DE2250303C2 - Verfahren zur Herstellung von Granulatteilchen mit biocider Wirksamkeit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Granulatteilchen mit biocider WirksamkeitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Granulatteilchen mit biocider Wirksamkeit.
Es handelt sich dabei, allgemein gesprochen, um biocide
Gemische aus Körnchenform, die im wesentlichen bestehen aus einer oder mehreren toxischen Verbindungen,
einem oder mehreren Füllern und, je nachdem, kleinen
Mengen von Zusätzen, die beispielsweise als Stabilisator dienen können oder die Flüchtigkeit der biociden
Stoffe herabsetzen. Derartige Mittel eignen sich zur Bekämpfung von unter anderem Insekten, Mikroorganismen,
Nematoden und unerwünschtem Pflanzenwuchs; sie sind besonders wichtig zur Anwendung als Schädlingsbekämpfungsmittel
(Pesticide) in der Landwirtschaft
Ein gewöhnlich zur Herstellung derartiger Granulate angewendetes Verfahren besteht darin, daß man eine
biocide Substanz mit einem pulverförmigen Füllmittel vermischt, das Gemisch durch Verrühren unter Wasserzusatz
granuliert und die dabei erhaltenen Körnchen durch Erwärmen trocknet Einer der Nachteile dieser
Trocknungsstufe besteht darin, daß in vielen Fällen die toxischen Substanzen gegenüber der angewandten
Temperatur nicht widerstandsfähig sind oder daß sie unter diesen Bedingungen zu flüchtig sind, so daß die
Aktivität des Präparates zurückgeht oder vollkommen verschwindet; dazu kommt, daß man besondere Sicherheitsmaßregeln
ergreifen muß, um zu verhindern, daß die Atmosphäre durch diese toxischen Substanzen vergiftet
wird. All diese Umstände wirken zusammen, daß die Trocknungsstufe bei den Gestehungskosten eine
große Rolle spielt
Es wurde daher bereits vorgeschlagen, der Masse einen Teil des Wassers dadurch zu entziehen, daß man
calcinierten Gips als Füllmittel verwendet, so daß ein Teil des zugesetzten Wassers durch Hydratisierung und
der Rest dann durch Trocknen bei etwa 1000C entfernt
wird. Bei einem solchen Verfahren, wie es beispielsweise in der NL-PS ί 25 774 beschrieben ist, setzt man 30 bis
40 Gew.-Teile Wasser zu je 100 Gew.-Teilen eines Gemisches zu, das aus 80 bis 98 Gew.-Teilen calciniertem
Gips (CaSO4 · V2 H2O) und 2 bis 20 Gew.-Teilen biocider
Substanz besteht. Aber auch bei dieser Arbeitsweise muß dem fertigen Granulat noch ein beträchtlicher Anteil
Wasser entzogen werden.
In Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 1975, Bd. 8, S. 115 und 116 ist angegeben, daß Citronensäure
unter anderem als Abbindeverzögerer zur Herstellung von Hartgips geeignet ist, und daß durch deren
Zusatz der Gips in Form des ar-Halbhydrats kristalliesiert.
Aus dieser Angabe würde jedoch der Fachmann nicht den Schluß ziehen, daß diese Substanz auch angewandt
werden kann, um die weitere Hydratisierung des Hemihydrats zu verlangsamen. In dieser Literaturstelle
findet sich keinerlei Hinweis darauf, daß Hydratationsverzögerer bei einem Granulationsverfahren zugesetzt
werden können. Vielmehr ist das technische Gebiet (Herstellung von Hartgipsen) von der Agrochemie doch
sehr weit entfernt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Granulat mit biocider Wirksamkeit auf der Basis von Gips
mit einem Minimum an Wasser unter minimalem Ener-
fin gieaufwand herzustellen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das in den Ansprüchen gekennzeichnete Verfahren.
Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, nur relativ kleine Mengen Wasser zu verwenden, wenn man dafür
sorgt, daß die Hydratisierung des als Füllstoff dienenden calcinierten Gipses so langsam vor sich geht, daß das
zugesetzte Wasser ganz oder mindestens zum wesentlichen für den Granulationsprozeß zur Verfugung steht
und daß die Hydratisierung im wesentlichen erst nach
Abschluß diese Prozesses stattfindet Es wurde nämlich gefunden, daß bei dem bekannten Verfahren die Hydratisierung
bereits während des Wasserzusatzes und des Granulationsvorganges so rasch fortschreitet, daß man
überschüssiges Wasser zusetzen muß, um die gewünschte Granulation zu erreichen.
Bei gründlicher Untersuchung des Verfahrens zeigte es sich, daß zwei unabhängige Reaktionen gleichzeitig
stattfinden, die sich gegenseitig stören und zwar 1) die Granulation und 2) die Hydratation. Es hat sich nun
überraschenderweise gezeigt, daß dieses Problem dadurch überwunden werden konnte, daß die Granulation
von der Hydratation zeitlich getrennt wird, damit die beiden Reaktionen sich nicht stören. Die zeitliche Trennung
der Granulation und der Hydratation konnte erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, da Citronensäure
als Hydratationsverzögerer zugesetzt wurde, die sich als überraschend gut wirksam erwies.
Das Ausgangsgemisch ist vorzugsweise ein trockenes Gemisch, das vor Abschluß der Granulationsperiode
durch Hydratisierung höchstens 15% des zugesetzten Wassers aufnimmt Die Granulationsperiode ist in dem
Moment als abgeschlossen zu betrachten, wenn die gebildeten Körnchen im wesentlichen die gewünschten
Dimensionen erreicht haben, d. h. wenn z. B. mindestens 60% der erhaltenen Körnchen einen Durchmesser von
z. B. 0,25 bis 1,20 mm aufweisen. Die Gesamtmenge an zugegebenem Wasser muß selbstverständlich ausreichend
sein, um die Granulation zu bewirken; ein Überschuß sollte jedoch so gut wie möglich vermieden werden.
Die durch Hydratisierung aufgenommene Wassermenge kann auf einfache Weise grob dadurch bestimmt
werden, daß man das Ausgangsgemisch den Granulationsbedingungen unterwirft und eine Probe von 50 g,
die unmittelbar nach Abschluß der Granulation erhalten wurde, in einem Luftstrom von 500C bis zur Gewichtskonstanz trocknet. Da unter diesen Bedingungen kein
Kristallisationswasser entfernt wird, kann man aus dem Gewichtsverlust die durch Hydratisierung aufgenommene
Wassermenge mindestens ungefähr berechnen, da während des Trocknens eine weitere geringere Menge
Wasser durch Hydratisieren gebunden wird. Derartige Versuche können, je nach Bedarf auch mit calciniertem
Gips allein durchgeführt werden, wobei das Wasser in Abwesenheit einer Substanz, die die Hydratisierung
verzögert, zugefügt wird.
Die handelsüblichen Sorten von calcinierlem Gips enthalten oft in sehr verschiedenen Anteilen Dehydratisierungsprodukte,
wie verschiedene Modifikationen des Hemihydrates und/oder von wasserfreiem Calciumsulfat
und außerdem können das Dihydrat und/oder andere Substanzen, wie Pyrolyseprodukte anwesend sein. Da
die Wassermengen, die durch diese Komponenten aufgenommen werden, gewöhnlich differieren und außerdem
in gewissen Fällen eine Form von wasserfreiem CaSQ» anwesend sein kann, die praktisch nicht hydratisiert
werden kann, hängen Umfang und Geschwindigkeit mit Hpnpn pin calc'n'ftpr O'p* hydratisiprt wfrHpn
kann, von seiner Zusammensetzung ab. Außerdem können noch andere in den biociden Gemischen vorhandene
Verbindungen die Dehydratisierungsgeschwindigkeit beeinflussen.
