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Verfahren zur Granulierung von Galciumformiat Calciumformiat kann
mit gutem Erfolg zur Bekampfung von Kartoffel-und Rübennematoden eingesetzt werden.
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Da pulverförmiges Calciumformiat sehr zum Stauben neigt, läßt es sich
mit den zum Verteilen von mineralischen Dungemitteln gebräuchlichen Tellerstreuern
nur unter groben Schwierigkeiten oder überhaupt nicht ausbringen, wodurch die gleichmäßige
Verteilung des Calciumformiats auf die mit Nematoden verseuchten landwirtschaftlichen
Nutzflächen sehr erschwert ist. Durch Anwendung eines granulierten Calciumformiates
könnten diese Schwierigkeiten behoben werden.
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß sich Calciumformiat aufgrund seiner
äußerst geringen Backfähigkeit nur sehr schwer granulieren last. Daher sind die
für andere zu granulierende Substanzen, beispielsweise für Düngemittel, aus der
deutschen Patentschrift 647 651 bekannten und meist in Form @ihrer wäßrigen Lösungen
eingesetzten Granulierhilfsmittel, @wie Ammoniumnitrat, Ammoniumphosphat, Sulfitablauge,
Magnesiumsalze, für Calciumformiat nicht geeignet. Auch die in derselben Patentschrift
genannten abbindend wirkenden Granulierhilfsmittel, wie Zement, Gips und Betonit,
verbessern die Granulierfähigkeit des Calciumformiates nicht. Mit einigen der genannten
Bindemittel bildet Calciumformiat auf dem Drehteller zwar Granalien, die jedoch
bei der Trocknung im Drehrohrofen wieder zerfallen
Es multe daher
nach anderen Möglichkeiten gesucht werden, um eine Granulierung des Calciumformiates
zu erreichen.
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Das erfindungsgemäBe Verfahren zur Granulierung von Calciumformât
ist dadurch gekennzeichnet, daß man in einer rotierenden Granuliervorrichtung ein
Gemisch aus pulverformigem Calciumformiat und 2 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise
5 bis 10 Gewichtsprozent, Magnesiumoxid herstellt und mit einer 10-bis 30% igen
wäßrigen Magnesiumchloridlösung besprüht, bis die entstehenden Granalien 0, 5 bis
8, 0 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsprozent, Magnesiumchlorid enthalten,
worauf man die Granalien im Drehrohrofen mit heißen Inertgasen, deren Eingangstemperatur
etwa 400° C und deren Ausgangstemperatur etwa 130 bis 150° C betragt, trocknet.
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Durch das Bespruhen des Gemisches von pulverförmigem Calciumformiat
und pulverförmigem Magnesiumoxid mit Magnesiumchloridlosung in einer rotierenden
Granuliervorrichtung, vorzugsweise in einem Granulierteller, entstenen Granalien
mit einer Hart, daß sie aus der Granuliervorrichtung ausgetragen und getrocknet
werden können.
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Der zur Trocknung der Granalien verwendete Drehrohrofen wird mit heißen,
inerten Verbrennungsgasen oder Luft beschickt, deren Eingangstemperatur etwa 400°
C beträgt. Die Granalien verbleiben ungefahr zehn Minuten im Drehrohrofen. Die aus
dem Drehrohrofen abziehenden Gase haben eine Temperatur von 130 bis 150° Ce während
die Temperatur. der ausgetragenen Granalien 105 bis 115° C beträgt. Anschließend
werden die Granalien gesiebt. Die Ausbeute an Granalien der gewUnschten KorngröBe
von 2 bis 5 mm beträgt 55 bis 65 %. Das Unterkorn und das gemahlene Uberkorn werden
in das Verfahren zurückgeführt. Es entsteht auf diese Weise ein granßliertes Calciumformiat,
das einen Gehalt von 2, 2 bis 23,4 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5, bis 12 Gewichtsprozent,
an Magnesiumverbindungen, als Magnesiumoxid gerechnet, aufweist.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaitenen Granalien weisen
eine Sornhårtc von 1, 8 bis 2, 5 kg/cm auf, sind transport-und lagerfBlig und lassen
sich mit den in der Landwirtschaft gebräuchlichen Streuern für mineralische Düngemittel
einwandfrei ausbringen. Im Boden zerfallen die Granalien, so daB die Wirkung des
Calciumformiates auf Nematoden nicht beeinträchtigt wird.
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Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Beobachtung zugrunde, daß
die abbinderde llirkung nur auftritt, wenn Magnesiumoxid und Magnesiumcnlorid zusammen
anwesend sind. Nur in diesem Fall wurdRn Granalien erhalten, die im Drehrohrofen
getrocknet und verfestigt werden konnten. Diese Erkenntnis war umso überraschender,
als Granalien, die aus Calciumformiat und anderen abbindend wirkenden Substanzen,
wie Zement oder Gips, hergestellt wurden, im Drehrohrofen wieder zerfallen.
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Im folgenden wird das erfindungsgemaBe Verfahren an einigen Beispielen
näher erläutert.
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Beispiel 1 90 Gewichtsteile pulverformiges Calciumformiat werden in
einem Granulierteller, dessen Neigung 45° und dessen Umdrehungszahl 25 U/Min. beträgt,
mit 10 Gewichtsteilen Magnesiumoxid gemischt und mit 12 Gewichtsteilen einer 30%
igen Magnesiumchloridlosng besprüht. Die gebildeten Granalien werden in einen Drehrohrofen
übergeführt und darin innerhalb von 10 Minuten mit heißen Inertgasen, deren Eingangstemperatur
400° C und deren Ausgangstemperatur 130 bis 150° C beträgt, getrocknet. Nach dem
Sieben beträgt die Ausbeute an Granalien mit einem Durchmesser von 2 bis 5 mm 63
%, die Granalien haben eine Kornhärte von 2, 2 kg/cm2.
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Beispiel. 2 Nach der im Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise werden
92 Gewichtsteile Calciumformiat mit 8 Gewichtsteilen Magnesiumoxid und 12 Gewichtsteilen
einer 20% igen Magnesiumschloridlösung granuliert und die Granalien anschließend
getrocknet. Die Ausbeute an Granalien mit einem Durchmesser von 2 bis 5 mm betrSgt
58 %, die Kornhärte 2, 2 kg/cm2.
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Beispiel 3 Nach der im Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise werden
95 Gewichtsteile Calciumformiat mit 5 Gewichtsteile Magnesiumoxid und 12 Gewichtsteilen
einer 30% igen Magnesiumchloridlösung granuliert und die Granalien anschließend
getrocknet. Die Ausbeute an Granalien mit einem Durchmesser von 2 bis 5 mm beträgt
65 %, die Kornhärte 1, 9 kg/cm2.
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Beispiel4 Nach der im Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise werden 95
Gewichtsteile Calciumformiat mit 5 Gewichtsteilen Magnesiumoxid und 10 Gewichtsteilen
einer 10% igen Magnesiumchloridlösung granuliert und die Granalien anschließend
getrocknet. Die Ausbeute an Granalien mit einem Durchmesser von 2 bis 5 mm beträgt
55 %, die Kornhärte 2,2 kg/cm2.