DE3900597A1 - Verfahren zum herstellen einer waessrigen duengemittelzusammensetzung, zum herstellen derselben geeignete waessrige duengemittelaufschlaemmung und verwendung der duengemittelzusammensetzung - Google Patents

Verfahren zum herstellen einer waessrigen duengemittelzusammensetzung, zum herstellen derselben geeignete waessrige duengemittelaufschlaemmung und verwendung der duengemittelzusammensetzung

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Description

Die Erfindung betrifft ein stickstoffhaltiges Düngemittel, nach dessen Anwendung Pflanzen vermehrt Stickstoff aufnehmen; insbesondere betrifft die Erfindung ein stickstoffhaltiges Düngemittel, welches weniger dazu neigt Stickstoffverlusten zu unterliegen.
Stickstoff ist ein notwendiges Element für das Wachstum von Pflanzen und die Entwicklung von pflanzlichem Leben. Einige Pflanzen wie Gemüse können Stickstoff aus der Luft aufnehmen und im Boden festhalten. Die meisten Pflanzen jedoch und insbesondere viele Pflanzen, die man zur Erzeugung von Nahrung für Mensch und Tier verwendet, erfordern die Anwendung von stickstoffhaltigem Düngemittel, um der Pflanze den notwendigen Stickstoff zuzuführen. Stickstoffhaltige Düngemittel wurden und werden weiterhin von den Bauern auf ihre Felder in verschiedenen Entwicklungsstufen der Pflanzen aufgebracht, da sich der Stickstoffbedarf der Pflanzen während des Wachstums und Reifens der Pflanze ändert. Doch werden selbst bei sorgfältigem Aufbringen der Stickstoffdüngemittel schätzungsweise nur etwa 40 bis 70% des als Düngemittel aufgebrachten Stickstoffs in einem gegebenen Jahr durch die eingebrachte Ernte bzw. das eingebrachte Getreide aufgenommen. Der restliche Stickstoffgehalt der Düngemittel, denen die Pflanzen ausgesetzt werden, geht im wesentlichen verloren. Damit stellt sich das Problem, wie man die Wirksamkeit der auf Getreide aufgebrachten stickstoffhaltigen Düngemittel verbessert. Die beiden Wege zur Lösung dieses Problems bestehen darin, den Zuführungsmechanismus für Stickstoff zu verbessern bzw. die Zuführung zu steigern und die Wahrscheinlichkeit von Stickstoffverlust zu minimieren.
Der Zuführungsmechanismus für Stickstoff kann dadurch verbessert werden, daß man den Stickstoff zur rechten Zeit an der richtigen Stelle hat. Das heißt, der Stickstoff soll in einer (geeigneten) Form in der Nähe des Wurzelwerks vorhanden sein, wenn die wachsende Pflanze Bedarf nach Stickstoff hat. In der Vergangenheit hat man dies dadurch gewährleistet, daß man während der Wachstumsperiode der Pflanze planmäßig verschiedene Düngemittelanwendungen vorsah. Ebenfalls angewandt hat man langsam freisetzende Düngemittel. Diese Techniken hatten jedoch das Problem nicht völlig gelöst.
Um ein Beispiel für das Problem zu geben: Eine Maispflanze benötigt eine Wachstumszeit von etwa 115 Tagen von der Saat bis zur reifen Pflanze. Der Bedarf der Maispflanze nach Stickstoff variiert während dieser Zeitspanne. Während der ersten 35 Tage, wenn sich die Pflanze von der Samenstufe zu einer kleinen Pflanze entwickelt, beträgt der Stickstoffbe­ darf etwa 8,62 kg (19 pounds) je 6345 Liter (180 bushels) Mais. Während der nächsten 25 Tage, während welcher die Pflanze wächst und Blattmaterial ansetzt, beträgt der Bedarf an Stickstoff etwa 38,1 kg (84 pounds) Stickstoff. Während der dritten 25-Tage-Periode, während welcher die Pflanze noch wächst und sich der Reifestufe nähert, in welcher die Quasten- und Korn- bzw. Kernbildung beginnt, ist der Stickstoffbedarf etwa 34,0 kg (75 pounds). Während der vierten 25-Tage-Periode ist der Bedarf an Stickstoff bei Fortsetzung von Entwicklung und Wachstum des Korns etwa 21,8 kg (48 pounds). Beim Punkt vollständiger Reife und im wesentlichen vollständiger Maiskolbenbildung und vollständigem Kornwachstum ist der Stickstoffbedarf während der folgenden 15-Tage-Periode etwa 6,35 kg (14 pounds) Stickstoff. Daraus geht hervor, daß sich der Stickstoffbedarf der Maispflanze während des Wachstums und der Entwicklung konstant ändert. Als Regel kann man sagen, daß der höchste Stickstoffbedarf bei einer Getreide- bzw. Maispflanze zur Zeit der Bildung der Quaste (tassel) und Entwicklung der Körner bzw. Kerne sowie des Wachstums besteht.
