DE1187372B - Verfahren zur Herstellung von Polyamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyamidenInfo
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- C08G69/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
- C08G69/02—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
- C08G69/08—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids derived from amino-carboxylic acids
- C08G69/14—Lactams
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- C08G69/18—Anionic polymerisation
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
Nummer:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C08g
Deutsche Kl.: 39 c-10
1187 372
I17048IVd/39c
30. September 1959
18. Februar 1965
I17048IVd/39c
30. September 1959
18. Februar 1965
Die Erzeugung von hochmolekularen Polyamiden aus Lactamen, wie e-Aminocaprolactam,wird technisch
bekanntlich so durchgeführt, daß man die Lactame in Gegenwart von Wasser oder wasserabspaltend wirkenden
Mitteln auf Temperaturen erhitzt, die oberhalb des Schmelzpunktes des gewünschten Polyamids
liegen. Dieser Vorgang dauert allgemein 10 bis 20 Stunden.
Es ist weiter bekannt, daß man schon in wenigen Minuten zu hochmolekularen Produkten gelangen
kann, wenn man die entsprechenden Lactame wasserfrei in Gegenwart von alkalisch reagierenden Verbindungen,
wie Natriumhydroxyd, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat oder Lithiumhydrid, sowie insbesondere
des Natriumsalzes des Caprolactams oder anderer Lactame erhitzt. Auch Organomagnesiumverbindungen
sind für diesen Zweck geeignet.
Die nach diesem Verfahren gebildeten Polyamide sind aber nur wenig für die Weiterverarbeitung auf
Kunststoffen, Fasern, Folien usw. geeignet, da sie nicht viskositätsstabil sind, d. h. daß ihre Schmelzviskosität
und damit ihr Molekulargewicht innerhalb kurzer Zeit großen Schwankungen unterworfen sind.
So nimmt das in 10 bis 15 Minuten erreichte, meist sehr hohe Molekulargewicht im Verlauf von einer
halben Stunde um etwa die Hälfte ab und verringert sich auch noch nach diesem Zeitpunkt laufend, so daß
auch nach 50 bis 100 Stunden noch keine konstante Schmelzviskosität erhalten wird.
Es ist ferner bekannt, fünf- und sechsgliedrige Lactame heterogen zu polymerisieren. Die Polymerisation
kann dabei nur zwischen 0 und 2000C, also
unterhalb der Polyamidschmelztemperatur, durchgeführt werden. Das entstandene Polymere fällt dabei
sofort aus. Das Polymerisationsverfahren insgesamt währt 2 Stunden bis 2 Wochen bei einer Ausbeute von
20,5 bis 74%.
Die Polymerisation von Lactamen mit mindestens sieben Ringgliedern ist im übrigen nicht recht gut
mit der Polymerisation von Lactamen mit fünf und sechs Ringgliedern zu vergleichen, weil die Ringspannungen
unterschiedlich sind, weil ihr reaktionskinetisches Verhalten unterschiedlich ist und weil
Lactame mit mindestens sieben Ringgliedern oberhalb der Polyamidschmelztemperatur in homogener Phase
polymerisiert werden können.
Bei den bisher bekannten Verfahren zur Polymerisation von Lactamen mit mindestens sieben Ringgliedern
entsteht innerhalb weniger Minuten ein sehr hochmolekulares Polyamid, das dann aber sofort
wieder depolymerisiert. Es entstehen in unkontrollierbarer Weise uneinheitliche Produkte, die sich z. B.
Verfahren zur Herstellung von Polyamiden
Anmelder:
Inventa A. G.
für Forschung und Patentverwertung,
Luzern (Schweiz)
Vertreter:
Dipl.-Ing. F. Weickmann
und Dr.-Ing. A. Weickmann, Patentanwälte,
München 27, Möhlstr. 22
Als Erfinder benannt:
Dr. Wolfgang Griehl, Chur (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 20. November 1958 (66 433)
wegen ihres ungenügend hohen Molekulargewichtes für die Herstellung von Spritzgußteilen, Folien,
Rohren, Stäben und anderen Formungen nicht verwenden lassen.