Erfindungsgemäß verwendet man einen calcinierten Gips, der ganz oder doch im wesentlichen aus Hemihydrat
und/oder CaSC>4, das hydratisiert werden kann, besteht.
Die Citronensäure kann gegebenenfalls in das Ausgangsgemisch eingearbeitet werden, jedoch hat es sich
oft als vorteilhaft erwiesen, sie gleichzeitig mit dem Wasser, insbesondere in dem Wasser gelöst, zuzusetzen.
Die geeignetste Menge an Citronensäure kann mit Hilfe der oben erwähnten Versuche leicht festgestellt
werden.
Vorzugsweise verwendet man 0,02 bis 0,5 und insbesondere 0,04 bis 0,2 Gew.-% Citronensäure als Verzögerer.
Ein Oberschuß sollte jedoch möglichst vermieden werden, da die Hydratisierung vorzugsweise innerhalb
eines vernünftigen Zeitraumes nach Bildung der Granulatteilchen
beginnen sollte.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
man nun den Granulationsprozeß derart führen, daß die Hydratisierung des calcinierten Gipses im wesentlichen
erst nach Beendigung der Granulation stattfindet, so
daß das zugefügte Wasser im wesentlichen für die Granulation verfügbar bleibt Man kann daher eine beträchtlich
geringere Wassermenge verwenden als früher, wobei jedoch die Trocknungskapazität des calcinierten
Gipses derart erhalten bleibt, daß man praktisch gar kein oder fast kein Wasser mehr verdampfen muß.
Die Gesamcmenge an Wasser beträgt insgesamt 16 bis 28, insbesondere 18 bis 22Gew.-Teile Wasser je
lOOGew.-Teile biocides Ausgangsgemisch. Die Zugabe
von Wasser erkilgt vorzugsweise innerhalb 5 bis 15 Minuten.
Ganz besonders geeignet ist ein calcinierter Gips, der entweder ganz oder im wesentlichen, z. B. zu mindestens 90%, aus Hemihydrat besteht, wie etwa »Alabaster Modellgips«. Im Hinblick auf die sehr hohe Hydratisationsgeschwindigkeit wird die Hydratisierung in Anwesenheit eines Verzögerungsmittels, insbesondere von Zitronensäure, durchgeführt.
Ganz besonders geeignet ist ein calcinierter Gips, der entweder ganz oder im wesentlichen, z. B. zu mindestens 90%, aus Hemihydrat besteht, wie etwa »Alabaster Modellgips«. Im Hinblick auf die sehr hohe Hydratisationsgeschwindigkeit wird die Hydratisierung in Anwesenheit eines Verzögerungsmittels, insbesondere von Zitronensäure, durchgeführt.
Das biocide Ausgangsgemisch enthält je lOOGew.-Teile 0,5 bis 25, vorzugsweise 5 bis
lOGew.-Teile biociden Wirkstoff und 75 bis 99,5, vorzugsweise
90 bis 95 Gew.-Teile calcinierten Gips; außerdem
kann es in kleinen Mengen Zusätze enthalten, z. B. Stabilisatoren, und, in gewissen Fällen, neben dem
calcinierten Gips andere Füllmittel, z. B. die hierfür üblichen Tonsorten, wie Kaolinit.
Als Beispiele für geeignete biocide Wirkstoffe seien die unter den folgenden geschützten Handelsbezeichnungen erhältlichen Produkte genannt:
»PREFIX«, »DICHLORBENIL«, »GRAMEVIN«, »SIMAZIN«, »ATRAZIN«, »2,4-D«, »2,4,5-T«, »NATRIN«, »PLANAVIN«, »DDVP«, »BIRLANE«, »GARDONA«, »PHOSDRIN«, »AZODRIN«, »BIDRING«, »CIO-DRIN«, »PARATHION«, »METHYLPARATHION«, »MALATHION«, »DIMETHOATE«, »AKTION«, »LANDRIN«, »LANNATE«, »ALDRIN«, »DIEL-DRIN«, »ENDRIN«, »ISODRIN«, »TELODRIN«, »HEPTACHLOR«, »CHLORDANE«, »LINDANE«, »DDT« und »KELTHANE«.
