DE117350C

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Publication number: DE117350C
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE

'A-J

Dr. ADOLF KATZ in STUTTGART. Blechträger für massive Decken.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. September 1898 ab.

Die bekannten scheitrechten massiven Decken zwischen eisernen I-Trägern haben, den Nachtheil, dafs der Deckenputz längs den Trägerflantschen vielfach Risse bekommt und der Mörtel, welcher an den Unterseiten der Flantschen anhaftet, bald eine andere Farbe annimmt als wie die übrige Fläche, d. h. dafs der Plafond mehr oder weniger auffallende Streifen zeigt.

Die im Nachstehenden beschriebene Neuerung hilft den erwähnten Uebelständen dadurch ab, dafs an der Unterseite der Decke ein durchgehender Putzträger (Rohrmatten, Lattengewebe, Geflecht aus Eisen, Hanf u. dgl.) angebracht und in eigenartiger Weise an das tragende Eisengerippe angenagelt o"der sonstwie aufgehängt wird.

Der zu überdeckende Raum wird mittels besonders behandelter und geformter Blechträger t in geeigneten Entfernungen überdeckt. Diese Träger von L-, C-, I- und I-förmigem Querschnitt mit doppeltem Steg werden aus Blechstreifen in der Weise gezogen oder gebogen, dafs die beiden Lappen des Doppelsteges sich nicht berühren, sondern einen schmalen Schlitz zwischen sich frei lassen. Die Blechträgerenden sind zum Auflager auf den Flantschen der I-Balken entsprechend abgekröpft.

Vor dem Verlegen werden die Blechträger in bekannter Weise in ein Bad geworfen, das beispielsweise aus dünnem, verlängertem Cementbrei bestehen kann. Hierdurch wird der ,Zwischenraum zwischen den beiden Lappen des Steges satt ausgefüllt und aufserdem der Blechträger, wie bekannt, ringsum mit einer gegen R.ost schützenden Hülle umgeben.

Die zwischen den Blechträgern t entstandenen Felder werden in bekannter Weise mit Ziegeln, Schwemmsteinen Platten u. dgl. s ausgelegt und über diesen event, eine entsprechend dicke Lage Beton B aufgebracht (Fig. 1), oder es wird auf eine provisorische Schalung der Beton unter Hinweglassung der Steine, Platten oder dergl. s unmittelbar eingestampft.

Die Blechträger lassen sich in gerader oder gebogener Form für jede Spannweite und namentlich auch zur Herstellung von Decken zwischen eisernen I-Trägern verwenden (Fig. 2 und 3).

Der Putzträger (Rohrmatten u. dgl.) wird nun an die Blechträger angehängt, indem die den Putzträger haltenden Nägel h in die Cementlamelle zwischen dem Doppelsteg des Blechträgers eingeschlagen werden.

Fig. 4 zeigt eine Reihe von Blechträgern mit doppeltem Steg. Der eingetriebene Nagel oder Haken erhält in dem Schlitz des Doppelsteges an den glatten Blechflächen eine gewisse Führung und verdrängt die beiden Steghälften in seiner nächsten Umgebung rechts und links zur Seite. Der Nagel h deformirt also bis zu einem gewissen Grade den Blechträger und würde bei der an sich geringen Federkraft des Blechträgers die nöthige Reibung nicht immer

Claims

erhalten. Infolge der Cementfüllung zwischen dem Doppelsteg wird aber dem Nagel nunmehr der erforderliche feste und sichere Sitz durch die erheblich vergröfserte Reibung garantirt.

In Fig. 5 ist noch ein Blechträger dargestellt, zwischen dessen beide Stege, abweichend von der beanspruchten Art, Streifen aus Holz oder dergl. eingeklemmt sind, in welch letztere die Nägel eingeschlagen werden können.

Pat ε nt-An s ρ ruch:

Blechträger für massive Decken, gekennzeichnet durch einen Doppelsteg mit nach unten offenem Spalt, in welchem die in bekannter Weise die Putzdecke tragenden Nägel eingetrieben und durch Klemmwirkung, sowie durch den, aus dem gleichfalls bekannten Eintauchen des Blechträgers in ein Bad von dünnem Cementbrei entstandenen Reiburigszuschufs gehalten werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.