Lösungsgeschwindigkeit die gesamte erforderliche Kalium- und Stickstoffmenge für eine Vegetationsperiode vor oder zu Beginn derselben in einer einzigen Gabe verabreicht werden kann, ohne daß die Gefahr der Auswaschung besteht. Hinsichtlich der Stickstoffdünger hat man dafür eine gewisse Lösung in der Verwendung langsam löslicher organischer Stickstoffverbindungen, z. B. im Crotonylidendiharnstoff gefunden. Für Kalidünger liegt noch kejne brauchbare Lösung vor.
Aus Ulimanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 1955, »Düngemittel«, S. 106; Chem. Abstr. 44, 10 980e, 1950, S. C h u und L. M. T u r k. Agr. Expt. Stat. Techn. Bull. 214, S. 2 bis 47, 1949, ist es bekannt, daß die an Tone gebundenen, austauschfähigen Ionen im Boden gegen andere Ionen ausgetauscht und dann von Pflanzen genutzt werden. Diese austauschfähig gebundenen Ionen sind bei Kaolin an der äußeren Oberfläche gebunden. Die Ki istallstruktur des Kaolins wird durch diese Ionen nicht verändert, und die Menge der an der äußeren Oberfläche gebundenen austauschfähigen Ionen liegt abhängig von der Qualität des Kaolins zwischen 0 und 25 Milliäquivalenten/ 100 g Kaolin.
Aus der französischen Patentschrift 883 518 ist es bekannt, als Trägerstoff für Insektizide aktivierte Tonminerale zu verwenden, die durch Aufschluß der Tone z. B. mit Säuren gewonnen werden. Auch hier ist das Insektizid an der äußeren Oberfläche des Tones gebunden und seine Bindung beeinflußt das Röntgenbild nicnt. Die gebundene Menge hängt dort von der .Größe der Oberfläche des verwendeten Tones ab. Eine Aufnahme des Insektizids in das Kristallinnere des Kaolinits findet nicht statt.
Die französische Palentschrift 720 963 betrifft die Adsorption an den Bodcnmineralen Löss, Kaolin, Aluminiumhydroxid, Eisenhydroxid oder aktiver Kieselsäure. Auch diesen Adsorptionsvorgängen liegt das Ionenaustauschvermögen an der Oberfläche der Minerale zugrunde. Zur Erhöhung der Oberfläche wird hierbei der Kaolin zunächst mit konzentrierter Säure aufgeschlossen, wodurch sein Kristallgitter zerstört wird.
Gemäß deutscher Patentschrift 124 235 wird das Adsorptionsvermögen für die Düngestoffe dadurch erhöht, daß Tone mit verbrennbaren Substanzen vermischt und anschließend gebrannt werden. Durch das Verbrennen entstehen im Tonkörper Hohlräume, die
ίο später Düngestoffe aufnehmen können. Durch den Brennprozeß wird gleichfalls das natürliche Kaolinitgitter zerstört. In den gemäß dieser Patentschrift erhaltenen Produkten werden deshalb die Düngemittel nur mechanisch in die Poren des Trägers aufgesaugt.
Es wurde nunmehr gefunden, daß man eine besonders langsame und nachhaltig wirkende Düngemittelwirkung erzielt, wenn man Kaolin oder kaolinhaltige Tone, in deren Kaolinitschichtgitter durch Einlagerungs-, Verdrängungs- und oder Schlcpperreaktionen Düngemittelwirkung aufweisende Verbindungen eingelagert worden sind, als Langzeitdüngemittel verwendet. ...
Dieser Verwendung der Kaoline oder kaolinhaltigen Tone als Langzeitdüngemittel liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es möglich ist, Einlagerungsverbindungen an Kaolinmineralen zu erhalten, d. h. Verbindungen, in denen auch das Kristallinnere zugänglich ist. Es wird eine vom Ausgangskaolin verschiedene Phase erhalten, die durch eine eigene Struktur und ein charakteristisches Röntgenbild ausgezeichnet ist (zum Begriff der Einlagerungsverbindungen vgl. Armin W e i ß et al. in Proceedings of the International Clay Conference, Pergamon Press 1963, S. 287).
Die erfindungsgemäß verwendeten Kaoline oder kaolinhaltigen Tone mit den eingelagerten, Düngemittelwirkung aufweisenden Verbindungen stellen langsam und nachhaltig wirkende Düngemittel dar, welche gleichzeitig für Kalium, Stickstoff und beliebige Spurenelemente, wie überhaupt für alle für die Pflanze wichtigen Nährstoffe eine geeignete, langsam wirkende Speicherform darstellen.