Nach einer Anwendung, d. h. Düngung, geht der in Düngemitteln vorhandene Stickstoff auf verschiedene Weise verloren. Wenn der Stickstoff als Harnstoffstickstoff Anwendung findet, unterliegt er leicht Verlust durch Verflüchtigung des Stickstoffs als Ammoniak. Es besteht auch die Möglichkeit von Stickstoffverlust durch Denitrifikation. Bei diesem Verlust geht Nitrat verloren, das in dieser Form, d. h. als solches angewandt wurde oder das durch Bodenorganismen aus dem Ammoniumion in das Nitration übergeführt worden ist, und zwar durch Bodenbakterien, welche den Sauerstoff von dem Nitratstickstoff nehmen und gasförmigen Stickstoff hinterlassen, der dann in die Atmosphäre entweicht. Der andere Nitratverlust erfolgt durch Auslaugen des Nitrats nach unten bis unterhalb des Wurzelniveaus der Pflanze. Dieses Nitrat geht in die unteren Schichten der Bodenfläche oder in das Grundwasser verloren. Wenn dieses Nitrat in das Grundwasser kommt, wird es als Umweltverschmutzung angesehen. Infolgedessen besteht eine weitere Aufgabe bei der Anwendung von Düngemitteln darin, daß ein Minimum der Düngemittelmenge ausgelaugt wird und nach unten in den Boden bis in das Grundwassser gelangt.
Pflanzen verbrauchen Stickstoff in Form von Ammoniumstickstoff und Nitratstickstoff, um Aminosäuren zu bilden, die dann zu Proteinen polymerisiert werden. Der Ammoniumstickstoff kann durch das Wurzelsystem der Pflanze aus dem Boden direkt aufgenommen werden. Jedoch ist Nitratstickstoff für das Wurzelsystem der Pflanze leichter zugänglich und wird in den frühen Stufen des Pflanzenwachstums leichter aufgenommen als Ammoniumstickstoff. Wenn Nitratstickstoff von der Pflanze aufgenommen wird, wird er in der Pflanze in Ammoniumstickstoff, dann zu Aminosäuren und schließlich in Proteine übergeführt. Ein Grund dafür, daß das Nitration für die Pflanze leichter zugänglich ist und von ihr schneller aufgenommen wird ist der, daß es negativ geladen ist wie der Ton und die Humusteilchen im Boden. Infolgedessen wird das Nitration nicht in den Boden gebunden. Das Ammoniumion jedoch besitzt eine positive Ladung und wird daher an den Ton und die Humusteilchen gebunden und von diesen Teilchen festgehalten, bis Bakterien eine Umwandlung des Ammoniumions in Nitration bewirken können. Wenn das Ammoniumion in Nitration übergeführt ist, wird es für das Pflanzenwurzelsystem verfügbar bzw. zugänglich und von der Pflanze aufgenommen. Das Pflanzenwurzelsystem kann Stickstoff auch in der Ammoniumstickstofform aufnehmen. Eine Untersuchung zeigt, daß Pflanzen die Ammoniumform während der kritischen "Mittelsaison- oder Kornfüllperiode" (midseason grain-fill period) bevorzugen. Während der Zeiten des größten Stickstoffbedarfs benötigt die Pflanze genügend Nitratstickstoff und genügend zugänglichen Ammoniumstickstoff in dem Bereich des Wurzelsystems. Obgleich der Nitratstickstoff von dem Wurzelsystem schnell aufgenommen wird, ist davon auszugehen, daß zur Maximierung des Wachstums einer Pflanze und des Ertrags einer Pflanze während der Perioden schnellen Pflanzenwachstums ein Gleichgewicht an Ammoniumstickstoff und Nitratstickstoff benötigt wird.
