DE2739618C3 - Organisches Düngemittel aus Kaffeebohnenhautchen und/oder Erdnußhäutchen - Google Patents

Organisches Düngemittel aus Kaffeebohnenhautchen und/oder Erdnußhäutchen

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DE2739618C3
DE2739618C3 DE19772739618 DE2739618A DE2739618C3 DE 2739618 C3 DE2739618 C3 DE 2739618C3 DE 19772739618 DE19772739618 DE 19772739618 DE 2739618 A DE2739618 A DE 2739618A DE 2739618 C3 DE2739618 C3 DE 2739618C3
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Hermann Ing.(Grad.) 4240 Emmerich Finken
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    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein organisches Düngemittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es Kaffebohnenhäutchen und^jder Erdnußhäutchen enthält.
Kaifeebohnen- und Erdnuß'"äutchen unterscheiden sich von den Kaffee- und Erdnußschalen. So ist beispielsweise die Kaffeebohn von einer dünnen Samenschale, dem sogenannten Silberhäutchen, umgeben, wobei um das Silberhäutchen die Pergamenthaut liegt. Über der Pergamenthaut befindet sich eine dicke Schicht von Fruchtfleisch und die Fruchthülle, d. h. die sogenannte Schale. Ähnliches gilt für Erdnüsse. Die Erdnüsse sind vor. einer Schale umgeben, und zwischen der Schale und der Erdnuß befindet sich ein dünnes Häutchen.
Bei der Bearbeitung und Aufarbeitung von Kaffee fallen Kaffeebohnenhäutchen als Abfallprodukte an. Kaffee nimmt unter den wichtigsten Welthandelswaren wertmäßig die zweite Stelle ein, und die Bundesrepublik ist am Weltmarkt der /weitwichtigste Käufer. In die Bundesrepublik Deutschland wurden beispielsweise 1975 340 000 Tonnen Kaffee eingeführt, und der Verbrauch ist weiter im Steigen begriffen.
Bei der Bearbeitung so großer Kaffeemengen fallen somit große Mengen von ca. 1700 Tonnen im Jahr 1975 an Kaffeebohnenhäutchen als Abfallprodukt an, die beseitigt werden müssen, da bis jct/t für Kaffeebohnenhäutchen noch keine sinnvolle Verwendung gefunden wurde. Die Beseitigung von Kaffeebohnenhäutchen ist mit großen Schwierigkeiten verbunden, und insbesondere durch die strenger werdenden Umweltschutzgesetze wird die Beseitigung der Kaffeebohnenhäutchen problematischer. Die Ablagerung in Deponien ist bekannt, praktisch aber als unzufriedene Lösung darzustellen, da die Kaffeebohnenhäutchen sehr voluminös und leicht sind und τ. B. vom Wind abgetragen werden und sich in der Gegend verstreuen können.
Das Verbrennen der Kaffeebohnenhäutchen ist auch eine bekannte Art der Vernichtung. Sie erfordert Zusalzencrgie und Verbrenniingseinrichtungen Und bringt wiederum Umwclischutzschwierigkeitcn und zeichnet sich auch durch (Jnwirtschaftlichkeit aus.
Auch Erdnüsse werden in steigendem Malic angebaut. Erdnüsse werden einerseits zur Gewinnung von Öl verwendet, andererseits sind gesalzene und ge,tuckerte Erdnüsse ein beliebtes Genußmittel, wobei auch Erdnußhalbfabrikate in Pastenform in vielerlei Industriezweigen eingesetzt werden. Auch bei dieser Aufbereitung der Erdnüsse fallen große Mengen an Erdnußhäutchen als Abfallprodukt an, die beseitigt werden müsssen. Hier ist zur Zeit nur die Ablagerung in
ίο Deponien bekannt, die bekanntlich eine sehr ungenügende Lösung darstellt.