Die Erfindung besteht demgegenüber in einem Verfahren zur Herstellung von Polyamiden aus wasserfreien
Lactamen mit mindestens sieben Ringgliedern unter Verwendung von alkalischen Katalysatoren und
Reaktionsbeschleunigern bei Temperaturen über dem Schmelzpunkt desentstehendenPolyamides, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man als Reaktionsauslöser und Reaktionsbeschleuniger ein Gemisch aus Alkalien
und Grignardverbindungen einerseits und Monoacylaminocarbonsäureestern
der Formel
R' — CO — NH — R — COOR"
andererseits verwendet (R = aliphatischer aromatischer
oder hydroaromatischer zweiwertiger Rest; R' und R" = aliphatische, aromatische oder heterocyclische
Reste).
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das entstandene Polyamid bei der hohen Temperatur
von vorzugsweise 210 bis 280° C stabilisiert und erfährt im weiteren Verlauf der Polymerisation
keinen Abbau. Der Polymerisationsgrad des gebildeten schmelzflüssigen Produktes wird konstant gehalten.
Je nach Wahl der Reaktionstemperatur und des Gehaltes an Reaktionsauslöser und Reaktionsbe-
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schleuniger erhält man in wenigen Minuten ein Polymerisat, dessen nach .dieser Zeit erreichte Viskosität
dann praktisch auch nach vielen Stunden unverändert bleibt. Dabei bewirkt eine Erhöhung der Temperatur
ein schnelleres Erreichen der gewünschten Schmelzviskosität, während die Menge an Katalysator
und Beschleuniger vor alkaaa die Viskosität selbst
beeinflusst.
Die Zugabe der ReaktioHsbeschleuniger kann kurz
aach dem Zusatz dealnitiatQrs oder gleichzeitig mit
diesen, zweckmäßig aber schon vorher, erfolgen, d. h., man kann den Acylaaainosäureester beispielsweise
von vornherein dem zu verwendenden Lactam zusetzen. Der Reaktionsbeschleuniger wird vorteilhafterweise
in zum Initiator äquivalenter Menge angewandt.
Die verwendeten Monoacylaminocarbonsäureester können ungesättigt sein, Sauerstoff- oder Schwefelbrücken
sowie Seitenketten enthalten oder substituiert sein.
Erfindungsgemäß
verwendbar
sind: Benzoyl-
s-aminocapronsäure-benzylester, Acetyl-co-önanthsäure-äthylester,
Propionyl-a-aminobuttersäure-octylester,
g-Hexahydrotoluyl-s-amino-a-methylcapronsäure-methylester
oder Acetyl-g-aminobenzoesäuremethylester.
Die überraschende Wirkung der Monoacylaminocarbonsäureester erhellt sich aus der folgenden Tabelle,
in welcher der Polymerisationsverlauf verschiedener, mit Natriumcaprolactam ausgelöster ε-Caprolactam-Schnellpolymerisationen
einander gegenübergestellt sind.
.... | Polymerisationsgrad (Pw) | Vsoo Mol Na-Lactam V300 Mol Acetylaminoönanthsäure- methylester pro Mol Lactam |
|
Zeit Minuten) |
*/», MoI Na-Lactam pro Mol Lactam (ohne Äedctionebesebleuniger) |
1ImIj Mol Na-Lactam Vsoo Mol Benzoylaminocapronsäure- äthylester pro Mol Lactam |
275 274 290 270 272 |
10 30 60 180 360 |
237 486 : 385 237 214 |
150 162 160 160 155 |
|
Ganz entsprechende Werte erhält man bei der Verwendung von ω-Aminoönanthlactam.
Verwendet man z.B. Grignardverbindungen, wie
CH8-Mg—Br, ab Initiator für die Schnellpolymerisation,
so ist dar Polymerisationsgradverlauf nach Erreichung
des τη**««»*! möglichen Umsatzes noch
gleichmäßiger, da Glrignard-Verbindungen für sich allein schon weniger starke Schwankungen verursachen.