Beispiele für derartige erfindungsgemäß verwendeten Langzeitdüngemittel sind solche, bei denen man in das Kaolinitschichtgitter von Kaolinen oder kaolinhaltigen Tonen durch Einlagerungs-, Verdrängungs- und/oder Schlepperreaktioncn Salze und/oder Moleküle mit Düngemittelwirkung, vorzugsweise Harnstoff, Ammoniumsalze, wie Ammoniumphosphate,
50. Nitrate oder anderen Stickstoffverbindungen und/oder Kaliumsalze, wie Kaliumchlorid, Kaliumphosphat, eingelagert hat.
Mit Wasser lassen sich diese eingelagerten Salze langsam, aber quantitativ auswaschen. Im Ackerboden ist die Freigabegeschwindigkeit um so größer, je höher die Bodentemperatur ist, weil mit steigender Temperatur die Diffusionsgeschwindigkeit der eingelagerten Moleküle in den Kaolinitkristallen zunimmt. Bei konstanter Bodentemperatur nimmt sie mit steigendem Feuchtigkeitsgehalt zu. Die Einlagerungsverbindungen stellen daher den Pflanzen die Nährstoffe gerade in dem Maße in unterschiedlicher Menge zur Verfügung, wie diese sie benötigen.
Zu dieser Wirkung als Depotdünger kommt als
65'weiterer Vorteil, daß der als Düngerrückstand im Boden verbleibende Kaolinit vor allem bei mageren und sandigen Böden eine nachhallige Verbesserung der Bodenstruktur bewirkt, da er das Wasserbinde-
vermögen wesentlich erhöht und die Ausbildung der Krümelstruktur fördert.
Ein weiterer Vorteil ist, daß mit den Salzen und/oder Molekülen mit Düngewirkung auch noch Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere solche gegen Wurzelschädlinge, wie z. B. chlorierte Verbindungen oder Phosphorsäureester in das Kaolinitgitter eingelagert werden können. Auch sie werden nur langsam abgegeben und wirken deshalb über lange Zeiträume.
Zur Herstellung der erfindungsgemüß verwendeten Langzeitdüngemittel können außer Kaolinen auch billigste, ungeschlämmte kaolinhaltige Tone verwendet werden. Die Teilchengröße der Kaolinitkristalle hat einen Einfluß auf die Freigabegeschwindigkeit. Durch die Wahl geeigneter Ausgangstone kann man daher die erfindungsgemäß verwendeten Langzeitdünger auf unterschiedlich lange Vegetationsperioden verschiedener Kulturpflanzen einstellen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß als Langzeitdünger verwendeten Kaoline oder kaolinhaltigen Tone mit Düngemittelwirkung aufweisenden Verbindungen kann einzulagernder Harnstoff auch in Gegenwart des Kaolins oder kaolinhaltigen Tones in an sich bekannter Weise aus Ammoniak und Kohlendioxid hergestellt werden. Ferner können auch solche Kaoline oder kaolinhaltige Tone verwendet werden, in deren Kaolinitschichtgitter Harnstoff und/oder Kaliumsalze und/oder Phosphate und/oder Spurenelemente, auch gleichzeitig, eingelagert worden sind.
Im einzelnen kann die Einlagerung der Salze oder Moleküle mit Düngewirkung zweckmäßigerweise durch Behandlung der zu ihrer Aufnahme bestimmten Kaoline oder kaolinhaltigen Tone mit entsprechenden wäßrigen Lösungen unmittelbar, oder durch Behandlung der zu ihrer Aufnahme bestimmten Kaoline oder kaolinhaltigen Tone mit zur Einlagerung in deren Kaolinitschichtgitter befähigten Substanzen, wie Hydrazin, Hydroxylamin, Dimethylsulfoxid, flüssiger Ammoniak und deren Verdrängung und/oder Verschleppung mittels wäßriger Lösungen von Salzen und/oder Molekülen mit Düngewirkung erfolgen, wobei beide Verfahren nacheinander oder gegebenenfalls auch gleichzeitig durchgeführt werden können.