In der Literatur finden sich keine Hinweise für die Verwendung von Kaffeebohnenhäutchen und Erdnußhäutchen, obgleich es verschiedene Literaturstetlen gibt, die die Verwendung von Abfallprodukten betreffen. So wird in der DE-AS 15 92 759 ein Düngemittel mit einem Gehalt an einem Kakaoabfallprodukt beschrieben. Gemäß Spalte I, Zeilen 18 bis 47 können als Abfallprodukte Erdnußschalenmehl oder Kakaobohnenschalen verwendet werden. Zwischen den Schalen und den Häutchen besteht jedoch, wie oben angegeben, ein Unterschied. Die Schalen sind wesentlich dicker als die Häutchen und fallen auch in größeren Mengen an. Ihr Schüttgewicht ist wesentlich höher als das der Häutchen, die leichter gehandhabt wtrden können. Die Kaffeebohnen- und Erdnußhäutchen sind, wie ihr Name ja schon sagt, sehr leichte Produkte, und es war überraschend und hat nicht nahegelegen, daß diese Produkte ohne α eitere Behandlung eine gute Düngewirkung ergeben.
In der DE-OS 14 92 926 werden Düngemittel beschrieben, die ein Kohlehydratmaterial, wie Hülsen oder Schalen, enthalten. Auf Seite 3 der DE-OS 14 92 926 sind verschiedene Kohlehydrate genannt.
Kaffeebohnen- und Erdnußhäutchen werden nicht beschrieben. Die in der genannt°n DE-OS beanspruchten Produkte sind Kohlehydrate und als Stickstoffdüngemittel ungeeignet. Die Kaffeebohnen- und Erdnußhäutchen fallen beim Röstprozeß oder bei einem nach dem Rösten anfallenden Schälprozeß an und sind mit den Schalen des Kakaos, des Kaffees odier der verschiedenen genannten Nußarten nicht identisch. Sie sind auch kein Kohlehydratmaterial, und es war überraschend und hat nicht nahegelegen, dall sie als Stickstoffdüngemittel verwendet werden können.
Die DEAS 10 82 603 betrifft Düngemittel, die als Hauptbestandteil Kaffeeabfälle aus der Pulverkaffeeherstellung enthalten, d. h. Abfälle, die als Kaffeesatz bezeichnet werden. Diese Abfälle unterscheiden sich grundsätzlich von den in der vorliegenden Anmeldung beanspruchten Häutchen. Die DE-PS 4 97 351 betrifft ein Düngemittel, das zerkleinerte Kakaoschalen enthält.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Kaffee
bohnenhäutchen und Krdnußhautchen entweder allem oder gemeinsam als Düngemittel verwendet werden können.
Die F.rfindiing beirifft somi; cm organisches Düngemittel, das dadurch gekennzeichnet ist. daß es Kaffeebuhncnhautchen und/oder Lrdnußhäuttinen ent hält Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes organisches Düngemittel besitzt einen Stickstoffgehalt von li,8 bis 10 Gew.^%, vorzugsweise von 2 bis 6 Gew.'ö/o. Ein weiteres bevorzugtes erfindungsgemäßes organisches Düngemittel enthält Kaffeebohnenhäutchen und Harnstoff in solchen Verhältnissen, daß sein Stlcksloffgehalil 4 bis 9 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 7 Gew.-% beträgt.
Ein Düngemittel enthält hauptsächlich einen oder mehrere der drei Pflanzennähfsloffe Stickstoff, Phos-
phor und Kalium. Der Wert des Düngemittels als Quelle für Pflanzennährstoffe wird im allgemeinen durch den Gehalt an diesen Elementen, ausgedrückt als % N, % P205und°/o K2O,gemessen.DieKaffeebohnenhäutchen enthalten im allgemeinen 2% N2. Der Stickstoffgehalt
der Erdnußhäutchen liegt in der gleichen Größenord-
> nung. Die Kaffeebohnen- und/oder Erdnußhäutchen
können nun allein oder miteinander vermischt als Düngemittel verwendet werden. Bevorzugt reichert man den Stickstoffgehalt jedoch durch Zugabe von anderen Stickstoffdüngern an. Beispielsweise kann man zu den Kaffeebohnen- und/oder Erdnußhäutchen Mineraldünger, wie Stickstoffdünger, Phosphatdünger, Kalkdünger, Kalidünger oder Mineraldünger, wie z. B. N-P-Dünger, N-K-Dünger oder N-P-K-Dünger, zügeben. Als Stickstoffdünger kann man alle üblichen und normalerweise verwendeten Düngemittel zugeben, wie z. B. Kalksalpeter, Natronsalpeter, Chilesalpeter, Ammoniumnitrat, Kalkammonsalpeter Ammoniumsulfatsalpeter, Stickstoffmagnesia, Ammonsulfat, Harnstoff, Kalkstickstoff, Ammoniakwasser, wasserfreies Ammoniak, Ammoniumnitrat, Harnstofflösungen, Crotonyliden-diharnstoff, Isobutyliden-dihamstoff, Formaldehydharnstoff usw. Als Phosphatdünger kann man Thomasphosphat, Dicalciumphosphat, Glyphosphat, Superphosphat, weicherdiges Rohphosphat, teilaufgeschlossenes Rohphosphat usw. verwenden, und als Kalidünger kann man Kalirohsalze, Kaliumchlorid. Korn-Kali mit Magnesium, Kaliumsulfat, Kaliummagnesiasulfat, und als Magnesiumdünger z. B. Kieserit jo verwenden.