Die erfindungsgemäßen verbesserten stickstoffhaltigen Düngemittel lösen viele dieser Probleme. Diese neuen und verbesserten Düngemittel minimieren die Empfindlichkeit gegenüber Verlust an Stickstoff durch Verdampfen als Ammoniak. Darüber hinaus neigt weniger Stickstoff zu Verlust durch Denitrifikation, auch ist der Verlust durch Auslaugen der Nitratform geringer. Dies wird dadurch gewährleistet, daß man eine große Menge des Stickstoffs als Ammoniumstickstoff während der frühen Stufen der Anwendung verfügbar hat. Während dieser frühen Stufen der Anwendung hat die Pflanze keinen hohen Stickstoffbedarf. Da der Stickstoff als Ammoniumstickstoff anwesend ist, wird er von dem Ton und Humus in dem Boden gehalten, bis er in Nitratstickstoff übergeführt werden kann. Er wird dann nach und nach während einer Zeitspanne von mehreren Wochen in Nitratstickstoff übergeführt. Da Nitratstickstoff ein größeres Maß an Verlust erleidet, und da eine geringere Menge an Nitratstickstoff verfügbar ist, kommt es infolgedessen zu einem verringerten Verlust an Stickstoff in dem Düngemittel durch Denitrifikation oder durch Auslaugen. Das Ergebnis ist ein Mehr an etwa 25% größerer Stickstoffeffizienz. Das heißt, es kommt zu einer um etwa 25% gesteigerten Ausnutzung des Stickstoffs, den man auf ein Feld aufbringt. Dazu kommt der Faktor der größeren Anwendungsflexibilität. Da der Stickstoff im Boden bleibt und für die Pflanze während einer längeren Zeitspanne verfügbar ist, muß das Düngemittel der Pflanze nicht nach einem starren Arbeitsplan zugeführt werden. In vielen Fällen kann das Düngemittel tatsächlich einmal während der Zeit des Wachstums angewandt werden und ist für die Pflanze während der gesamten Zeit des Wachstums zugänglich. Darüber hinaus ist dieses verbesserte Düngemittel mit verschiedenen Herbiziden verträglich, die auf das Feld zusammen mit dem Düngemittel aufgebracht werden können.
Dieses neue und verbesserte stickstoffhaltige Düngemittel ist eine wäßrige Düngemittelzusammensetzung. Der Gesamtstickstoffgehalt der Düngemittelzusammensetzungen beträgt zweckmäßig entweder 28% Stickstoff oder 32% Stickstoff. Die wäßrige Düngemittelzusammensetzung enthält Ammoniumnitrat, Harnstoff, Dicyandiamid, Ammoniumthiosulfat und ein Phosphat. Die Phosphatverbindung ist vorzugsweise eine Ammoniumphosphatverbindung und am meisten bevorzugt eine Ammoniumpolyphosphatverbindung. Die Bestandteile der Düngemittelzusammensetzung sind in folgenden Mengen anwesend: etwa 34 bis 42 Gew.-% Ammoniumnitrat, etwa 24 bis 32 Gew.-% Harnstoff, etwa 1,0 bis 2,0 Gew.-% Dicyandiamid und etwa 1,0 bis 3,0 Gew.-% Ammoniumthiosulfat. Die Phosphatverbindung ist in einer Menge von etwa 0,5 bis 1,0 Gew.-% vorhanden. Der Rest der Zusammensetzung besteht hauptsächlich aus Wasser. Jedoch können ein Herbizid, ein Farbstoff, Mikronährstoffe oder andere Materialien in die Düngemittellösung eingebaut oder Teil dieser sein.
Diese Düngemittellösung wird vorzugsweise dadurch formuliert, daß man eine Aufschlämmung von Dicyandiamid, Ammoniumthiosulfat und der Phosphatverbindung einer Lösung von Harnstoff- Ammoniumnitrat zugibt. Die Aufschlämmung soll etwa 25 bis 35 Gew.-% Dicyandiamid, etwa 45 bis 60 Gew.-% Ammoniumthiosulfat und etwa 15 bis 20 Gew.-% Phosphatverbindung enthalten. Zur Herstellung der Düngemittelzusammensetzung wird eine ausreichende Menge Aufschlämmung zugegeben, um eine Endkonzentration an Dicyandiamid, Ammoniumthiosulfat und Phosphat­ verbindung wie oben angegeben zu gewährleisten. Der Harnstoffstickstoff und der Ammoniumnitratstickstoff werden so eingestellt, daß eine 28% Stickstoff oder 32% Stickstoff enthaltende Düngemittellösung erhalten wird, je nach der Menge an Stickstoff, die als Dicyandiamid, Ammoniumthiosulfat und möglicherweise mit der Phosphatverbindung zugegeben wird. Dieses Düngemittel wird in der gleichen Weise angewandt wie beliebige andere Harnstoff-Ammoniumnitratlösung enthaltende Düngemittel.