Die als Langzeitdüngemittel verwendeten Kaoline oder kaolinhaltigen Tone mit eingelagerten, Düngemittelwirkung aufweisenden Verbindungen können selbstverständlich auch noch mit Calciumphosphat, Calciumcarbonat und/oder sonstigen üblichen Düngemitteln vermischt werden.
Beispiele
Von Zeit zu Zeit wurde aus der Düngerschicht eine Probe entnommen, der Seesand abgesiebt und im Kaolinit der Gehalt an Düngesalz bestimmt.
a) Versuche mit Harnstoffkaolinit (etwa 10,4% Stickstoff; Beginn des Versuches am 10.4. 1963)
1. Freigabe der Düngesalze aus den Kaolinit-Einlagerungsverbindungen im Boden
60
Für die Versuche wurde die Kaolinit-Einlagerungsverbindung (hergestellt aus Schnaittenbachcr Kaolin OF) auf einer etwa 2 m2 großen Fläche in einer 4 mm dicken Schicht ausgestreut, mit einer 2 cm dicken Bodenschicht abgedeckt und atmosphärischen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Um die Wasserdurchlässigkeit des Bodens nicht zu verändern und um analytisch brauchbare Werte zu erhalten war die Kaolinit-Einlagerungsverbindung mit 30 Gewichtsprozent Scesand vermischt worden. Der Seesand blieb quantitativ auf einem lOOOÖer Maschensieb zurück.
Datum der
Probe
entnahme
4.63
10. 4.63
17. 4.63
21. 5.63
1. 5.63
12. 5.63
23. 6. 63
1. 6. 63
17. 7.63
7. 7.63
21. 8.63
4. 8.63
25. 9.63
22. 10.63
6. 10.63
20. 11.63
23.
N-GeIwIt
im
Kaolinit
Vom Kaolinit
bis zu diesem
Zeitpunkt
abgegebene
N-Menge
Von K)Og
Harnstoff-
Kaolinii
freigegebener
Stickstoff
g KIOy g/100 g mg Tag
10,4 0 170
9,2 1,2 25
9.1 1,3 10
9,0 1,4 17
8.8 1,6 36
8,4 .2,0 36
8.0 2,4 56
7,1 3,3 95
5,3 5,1 79
4.2 6,2 85
3.0 7,4 19
2,6 7,8 43
1,8 8,6 7
1.7 8,7 0
1.7 8,7 3
1,6 8,8
b) Versuche mit Ammoniumphosphat-Kaolinit
(etwa 4.1% N und 13,1% P2O5; Beginn des Versuches
am 10.4.1963)
55
Datum der 4.63
4.63
Probe- 4.63
entnahme 5.63
10. 5.63
17. 5.63
21. 6.63
1. 6.63
12. 7.63
23. 7.63
1. 8.63
17. 8.63
7. 9.63
21. 10.63
4. 10.63
25. 11.63
22.
6.
20.
23.
P2O5-GeIwIt Von 100 g P, O5
N-Gchalt im
Kaolinit
Ammoniumphosphat-
Kaolinit freigegebene
mg
P2O5 Tag
im
Kaolinit
Menge an 14
glOOg Stickstoff 0
g KX) g 13,1 mgN/Tag 10
4,1 13,0 57 9
3,7 13,0 0 9
3,7 12,9 10 11
3,6 12,8 9 19
3,5 12,7 18 110
3,3 12,6 21 200
3,1 12,3 19 136
2,8 10,1 25 90
2.3 7,3 36 21
1.8 5,4 43 29
1,2 3,5 9 14
1.0 2,9 11 6
0,7 2,4 0
0,7 2,2 7
0,6 2,0 0
0,6
c) Versuche mit Kaliumphosphat-Kaolinit
(etwa 6,1% K2O und 4,9% P2O5)
Da ι um der
Probe
entnahme
K2O-Gehalt
im
Kaoltnit
P,O5-Gchall
im
Kaolinit
Von K)Oy
Kaliiiinphosphat-
Kaolinit abgegebene
Menge an
P2O,
mg Tag
g/!00 g g'IOOg K,O
mg Tag
100
