DE1187795B - Verfahren zur Verbesserung der Lichtbestaendigkeit von Polyamiden - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Lichtbestaendigkeit von PolyamidenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08g
Deutsche Kl.: 39 c-10
Nummer: 1187 795
Aktenzeichen: S 74612IV d/39 c
Anmeldetag: 1. Juli 1961
Auslegetag: 25. Februar 1965
Es ist bekannt, daß Polyamidgarne, wenn sie Licht ausgesetzt werden, einen gewissen Abbau erleiden, der
besonders ausgeprägt ist, wenn die Garne Titandioxyd als Mattierungsmittel enthalten. Die Lichtempfindlichkeit
dieser Garne steigt mit dem Titandioxydgehalt, um bei einem Gehalt zwischen 0,5 und 3 Gewichtsprozent
zu schnellem Abbau zu führen, und es galt daher, einen Weg zu finden, um die Lichtbeständigkeit
der Polyamide zu verbessern.
Gemäß einem eigenen Vorschlag kann man Polyamide durch Zusatz von saurem Manganadipat lichtstabilisieren
und gemäß einem weiteren eigenen Vorschlag setzt man solchen bereits Manganadipat enthaltenden
Polymerisationsgemischen zwecks Stabilisierung der Kettenlänge freie N-Acetylamino-e-capronsäure
zu.
Die lichtstabilisierende Wirkung von Mangansalzen auf derartige Polymerisate war schon länger bekannt.
So kann man gemäß der französischen Patentschrift 878 983 in die Polymerisate Manganverbindungen zur
Herabsetzung des katalytischen Effekts von Titandioxyd auf den Abbau durch Licht einarbeiten. Dazu
wurden im allgemeinen anorganische Mangansalze, insbesondere Phosphate, verwendet, da diese bei den
Temperaturen stabil sind, bei denen das Polymerisat hergestellt, dann geschmolzen und verpreßt bzw. versponnen
wird (s. zum Beispiel deutsche Auslegeschrift 1 107 398 und Patent 1 063 378). Es ist außerdem
nötig, solche Manganverbindungen zu verwenden, die das Polymerisat nicht nennenswert verfärben.
Bis zu dem obenerwähnten eigenen Vorschlag wurden jedoch organische Manganverbindungen in
der Praxis nicht verwendet, da sie gegenüber den bei der Polymerisation und Verarbeitung auftretenden
Temperaturen sehr empfindlich sind und außerdem auch auf Essigsäure oder anderen Säuren, die im
allgemeinen als Stabilisatoren, d. h. zur Begrenzung der Kettenlänge der Polymeren, zugesetzt worden
waren, empfindlich reagieren.
Obwohl beispielsweise in der deutschen Auslegeschrift 1 032 526 als Mangansalz das Oxalat vorgeschlagen
wurde, hat es sich doch in der Praxis gezeigt, daß dieses Salz in Gegenwart von Wasser mit Essigsäure
zu Manganacetat reagiert, das beim Erwärmen und in Anwesenheit von Wasser braun wird und damit
das Polymerisat verfärbt.
Dieser Nachteil der meisten organischen Verbindungen des Mangans geht auch aus der deutschen
Auslegeschrift 1 063 378 hervor, in welcher deshalb gewisse komplexe Polyphosphate des Mangans als
Lichtstabilisatoren vorgeschlagen werden.
Es läßt sich damit zwar eine anfänglich aus-Verfahren zur Verbesserung der
Lichtbeständigkeit von Polyamiden
Es läßt sich damit zwar eine anfänglich aus-Verfahren zur Verbesserung der
Lichtbeständigkeit von Polyamiden
Anmelder:
Snia Viscosa Societä Nazionale Industria
Applicazioni Viscosa S. p. A., Mailand (Italien)
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
Luigi Notarbartolo, Mailand;
Luigi Ciceri, Como (Italien)
Luigi Notarbartolo, Mailand;
Luigi Ciceri, Como (Italien)
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 2. JuH 1960 (11752)
reichende Lichtstabilität der Polymerisate erreichen, die jedoch sehr beeinträchtigt wird, wenn die Produkte
in Form von Garnen oder dünnen Folien den üblichen Wasch- und sonstigen Behandlungen mit Flüssigkeiten
unterworfen werden. Offenbar ist die Haftfestigkeit der Stabilisatoren relativ gering, so daß sie durch die
Flüssigkeitsbehandlung teilweise ausgespült werden.
Dieser Nachteil und zusätzlich die Verfärbungsgefahr wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
gänzlich vermieden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verbesserung der Lichtbeständigkeit von Polyamiden aus Caprolactam,
Hexamethylendiammoniumadipat, m-Xylylendiammoniumadipat
oder 11-Aminoundecansäure, bei denen die Kettenlänge durch Zusatz von N-Acetyl-ε-aminocapronsäure
stabilisiert worden ist, durch Zusatz eines organischen Mangansalzes als Stabilisierungsmittel
zu den zu polymerisierenden Monomeren ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Stabilisierungsmittel das Mangansalz der N-Acetyl-ε-aminocapronsäure
in einer Menge von 0,007 bis 0,07 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile Monomeres verwendet und in wäßriger Lösung zusetzt.