Bevorzugte erfindungsgemäße Düngemittel enthalten Kaffeebohnen- und/oder Erdnußhäutchen zusammen mit Harnstoff. Der Gehalt an Stickstoff kann in den erfindungsgemäßen Düngemitteln stark variieren und im Bereich von 2% bis ca. 30% entsprechend einem Gehalt an Kaffeebohnen- bzw. Erdnußhäutchen von 100 bis 5% liegen. Im allgemeinen besitzen die erfindungsgemäßen organischen Düngemittel .Stickstoffgehalte im Bereich von 4 bis 20%. bevorzugt 4 bis 10%, und am w meisten bevorzugt 4 bis 7%. Ein besonder, bevorzugtes erfindungsgemäßes organisches Düngemittel besitzt einen Stickstoffgehalt von ca. 6%.
Enthalten die erfindungsgemäßen organischen Düngemittel Kaffeebohnenhäutchen und/oder Erdnußhäutche.i zusammen mit Phosphatdüngern und Stickstoffdüngern, so wird der Gehalt an Stickstoff ebenfalls in der gleichen Größenordnung liegen.
Erfindungsgemäße organische Düngemittel, die Mineraldünger enthalten, enthalten NP-K in ilen übichen Verhältnissen, z. B. 2 bis 15%. vorzugsweise 4 bis 8%. Stickstoff; 10 bis 20%. vorzugsweise 14 bis 1 5%. Phosphor: und 1O bis 20%. vorzugsweise 10 bis 12% Kalium. Die Nährstofformel derartiger erfindungsgemäßer organischer Düngemittel richtet sich dabei nach dem Nährstoffgehalt des Bodens und dem Nährstoffcinspruch der Pflanzen. Entscheidend isr dabei immer das Verhältnis von N : P7O5 : K/) und die absolute Höhe
% der Nährstoffgehalte.
|, Die genaue Zusammensetzung und Einstellung der
p erfindungsgerriäßen Düngemittel hängt auch stark von
f der Anwendung ab. Rasch wirkende, im Boden leicht
bewegliche Düngemittel werden z. B. Kaffeebohnen-
häutchen und/oder Erdnußhäutchen zusammen mit
p.; Kalksalpeter enthalten, wohingegen Depotdüngemittei,
% die speziell für Gartert« und Rasenanwendung geeignet
sind, Kaffeebohnenhäutchen und/oder Erdnußhäutchen
Ϊ und Grotonyliden-dibarnstoffi Isobulyliden-diharnstoff
oder Fc-rmaldehyd-Harnstoff enthalten werden.
Die erfindungsgemäßen Düngemittel können eine Langzeitwirkung besitzen oder eine Kurzzeitwirkung. Dies hängt im allgemeinen von den Materialien ab, die zusätzlich zu Kaffeebohnen- und/oder Erdnußhäutchen in den erfindungsgemäßen Düngemitteln verwendet werden
Wie oben ausgeführt, besitzen die Kaffeebohnen- und/oder Erdnußhäutchen einen Stickstoffgehalt von etwa 2%. Zu Beginn der Düngung wird ein Teil des Stickstoffes von Cellulose zersetzenden Bakterien zur Bildung von Körpereiweiß verbraucht. Sobald sich die Cellulosemenge der Häutchen erschöpft hat, sterben die Bakterienkulturen ab, und es wird eine erhebliche Stickstoffmenge freigesetzt. Diese frei werdende Stickstoffmenge steht dann der Pffanze zur Verfügung. Verwendet man in den erfindungsgemäßen Düngemitteln sonr.it nur Kaffeebohnen und/oder Erdnußhäutchen, so wird die Düngewirkung c ·: langsam einsetzen. Gibt man dagegen schnellwirkende St::kstoffdüngemittel hinzu, wird zuerst das andere, schnellwirkende Düngemittel den Stickstoff zur Verfugung stellen, und anschließend steht dann der Stickstoff der Kaffeebohnenhäutchen zur Verfügung.
