DE1182685B - Offener Eisenbahngueterwagen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

- Internat. Kl.: B 61 d

Deutsche KL: 20 c-15

Nummer: 1182 685

Aktenzeichen: W 27399 Π/20 c

Anmeldetag: 5. März 1960

Auslegetag: 3. Dezember 1964

Die Erfindung bezieht sich auf einen offenen Eisenbahngüterwagen mit in der Mitte der Seitenwände in je einem fest mit dem Untergestell verbundenen Mittelstück fest angeordneten Drehtüren und zwei zu einer in Wagenmitte befindlichen Entladeöffnung hin hinter den Seitenwandmittelstücken und den Türen vorbeigleitend kippbaren, um eine quer zur Fahrzeuglängsachse liegende Kippachse schwenkbaren Kasten mit die Wagenseitenwände ersetzenden Kastenwänden sowie einer unter der zwischen den beiden Kastenteilen in der Wagenmitte liegenden Entladeöffnung vorgesehenen, nach einer oder beiden Wagenseiten hin wirkenden Leiteinrichtung für das Fördergut mit einer regulierbaren Rütteleinrichtung nach Zusatzpatent 1163 359.

Dieser offene Eisenbahngüterwagen ist Gegenstand des nicht vorveröffentlichten Zusatzpatents 1163 359 zum ebenfalls nicht vorveröffentlichten Patent 1142 624.

- Es ist bekannt, in der Wagenmitte Rüttelvorrichtungen vorzusehen, die wahlweise nach beiden Seiten quer zur Wagenlängsachse wirken. Dies erreicht man mittels eines umstellbaren Rüttelmotors. Die bekannten Rüttelvorrichtungen weisen jedoch verschiedene Nachteile auf. Bei einer Ausführung ist es notwendig, ein Förderband unter den Wagenboden zu schieben, da sich die Entladeöffnung praktisch über die gesamte Wagenbreite erstreckt. Je nach den räumlichen Verhältnissen an der Entladestelle ist ein Unterschieben eines Förderbandes jedoch oft umständlich und schwierig. Bei einer anderen Ausführung ist zwar die Rüttelvorrichtung in Höhe des Wagenbodens angeordnet, und die Entladung erfolgt nur durch Öffnungen in den Seitenwänden des Wagens. Die Entladeöffnungen sind entweder durch Drehtüren oder durch nach oben abschwenkbare Klappen verschlossen. Die Ausführung mit den abschwenkbaren Klappen hat den Nachteil, daß ein guter Verschluß Schwierigkeiten bereitet und beim Entladen gleichzeitig die Gefahr besteht, daß das ausströmende Gut zu breit gestreut wird. Ähnliche Nachteile ergeben sich bei der Ausführung, bei der die Entladung durch die vorher zu öffnenden Drehtüren erfolgen muß.

Es sind ferner Schieber in Türen oder Wänden von Güterwagen und Auslaufschurren unmittelbar an Entladeöffnungen bekannt.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen offenen Eisenbahngüterwagen der genannten Art zu schaffen, der die erwähnten Nachteile nicht aufweist. Als Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß in den seit-Offener Eisenbahngüterwagen
Zusatz zum Zusatzpatent: 1163 359

Anmelder:

Waggonfabrik Talbot, ; .

Aachen, Jülicher Str. 213-237

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. Helmut König, Minden (Westf.),

Dr.-Ing. Christian Stiefel, Aachen

liehen Drehtüren in an sich bekannter Weise durch Flachschieber verschließbare Entladeöffnungen angeordnet sind. Jeder Flachschieber ist in einfacher Weise mittels eines oberhalb der Entladeöffnung angelenkten einfachen Hebelsystems zu öffnen oder zu schließen. Zweckmäßig wird dieses Hebelsystem von Hand bedient. Damit die Entladeöffnung stets in der Wagenmitte liegen kann, ist entweder auf jeder Wagenseite nur eine Tür vorgesehen, oder die Drehtür ist in zwei verschieden große Flügel aufgeteilt und die Entladeöffnung in dem breiteren Flügel angeordnet.

Bei der praktischen Ausführung ist unmittelbar an der Entladeöffnung eine Auslaufschurre vorgesehen. Diese Auslauf schurre ist unter den Wagenboden abschwenkbar, wodurch sie während der Fahrt seitlich nicht über die Wagenseitenwand hinaussteht. Unter dem Wagenboden nimmt sie im übrigen nicht zuviel Raum in Anspruch.

Gemäß der Erfindung wird also ein Flachbodengüterwagen mit einer nach beiden Seiten wirkenden Rüttelvorrichtung vorgeschlagen, der in seinem Aufbau einfach ist und gleichzeitig eine große Lebensdauer aufweist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Flachbodengüterwagens gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht des Güterwagens, in der die gekippten Wagenkastenhälften angedeutet sind,

F i g. 2 eine Stirnansicht und

Fig. 3 und 4 verschiedene Ausführungen der Rüttelvorrichtung.