Das als Lichtstabilisator zu verwendende Mangansalz ist durch Umsetzung eines anorganischen Mangansalzes
mit N-Acetylenaminocapronsäure, die ihrerseits durch Acetylieren der ε-Aminocapronsäure erhalten
wird, nach hier nicht beanspruchtem Verfahren leicht
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3 4
zugänglich. Hierzu setzt man beispielsweise Mangan- 50% des eingeführten Wassers abdestilliert. Daraufhin
carbonat mit einer äquivalenten Menge N-Acetyl- wurde in einer Stunde die Temperatur auf 18O0C ge-
ε-aminocapronsäure in wäßriger Lösung in der Siede- steigert und ein Druck von 5 Atm. erreicht. Die
hitze um, bis das frei werdende Kohlendioxyd voll- Temperatur wurde dann kontinuierlich auf 2500C
ständig ausgetrieben ist. Die so erhaltene Lösung kann 5 gesteigert, während der Druck auf 5 Atm. durch
dem zu polymerisierenden Monomeren direkt züge- Ableitung von Gas gehalten wurde. Der Druck fiel
setzt werden. dann allmählich während einer Stunde bis auf Atmo-
Das erfindungsgemäß als Lichtstabilisator zu ver- sphärendruck, die Masse wurde auf 275° C gebracht
wendende Mangansalz der N-Acetyl-e-aminocapron- und 2 Stunden lang gerührt. Daraufhin wurde der
säure wird den Monomeren oder Monomerlösungen io Autoklav innerhalb von 4 Stunden allmählich auf
zusammen mit der zur Kettenstabilisierung nötigen einen Restdruck von wenigen Millimetern Hg gebracht
Menge an freier Acetylaminocapronsäure und den und dieser Druck eine weitere halbe Stunde gehalten.
— wenn erforderlich — Katalysatoren und Mattie- Schließlich wurde der Druck mit einem inerten Gas
rungsmitteln zugegeben und die Polymerisation in ausgeglichen, das Polymerisat verpreßt, abgekühlt und
üblicher Art absatzweise oder kontinuierlich durch- 15 in regelmäßige Streifen geschnitten,
geführt. Das Polymerisat war rein weiß und hatte in einer
Beisüiel 1 m-Kresollösung eine innere Viskosität von 1,12.
Der durchschnittliche Festigkeitsabfall der aus
In einem 201 fassenden Autoklav wurden 12 kg diesem Polymerisat erhaltenen Garne nach 100 Stun-
ε-Caprolactam mit 54 g TiO2 (in Form von Anatas), 20 den unter den in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen
500 ecm Wasser und 54,78 g N-Acetylaminocapron- im Fadeometer betrug 2% für den 15/1-Faden und
säure sowie erfindungsgemäß mit 150 ecm einer 4% für den 30/6-Faden gegenüber 32% für den 15/1-
wäßrigen Lösung, enthaltend 4,36 g eines Mangan- und 48 % fur den 30/6-Faden bei Garnen aus unter
salzes dieser Säure, vermischt. denselben Bedingungen erhaltenen Polymerisaten,
Das Mangansalz war nach hier nicht beanspruchtem 25 jedoch ohne Zugabe eines Mangansalzes der N-Acetyl-
Verfahren durch vollständige Umsetzung einer wäßri- ε-aminocapronsäure.
gen Lösung von 3,78 g N-Acetyl-e-aminocapronsäure . .
mit 1,25 g frisch bereitetem Mangancarbonat bis zur B e 1 s ρ 1 e I J
vollständigen Austreibung von CO2 erhalten worden. Die Maßnahmen von Beispiel 2 wurden wiederholt,
Sodann wurde nach hier nicht beanspruchtem Ver- 30 jedoch an Stelle von Hexamethylendiammoniumadipat
fahren der Autoklav in 2 Stunden auf eine Temperatur 7 kg m-Xylylen-diammoniumadipat verwendet. Das
von 2600C gebracht und der Wasserdampf allmählich erhaltene Polymerisat erschien rein weiß und hatte
abgeführt, dann unter Rühren 14 Stunden lang auf in m-Kresollösung eine innere Viskosität von 0,92.
