DE1194144B - Verfahren zur Herstellung von licht- und kettenlaengenstabilisierten Polyamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von licht- und kettenlaengenstabilisierten PolyamidenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C08g
Deutsche Kl.: 39 c-10
Nummer: 1194144
Aktenzeichen: S74611IVd/39c
Anmeldetag: I.Juli 1961
Auslegetag: 3. Juni 1965
Eine die Verwendbarkeit von Gebilden aus Polyamiden, insbesondere von Polyamidgarnen beeinträchtigende
Eigenschaft ist bekanntlich ihre Lichtempfindlichkeit, die besonders ausgeprägt ist, wenn die Gebilde
Mattierungsmittel, wie TiO2, enthalten.
Um diesen Nachteil zu beheben, setzt man den Polyamiden unter anderem Mangansalze zu, die als
Lichtstabilisatoren wirken.
Aus verschiedenen Gründen wäre ein Zusatz von organischen Mangansalzen vorzuziehen, jedoch hat
sich gezeigt, daß diese mit den in so gut wie allen Fällen mitverwendeten Mitteln zur Beeinflussung der
Kettenlänge insofern unverträglich sind, als sie mit den bisher bekannten Kettenlängenstabilisatoren, wie Essigsäure
und anderen Säuren, reagieren. Hierbei treten, insbesondere beim Erwärmen und in Gegenwart von
Wasser, Braunfärbungen auf, die die Anwendung der Manganverbindungen oder lichtstabilisierender Mittel
illusorisch bzw. eine entsprechende Mangandosierung unmöglich machen.
Dies gilt insbesondere auch für die schon früher vorgeschlagene Verwendung von sekundärem Manganadipat
und -sebazat, die als Lichtstabilisatoren sehr geeignet wären, wenn es gelingen würde, ihre Umsetzung
mit den Kettenlängenstabilisatoren zu verhindern.
Auf Zusatz eines Kettenlängenstabilisators ganz zu verzichten, ist nicht möglich, da sonst die entstehenden
Polyamide weder das erforderliche einheitliche Molekulargewicht noch die erwünschte Viskosität noch
andere wichtige Kennzeichen besitzen würden.
Beansprucht ist ein Verfahren zur Herstellung von licht- und kettenlängenstabilisierten Polyamiden durch
Polymerisation des oder der Monomeren in Gegenwart von sekundärem Manganadipat oder sekundärem
Mangansebazat und Kettenlängenstabilisierungsmitteln, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als
Kettenlängenstabilisator N-Acetyl-e-aminocapronsäure
der Formel
CH3CONH · (CH2)5 · COOH
in Mengen von 1 Mol Acetylaminocapronsäure auf 160 bis 320 Mol des Monomeren verwendet.
Die Viskosität der Polymeren bleibt durch die Anwendung der erfindungsgemäß zu verwendenden
Stabilisierungsmittel konstant, was zeigt, daß die beabsichtigte Stabilisierung erzielt wird.
Die N-Acetyl-e-aminocapronsäure wird nach hier
nicht beanspruchtem Verfahren durch Umsetzung der ε-Aminocapronsäure mit Essigsäureanhydrid in der
Kälte bei einem Molverhältnis von 1: 2 erhalten. Nach Beendigung der exothermen Reaktion wird die Lösung
Verfahren zur Herstellung von licht- und
kettenlängenstabilisierten Polyamiden
kettenlängenstabilisierten Polyamiden
Anmelder:
Snia Viscosa Societa' Nazionale Industria
Applicazioni Viscosa S. p. A., Mailand (Italien)
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
Dr. Luigi Notarbartolo, Mailand;
Luigi Ciceri, Como, Mailand (Italien)
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 2. Juli 1960 (11751)
mit Wasser verdünnt und das überschüssige Wasser und die frei gewordene Essigsäure im Vakuum
abdestilliert. Das Acetylderivat wird durch Kristallisation aus siedendem Wasser gereinigt. Es ist ein
weißer kristalliner Feststoff, der in kaltem Wasser sehr leicht löslich ist und einen Schmelzpunkt von 105 bis
108° C aufweist.
Die Viskosität der Polymeren bleibt durch die Anwendung der erfindungsgemäß zu verwendenden
Stabilisierungsmittel konstant, was zeigt, daß die beabsichtigte Stabilisierung erzielt wird.
In einen 201 fassenden Autoklav wurden 10 kg Caprolactam mit 45 g TiO2 in Form von Anatas,
500 g Wasser, erfindungsgemäß 45,5 g Acetylaminocapronsäure eingebracht und nach hier nicht beanspruchtem
Verfahren 50 cm3 einer wäßrigen Lösung von 1,80 g see. Manganadipat zugegeben. Die letztere
Lösung war nach hier nicht beanspruchtem Verfahren durch vollständige Umsetzung von 1,33 g Adipinsäure
in wäßriger Lösung mit 1,05 g frisch bereitetem Mangancarbonat bis zur vollständigen Austreibung von
CO2 erhalten worden. Der Autoklav wurde in bekannter Weise innerhalb 2 Stunden auf 2600C gebracht und
der Wasserdampf allmählich abgeführt, worauf er unter Rühren 14 Stunden lang auf dieser Temperatur
bei Atmosphärendruck gehalten und danach in 3 Stun-
509 578/444
den auf einen Restdruck von 260 mm Hg gebracht wurde.