10. 4.63 6,1 4,9 157 0
17. 4.63 5,0 4,2 25 10
21. 4.63 4,9 4,2 30 9
1. 5.63 4,6 4,1 18 9
12. 5.63 4.4 4,0 36 56
23. 5.63 4,0 3,9 66 12
1. 6.63 3,4 3,4 19 25
17. 6.63 3,1 3,2 30 50
7. 7.63 2,5 2,7 50 21
21. 7.63 1,8 2,0 36 29
4. 8.63 1,3 1,7 14 11
25. 8.63 1,0 1,1 21 7
22. 9.63 0.4 0,8 7 0
6. 10.63 0,3 0,7 0 3
21. 10.63 0.3 0,7 3
23. 11.63 0.2 0,6
IO
d)VersuchemitKaliumchlorid-Kaolinit(etwa7%K2O) 3°
Datum der
Probeentnahme
K,O-Gehall
im Kaolinit
g K)Og
Von K)Og
Kaliiimdilond-
Kaolinit abgegebene
Menge an K,O
mg Tag
10. 4.63 7,0 143
17. 4.63 5,9 25
21. 4.63 5,8 40
1. 5.63 5,4 27
12. 5.63 5,1 36
23. 5.63 4,7 33
1. 6.63 4,4 31
17. 6.63 3,9 45
7. 7.63 3,0 71
21. 7.63 1,9 36
4. 8.63 1,4 24
25. 8.63 0,9 21
22. 9.63 0,3 14
6. 10. 63 0,1 7
20. 10. 63 0 0
23. 11.63 0
e) Versuche mit Kaliumnitrat-Kaolinit
(etwa 6,6% K2O und 2% N)
Datum der
Probe
entnahme
Κ,Ο-Gchall
im
Kaolinit
N-Gehall
im
Kaolinit
Von
Kaliun
Kaolinit a
Mc
K,O
100 g
initrat-
bgegebene
ngc
N
200 100
g K)Og g K)Og mg Tag 25 25
10. 4.63 6,6 2,0
17. 4.63 5,2 1,4
55
60
4.63 K,O-Gehalt
im
Kaolinit
N-Gehalt
im
Kaolinit
Von 100 g 20 N
5.63 Kaliumnitrat-
Kaolinit abgegebene
Menge
18
Datum der
Probe
entnahme
5.63 g 100 g g KH) g K2O 27 20
5.63 5,1 1,3 33 9
6.63 4,9 1,1 mg Tag 37 18
21. 6.63 4,7 1,0 45 U
1. 7.63 4,4 0,8 57 12
12. 7.63 4,1 0,7 57 15
23. 8.63 3.5 0,5 29 7
1. 8.63 2,6 0,2 14 7
17. 9.63 1,8 0.1 0 0
7. 10.63 1,0 0,0 0
21. 0,4 0.0 0
4. 0.0 0.0
25. 0.0 0,0
22.
6.
Versuche mit Harnstoff-Kaliumphosphat-Kaolinit (etwa 7,3% N, 2,5% K2O und 2,5% P2O5)
35
40
45
Datum der
Probe
entnahme
4.63 N-Gehal
in
Kaolinit
4.63 g IDOg
10. 4.63 7.3
17. 5.63 6.1
21. 5. 63 6.0
1. 5. 63 5.7
12. 6. 63 5.3
23. 6.63 4.9
1. 7.63 4.5
17. 7. 63 4.0
7. 8.63 2.8
21. 8.63 1.6
4. 9.63 1.0
25. 10.63 0.7
22. 10.63 0.5
6. 11.63 0.4
20. 0.3
23. 0.3
K,O-Gehall in Kaolinit
ι K)Og
2.5 2.1 2.0 1.7 1.5 1.1 0.8 0.7 0.3 0.1 0.0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
P,O}-Gehalt in Kaolinit
j K)Oj 2.5
2.3 2.2 2,0 1.9 1.4 1.2 1.1 0.7 0.6 0.6 0.5 0.5 0.4 0.4 0.3
Von K)Og
Kaolinit-
Einlagcrungs-
verbindung
abgegebene
Menuen an
mg Tag
71 57 29
25 25 25
30 30 20
36 18 9
36 36 45
45 33 22
31 6 6
60 20 20
57 14 7
43 7 0
14 0 5
7 0 0
7 0 7
7 0 0
0 0 0
II. Freigabe des Düngers aus der Kaolinit-Einlagcrungsverbindung im Schüttelversuch
Für diesen Versuch wurde je 1 g Kaolinit-Einlagerungsverbindung mit 25 ml Wasser versetzt und die vorgesehene Zeit auf der Rundschüttelmaschine geschüttelt. Nach dem Absitzen wurde in der klaren, überstehenden Lösune der Stickstoffgehalt bestimmt.