dieser Temperatur bei Atmosphärendruck gehalten, Der durchschnittliche Festigkeitsabfall der aus
danach in 2 Stunden auf einen Restdruck von 240 mm 3s diesem Polymerisat erhaltenen Garne nach 100 Stunden
Hg gebracht und schließlich das gebildete Polymerisat unter den im Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen im
unter inertem Gas verpreßt, abgekühlt und in gleich- Fadeometer betrug 6% für den 15/1-Faden und 9%
mäßige Streifen geschnitten. für den 30/6-Faden gegenüber 52% für den 15/1- und
Das erhaltene Polymerisat war absolut weiß und 58% für den 30/6-Faden aus Garnen, deren PoIy-
hatte in einer 1 %igen Schwefelsäurelösung eine relative 40 merisate unter denselben Bedingungen, jedoch ohne
Viskosität von 2,70. Zugabe eines Mangansalzes des Aminocapronsäure-
Die Lichtbeständigkeit wird bestimmt durch Fest- acetylamids hergestellt wurde,
stellung des Abfalls der Festigkeit gewaschener und
stellung des Abfalls der Festigkeit gewaschener und
eingespannter Bänder, die aus den zu untersuchenden Beispiel 4
Garnen hergestellt wurden, wobei die Garne in einem 45
Garnen hergestellt wurden, wobei die Garne in einem 45
Fadeometer der Atlas Electric Devices Co., Chicago, Die Maßnahmen des Beispiels 2 wurden wiederholt,
nach den ASTM-Vorschriften für Textilien D 506/50 T, jedoch als Monomeres aus 12 kg 11-Amino-undecan-
Ausgabe 1951, S. 174 ff., belichtet wurden. säure verwendet und dieses mit 0,54% Titandioxyd
Nach 100 Stunden im Fadenometer betrug der durch- in Form von Anatas, 3,8 kg destilliertem Wasser und
schnittliche Abfall der Festigkeit bei dem 15/1-Faden 50 erfindungsgemäß 150 ecm einer siedenden wäßrigen
2% und bei dem 30/6-Faden 3,5%· Demgegenüber Lösung, nach hier nicht beanspruchtem Verfahren,
zeigten Garne aus Polymerisaten, hergestellt unter erhalten durch Umsetzung von 98,7 g N-Acetyl-
denselben Bedingungen, jedoch ohne Zusatz eines ε-aminocapronsäureacetylamid mit 1,25 g frisch be-
Mangansalzes des Aminocapronsäureacetylamids, nach reitetem Mangancarbonat.
100 Stunden einen Abfall der Festigkeit von 43 % bei 55 Nach hier nicht beanspruchtem Verfahren wurde
den 15/1-Faden und 57 % bei dem 30/6-Faden. der Autoklav in etwa 2 Stunden auf 180° C und 8 Atm.
. -ίο gebracht. Während der Druck konstant gehalten
Beispiel 2 wurde, wurde die Temperatur unter Ablassen von
In einen 201 fassenden Autoklav wurden 7 kg Hexa- Gas auf 225 0C gesteigert, dann wurde innerhalb von
methylendiammoniumadipat mit 0,45 % Titanoxyd in 60 2 Stunden der Druck auf Atmosphärendruck gesenkt,
Form von Anatas und erfindungsgemäß 130 ecm einer die Masse auf 2600C gebracht und schließlich 4 Stunsiedenden
wäßrigen Lösung, nach hier nicht bean- den lang unter diesen Bedingungen gerührt. Daraufhin
spruchtem Verfahren erhalten durch Umsetzung von wurde ein geringer Strom eines inerten Gases % Stunde
76,5 g Aminocapronsäureacetylamid mit 0,73 g frisch lang hindurchgeführt, das Polymerisat verformt, abgehergestelltem
Mangancarbonat unter Austreibung des 65 kühlt und in regelmäßige Streifen geschnitten.
CO2, eingebracht. Das erhaltene Polymerisat erschien rein weiß und
CO2, eingebracht. Das erhaltene Polymerisat erschien rein weiß und
Nach hier nicht beanspruchtem Verfahren wurde hatte in m-Kresollösung eine innere Viskosität von
sodann der Autoklav auf HO0C gebracht und wurden 0,97.
Der durchschnittliche Abfall der Festigkeit der aus diesen Polymerisaten hergestellten Garne nach
100 Stunden unter den im Beispiel 1 gegebenen Bedingungen in einem Fadeometer betrug 3% für
den 15/1-Faden und 6% für den 30/6-Faden gegenüber 38 % für den 15/1-Faden und 42% für den 30/6-Faden
aus Garnen, deren Polymerisate unter denselben Bedingungen, jedoch ohne Zusatz eines Mangansalzes
der N-Acetyl-e-aminocapronsäure hergestellt wurden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Verbesserung der Lichtbeständigkeit von Polyamiden aus Caprolactam, Hexamethylendiammoniumadipat, m-Xylylendiammoniumadipat oder 11-Aminoundecansäure, bei denen die Kettenlänge durch. Zusatz von N-Acetyl-ε-aminocapronsäure stabilisiert worden ist, durch. Zusatz eines organischen Mangansalzes als Stabilisierungsmittel zu den zu polymerisierenden Monomeren, dadurch gekennzeichnet, daß man als Stabilisierungsmittel das Mangansalz der N-Acetyl-e-aminocapronsäure in einer Menge von 0,007 bis 0,07 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile Monomeres verwendet und in wäßriger Lösung zusetzt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 063 378.509 510/444 2.65 © Bundesdruckerei Berlin
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