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An eine photographische Kamera ansetzbares - Auslösewerk Die Erfindung
betrifft ein an eine photographische Kamera ansetzbares Auslösewerk zur wahlweisen
Durchführung von Vorlaufwerkaufnahmen mit vom Verschluß gesteuerten kurzen oder
vom Auslösewerk gesteuerten langen Belichtungszeiten.
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Unter ansetzbaren Auslösewerken sollen im folgenden solche Werke verstanden
werden, die in einem von der Kamera völlig getrennten eigenen Gehäuse untergebracht
und nicht auf eine spezielle Kameratype abgestellt sind, sondern vielmehr bei Kameras
universell Verwendung finden können. Es sind ansetzbare Auslösewerke bekannt, die
die auslösende - Bewegung auf die Kamera mittels eines Drahtauslösers übertragen.
Zu diesem Zweck sind diese mit einem längsverschiebbaren Greifer versehen, der in
den Mantel des Drahtauslösers eingehängt wird, wobei ein in der gleichen Richtung
verschieblicher Stößel mit dem Druckerstift des Drahtauslösers in Wirkungsverbindung
gebracht wird. Greifer und Stößel stehen unter der Wirkung zweier gleichgerichteter
Federkräfte und sind zunächst verklinkt. Ferner sind zwei durch Relativverdrehung
einstellbare und durch Rasten relativ feststellbare Anschläge vorhanden, die mit
dem im Auslösewerk eingebauten Laufwerk in getrieblicher Verbindung stehen.
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Soll eine Aufnahme mit vom Auslösewerk gesteuerter Belichtungszeit
.durchgeführt werden, so ist zunächst am Kameraverschluß die Einstellung »B« zu
wählen. Nach Anlegen des Drahtauslösers und Spannen des Werkes kann dieses nunmehr
zum Ablauf freigegeben werden. Nach einer gewissen Zeit, die als Vorlaufzeit zu
betrachten ist, gibt der erste Anschlag den Stößel frei, dieser drückt seinerseits
den Druckerstift des Drahtauslösers ein und öffnet damit den Verschluß. Zu einem
späteren Zeitpunkt, kurz vor Ablauf des Werkes, trifft dann der zweite Anschlag
auf die den Greifer festhaltende Klinke auf, wodurch der Greifer freigegeben wird
und sich in der gleichen Richtung wie zuvor der Stößel bewegt. Bei diesem Vorgang
hat sich die Seele des Drahtauslösers relativ zum Mantel zurückbewegt, und demzufolge
hat sich die Objektivöffnung wieder geschlossen.
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Die Öffnung des Verschlusses erfolgt bei diesen Auslösewerken sekundär
als Folge der Inbetriebsetzung des Laufwerkes selbst. Aus diesem Grunde kommt notwendigerweise
ein gewisser Teil der Gesamtlaufzeit des Auslösewerkes als Vorlaufzeit zur Wirkung.
Die mit einem solchen Werk maximal erreichbaren Belichtungszeiten sind somit stets
wesentlich kleiner als die Gesamtlaufzeit des Werkes. Das wirkt sich besonders dann
ungünstig aus, wenn sogenannte »Ultralangzeiten«, das sind Belichtungszeiten von
etwa 20 bis 100 Sekunden, angestrebt werden.