Als Beispiele für geeignete biocide Wirkstoffe seien die unter den folgenden geschützten Handelsbezeichnungen erhältlichen Produkte genannt:
»PREFIX«, »DICHLORBENIL«, »GRAMEVIN«, »SIMAZIN«, »ATRAZIN«, »2,4-D«, »2,4,5-T«, »NATRIN«, »PLANAVIN«, »DDVP«, »BIRLANE«, »GARDONA«, »PHOSDRIN«, »AZODRIN«, »BIDRING«, »CIO-DRIN«, »PARATHION«, »METHYLPARATHION«, »MALATHION«, »DIMETHOATE«, »AKTION«, »LANDRIN«, »LANNATE«, »ALDRIN«, »DIEL-DRIN«, »ENDRIN«, »ISODRIN«, »TELODRIN«, »HEPTACHLOR«, »CHLORDANE«, »LINDANE«, »DDT« und »KELTHANE«.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist z. B. gut geeignet zum Granulieren eines Gemisches aus etwa
lOGew.-Teilen des Herbicides »PREFIX« (2,6-Di-
«n chlnrthinhe.nyamid) mit etwa 1 fiew.-Teil Polyvinylalkohol
und etwa 89 Gew.-Teilen Calciumsulfathemihydrat.
Falls der biocide Wirkstoff in Wasser löslich oder dispergierbar ist, kann man gegebenfalls auch eine andere Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens anwenden, bei welcher die in Frage kommende biocide Substanz entweder ganz oder teilweise in Form einer Lösung oder Dispersion in dem zuzufügenden Wasser unter Granulationsbedingungen vermischt wird
Falls der biocide Wirkstoff in Wasser löslich oder dispergierbar ist, kann man gegebenfalls auch eine andere Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens anwenden, bei welcher die in Frage kommende biocide Substanz entweder ganz oder teilweise in Form einer Lösung oder Dispersion in dem zuzufügenden Wasser unter Granulationsbedingungen vermischt wird
mit dem calcinierten Gips bzw. dem Ausgangsgemisch.
Die Herstellung der biociden Granulatteilchen wird vorzugsweise durchgeführt in einer für diesen Zweck
üblichen Granulierungseinrichtung, bei der das Wasser
— gegebenenfalls zusammen mit einem Verzögerer —, vorzugsweise unter Rühren dem Pulvergemisch zugeführt
wird, z. B. über eine oder mehrere Sprühvorrichtungen.
Eine sehr geeignete Mischeinrichtung ist der »Eirich«-Mixer, bei dem die Granulierung mit Hilfe eines
exzentrischen Rührers in einer Trommel durchgeführt wird, die in der entgegengesetzten Richtung rotiert
und mit einem Schaber ausgerüstet ist
Wenn die gebildeten Granulatkörner im wesentlichen die gewünschten Dimensionen, vorzugsweise 0,1 bis
3 mm und insbesondere 0,25 bis 1,2 mm Durchmesser erreicht haben, kann das freie Wasser gegebenenfalls
durch Trocknen in einem Luftstrom von z. B. 500C entfernt
werden. Gemäß einer besonders bevorzugten Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden jedoch die feuchten Granulatkörner vermischt mit einem im wesentlichen pulverförmigen
Trocknungsmittel, was dazu führt, daß die Oberfläche der Körnchen bedeckt ist und die Granulation unterbrochen
wird. Zu diesem Zweck wird vorzugsweise von gepulvertem calciniertem Gips, insbesondere von einem
calcinierten Gips, der ganz oder teilweise aus dem Hemihydrat besteht, wie »Alabaster Modellgips« Gebrauch
gemacht In diesem Fall ist im allgemeinen eine Menge von 5 bis 40, vorzugsweise von 10 bis
25 Gew.-%, berechnet auf die feuchten Körnchen, bevorzugt Das Trockenmittel wird gewöhnlich unter Rühren
zugegeben und das Rühren vorzugsweise solange fortgesetzt, bis harte Granulatkörner erhalten worden
sind, die kein freies Wasser oder höchstens z. B. 6 Gew.-% freies Wasser enthalten; dies ist gewöhnlich
nach einer halben bis drei Stunden der Fall. Der noch zurückgebliebene geringe Anteil an Wasser kann gegebenenfalls
durch Trocknen bei höherer Temperatur, z. B. bei bis zu 50° C in einem Luftstrom entfernt werden.
Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen,
auch das Trocknen bei höherer Temperatur zu vermeiden, indem man das Granulat, das z. B. noch etwa 2 bis
8 Gew.-% Wasser enthalten kann, vermischt mit granuliertem calciniertem Gips, z. B. in einer Menge von 7,5
bis 40 Gew.-%. Dies hat sich besonders bewährt, wenn das erhaltene Produkt längere Zeit gelagert werden soll,
denn hierdurch wird die Möglichkeit daß die Granulatkörner klebrig werden, vollkommen vermieden. Das
Vermischen mit granuliertem calciniertem Gips kann gegebenenfals auch auf das feuchte Produkt das unmittelbar
nach der Granulation erhalten wird, angewendet werden. Die Behandlung dieses Produktes mit einem
pulverförmigen Trockenmittel könnte in diesem Fall gleichzeitig mit der Zugabe der erwähnten Granulatkörnchen
durchgeführt werden oder sie kann überhaupt wegbleiben. Die Granulatkörnchen von calciniertem
Gips können z. B. leicht dadurch erhalten werden, daß man calcinierten Gips CaSO4 · 2 H2O, durch Absieben
klassifiziert und die Fraktion aus Teilchen von ungefähr dem gleichen Durchmesser wie die biociden Granulatteilchen
dehydratisiert, vorzugsweise bei etwa 120 bis 170° C, so daß man Hemihydrat erhält.
Experimente im Warmhaus mit erfindungsgemäß hergestellten Granulaten, die als Wirkstoff 2,6-Dichlorthiobenzamid
(»PREFIX«) enthielten, zeigten ausgezeichnete Resultate hinsichtlich Herbicidwirkung und
Selektivität. Außerdem hatten die Präparate sehr gute Eigenschaften hinsichtlich Härte, chemischer Stabilität
und Abgabe von herbicidem Wirkstoff, z. B. unter Einfluß
einer feuchten Atmosphäre.
In einer Granuliervorrichtung von 501 Kapazität wurden 25 kg Calciumsulfat-hemihydrat (»Alabaster
Modellgips«) im trockenen Zustand vorgemischt mit 2,85 kg 2,6-DichJorthiobenzamid (»PREFIX«) und
0,275 kg Polyvinylalkohol. Auf das trockene Material
wurde dann eine Lösung von 0,025 kg Zitronensäure in 5,75 kg Wasser unter Rühren versprüht Die Granulierung
begann beinahe sofort und 25 Minuten nach Beginn des Wasserzusatzes hatten die gebildeten Granulationskörner
im wesentlichen (zu etwa 70 bis 80%) Dimensionen bon 0,25 bis 1,19 mm Durchmesser.
In das Granulat wurden 4,4 kg CaSO4-Hemihydrat in
Pulverform innerhalb 10 Minuten eingerührt wobei die Oberfläche der feuchten Körnchen die ganze Zeit mit
dem Pulver bedeckt war, so daß sie kaum zusammenbacken und sich vergrößern konnten. Das Gemisch wurde
dann langsam 2 V2 Stunden gerührt, wobei die Granulatkörner
allmählich erhärteten. Das so erhaltene Granulat enthielt immer noch 43% freies Wasser, das
durch Trocknen in einem heißen Luftstrom (50° C) entfernt werden konnten. Man erhielt 36,55 kg trockenes
Granulat mit einem Wirkstoffgehalt von 7,8 Gew.-%.