Die bedarfsgerechte Verborgung der Pflanzen, besonders mit dem Hauptnährelement Stickstoff, läßt sich mit leicht löslichen Ammoniumsalzen, -nitraten oder Harnstoff nicht optimal durchführen. Mit diesen Verbindungen treten neben merklichen Einwaschverlusten vor allem bei zu hohen einmaligen Gaben Pflanzenschädigungen auf. Eine laufende Nachdüngung jedoch erfordert hohen Arbeitsaufwand. Deshalb hat man zur Ergänzung der naturlichen Dünger mit verzögerter Stickstoffabgabe synthetische Produkte mit Depotwirkung entwickelt, die aber wegen ihres hohen Preises bisher nur in Spezialkulturen des Erwebsgarten-, -obst- und -landschaftsbaus sowie im Hobtvbereich Anwendung gefunden haben.
Die erfindungsgemäßen Düngemittel, die die Kaffeebohnen- und/oder Erdnußhäutchen zusammen mit Harnstoff oder den oben aufgeführten, anderen organischen Stickstoffverbindungen entnalten, /eigen Langzeitwirkung. Dies ist ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Düngemittel.
Die erfindungsgemäßen organischen Düngemittel können weiterhin mit speziellen Düngern und Spurenelementen so angereichert sein, daß Spe/ialdünger entstehen, /. B. für die Außendüngung von Baumschulen, wie beispielsweise nur für Kiefern oder fur die fnnendüngung unter Glas, wie beispielsweise nur für Gemüse.
lie erfindungsgemäßen organischen Düngemittel, die Kaffeebohnen- und/oder Erdnußhäutchen sowie gegebenenfalls ctidere Einnährsioffdünge1·. Mehrnährstoffdünger, Spc/ialdünger oder Depotdünger enthalten, können weiterhin Bodenverbesserungsmittel oder Herbizide enthalten.
Die erfindungsgemäßen Düngemittel besitzen den Vorteil, uaß sie, bedingt durch die Kaffeebohnenhäut chen und/oder Erdnußhäutchen* relativ porös sind und leicht mti selektiven Herbiziden imprägniert werden können insbesondere, wenn derartige Mittel in Form einer Lösung oder Aufschlämmung vorliegen. Es ist so möglich, Düngeniittel-Üchädlingsbekämpfungsmittel-Zubereitungen herzustellen, die vielfach als Rasendünger Anwendung finden.
Die erfindungsgemäßen Düngemittel werden hergestellt, indem man die Kaffeebohnenhäutchen, die z. B.
beim Rösten von Kaffee anfallen, und/oder die Efdnußhäutchen mil Wasser anfeuchtet und zu dem Gemisch gegebenenfalls die anderen Bestandteile, wie Einnährstoffdünger, Mehrnährstoffdünger, Speziaklünger, Depotdünger, Bodenverbesserungsmittel und/oder Herbizide, zugibt und das erhaltene Gemisch intensiv durchmischt und anschließend auf einer Pelletisierungsanlage zu Pellets verpreßt. Man kann auch die Kaffeebohnen- und/oder Erdnußhäutchen zu Aufschlämmungcn oder Lösungen der anderen Bestandteile zufügen und nach intensivem Vermischen und gegebenenfalls nach Verdampfen eines Teils des Lösungsmittels das Reaktionsgemisch pelletisieren.
Die erfindungsgemäßen organischen Düngemittel können weiterhin hergestellt werden, indem man ein Gemisch aus Kaffeehäutchen und einem anderen Bestandteil, z. B. mit einer Lösung oder einer Aufschlämmung der weiteren Komponente, vermischt. Die erfindungsgemäßen organischen Düngemittel können zusätzlich zu den aktiven Bestandteilen übliche Düngemittel-Zusatzstoffe enthalten.