Eine Mischung von 113. g absolut trockenem
e-Caprolactam und erfindungsgemäß 0,88 g BenzoyliHiminocaprooeäare-äthylester
wurde auf 2500C er-Jatzt
Jetzt wurden unter Rühren 0,45 g ε-Caprolactaronatrium
zugegeben. Unmittelbar nach dem Inlösunggehen des Salzes setzte die Polymerisation
ein, und schon nach 3 Minuten war eine hochviskose Schmelze, entstanden, die nur noch die üblichen 12%
Monomeres (Caprolactam) enthielt. Ihr Polymerisationsgrad (Gewichtsmittel) betrug Pw = 280 und
änderte sich ist Verlauf von 6 Stunden praktisch nicht *
Eine Mischung von 113 g absolut trockenem
»■Caprolactam und erfindungsgemäß 1,43 g Acetyle-aminocapronsäuie-octylester
wurde auf 1700C erhitzt. Unter gutem Rühren wurden hierin 0,68 g
e-CaproIactamnatrium aufgelöst. Nach etwa 10 Minuten
begann die Schmelze viskos zu werden unter gleichzeitigem Temperaturanstieg auf über 2000C.
Man steigerte die Temperatuf auf 2300C und erhielt
ein Polyamid mit einem Darchschnittspolymerisationsgrad
(Pw) von 170, ,JÖteser betrug nach 6stündigem
Erhitzen auf 23O0C noch 168, war also praktisch unverändert geblieben,
In einer auf 2500C erhitzten Mischung von 128 g
absolut trockenem ω-önanthlactam und erfindungsgemäß
2,63 g Benzoyl-co-aminoanthsäure-methylester
wurden unter gutem Rühren 1,19 g Methylmagnesiumbromid gelöst. Nach 5 Minuten war die Polymerisationsreaktion
beendet, und das erhaltene PoIymere hatte eine Intrinsic-Viskosität (gemessen in
m-Kresol bei 200C) von 1,18. Nach einer halben
Stunde wurde eine Viskosität von 1,20 und nach weiteren 5V2 Stunden eine solche von 1,19 gemessen.
Es war also ein praktisch viskositätsstabiles Produkt entstanden, das sich in jedem Zeitpunkt nach der
Polymerisation zu Fasern oder Folien verarbeiten Heß.
Zu einer Mischung von 113 g absolut trockenem ε-Caprolactam und erfindungsgemäß 0,33 g Benzoyl-ε-aminocapronsäure-äthylesterwurde
bei 2500C 0,169g reines ε-Caprolactamnatrium unter gutem Rühren
zugegeben. Bereits nach 6 Minuten war eine äußerst zähe Schmelze entstanden, deren relative
Viscosität, gemessen als 0,5%ige Lösung in m-Kresol bei 200C, 2,83 betrug. Würde die Schmelze 6 Stunden
lang bei 2500C gehalten, so hätte sie dann immer noch
eine relative Lösungsviskosität von 2,80.
In einem heizbaren Kessel schmilzt man 100 kg frisch destilliertes trockenes ε-Caprolactam auf und
löst darin bei einer Temperatur von 1000C zunächst 300 g frisch bereitetes Caprolactamnatrium auf. Danach
mischt man erfindungsgemäß 585 g Benzoyl-ε-aminocapronsäure-äthylester
zu und läßt die Mi-
schung erstarren, wobei man sie in ein Granulat überführt, das für die Weiterverarbeitung auf einer
Schneckenpresse geeignet ist.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyamiden aus wasserfreien Lactamen mit mindestens sieben
Ringgliedern unter Verwendung von alkalischen Katalysatoren und Reaktionsbeschleunigern bei
Temperaturen über dem Schmelzpunkt des ent- ίο
stehenden Polyamides, dadurch gekennzeichnet, daß man als Reaktionsauslöser und
Reaktionsbeschleuniger ein Gemisch aus Alkalien oderGrignard-Verbindungen einerseits undMonoacylaminocarbonsäureestern
der Formel
R' — CO — NH — R — COOR"
R' — CO — NH — R — COOR"
andererseits verwendet (R = aliphatischen aromatischer
oder hydroaromatischer zweiwertiger Rest; R' und R" = aliphatische, aromatische oder heterocyclische
Reste).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Monoacylaminocarbonsäureester
und Katalysatoren in Mengen von je 1I100 bis
V30O Mol pro Mol Lactam verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 809 958.
USA.-Patentschrift Nr. 2 809 958.
509 509/355 2.65 ® Bundesdruckerei Berlin
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NL129238C (de) * | 1965-11-11 | |||
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