Das erhaltene Polymerisat war absolut weiß und hatte in l%iger Schwefelsäurelösung eine relative
Viskosität von 2,68, die auch nach Trocknen, Schmelzen und Verspinnen konstant blieb.
In einen 20-1-Autoklav wurden 7 kg Hexamethylendiammoniumadipat
mit 0,45% Titandioxyd in Form von Anatas, erfindungsgemäß 63 g Acetylaminocapronsäure,
3 1 Wasser und nach hier nicht beanspruchtem Verfahren 35 cm3 einer wäßrigen Lösung
von 1,26 g see. Manganadipat, hergestellt nach den Angaben im Beispiel 1, eingebracht.
Der Autoklav wurde in bekannter Weise auf 110°C
erhitzt und 50% des eingeführten Wassers abdeställiert.
Daraufhin wurde innerhalb 1 Stunde die Temperatur auf 1800C gesteigert, wobei ein Druck von 5 Atm
erreicht wurde. Die Temperatur wurde dann langsam auf 2500C gesteigert, während der Druck durch
Ableitung von Gas auf 5 Atm gehalten wurde. Der Druck fiel dann während 1 Stunde allmählich bis auf
Atmosphärendruck ab, und die Masse wurde auf 275° C gebracht und 2 Stunden gerührt. Daraufhin
wurde der Autoklav innerhalb von 4 Stunden allmählich auf einen Restdruck von wenigen Millimeter
Hg evakuiert und dabei eine weitere Y2 Stunde gehalten.
Schließlich wurde der Druck mit einem inerten Gas ausgeglichen, das Polymerisat entnommen, verpreßt,
abgekühlt und in regelmäßige Streifen geschnitten.
Das Produkt war rein weiß und hatte in m-Kresollösung
eine grundmolare Viskositätszahl von 1,05.
Es wurde nach Beispiel 2 gearbeitet, jedoch bestand das verwendete Monomere aus 7 kg m-Xylylendiammoniumadipat.
Das erhaltene Polymerisat erschien rein weiß und hatte in m-Kresollösung eine Grundviskosität
von 0,94.
Es wurde nach Beispiel 1 gearbeitet, jedoch bestand das Polymerisationsgemisch aus 10 kgAmino-undecansäure
mit 0,5% Titandioxyd in Form von Anatas, erfindungsgemäß 79 g Acetylaminocapronsäure, 3,20 1
Wasser und nach hier nicht beanspruchtem Verfahren 150 cm3 einer wäßrigen Lösung von 2,29 g see.
Mangansebazat.
Der Autoklav wurde in bekannter Weise innerhalb 2 Stunden auf 1800C und 8 Atm gebracht, worauf
die Temperatur unter Ablassen von Gas zwecks Konstanthaltung des Druckes auf 275° C gesteigert
wurde. Dann wurde innerhalb von 2 Stunden der Druck auf Atmosphärendruck gesenkt, die Masse auf
260° C gebracht und schließlich 4 Stunden lang unter diesen Bedingungen gerührt. Daraufhin wurde mit
einem inerten Gas V2 Stunde lang gespült, das Polymerisat
entnommen und verformt, abgekühlt und in regelmäßige Streifen geschnitten.
Das erhaltene Polymerisat war rein weiß und hatte in m-Kresollösung eine Grundviskosität von 0,98, die
konstant bleibt. Nach Trocknung und Schmelzen zeigt das Polymere die gleiche relative Viskosität, wie
sie es nach Verpressen, Abkühlung und Umformen in Chips besaß.
Der durchschnittliche Abfall der Festigkeit der aus diesen Polymerisaten nach hier nicht beanspruchtem
Verfahren hergestellten Garne nach 100 Stunden unter den im Beispiel 1 gegebenen Bedingungen in
einem Faden-Ometer betrug 4% für den 15/1- und
5% für den 30/6-Faden gegenüber 33% für den 15/1- und 42% für den 30/6-Faden aus Garnen, deren
Polymerisate unter denselben Bedingungen, jedoch ohne Zusatz von see. Mangansebazat hergestellt
wurden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von licht- und kettenlängenstabilisierten Polyamiden durch Polymerisation des oder der Monomeren in Gegenwart von sekundärem Manganadipat oder sekundärem Mangansebazat und Kettenlängenstabilisierungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kettenlängenstabilisator N-Acetyl-e-aminocapronsäure der FormelCH3CONH · (CH2)5 · COOHin Mengen von 1 Mol Acetylaminocapronsäure auf 160 bis 320 Mol des Monomeren verwendet.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 063 378.509 578/444 5.65 © Bundesdruckerei Berlin
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