Das Gemisch aus Kaffeebohnenhäulchen und/oder Erdnußhäutchen und Wasser und gegebenenfalls anderen Bestandteilen wird vorzugsweise zu Pellets verpreßt. Man kann dabei Pellets jeglicher beliebiger Größe herstellen. Beispielsweise kann man 50 mm lange Zylinder mit einem Querschnitt von 4 mm herstellen. Da die Größe der Pellets einen Einfluß auf die Geschwindigkeit der N-Löslichkeit hat. kann man durch die Auswahl der Größe der Pellets ein erfindungsgemäßes Düngemittel mit Langzeil- oder mit Kurzzeitwirkung herstellen.
Im allgemeinen verwendet man Pellets mit einer Länge von 1 bis 50 mm und einem Querschnitt von 1 bis IO mm. vorzugsweise 2 bis 8 mm. Grundsätzlich gelten für die Länge der Pellets keinerlei Beschränkungen, und man kann Pellets mit einer Länge von 1 bis 4 mm, von 4 bis 7 mm. von 6 bis 10 mm. von 12 bis 15 mm oder von 10 bis 20 mm verwenden. Bevorzugte Pellets sind beispielsweise 4 bis 7 mm lang und weisen einen Querschnitt von 2 Ui-. 4 ItIiIi auf Selbstverständlich kann man auch, wie oben ausgeführt, längere Pellets verwenden, wobei die Größe der Pellets allgemein von der gewünschten Art der Düngung abhängt.
Das erfindungsgemäße Düngemittel kann weiterhin in Granulatform oder in Perlform vorliegen. Der Durchmesser der Körnchen des Granulats kann von einigen Mikron bis mehreren Millimetern variieren, und die Perlen können einen Durchmesser von 2 bis 12 mm. vorzugsweise 4 bis 6 mm. besitzen.
Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Düngemittel wird beispielsweise hergestellt, indem man zu den käffeebohnenhäutchen 9,4% Harnstoff und 1Q% Wasser zugibt das Gemisch gut vermischt und zu Peliets mit einem Durchmesser von 5 mm und einer Länge von 5 mm pellctisierl. Eiii solches Düngemittel enthält Stickstoff in einer Menge von etwa 6% und ist als Depotdüngemitlel, insbesondere für den Garlenbereich, gut geeignet
Die erfindungsgemäßen Düngemittel besitzen die folgenden Vorteile:
Es ist mögliche Spezialdüngemittel auf organischer Grundlage mit speziellen Zusatzstoffen für die Sofort-1 wirkung herzustellen.
Die erfindungsgemäßen Düngemittel zeigen durch Freisetzen von Stickstoff nach dem Absterben der Bakterienkulturen eine Langzeitwirkung. Dieser Stickstoff wird freigesetzt, wenn die Cellulose zersetzenden Bakterien zur Bildung von Körpereiweiß absterben.
Die erfindungsgemäßen Düngemittel können in Form von Pellets staubfrei ausgebreitet werden.
Die erfindungsgemäßen Düngemittel können sowohl in Pellet- als auch in Granulatform auch leicht gefärbt werden.
Wie bereits oben ausgeführt wurde, wird der Stickstoff des erfindungsgemäßen Düngemittels zuerst im Boden von Bakterien festgelegt und steht erst nach einer gewissen Zeit den Pflanzen zur Verfügung. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß es nicht erforderlich ist, im Laufe einer Ernleperiode mehrmals zu düngen. Verwc"det man beispielsweise als Düngemittel den mineralischen Dünger Kalkammonsalpeter, so ist es erforderlich, die Düngung mehrmals zu wiederholen, da zu hohe Konzentrationen an Kalkammonsalpeter zu Beginn der Wachstumsperiode von Pflanzen zu Schaden führen können. In der Praxis ist es daher bei der Verwendung von Kalkammonsalpeter im allgemeinen erforderlich, mindestens zweimal eine Düngung durchzuführen.
Ein erfindungsgemäßes Düngemittel, das nur aus Käffeebohnenhäutchen besteht, wurde mit einem im Handel erhältlichen Düngemittel, nämlich Kalkammonsalpeter, verglichen.