65 Schülleldauer
Tage
0,5
1.0
Abgegebene N-Menge g/100 g Kaolinit
bei 20 C
6.2 6.8
bei
8.4 9.2
Fortsetzung bei 65 C r Harnstoffkaolinit
Schülteldaucr
Taue
9,5 Kaolinit-Einlagerungsverbindungen
Abgegebene N-Menge
g/I0()g Kaolinit
9,4
2,0 bei 20 C 9,3 a)
3,0 8.2 9,3
4,0 8.6 9,4
5,0 8,8 9,4
8,0 8,9 9,5
10,0 9.0 9,7
15,0 9.0 10,2
20,0 9.2 10,3
35,0 9,5 10,4
60,0 10.2
90,0 10,3
10.4
III. Herstellung de
'5
1. 1 kg Kaolin wurden mit einer bei 65° C gesättigten wäßrigen Lösung von 265 g Harnstoff angeteigt und 10 Tage bei 65" C gehalten. Nach dieser Zeit war der Harnstoff nahezu quantitativ in das Kaolinitgitter cindiffundierl. Der Schichtabstand . war dabei von 7,2 Λ auf 10,7 Λ angestiegen.
2. 1 kg Kaolin wurde mit einer bei etwa 20 C gesättigten wäßrigen Lösung von 265 g Harnstoff angeteigt und 35 Tage bei Raumtemperatur gehalten. Nach dieser Zeit war der Harnstoff weitgehend vom Kaolinit aufgenommen worden.
3. 1 kg Kaolin wird mit einer gesättigten wäßrigen Lösung von 350 g Harnstoff angeteigt und zwischen 0 und 100 C 60 — 2 Tage aufbewahrt. Dabei entsteht Harnstoff-Kaolinit, der noch etwas freien Harnstoff enthält. Die Masse wird getrocknet und gepulvert oder grob gekörnt. Sie kann auch mit Calciumphosphatcn oder Calciumcarbonat vermischt und mit diesen zusammen gekörnt werden.
b) Ammoniumcarbaminat-Kaolinit
kg wird mit 300 g festem Ammoniumcarbaminat und etwa 20 ml 20 bis 25% Hydrazinlösung verrieben und etwa 2 Tage aufbewahrt. Nach dieser Zeit wird getrocknet. Dabei verflüchtigt sich das Hydrazin weitgehend, und es bleibt Ammoniumcarbaminat-Kaolinit zurück.
c) Kaliumchlorid-Kaolinit
kg Ammoniumacetat-Kaolinit wird mit einer gesättigten Lösung von 200 g Kaliumchlorid angeteigt. Nach 2 bis 10 Tagen wird getrocknet und das entweichende Ammoniumacetat für einen neuen Ansatz zurückgewonnen. Es hinterbleibt Kaliumchlorid-Kaolinit mit einem Schichtabstand von 10,05 Ä.
d) Kaliumphosphat-Kaolinit
lkg Ammoniumacetat-Kaolinit wird mit 250 g K2HPO4 in gesättigter wäßriger Lösung angeteigt und Tage aufbewahrt. Beim Trocknen zwischen 50 und 150'C entweicht das Ammoniumacetat, und es bleibt Kaliumphosphat-Kaolinit zurück mit einem Schichlabstand, der je nach der Trocknungstemperatur zwischen 10 und 15 A liegt.
Während der Herstellung kann bereits unter 500C Ammoniak entweichen.
Die Herstellung von Ammoniumphosphat-, Ammoniumnitrat- und Kaliumnitrat-Kaolinit erfolgt sinngemäß in gleicher Weise.
Spurenelemente werden bei der Darstellung der Einlagerungsverbindungen zweckmäßig als Acetate oder Nitrate zugegeben und als solche in das Gitter eingeschleppt. Es können aber auch andere Amine als die genannten verwendet werden.
Wie die angeführten Beispiele zeigen, kann man auch Volldünger mit langanhaltender Düngewirkung erhalten, die alle für die Pflanze wichtigen Nährstoffe enthalten.