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Es ist auch schon ein ansetzbares Auslösewerk bekanntgeworden, dessen
die Kamera auslösende Bewegung ebenfalls mittels eines Drahtauslösers übertragen
wird. Bei diesem bekannten Selbstauslöser erfolgt der Ablauf der durch die Antriebsfeder
bewegten Spannwelle in zwei zeitlich voneinander getrennten Bewegungsphasen, von
denen die erste die Vorlaufzeit bestimmt, während der zweite Bewegungsabschnitt
zur Regelung der Belichtungszeit vorgesehen ist. Die Grenze zwischen den beiden
Bewegungsphasen ist bezüglich des Beginns und des Endes der gesamten Laufzeit nicht
verschiebbar, so daß eine unterschiedliche Einstellung der Verlaufzeit nur bei entsprechender
Änderung der Gesamtlaufzeit möglich ist. Obwohl mit dem Gerät Vorlaufzeit und auch
Belichtungszeit innerhalb ihres Anteils an der gesamten Laufzeit frei wählbar sind,
so läßt sich keine dieser Zeiten auf den vollen Umfang der Gesamtlaufzeit des Auslösewerks
ausdehnen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Auslösewerk zu schaffen, dessen
Gesamtlaufzeit in vollem Umfang der Belichtungssteuerung zugute kommen kann und
das außerdem die Möglichkeit bietet, die Gesamtlaufzeit des Werks auch als reine
Vorlaufzeit benutzen zu können, wobei die sogenannten ultralangen Vorlaufzeiten
ebenso wie die ultralangen Belichtungszeiten an einer Skala einstellbar sein sollen.
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Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieses Problems vorgeschlagen, daß
das Auslösewerk einen unter Federwirkung stehenden, schwenkbar gelagerten Hebel
aufweist, der einenends sowohl mit dem Laufwerk als auch mit dem Kameraauslöser
zusammenarbeitet,
während er anderenends mit einem Auslösehebel,
ferner mit einem in seiner Einstellage von einem Wahlschalter beeinflußbaren Fanghebel
sowie einem Rückführhebel in Wirkungsverbindung steht, wobei letzterer mittels eines
Übertragungshebels entgegen einer auf den Rückführhebel einwirkenden Feder mit einem
Sperrhebel verklinkbar ist, und daß eine mit dem Laufwerk getrieblich verbundene
Spannscheibe einen Nocken trägt, der in Spannstellung der Scheibe mittels des übertragungshebels
den Rückführhebel spannt und in abgelaufener Stellung den Sperrhebel betätigt, und
daß ferner auf der Spannscheibe oder einem mit ihr getrieblich fest verbundenen
Scheibe eine gegen die Wirkung einer Raste relativ verdrehbare Nockenscheibe angeordnet
ist, deren Nocken beim Auflaufen auf den Fanghebel diesen aus dem Bewegungsweg des
mit Laufwerk und Kameraauslöser zusammenarbeitenden Hebels schwenkt. Auf diese Weise
wird einmal die zeitliche Vereinigung der Auslösung des Kameraverschlusses und der
Inbetriebsetzung des Laufwerks erreicht, da beide Funktionen nunmehr von ein und
demselben Hebel ausgeführt werden. Der Belichtungsvorgang wird durch Betätigen des
Auslösehebels von Hand eingeleitet und durch den Rückführhebel daduri wieder beendet,
daß dieser kurz vor Ablauf der Gesamtlaufzeit des Auslösewerks unter dem Einfluß
der Spannscheibe.des Laufwerks auf den die genannte Doppelfunktion ausführenden
Hebel auftrifft und diesen in seine Ausgangslage zurückbewegt, wobei das Laufwerk
gesperrt und die Objektivöffnung geschlossen wird. Darüber hinaus kann aber auch
infolge der Zuordnung des durch die Antriebsscheibe beeinflußbaren Fanghebels zum
Auslösehebel ein einstellbarer Teil der erzielbaren Gesamtlaufzeit, der nahezu der
gesamten Laufzeit des Auslösewerks entsprechen kann, als Vorlaufzeit herangezogen
werden. Das bedeutet, daß die volle Ausnutzung der zeitlichen Kapazität des Auslösewerks
in jeder Richtung gevyährleistet ist, d. h., es können reine Ultralangzeiten-Aufnahmen
sowie Ultralangzeiten-Aufnahmen mit Vorlauf und schließlich Aufnahmen mit normalen
Verschlußzeiten und Vorlauf durchgeführt werden. Die einstellbare Vorlaufzeit verringert
sich nur um so viel gegenüber der Gesamtlaufzeit des Werks, .wie die eingestellte
Verschlußzeit beträgt.