Zur Durchführung der Versuche wurden Vegetationsgefäße mit 8 kg Boden angesetzt dann wurde der Boden geciüngi, und DeuiM.he:> Weiueigras wurde ausgesät.
Als Dünger wurden verwendet:
Käffeebohnenhäutchen mit einem Gehalt von 156% Stickstoff
Kalkammonsalpeter mit einem Gehalt von 25,47% Stickstoff.
Nach etwa 6 Wochen wurde der erste Gra'schnilt entnommen. Weitere Schnitte wurden jeweils nach ca. 2 Wochen, 4 Wochen und 8 Wochen genommen. Das erhaltene Gras wurde getrocknet Die erhaltenen Mengen wurden miteinander verglichen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt
Tabelle
rrockensubstanzerträge von Gras nach Düngung mit KafFeebohnenhäutchen und Kalkammonsalpeter
Versuch Art der g N/Gefäß g Trockengewicht/Gefäß Bemer-
Nr. Stickstoff·- 1. Schnitt 2. Schnitt 3. Schnitt 4. Schnitt 5. Schnitt kunSen
öungung 2. 6. 1976 15.6. 1976 5. 7. 1976 10.8. 1976 26. 10. 1976
ί kein - 8,6 1,6
2 Kafieeb. 0,5 6,8 1,8
3 Kaikammon- 0,5 16,2 4,3 Salpeter
2,1
3,1
3,0
2,4 3,8 2,3
2,1
3,6
2,4
Fortsetzung
Versuch
Nr.
Art der
Stickstoff
düri'gUhg
g N/Geftiß g Trockengewicht/Gefäß
1. Schnitt 2. Schnitt 3. Schnitt 4. Schnitt
2, 6, 1976 15, 6. 1976 5, 7. 1976 10, 8, 1976
Beiner·
5. Schnitt kunEen
26. ΙΟ. 1976
4 Kaffeeb. 1,0 7,3
5 Kalkammon- 1,0 I7,j
Salpeter
6 Kaffeeb. 1,5 4,9
7 Kalkammoiv 1,0 + 0,5 10,6
Salpeter
8 Kaffeeb. 3,0 9,7
Stickstoffgehalte der Dünger:
Kaffeebohnenhäulchen 1,96%
Kalkammonsalpeter 25,47%
2,1 6,6
1,9 9,3
6,1 4,9
4,8
4,8
12,6
9,7
Deutsches Weidelgras
gesät am 20. 4. 1976
4,5
3,1
4,6
5,9
8,2
4,5
2,7
4,9
3,9
8,1
(a)
Boden: 7,0 kg Löß Berrenrat
1,0 kg Niedermoor Viersen
8,0 kg insgesamt
(a) Der Kalkammonsalpeter mußte zweimal angewendet w<efden, da bei einer einmaligen Anwendung Pflanzenschäden zu erwarten gewesen wären.
Aus den obigen Versuchen ist erkennbar, daß der anmeldungsgemäße Dünger beim ersten und zweiten Schnitt dem schnellwirkenden Kalkammonsalpeter unterlegen ist, beim dritten Schnitt etwa gleiche Ergebnisse erhalten werden und beim vierten und fünften Schnitt besser ist als das im Handel erhältliche Produkt.
Der anmeldungsgemäße Dünger besitzt weiterhin den Vorteil, daß es möglich ist, die Gesamtgabe auf einmal zu verteilen, was beim Kalkammonsalpeter in größeren Mengen nicht möglich ist. Sollen größere Gaben an Kalkammonsalpeter verteilt werden, muß die Düngung zwei- oder mehrmals durchgeführt werden. Dagegen ist es möglich, mit dem erfindungsgemäßen Düngemittel nur einmal zu düngen und eine Düngewirküng während längerer Zeit zu erreichen.
nua UCi* lauciic lsi Wcticfliii'l ci'i^ci'n'iutif, üdu üci
größeren Gaben von Kaffeebohnenhäutchen über lange Zeit hohe Erträge erhalten werden. Beispielsweise läßt sich beim vierten und fünften Schnitt die Ernte im Versuchsaufbau fast verdoppeln.