Zur Herstellung der Kaolinit-Einlagerungsverbindungen stehen nach allem im wesentlichen folgende drei Reaktionsmöglichkeiten und deren Kombinationen zur Verfügung:
A. Direkte Einlagerung der gewünschten Verbindung aus gesättigter Lösung oder beim Verreiben von feuchtem Kaolin mit der einzulagernden Verbindung oder durch Verreiben des trockenen Kaolins mit dem feuchten einzulagernden Salz oder durch Verreiben oder Kneten von feuchtem Kaolin mit dem feuchten Salz. Diese Einlagerungsreaktion gelingt glatt mit
a) Ammonium- und Kaliumsalzen niederer Fettsäuren,
b) Säureamiden z. B. Harnstoff.
B. Einlagerung des gewünschten Düngesalzes mit Hilfe einer Verdrängungsreaktion.
Dabei wird zunächst eine Kaolinit-Einlagerungsverbindung mit einer Verbindung hergestellt, welche sich direkt in das Kaolinitgitter einlagern läßt und dabei dieses Gitter aufweitet. Die eingelagerte Verbindung kann dann durch andere Verbindungen verdrängt werden. Zur Durchführung der Verdrängungsreaktion werden die durch Verdrängung einzuführenden Verbindungen in reiner Form angewandt soweit sie flüssig, schmelzbar oder hygroskopisch sind. Andere Verbindungen werden in Form von konzentrierten oder gesättigten Lösungen eingesetzt. Man kann aber auch für die Verdrängungsreaktion die feuchte Kaolinit-Einlagerungsverbindung anwenden. In diesem Fall kann die neueinzulagernde Verbindung auch in fester Form zugegeben werden, wenn die dem Kaolin anhaftende Feuchtigkeit ein Lösungsmittel für dieselbe darstellt. Auf diese Weise gelingt insbesondere die Einführung von Ammoniumnitrat, Ammoniumphosphaten, Kaliumnitrat, Kaliumchlorid sowie Kaliumsulfat, Ammoniumsulfat, von Chloriden, Nitraten, Acetaten, von Spurenelementen u.a.m.
C. Einführung des gewünschten Düngemittels in das Kaolinitschichtgitter mit Hilfe einer Schlepperreaktion.
Die Einführung vieler Verbindungen, die für sich allein oder in gesättigter Lösung nicht in das Innere der Kaolinilkristalle eindringen können, können bei Gegenwart bestimmter Moleküle glatt eingeführt oder eingeschleppt werden. Als Schleppermoleküle für die Einschlcpprcaktion dienen alle Verbindungen der Gruppe A. Zu diesen gehören außer den unter A bereits aufgeführten auch Hydrazin, Hydroxylamin, Dimethylsulfoxid und flüssiges Ammoniak. In vielen Fällen sind Mischungen dieser zur Gruppe A gehö-
409529/294
-•nden Verbindungen als Schleppermoleküle besoners wirksam. Besonders günstig verläuft die Einchleppreaktion, wenn die Moleküle der Schleppererbindung leicht flüchtig sind und deshalb nach ieendigung der Einschleppreaktion leicht entfernt verden können.
Wirtschaftlich zweckmäßig ist es, wenn für die erste vufweitung des Gitters bei der Verdrängungsreaktion -der als Schlepper solche Verbindungen gewählt weren, die leicht und mit guter Ausbeute zurückewonnen werden können, wie z. B. Formamid, viTimoniumacetat oder Hydrazin.
10
Bei der Verwendung von Harnstoff für die nach Verfahren B notwendige erste Aufweitung des Gitters oder als Schlepper für die Durchführung des Verfahrens C brauchen bei der Herstellung von Mischdüngern die Verdrängungsreaktionen oder Einschleppreaktionen nicht quantitativ durchgeführt zu werden. Außerdem kann überschüssiger Harnstoff in den erfindungsgemäß als Langzeitdünger verwendeten Kaolinen oder kaolinhaltigen Tonen mit eingelagerten, Düngemittelwirkung aufweisenden Verbindungen, verbleiben. Er erhöht lediglich den Anteil an rasch wirkendem Stickstoffdünger, ί :.*-M N ··■·;<!.-< r'?.'.. .

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung von Kaolinen oder kaolinhaltigen Tonen, in deren Kaolinitschichtgitter durch Einlagerungs-, Verdrängungs- und/oder Schlepperreaktionen Düngemittelwirkung aufweisende Verbindungen eingelagert worden sind, als Langzeitdüngemittel.
DE1592812A 1964-01-21 1964-01-21 Verwendung von Kaolinen oder kaolinhaltigen Tonen mit eingelagerten Verbindungen als Langzeitdüngemittel Expired DE1592812C3 (de)

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