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Eine besonders zweckmäßige Ausbildung des Wahlschalters wird dadurch
erzielt, daß dieser mit einer Fensteröffnung . versehen ist und gleichzeitig mit
dem Verschwenken des Fanghebels in seine den mit Laufwerk und Kameraauslöser zusammenarbeitenden
Hebel freigebende Lage die Vorlaufzeit-und die Belichtungszeitskala dem Blick und
Zugriff des Bedienenden entzieht. Für diesen Zweck kann der Wahlschalter in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung als Schieber ausgebildet sein.
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Um sowohl einen einfachen Aufbau als auch ein hohes Maß an Funktionssicherheit
des Selbstauslösers zu erreichen, ist es ferner zweckmäßig, daß die Antriebsfeder
des Auslösewerks auf die Welle der Spannscheibe wirkt und die Spannscheibe wiederum
über eine Reibkupplung das Laufwerk antreibt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an Hand einer
schematischen Zeichnung näher erläutert. Während bei einer praktischen Ausführungsform
durch die Erfindung die Möglichkeit geboten ist, alle Einzelteile möglichst raumsparend
anzuordnen, wurde in der zeichnerischen Darstellung vor allem auf gute Übersichtlichkeit
Wert gelegt. Es zeigt F i g. 1 eine Zusammenstellung des Auslösewerkes, wobei sich
der Wahlschalter in der zur Durchführung von Selbstauslöseraufnahmen vorgesehenen
Einstelllage »S« befindet, F i g. 2 ein Detail aus F i g. 1, nämlich den Wahlschalter,
der hier die Einstellage »UL« einnimmt, in der Ultralangzeitenaufnahmen erzielbar
sind.
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In der Zeichnung ist der Kameraauslöser als Stößel ausgeführt und
mit 1 bezeichnet. Er ist in Führungen 2 des Kameragehäuses axial verschiebbar gelagert
und wird durch eine Schraubenfeder 3 in seiner gezeichneten Lage gehalten. Die Getriebekette
des Laufwerkes ist nur schematisch durch die an den feststehenden Stiften
5 und 7 gelagerten Zahnräder 4
und 6 angedeutet. Das
Zahnrad 6 kämmt mit einem Ritzel, das mit de mAnkerrad 8 fest verbunden
und zusammen mit diesem an dem feststehenden Stift 9
gelagert ist. Das Ankerrad
8 wiederum arbeitet in bekannter Weise mit einem Schwinganker 10 zusammen,
der seinerseits auf dem feststehenden Stift 11
sitzt. Ferner ist an einem
Stift 12 ein abgewinkelter Hebel 13 drehbar gelagert. Dieser greift
mit seinem abgewinkelten schmalen Teil 13 a in den Bewegungsbereich des Schwingankers
10 ein und liegt mit seinem angerundeten Teil 13 b an der Stirnseite
des Kameraauslösestößels 1 an. Der andere, kürzere Arm des Hebels 13 trägt einen
Stift 14, der in einen Schlitz des um den feststehenden Stift 15 drehbaren Hebels
16 formschlüssig eingreift. Der Hebel 16 steht unter der Wirkung einer Windungsfeder
17, die einenends an einem auf ihm selbst befestigten Stift 18 und anderenends
an einem Stift 19 anliegt und den Hebel im Uhrzeigersinn zu verschwenken
sucht. Auf den Stift 19 wird später noch näher eingegangen. Daß der Hebel
16 in der dargestellten Lage verbleibt, ist einem Auslösehebel20 zuzuschreiben,
dessen einer Arm 20 a sich gegen eine Abbiegung 16 a des Hebels
16 legt. Der Auslösehebel 20 ist um einen feststehenden Stift
21 drehbar und legt sich unter der Wirkung einer auf ihn ein Drehmoment im
Gegenuhrzeigersinn ausübenden Windungsfeder 22
an einem feststehenden Stift
23 an. Die Windungsfeder 22 ist einenends an dem feststehenden Stift
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und anderenends an dem Stift 25 abgestützt, der seinerseits am Auslösehebel
20 befestigt ist.