Die Erfindung betrifft verbesserte Düngemittel auf Basis von Harnstoff-Ammoniumnitrat-Lösung. Diese Düngemittel können auf Getreide wie Mais zur Anpflanzzeit desselben aufgebracht werden und sind im Boden während des gesamten Wachstumszyklus der Maispflanze verfügbar. Auch besteht eine bis zu etwa 25% größere Stickstoffeffizienz und eine signifikant verringerte Empfindlichkeit gegenüber Stickstoffverlust des Düngemittels vom Zeitpunkt der Anwendung bis zum Zeitpunkt der Aufnahme durch die Pflanze. Im Ergebnis kommt es zu Einsparungen, was die Menge an Düngemittel betrifft, die man anwenden muß, was die Kosten des Aufbringens des Düngemittels betrifft sowie zu Einsparungen hinsichtlich der Zeit, die man für mehrfaches Aufbringen von Düngemittel auf ein Feld benötigt.
Die neuen und verbesserten Düngemittelzusammensetzungen sind wäßrige Harnstoff-Ammoniumnitrat-Lösungen. Zweckmäßig haben die Düngemittelzusammensetzungen entweder einen Stickstoffgehalt von 28 oder von 32%. Selbstverständlich können die wäßrigen Düngemittelzusammensetzungen andere Stickstoffgehalte aufweisen. Da die Harnstoff-Ammoniumnitrat-Düngemittellösungen der vorliegenden Anmeldung im wesentlichen auf 28% bzw. 32% Stickstoff standardisiert wurden, wird die vorliegende neue und verbesserte wäßrige Düngemittelzusammensetzung als eine solche beschrieben, die einen Stickstoffgehalt von 28% oder 32% besitzt.
Zusätzlich zu Harnstoff und Ammoniumnitrat enthält die Harnstoff-Ammoniumnitrat-Lösung eine bestimmte Menge an Dicyandiamid, Ammoniumthiosulfat und einer Phosphatverbindung. Die Phosphatverbindung ist vorzugsweise ein Ammoniumphosphat und am meisten bevorzugt Ammoniumpolyphosphat. Die Dicyandiamidkomponente besitzt die folgende chemische Formel:
Die wäßrige Düngemittelzusammensetzung enthält etwa 34 bis 42 Gew.-% Ammoniumnitrat, etwa 24 bis 32 Gew.-% Harnstoff, etwa 1,0 bis 2,0 Gew.-% Dicyandiamid und etwa 1,0 bis 3,0 Gew.-% Ammoniumthiosulfat. Die Phosphatverbindung ist in einer Menge von etwa 0,5 bis 1,0 Gew.-% der Düngemittelzusammensetzung vorhanden. Der Rest der Zusammensetzung besteht hauptsächlich aus Wasser.
Die Dicyandiamidkomponente der Düngemittelzusammensetzung ist in der Düngemittelzusammensetzung in Wasser gelöst und in Wasser suspendiert vorhanden. Dicyandiamid ist im Wasser in einer Menge von 3,1 Gew.-% löslich. Die übrigen Komponenten werden in dem Wasser gelöst.
In einer bevorzugten Zusammensetzung enthält das Düngemittel etwa 38 Gew.-% Ammoniumnitrat, etwa 28 Gew.-% Harnstoff, etwa 1,4 Gew.-% Dicyandiamid, etwa 2,1 Gew.-% Ammoniumthiosulfat und etwa 0,75 Gew.-% Ammoniumpolyphosphat.
Das Dicyandiamid hat in dem Düngemittel die Funktion eines langsamen Stickstofflieferanten. Wenn man den Stickstoff in der Ammoniumform hält, bleibt er an dem Humus und Ton in dem Boden gebunden und unterliegt keinem Verlust. Infolgedessen ist das Dicyandiamid für die Pflanze als Stickstoffquelle über längere Zeit zugänglich. Wenn Harnstoff in Ammoniumstickstoff übergeführt wird, kann etwas Ammoniakgas in die Atmosphäre verlorengehen. Die Ammoniumthiosulfatkomponente fungiert sowohl als Stickstoff- als auch als Schwefellieferant und nimmt darüber hinaus die Funktion wahr, die Möglichkeit von Ammoniakverlust zu verringern, wenn Harnstoff in die Ammoniumform von Stickstoff übergeht. Die Phosphatkomponente der Düngemittellösung fungiert in erster Linie als "Haltemittel" (holding agent), um das Dicyandiamid im Boden zu halten. Das Phosphation verzögert den Abbau des Dicyandiamids im Boden und verlängert damit dessen "Lebensdauer" im Boden. Die Phosphatverbindung trägt auch dazu bei, den Gehalt an freiem Ammoniak in der Düngemittelsuspension zu verrin­ gern.