Der Flachbodengüterwagen weist beispielsweise zwei Achsen 1 und 2 auf, die in üblicher Weise an einem Untergestell 3 angeordnet sind. Der Wagen-

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kasten des Güterwagens besteht aus zwei Kastenteilen 4 und 5, die um zwei getrennte Kippachsen 6 und 7 kippbar sind. Zum Kippen sind zweckmäßig hydraulische Hubvorrichtungen 8 vorgesehen. Die Pfosten 9 von Drehtüren 10 sind fest mit dem Wagengestell 3 verbunden, so daß beim Kippen der Kastenhälften 4 und 5 die Türen und damit die Entladeöffnung nicht bewegt werden. In den Drehtüren 10 sind auf beiden Wagenseiten Entladeöffnungen 11 vorgesehen. Die Entladeöffnungen 11 werden mittels eines Schiebers 12 abgedeckt, der in nicht näher dargestellten seitlichen Führungen auf und ab bewegbar ist. Der Schieber 12 kann über ein einfaches Hebelsystem 13, das in einem Punkt 14 oberhalb der öffnung 11 an einer Drehtür angelenkt ist, auf und ab ig bewegt werden. Das Hebelsystem 13 wird zweckmäßig von Hand betätigt.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Drehtüren 10 in zwei ungleiche Türflügel 10 a und 10 b aufgeteilt, die mittels eines Riegels 21 ver- so schlossen sind. Die Entladeöffnung 11 ist in dem breiteren Flügel 10 b angeordnet und liegt dadurch genau in der Wagenmitte. Es ist natürlich auch möglich, nur eine durchgehende Tür auf jeder Wagenseite vorzusehen.

Unmittelbar an den Entladeöffnungen 11 sind außen Auslaufschurren 15 vorgesehen, öffnet man den Schieber 12, so kann das Schüttgut durch die Auslaufschurren bequem auf ein nicht dargestelltes Förderband od. dgl. befördert werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß das Gut zu weit streut. Die Auslaufschurren 15 sind in einem Punkt 16 am Wagengestell 3 so angelenkt, daß sie nach Beendigung des Entladevorganges unter den Wagenboden 17 geschwenkt werden können. Sie stehen in dieser Stellung nicht über die Seitenwände des Wagens hinaus.

In F i g. 2 ist auf der rechten Seite die Auslaufschurre 15 in Arbeitsstellung gezeichnet, während ihre Ruhestellung in gestrichelten Linien angedeutet ist. Auf der linken Seite der Zeichnung befindet sich die Auslaufschurre in der Ruhestellung, während die Arbeitsstellung gestrichelt dargestellt ist.

Den Mittelteil des Wagenbodens 17 bildet eine an sich bekannte Leitvorrichtung 18, an deren Unterseite ein schwenkbarer Rüttelmotor 19 angeordnet ist. Je nach Stellung des Rüttelmotors befördert die Leitvorichung das Schüttgut nach der einen oder der anderen Wagenseite. Die Leitvorrichtung 18 kann entweder auf der Oberseite, flach ausgeführt sein (Fig. 3), wodurch sich der Wagen besonders gut auch für die Beförderung von Stückgut eignet, oder sie kann leicht wannenförmig ausgebildet sein (F i g. 4), wodurch der Abfluß des Schüttgutes besser gesteuert werden kann. Die Leitvorrichtung ist auf Gummis puffern 20 gelagert. Diese Anordnung ist jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Offener Eisenbahngüterwagen mit in der Mitte der Seitenwände in je einem fest mit dem Untergestell verbundenen Mittelstück fest angeordneten Drehtüren und zwei zu einer in Wagenmitte befindlichen Entladeöffnung hin hinter den Seitenwandmittelstücken und den Türen vorbeigleitend kippbaren, um eine quer zur Fahrzeuglängsachse liegende Kippachse schwenkbaren Kasten mit die Wagenseitenwände ersetzenden Kastenwänden sowie einer unter der zwischen den beiden Kastenteilen in der Wagenmitte liegenden Entladeöffnung vorgesehenen, nach einer oder beiden Wagenseiten hin wirkenden Leiteinrichtung für das Fördergut mit einer regulierbaren Rütteleinrichtung nach Zusatzpatent 1163 359, dadurch gekennzeichnet, daß in den seitlichen Drehtüren (10) in an sich bekannter Weise durch Flachschieber (12) verschließbare Entladeöffnungen (11) vorgesehen sind.

2. Wagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Flachschieber (12) mittels eines oberhalb der Entladeöffnung (11) angelenkten einfachen Hebelsystems (13) zu öffnen oder zu schließen ist.

3. Wagen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar an der Entladeöffnung (11) eine Auslauf schurre (15) vorgesehen ist.

4. Wagen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaufschurre (15) unter den Wagenboden (17) abschwenkbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 443 749, 583 064,
134;

deutsche Patentanmeldung H 3212 XI, 81 e (bekanntgemacht am 18.1.1951);
britische Patentschrift Nr. 288 507.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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