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Um den Stift 21 ist ferner ein dreiarmig ausgebildeter Fanghebel
26 drehbar, dessen einer Arm 26a dem Arm 20a des Auslösehebels
20 ähnlich, nur etwas kürzer gehalten ist. Dieser Arm liegt ebenfalls im
Bewegungsbereich der Abbiegung 16a des Hebels 16. Ein zweiter Arm
26 b steht unter der Wirkung einer Windungsfeder 27 und legt sich
gegen den feststehenden Stift 28. Die Windungsfeder 27 ist selbst um den feststehenden
Stift 29 gewunden, wobei sie einenends an einen Lappen 26 c des Fanghebels
26 und anderenends an einen feststehenden Stift 30 zur Anlage kommt:
Der dritte Arm 26 d des Fanghebels 26 steht im Bewegungsbereich eines Auslösenockens,
dessen Bedeutung noch näher erläutert werden wird.
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Für den Antrieb des Laufwerkes 4 bis 11 ist die Spannscheibe
31 von wesentlicher Bedeutung. Auf die mit ihr fest verbundene Welle
32 wirkt die Spiralfeder 33 im Gegenuhrzeigersinne ein. Das freie Ende
dieser
Spiralfeder legt sich dabei gegen einen feststehenden Stift 34. Gleichachsig mit
der Spannscheibe 31 ist das Zahnrad 35 gelagert, das mit dem Zahnrad 4 im Eingriff
steht. Zwischen dem Zahnrad 35 und der Spannscheibe 31 ist eine aus der Zeichenebene
gewölbte, propellerähnlich anzusehende Blattfeder 36 eingespannt, die beide an ihr
anliegenden Teile 35 und 31 im Sinne einer Reibungskupplung miteinander verbindet.
Um die Spannscheibe drehen zu können, sind auf ihr zwei mit den Fingerspitzen erfaßbare
Griffstifte 37 angeordnet. Je nach Stellung der Spannscheibe 31 vermag sie mittels
ihres Nokkens 31a mit zwei Hebeln zusammenzuwirken. Dies ist einmal der um den feststehenden
Stift 38 drehbare übertragungshebel39 und ferner der an dem feststehenden Stift
40 gelagerte Sperrhebel 41. Der Übertragungshebel ist frei drehbar,
-während der Sperrhebel unter der Wirkung einer Windungsfeder 42 steht, die ihn
im Gegenuhrzeigersinn zu verdrehen sucht und einenends an dem als Klinke ausgebildeten
Hebelarm 41 a und anderenends an dem feststehenden Stift 43 anliegt. Der Hebelarm
41a des Sperrhebels 41 hält einen Rückführhebel 44 in der gezeichneten
Lage fest, da dieser sich sonst unter der Wirkung einer Windungsfeder 45 im Gegenuhrzeigersinn
um den feststehenden Stift 46 drehen würde. Die Windungsfeder 45 ist um diesen Stift
46 geschlungen und legt sich einenends an einem feststehenden Stift 47 und anderenends
an einem am Rückführhebel 44 selbst befestigten Stift 48 an. Ferner trägt der Rückführhebel44
den schon genannten Stift 19, der über die Windungsfeder 17 auf den Hebel
16 einwirkt.
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Mit der Spannscheibe 31 steht nun noch eine Rastscheibe 49 in fester
getrieblicher Verbindung, die um den feststehenden Stift 50 drehbar gelagert
ist. Die in der Zeichnung nicht weiter veranschaulichten Kraftübertragungsorgane
sind schematisch durch eine diese beiden Teile verbindende strichpunktierte Linie
angedeutet. Die getriebliche Verbindung kann an sich mit beliebigem Übersetzungsverhältnis
ausgeführt werden; auch könnte die Rastenscheibe 49 koaxial zur Spannscheibe 31
angeordnet sein. Mit der beim Ausführungsbeispiel vorgesehenen getrieblichen Verbindung
wird erreicht, daß bei einer Drehung der Spannscheibe 31 im Uhrzeigersinn die Rastenscheibe
49 ebenfalls eine Drehung im Uhrzeigersinn macht, jedoch nur um etwa ein Drittel
des Winkelweges der Spannscheibe 31. Auf der Rastenscheibe 49 sitzt koaxial und
gegen die Wirkung der Raste 51 d verdrehbar die Nockenscheibe 51. Ihr Nocken
51 a wirkt mit dem Hebelarm 26 d des Fanghebels 26 zusammen. Die Relativverstellung
der Nockenscheibe 51 gegenüber der Kastenscheibe 49 ist an einer Belichtungszeitskala
52 abzulesen, die auf der Nockenscheibe selbst angebracht ist und mit einer auf
der Kastenscheibe 49 befindlichen Marke 53 zusammenwirkt. Eine gegenläufig bezifferte
feststehende Vorlaufzeitskala 54 wirkt mit einer Zeigermarke 51 b der Nockenscheibe
51 zusammen. Endlich ist auch auf der Spannscheibe 31
eine Marke 55 angebracht,
die deren Spannzustand an der feststehenden Laufzeitskala 56 abzulesen gestattet.