Dieses neue Düngemittel wird vorteilhaft hergestellt, indem man ein Aufschlämmungs- oder Breikonzentrat der Dicyandiamidkomponente, der Ammoniumthiosulfatkomponente und der Phosphatverbindungskomponente der Harnstoff-Ammoniumnitrat-Lösung zusetzt, da Harnstoff-Ammoniumnitrat-Lösungen bekannt sind und in großen Mengen hergestellt werden. Bei der Herstellung der neuen und verbesserten Düngemittelzusammensetzungen wird eine 28%ige Harnstoff-Ammoniumnitrat- oder eine 32%ige Harnstoff-Ammoniumnitrat-Lösung mit Wasser so verdünnt, daß nach Zugabe des Breikonzentrats der Endgehalt des Düngemittels an Stickstoff entweder 28% Stickstoff oder 32% Stickstoff beträgt. Das Aufschlämmkonzentrat wird in die Harnstoff-Ammoniumnitrat-Lösung eingemengt, wobei man die erwünschte 28% Stickstoff oder 32% Stickstoff aufweisende Lösung erhält, die dann auf ein Feld aufgebracht werden kann. Wie oben angegeben, wird die Dicyandiamidkomponente zumindest teilweise als suspendierter Feststoff in der Düngemittellösung anwesend sein. Diese neue und verbesserte Düngemittellösung wird auf den Acker oder das Feld eines Bauernhofs in der gleichen Weise aufgebracht wie andere Harnstoff-Ammonium­ nitratlösungen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern:
Beispiel 1
Das Beispiel beschreibt das Verfahren zum Herstellen des Dicyandiamid, Ammoniumthiosulfat und Ammoniumpolyphosphat enthaltenden Aufschlämmungskonzentrats.
Es wurde ein Mischkessel angewandt, der große Scher- und starke Rühreinwirkung auf die zu vermischenden Substanzen gewährleistete. Eine typische Konzentratmenge besteht aus 44 Tonnen Konzentrat. Der Mischer besteht aus zwei Flügeln und einer Pumpenanordnung, um den Bodensatz umzuwälzen und nach oben bzw. an die Oberfläche der Mischung zu bringen. Man gab 697,56 kg (1536,48 pounds) Wasser in den Mischkessel und startete die Flügelmischer und die Pumpe. Dann gab man 19 625,42 kg (43 227,8 pounds) Ammoniumthiosulfat zu, anschließend 7,36 kg (16 210 pounds) Ammoniumpolyphosphat. Diese drei Komponenten sind Flüssigkeiten und bilden eine Mischung. Dann gab man 12,26 kg (27 017,3 pounds) festes Dicyandiamid während einer Zeitspanne von 20 bis 25 Minuten unter fortgesetztem Rühren in das Mischgefäß. Nachdem das Dicyandiamid unter Bildung einer viskosen Aufschlämmung völlig eingemischt war, fügte man 8,8 g eines blauen Farbstoffs zu. Der Farbstoff wurde aus kommerziellen Zwecken zugesetzt, um das Konzentrat und das fertige Düngemittelprodukt unterscheiden zu können.
Nach dem Vermischen wurde das Aufschlämmkonzentrat in einen Haltetank oder Aufsetztank (holding tank) gegeben. Aus dem Haltetank wird das Aufschlämmungskonzentrat gepumpt, um an Ort und Stelle zur Herstellung von flüssigen Düngemittel­ zusammensetzungen genutzt zu werden, oder es wird zu Tanklastwagen gepumpt, um in Fertigungsanlagen für flüssiges Düngemittel verteilt zu werden.
Beispiel 2
Das Beispiel beschreibt die Herstellung einer 28% Stickstoff enthaltenden Düngemittelzusammensetzung unter Anwendung des Aufschlämmungskonzentrats von Beispiel 1.