Bei einem auf analoge Weise durchgeführten Versuch wurde durch Behandlung mit pulverigem Ca-SO4
· V2 H2O ein Granulat erhalten, das nach 3 Stunden
noch 4,8 Gew.-% freies Wasser enthielt Dieser Wassergehalt verringerte sich nach 3 Tagen auf 3,8% und nach
18 Tagen auf 2,5%, ohne daß ein Trocknen mit Heißluft notwendig gewesen wäre.
Bei einem weiteren Versuch wurde das erwähnte Granulat mit 4,8 Gew.-% freinem Wasser, vermischt
mit 20 Gew.-% granuliertem CaSO4 · V2 H2O. Nach
3 Stunden war der Wassergehalt auf 3,3 Gew.-%, nach einem Tag auf 2,2 Gew.-% und nach 18 Tagen auf
0,5 Gew.-% gesunken.
Bei einem analog Beispiel 1 durchgeführten Vergleichsversuch, wobei dem Gemisch keine Citronensäure
beigefügt wurde, erwies sich die Menge an für die Granulation benötigtem Wasser als wesentlich größer,
nämlich 35 bis 40Gew.-% anstatt wie oben 20,2 Gew.-%.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Granulatteilchen mit biozider Wirksamkeit durch Zugabe von
nicht mehr als 40Gew.-Teüen Wasser auf
100 Gew.-Teile eines Gemisches aus 0,5 bis 25 Gew.-Teilen eines bioziden Wirkstoffs und 75 bis
99,5 Gew.-Teilen an gepulvertem calciniertem Gips, der im wesentlichen aus Calciumsulfat-Hemihydrat
(CaSO4 · V2 H2O), gegebenfalls im Gemisch aus
wasserfreiem Calciumsulfat, das hydratisiert werden kann, besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß man 16 bis 28 Gew.-Teile Wasser zu dem Ausgangsgemisch, in Gegenwart von Citronensäure als
Hydratationsverzögerer in einer Menge von höchstens 2 Gew.-%, bezogen auf den calcinierten Gips,
zugibt und die Menge an Citronensäure so wählt, daß das Gemisch vor Beendigung der Granulationszeit durch Hydratisierung höchstens 40 Gew.-°/o des
zugesetzten Wassers aufnimmt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Citronensäure in einer Menge von
0,02 bis 0,5 Gew.-%, berechnet auf den calcinierten Gips, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Ausgangsgemisch verwendet,
das etwa 10 Gew.-Teile 2,6-Dichlorthiobenzamid, etwa
1 Gew.-Teil Polyvinylalkohol und etwa 89 Gew.-Teile CaSO4 · V2 H2O enthält
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wasser zusammen
mit dem Verzögerungsmittel unter Rühren auf das Pulvergemisch versprüht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Granulation
fortsetzt, bis die gebildeten Granulatteilchen im wesentlichen einen Durchmesser von 0,1 bis 3 mm erreicht
haben.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die gebildeten
feuchten Granulatteilchen unter Rühren mit einem pulverigen Trockenmittel vermischt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Trockenmittel calcinierten
Gips verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Trockenmittel in einer
M^nge von i0 bis 25Gew.-%, berechnet auf die feuchten Granulatteilchen, verwendet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verrühren
mit dem Trockenmittel fortsetzt, bis harte Granulatkörnchen erhalten worden sind, die gar kein oder bis
höchstens 6 Gew.-% freies Wasser enthalten.
10. Durchführungsform des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man die erhaltenen Granulatkörnchen vermischt mit Granulatkörnchen von calciniertem Gips,
inshfisrindere CaSOx ■ 1A. H3O. und zwar entweder
nach Beendigung des Granulationsprozesses oder nach Behandeln mit dem pulverigen Trockenmittel.
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