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Um den Fanghebel 26 gewünschtenfalls aus dem Bewegungsbereich
des Hebels 16 und des Nockens 51 a herauszustellen, ist ein Wahlschalter, beispielsweise
in Form eines Schiebers 57, vorgesehen. Dieser besitzt eine Fensteröffnung
58 von der Größe der Nockenscheibe 51 und der Rastenscheibe 49 und ist mittels
eines Handgriffes 59 in Richtung des Pfeiles 60 hin- und herbeweglich. In F i g.
1 steht die auf dem Schieber befindliche Marke 61 einer zweiten feststehenden Marke
»S« gegenüber. In dieser Stellung können Selbstauslöseraufnahmen durchgeführt werden,
da durch das Fenster die Einstellskala für die Vorlaufzeit ersichtlich und zugänglich
ist.
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In F i g. 2 ist der Schieber gegenüber F i g. 1 nach links verschoben.
Die Marke 61 steht einer feststehenden Marke » UL« gegenüber, und gleichzeitig
hat ein auf dem Schieber angebrachter und nach unten weisender Stift 62 den Fanghebel
26 im Uhrzeigersinn gedreht, so daß sowohl der Hebelarm 26a aus dem Bewegungsbereich
des Hebels 16 als auch der Hebelarm 26d aus dem Bereich des Nockens 51a entfernt
ist. Dieses Stellung dient, wie nachstehend beschrieben wird, der Durchführung von
Ultralangzeitenaufnahmen, wobei erfindungsgemäß gewünschtenfalls die gesamte Laufzeit
des Auslösewerkes als Belichtungszeit verwendet werden kann. Entgegen dem von F
i g. 2 erweckten Eindruck ist bei Schieberstellung »UZ« der Fanghebel
26 durch die Fensteröffnung 58 nicht zu sehen, da sich bei einem realisierten
Auslösewerk zwischen diesem Hebel und dem Schieber 57 die Gehäusewand des Auslösewerkes
befindet, welche jedoch einen der Fensteröffnung 58 entsprechenden Durchbruch aufweist,
der den Zugang zu Nockenscheibe 51 und Rastenscheibe 49 freigibt.