37,40 kg (82,4 pounds) des Aufschlämmungskonzentrats von Beispiel 1 wurden mit 870,59 kg (1917,6 pounds) einer 28% Stickstoff aufweisenden Harnstoff-Ammoniumnitrat-Lösung vermischt. Diese Lösung enthielt 267,86 kg (590 pounds) Harnstoff und 340,5 kg (750 pounds) Ammoniumnitrat. Die fluide Lösung wurde nach Zugabe des Aufschlämmungskonzentrats mit Wasser so eingestellt, daß man eine Endlösung mit einem Gehalt an 28% Stickstoff erhielt.
Beispiel 3
Dieses Beispiel gibt einen Vergleich der Düngemittellösung von Beispiel 2, die 28% Stickstoff enthält, mit einer Standardharnstoff-Ammoniumnitrat-Düngemittellösung, die ebenfalls 28% Stickstoff enthält.
Eine bekannte 28% Stickstoff aufweisende Düngemittellösung auf Basis von Harnstoff und Ammoniumnitrat ergab bei der Analyse etwa 29,30 bis 32,30 Gew.-% Harnstoff, 37,10 bis 41,00 Gew.-% Ammoniumnitrat, einen Gehalt an freiem Ammoniak von etwa 500 ppm, einen pH-Wert von 6,5 bis 7,4 und ein Verhältnis von Ammoniumnitrat zu Harnstoff von 1,15 bis 1,40. Der Rest der Zusammensetzung war Wasser. Die Düngemittellösung kann auch einen Korrosionsinhibitor enthalten, um die Korrosion der zur Lagerung und Anwendung eingesetzten Vorrichtungen zu verhindern.
In nebeneinander liegende Landstücke bzw. Parzellen (Parzelle A und Parzelle B) wurden Maissamen Pionier 3904 mit gleichem Datum gepflanzt bzw. gesät. 45 Tage nach dem Anpflanzen wurden 74,91 kg (165 pounds) je 0,40467 ha (acre) Stickstoff auf jede Parzelle aufgebracht, und zwar mittels einer "Düngetechnik durch Einstechen an der Seite" (knifed-in side dressing technique). In Parzelle A wurde die Düngemittelzusammensetzung von Beispiel 2 verwendet. In Parzelle B wurde eine bekannte Stickstoff enthaltende Harnstoff-Ammoniumnitrat- Düngemittellösung wie oben gezeigt angewandt. Die Pflanzenpopulation bei der Ernte betrug 24 000 Pflanzen je 0,40467 ha (acre) bei jedem Feld. Alle übrigen Anwendungen von Düngemittel, Herbizid und Pestiziden waren bei jeder Parzelle gleich. Das Erntedatum jedes Felds war der 12. November. Parzelle A hatte einen Ertrag von 5379,15 Liter (152,6 bushels) je 0,040467 ha (acre), Parzelle B hatte einen Ertrag von 4977,3 Liter (141,2 bushels) je 0,40467 ha (acre). Parzelle A hatte eine Ertragssteigerung von 401,85 Liter (11,4 bushels) je 0,040467 ha (acre) gegenüber Parzelle B.
Beispiel 4
Dieses Beispiel gibt einen Vergleich des Düngemittels von Beispiel 2 mit einer bekannten 28% Stickstoff aufweisenden Harnstoff-Ammoniumnitrat-Düngemittellösung, wobei die Düngemittel jeweils breitwürfig (by broadcasting) aufgebracht wurden.
Der Maissamen war OS Gold 6880; er wurde in Parzelle C und in Parzelle D am 1. Mai gesät. Vier Tage später wurden 68,1 kg (150 pounds) je 0,40467 ha (acre) stickstoffhaltige Düngemittellösung von Beispiel 2 auf Parzelle C aufgebracht und 68,1 kg (150 pounds) je 0,40467 ha (acre) einer bekannten Harnstoff-Ammoniumnitrat-Düngemittellösung wurde auf Parzelle D gebracht. Alle anderen Anwendungen von Düngemitteln, Herbiziden und Pestiziden waren bei jeder Parzelle gleich. Auf jeder Parzelle wurde jeweils am 9. November geerntet. Die Ernte von Parzelle C betrug 4389,33 Liter (124,52 bushels) je 0,40467 ha (acre), der Ertrag von Parzelle D war 4074,9 Liter (115,60 bushels) je 0,40467 ha (acre) mehr Mais als Parzelle D.
Beispiel 5
Dieses Beispiel zeigt einen Vergleich der Düngemittellösung von Beispiel 2, die in einem Verhältnis von 68,1 kg (150 pounds) je 0,40467 ha (acre) aufgebracht wurde, gegenüber einer bekannten 28% Stickstoff enthaltenden Harnstoff-Ammoniumnitrat-Lösung, die mit 82,26 kg (190 pounds) je 0,40467 ha (acre) eingesetzt wurde.