Aus den erhaltenen Versuchsergebnissen folgt, daß das Abfallprodukt Kaffeebohnenhäutchen ein gutes Düngemittel ist, das insbesondere für eine Langzeitwirkung geeignet ist. Durch Zugabe von Einnährstoffdüngern und/oder Mehrnährstoffdüngern zu den Kaffeebohnenhäutchen und/oder Erdnußhäutchen lassen sich leicht Düngemittel herstellen, die auch zu Beginn eine Wirkung zeigen, so daß es möglich ist, je nach der gewünschten Anwendung Düngemittel herzustellen, die während langer Zeit wirken.
In der Figur wird die Herstellung des erfindungsgemäßen Düngemittels schematisch erläutert.
In der Zeichnung ist eine einfache Chargier-, Transport- und Pelletisieranlage dargestellt. In der Zeichnung bedeuten:
1 Feinkörnige Stoffe
IA Harnstoff
\B Kaürohsalz
\C Kiesen t
1D Stabilisator
2 Wasser
3 Flüssigkeit
4 Dampf
5 Flüssigstoffe
6 Druckluft
7 Kaffeebohnenhäulchen
8 Düngemittelpellets
<■) Flüssigkeitsaufbereitungsbehälter
b Mischer
c Arbeitsbehälter
d Pellelsanlage
Die in der Zeichnung dargestellte Anlage ist eine einfache Chargier-, Transport- und Pelletisicrungsanlage. Die einzelnen Komponenten der Nährsloffzuführung oder Anreicherung der N-, P- oder K-Dünger erfolgt stets in gelöster Form. Die Lösung wird mit
Flüssigkeil, bevorzugt Wasser, angesetzt und durch
ιχϋπΓΟΓρϋΓιΟ, gcgcucfici'nciiiä üi'iici* ciTiitACM, i'iOiVlogciVi-
siert. Jede einzelne Komponente gelangt nun nach Programm auf den Wicgcbehälter, der gleichzeitig als Mischbehälter ausgeführt ist. Die jeweilige Charge,
bestehend aus allen notwendigen Zuführelementen, wird im Wiegebehälter gemischt und anschließend in einen Vorratsbehälter gepumpt.
Dieser Vorratsbehälter ist oberhalb der Pelletisicrungsanlage installiert und gibt nun entsprechend einem
weiteren Programm zum kontinuierlichen Häutchenfluß
entweder der Kaffeebohnen- oder der Erdnußhäulchen
die zugeordnete Mischlösung, bestehend aus vielen
Komponenten, hinzu.
Die Pelletisierungsanlage besteht aus einem Vormi-
scher, in dem noch weitere Stabilisatoren hinzugegeben werden können, die für den Pelletisierungsvorgang notwendig sind, wobei der anschließende Pelletisierungsvorgang in Form eines Kollergangs- und Matrizenpreßvorgangs vorgenommen wird.
Die so entstehenden Pellets können nunmehr unmittelbar oder nach dem Durchleiten durch eine Luftkühleinrichtung der Packstraße zugeführt werden.
Die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform kann modifiziert werden. Beispielsweise kann der
kombinierte Waagenmischbehälter beheizt werden oder man kann Dampf hinzufügen oder man kann auch hier schon Stabilisatoren zugeben. Alle diese Variationen sind jedoch dem Fachmann geläufig.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 909 686/422

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Organisches Düngemittel, dadurch gekennzeichnet, daß es Kaffeebohnenhäutchen und/oder ErdnuBhäutchen enthält.
2. Organisches Düngemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich einen oder mehrere Einnährstoffdünger und/oder Mehrnährstoffdünger und/oder Spezialdünger und/oder Depotdünger und/oder Bodenverbesserungsmittel und/oder Herbizide und/oder Selektivherbizide enthält.
3. Organisches Düngemittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es in Granulat- oder Pelletform vorliegt.
4. Organisches Düngemittel nach Anspruch 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß es 5 bis 100 Gew.-% KaffeeboFinenhäutchen und/oder Erdnußhäutchen enthält.
5. Verwendung des organischen Düngemittels nach Anspruch 2 als Rasendünger.
DE19772739618 1977-09-02 1977-09-02 Organisches Düngemittel aus Kaffeebohnenhautchen und/oder Erdnußhäutchen Expired DE2739618C3 (de)

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