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Die Bedienungs- und Arbeitsweise der vorbeschriebenen Einrichtung
ist wie folgt: Spannen des Auslösewerkes Bei der Erläuterung der Wirkungsweise sei
davon ausgegangen, daß der Rückführhebel 44 entklinkt ist und daß sein linker
Hebelarm auf dem darunterliegenden Hebel 16 aufliegt. Die Marke 55 der Spannscheibe
31 stehe auf dem Teilstrich »O« der Skala 56. Wird nun mittels der Griffstifte 37
die Spannscheibe 31 im Uhrzeigersinn verdreht, so bleibt das mit dem gesperrten
Laufwerk 4 bis 11 im Eingriff stehende Zahnrad 35 stehen, wobei die Reibungskupplung
rutscht. Gleichzeitig spannt sich die Spiralfeder 33. Nach einer Drehung von ungefähr
180° kommt der Nocken 31 a mit dem rechten Arm des Übertragungshebels 39 in Berührung
und verschwenkt diesen Hebel im Gegenuhrzeigersinn. Der abgewinkelte linke Arm des
Übertragungshebels 39 legt sich dabei gegen den rechten Arm des Hebels
44 und verschwenkt diesen im Uhrzeigersinn, so daß er sich mit dem Arm 41
a des Sperrhebels 41 verklinkt - und in dieser Lage verbleibt. Gleichzeitig werden
die Windungsfedern 45 und 17 gespannt. Ultralangzeitenbelichtung ohne Vorlauf Im
folgenden wird davon ausgegangen, daß sich der Wahlschalter bzw. Schieber 57 und
der Fanghebel 26 in -der in F i g. 2 dargestellten Lage befinden. Wird nun der Auslösehebel
20 im Uhrzeigersinn verschwenkt, so wird der Hebel 16 freigegeben und bewegt sich
ebenfalls im Uhrzeigersinn unter der Wirkung seiner Windungsfeder 17. Mit dem Hebel
16 steht der Hebel 13 im Eingriff, über den der vorgenannte Hebel
das Laufwerk freigibt sowie den Kameraverschluß durch Eindrücken des Kameraauslösestößels
1 betätigt. Ist, wie hier vorausgesetzt sein soll, der Kameraverschluß auf »B« eingestellt,
so
öffnen sich jetzt die Verschlußblätter und verbleiben in der Offenstellung. Inzwischen
treibt das Zahnrad 4 des Laufwerkes das Zahnrad 35 im Gegenuhrzeigersinn an und
dieses nimmt seinerseits über die Reibungskupplung die Spannscheibe 31 mit. Gegen
Ende der Gesamtlaufzeit kommt der Nocken 31a mit dem rechten Arm des Sperrhebels
41 in Berührung und verschwenkt diesen im Uhrzeigersinn. Wenn die Marke 55 den Teilstrich
»O« erreicht, gibt der Arm 41 a den Rückführhebel 44 der Kraft seiner
Windungsfeder 45 frei, wodurch dieser sich schlagartig im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt, den Hebel 16 niederdrückt und damit auch den Hebel
13 in seine ursprüngliche Sperrlage zurückbringt.
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Will man eine Aufnahme ohne Vorlauf, jedoch mit einer kürzeren, sogenannten
Ultralangzeit machen, so kann man nach dem Spannvorgang die Spannscheibe 31 im Gegenuhrzeigersinn
zurückdrehen und an der Skala 56 die gewünschte Belichtungszeit einstellen. Dabei
schleift die Kupplung, und die Feder 33 wird zum Teil wieder entspannt. Nach dem
Auslösen des Werkes verstreicht dann eine entsprechend kürzere Zeit, bis der Nocken
31 a den Sperrhebel 41 betätigt hat. Ultralangzeitenbelichtung mit Vorlauf Hierzu
ist zunächst der Wahlschalter bzw. Schieber 57 in die in F i g. 1 veranschaulichte
Einstellage »S« überzuführen. Dabei wird sowohl die Sicht als auch der Zugang zur
Rastenscheibe 49 ebenso wie zu der stets offenliegenden Nockenscheibe 51
freigegeben. Der Kameraverschluß steht ebenfalls auf Stellung »B«. Nachdem die Spannscheibe
31 voll gespannt ist, kann die Nockenscheibe 51 durch Hochziehen mittels ihres Griffringes
51 c entrastet und beliebig gedreht werden. Je nach Einsteilung der Nockenscheibe
51 kann nunmehr eine willkürliche Aufteilung der Gesamtlaufzeit in Vorlaufzeit und
Belichtungszeit erfolgen. Die beiden gegenläufigen Skalen 54 und 52 weisen die Vorlaufzeit
und die Belichtungszeit aus. Wünscht man beispielsweise eine Belichtungszeit von
30 Sekunden und erscheint die damit gegebene Vorlaufzeit von ebenfalls 30 Sekunden
zu lang, so kann durch Drehen der Spannscheibe 31 im Gegenuhrzeigersinn, wobei sich
die mit ihr getrieblich verbundene Rastenscheibe 49 ebenfalls mitdreht, ohne weiteres
eine kleinere Vorlaufzeit eingestellt werden.