In den Parzellen E, F und G wurden DeKalb 636 Maissamen eingepflanzt bzw. gesät. Das Pflanzdatum war der 10. April. Die Pflanzenpopulation je 0,40467 ha (acre) betrug 26 000. Nach dem Pflanzen wurde jede Parzelle mit Düngemittel behandelt. Die Parzelle E wurde durch breitwürfiges Aufbringen des Düngemittels von Beispiel 2 in einem Verhältnis von 68,1 kg (150 pounds) Stickstoff je 0,40467 ha (acre) behandelt. Die Parzelle F wurde durch breitwürfiges Aufbringen einer bekannten, 28% Stickstoff aufweisenden Harnstoff- Ammoniumnitrat-Düngemittellösung in einem Verhältnis von 86,26 kg (190 pounds) Stickstoff je 0,40467 ha (acre) behandelt. Die Parzelle G wurde mittels Streifenanwendung (strip application) einer bekannten, 28% Stickstoff aufweisenden Harnstoff- Ammoniumnitrat-Lösung in einem Verhältnis von 82,26 kg (190 pounds) Stickstoff je 0,40467 ha (acre) behandelt. Nach dem jeweiligen Aufbringen des Düngemittels wurde jedes Feld bestellt. Alle anderen Behandlungen mit Düngemittel, Herbizid und Pestizid waren bei jedem Feld gleich. Die Parzelle E hatte einen Ertrag von 6466,26 Liter (183,44 bushels) je 0,40467 ha (acre), Parzelle F hatte einen Ertrag von 6569,19 Liter (186,36 bushels) je 0,40467 ha (acre) und Parzelle G hatte einen Ertrag von 6294,24 Liter (178,56 bushels) je 0,40467 ha (acre).
Dieses Beispiel zeigt, daß die Anwendung von 68,1 kg (150 pounds) je 0,40467 ha (acre) Stickstoff bei Verwendung des Düngemittels von Beispiel 2 zu einer Ertragssteigerung von 172,02 Liter (4,88 bushels) je 0,40467 ha (acre) gegenüber der Anwendung von 82,26 kg (190 pounds) je 0,40467 ha (acre) Stickstoff einer bekannten Harnstoff-Ammoniumnitrat-Düngemittellösung in Parzelle G führt und zu einer Ertragsverringerung von nur 71,205 Liter (2,02 bushels) je 0,40467 ha (acre) gegenüber Parzelle F führt. Bei einem Vergleich der Felder E und F führte eine 26,67%ige Steigerung der Stickstoffzufuhr in Feld F nur zu einer 1,6%igen Ertragssteigerung von Feld F gegenüber Feld E. Das in Feld E verwendete Düngemittel erwies sich als wirksamer bei der Aufnahme durch die Pflanze.
Beispiel 6
Dieses Beispiel vergleicht die Inkorporierung oder Einverleibung des Düngemittels von Beispiel 2 mit der einer bekannten 28% Stickstoff aufweisenden Harnstoff-Ammoniumnitrat-Lösung bei Einbringung vor der Saat.
Die Parzelle H wurde mit dem Düngemittel von Beispiel 2 behandelt, die Parzelle J mit der bekannten 28% Stickstoff enthaltenden Harnstoff-Ammoniumnitrat-Düngemittellösung. Das Düngemittel wurde auf jede Parzelle in einem Verhältnis von 74,8 kg (165 pounds) Stickstoff je 0,40467 ha (acre) breitwürfig aufgebracht. Dann wurden die Felder bestellt und es wurde Mais gepflanzt bzw. gesät. Der Ertrag war bei Parzelle H 6055,30 Liter (171,81 bushels) je 0,40467 ha (acre), während der Ertrag bei Parzelle J 525,08 Liter (156,74 bushels) je 0,40467 ha (acre) war. Die Parzelle H hatte eine Ertragssteigerung gegenüber Parzelle J von 531,21 Liter (15,07 bushels) je 0,40467 ha (acre).

Claims (19)

1. Verfahren zum Steigern des Pflanzenwachstums, dadurch gekennzeichnet, daß man auf dem Anbaufeld der Pflanzen eine wäßrige Düngemittelzusammensetzung anwendet, die Ammoniumnitrat, Harnstoff, Dicyandiamid, Ammoniumthiosulfat und eine Phosphatverbindung enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wäßrige Düngemittel etwa 28 Gew.-% Stickstoff enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Düngemittelzusammensetzung etwa 32 Gew.-% Stickstoff enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumnitrat in einer Menge von etwa 34 bis 42 Gew.-%; der Harnstoff in einer Menge von etwa 24 bis 32 Gew.-%; das Dicyandiamid in einer Menge von etwa 1,0 bis 2,0 Gew.-% und das Ammoniumthiosulfat in einer Menge von etwa 1,0 bis 3,0 Gew.-% anwesend sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ammoniumphosphatverbindung Ammoniumpholyphosphat ist und daß sie in einer Menge von etwa 0,5 bis 1,0 Gew.-% anwesend ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumnitrat in einer Menge von etwa 38 Gew.-%; der Harnstoff in einer Menge von etwa 28 Gew.-%; das Dicyandiamid in einer Menge von etwa 1,4 Gew.-%; das Ammoniumthiosulfat in einer Menge von etwa 2,1 Gew.-% und die Ammoniumphosphatverbindung in einer Menge von etwa 0,75 Gew.-% anwesend sind.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumnitrat in einer Menge von etwa 34 bis 42 Gew.-%; der Harnstoff in einer Menge von etwa 24 bis 32 Gew.-%; das Dicyandiamid in einer Menge von etwa 1,0 bis 2,0 Gew.-%; und das Ammoniumthiosulfat in einer Menge von etwa 1,0 bis 3,0 Gew.-% anwesend sind.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ammoniumphosphatverbindung Ammoniumpolyphosphat ist und in einer Menge von etwa 0,6 bis 0,9 Gew.-% anwesend ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumnitrat in einer Menge von etwa 38 Gew.-%; der Harnstoff in einer Menge von etwa 28 Gew.-%; das Dicyandiamid in einer Menge von etwa 1,4 Gew.-% und das Ammoniumthiosulfat in einer Menge von etwa 2,1 Gew.-% anwesend sind und daß die Ammoniumphosphatverbindung in einer Menge von etwa 0,75 Gew.-% anwesend ist.
10. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumnitrat in einer Menge von etwa 34 bis 42 Gew.-%; der Harnstoff in einer Menge von etwa 24 bis 32 Gew.-%; das Dicyandiamid in einer Menge von etwa 1,0 bis 2,0 Gew.-% und das Ammoniumthiosulfat in einer Menge von etwa 1,0 bis 3,0 Gew.-% anwesend sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ammoniumphosphatverbindung Ammoniumpolyphosphat ist und in einer Menge von etwa 0,6 bis 0,9 Gew.-% anwesend ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumnitrat in einer Menge von etwa 38 Gew.-%; der Harnstoff in einer Menge von etwa 28 Gew.-%; das Dicyandiamid in einer Menge von etwa 1,4 Gew.-% und das Ammoniumthiosulfat in einer Menge von etwa 2,1 Gew.-% anwesend sind und daß die Ammoniumphosphatverbindung in einer Menge von etwa 0,75 Gew.-% anwesend ist.
13. Verfahren zum Herstellen einer wäßrigen Düngemittelzusammensetzung enthaltend Ammoniumnitrat, Harnstoff, Dicyandiamid, Ammoniumthiosulfat und eine Ammoniumphosphatverbindung, indem man eine wäßrige Aufschlämmung von Dicyandiamid, Ammoniumthiosulfat und der Ammoniumphosphatverbindung bildet und diese Aufschlämmung einer wäßrigen Lösung von Ammoniumnitrat und Harnstoff zusetzt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Düngemittelzusammensetzung etwa 28 Gew.-% Stickstoff enthält.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Düngemittelzusammensetzung etwa 32 Gew.-% Stickstoff enthält.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Aufschlämmung etwa 25 bis 35 Gew.-% Dicyan­ diamid, etwa 45 bis 60 Gew.-% Ammoniumthiosulfat und etwa 15 bis 20 Gew.-% der Ammoniumphosphatverbindung enthält.
17. Wäßrige Düngemittelaufschlämmung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Dicyandiamid, Ammoniumthiosulfat und einer Ammoniumphosphatverbindung.
18. Düngemittelaufschlämmung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Dicyandiamid in einer Menge von etwa 25 bis 35 Gew.-%, die Ammoniumphosphatverbindung in einer Menge von etwa 15 bis 20 Gew.-% anwesend sind.
19. Düngemittelaufschlämmung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Ammoniumphosphatverbindung Ammonium­ polyphosphat ist.
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