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Der Ablauf vollzieht sich in der Weise, daß nach Betätigen des Auslösehebels
20 der Hebel 16 nur eine kleine Bewegung im Uhrzeigersinn macht, bis sein Lappen
16a auf den Arm 26a des Fanghebels 26 auftrifft. Diese Bewegung genügt aber,
um den Hebel 13 so weit zu verschwenken, daß sein Arm 13 a das Laufwerk
freigibt, sein abgerundeter Teil 13 b jedoch den Kameraauslösestößel 1 noch nicht
wirkungsvoll betätigt. Die Vorlaufzeit endet damit, daß der Nocken 51 a der
Nockenscheibe 51 mit dem Arm 26d des Fanghebels 26 in Eingriff kommt und
diesen verschwenkt. Nun können Hebel 16 und Hebel 13 voll durchdrehen, wobei der
Kameraauslösestößel ganz eingedrückt wird und den Verschluß öffnet. Die Belichtungszeit
endet, wie schon beschrieben, durch Einflußnahme des Nockens 31a auf den Sperrhebel
41.
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Kurzzeitenbelichtung mit Vorlauf Unter »Kurzzeiten« sollen hier solche
Belichtungszeiten verstanden sein, die am Kameraverschluß einsteilbar und mit der
in diesen eingebauten Belichtungszeitregelvorrichtung erzielbar sind und sich gewöhnlich
nicht über die Dauer einer Sekunde erstrecken. Eine dieser Zeiten muß nun eingestellt
werden. Das Spannen des Werkes erfolgt in der schon dargelegten Weise. Für die Einstellung
der Vorlaufzeit, die nunmehr allein interessiert, kann entweder die Spannscheibe
31 im Gegenuhrzeigersinn zurückgedreht werden, bis die Zeigermarke 51 b
auf
den gewünschten Wert zeigt, oder es kann auch anschließend an den Spannvorgang die
Nockenscheibe 51 verdreht und dadurch die Vorlaufzeit an der Skala 54 eingestellt
werden. Nach dem Verschwenken des Fanghebels 26 und dem damit einhergehenden vollen
Eindrücken des Kameraauslösestößels 1 ist bei dieser Verwendung des Auslösewerkes
die Aufnahme beendet. Das Werk läuft daraufhin aber weiter und bewirkt kurz vor
Ablauf die Rückstellung der Hebel 16 und 13. Selbstverständlich muß die längste
einstellbare Vorlaufzeit mindestens um den Betrag der längsten kameraseitigen Belichtungszeit
kürzer als die Gesamtlaufzeit des Werkes sein. Zur Sicherstellung dieser Bedingung
wird die Rechtsbewegung der Spannscheibe 31 bei einem über den Teilstrich 60 der
Skala 56 hinausgehenden Teilstrich durch einen nicht dargestellten Anschlag angehalten.
Andererseits ist auch dafür gesorgt, daß die Nockenscheibe 51 bei Spannlage der
Spannscheibe 31 nicht im Uhrzeigersinn über den Teilstrich 60 der Skala 56 hinausgedreht
werden kann.
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Zusammenfassend kann somit gesagt werden, daß durch die Erfindung
ein ansetzbares Auslösewerk geschaffen wurde, das sich einerseits durch einen einfachen
Aufbau und die Verwendung von nur wenigen Hebeln auszeichnet und andererseits einen
weiteren Anwendungsbereich erschließt, nämlich die reine Ultralangzeitenaufnahme
ohne Vorlauf. Außerdem ist eine skalenmäßige Einstellung der Vorlaufzeit möglich,
die nahezu gleich der Gesamtlaufzeit des Werkes sein kann. Die Bedienbarkeit ist
gegenüber ähnlichen Kombinationswerken insbesondere durch die Einführung des Wahlschalters
wesentlich vereinfacht, der bei Ultralangzeitenaufnahmen die nicht benötigten Einstellhandhaben
sowohl dem Blick entzieht als auch den Zugriff zu diesen verwehrt.