DE117302C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Als Lederschmiere, namentlich zum Zurichten des lohgaren Leders bezw. zum
Schmieren aller Gattungen Oberleder, benutzt man gegenwärtig vorzugsweise das sogenannte
Degras (Moellon), welches bei der Fabrikation von Sämischleder durch Oxydation des Thranes
während des Gerbeprocesses gebildet und nach sogenannter französischer Methode durch Abpressen
der sämischgaren Leder gewonnen wird.
Ebenso ist es auch bekannt, dafs das sogenannte deutsche oder Weifsgerberdegras durch
Einlegen und Ausringen der sämischgaren Leder in Soda oder Pottaschelösung und nachherige
Ausscheidung des Fettes aus dieser Lösung vermittelst einer Säure (in der Regel Schwefelsäure) gewonnen wird. Es ist auch
bekannt, dafs besonders geringwerthige Leder sämisch gegerbt werden, nur zu dem Zweck,
um daraus Degras zu gewinnen.
Bei dem vorliegenden Verfahren zur Bereitung einer das Sämisch-Degras vollkommen
ersetzenden Lederschmiere wird von der Sämischgerbung und von der Verwendung von
sämischgaren Ledern ganz abgesehen. Der Procefs der Oxydation des Thranes wird vermittelst
werthloser Abfälle der Loh- oder Mineralgerberei, wie Falzblanchirspäne und anderer
Lederabfälle, sowie
leder durchgeführt.
leder durchgeführt.
vorher gegerbtem Leim-Dabei wird die langwierige Arbeit des Kaikens, Reinigens, Beizens etc., sowie auch
der umständliche Procefs des Fettwalkens und der Fettgerbung gespart. Ebenso ist es bei
der Verwendung des geringwerthigen Leimleders. Die Sämischgerbung stöfst bei dem
Leimleder deshalb auf die gröfsten Schwierigkeiten, weil dasselbe "aus lauter kleinen Stücken
besteht, die an manchen Stellen äufserst dünn, an anderen aber oft sehr dick sind. Diese
Ungleichmäfsigkeit in der Dicke des Leimleders macht es schwierig und kostspielig, dasselbe
zwecks Gewinnung von Sämisch-Degras in Fett zu gerben.
Um diese Uebelstände zu beseitigen und die Arbeit zu vereinfachen, wird das Leimleder nach
dem vorliegenden Verfahren zuerst mit vegetabilischen oder mineralischen Gerbstoffen ausgegerbt,
worauf dasselbe zur Gewinnung von Lederschmiere weiter benutzt wird.
Die Ausführung des Verfahrens zur Herstellung der Lederschmiere geschieht wie folgt:
Leimleder wird durch wiederholtes, gutes Waschen in warmem Wasser vom Kalk und
Schmutz möglichst gereinigt, dann auf die in der Gerberei gebräuchliche Art und Weise
durch Mist- oder Kleienbeize oder auch durch verdünnte Salzsäure und nachheriges, gutes
Waschen vom Kalk ziemlich befreit, worauf man das Leimleder einige Zeit liegen läfst, da-
mit das überschüssige Wasser ablaufen kann. Das so vorbereitete Leimleder wird nun mit
vegetabilischen oder mineralischen Gerbstoffen gegerbt. (Das gegerbte Leimleder kann auch,
wenn es nicht sogleich weiter verarbeitet wird, einstweilen getrocknet und bei Bedarf wieder
mit warmem' Wasser aufgeweicht werden.) Hierauf wird das gegerbte Leder durch Auswaschen
mit fliefsendem oder öfter zu erneuerndem Wasser von überschüssigem Gerbstoff
befreit und dann mittelst einer Centrifuge oder durch Abpressen möglichst entwässert.
Das so vorbereitete Leimleder wird nun 2 bis 3 Stunden lang in einer Kurbelwalke oder im
Walkfafs mit warmem Thran gewalkt. Wenn dann das Leder gleichmäfsig mit Thran getränkt
ist, wird dasselbe in einem warmen Raum auf Haufen gelegt, und um dieselben vor zu
starker Erhitzung durch die eintretende Oxydation des Thranes zu bewahren, nach Bedarf
öfters umgeschichtet. In ca. 3 bis 8 Tagen, je nach den Eigenschaften des Thranes, ist
letzterer' genügend oxydirt.. Das Leder wird nun behufs besseren Abpressens kurze Zeit in
warmes Wasser gelegt und dann in einer hydraulischen Presse zwischen Metallplatten in
ca. 5 bis 8 cm hohen Lagen geschichtet und dann bei hohem Druck abgeprefst werden.
Das abgeprefste OeI wird alsdann auf ca. 50QC. erwärmt und bis zum Erkalten gerührt.
Das so erhaltene Product kann als Ersatz für Moellon oder Degras, welches aus Sämischleder
gewonnen wurde, entweder für sich allein oder in Verbindung mit anderen geeigneten
Fetten zum Schmieren aller Gattungen Oberleder verwendet werden.
Die abgeprefsten Leder können sofort wieder mit Thran gewalkt und das Verfahren mehrere
Male mit denselben Ledern wiederholt werden.
Das vorherige Gerben des entkalkten Leimleders hat den Zweck, das Einwalken des
Thranes zu beschleunigen. Anderenfalls würde das nicht gegerbte Leimleder bei der kurzen
Zeit des Walkens wohl eine geringe Menge des Thranes aufnehmen, aber nach Verdunstung
des Wassers eine ungegerbte, harte, hornige Substanz geben, die einer weiteren Verwendung
nicht mehr fähig ist.
Um eine bessere und gleichmäfsigere Aufnahme
des Fettes beim ersten' Walkprocefs zu erzielen, kann man etwas sämischen Moellon
zusetzen, da durch die Eigenschaft des Sämisch-Moellons, sich mit Wasser zu emulgiren, die
feuchten Leder leichter und gleichmäfsiger vom Fett durchzogen werden.
Anstatt vorher gegerbtes Leder zu verwenden, kann man auch — und zwar mit noch
gröfserem Vortheil — die bei der Lohgerberei und Lederzurichterei abfallenden, loh-
oder sumachgaren Falzspäne, Blanchirspäne und sonstige werthlose Abfälle, gleichviel ob dieselben von trockenem oder gefettetem Leder
stammen, ebenso auch Abfälle der Mineralgerberei benutzen, indem man diese Abfälle
durch Waschen u. s. f. vorbehandelt, trocknet und dann sofort mit warmem Thran einwalkt,
in einem warmen Raum auf Haufen legt und im Weiteren ganz so behandelt, wie es vorher
bei dem gegerbten Leimleder beschrieben wurde. Auch diese Abfälle können . öfters
zum Einwalken benutzt werden und das daraus gewonnene Product die vorher angegebene
Verwendung finden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung einer Degras ersetzenden Lederschmiere, darin bestehend, dafs man gegerbtes Leimleder oder loh-sumachgare oder mineralgare etc. Lederabfälle mit Thran einwalkt, letzteren durch Lagern der gethranten Stoffe an einem warmen Orte oxydiren läfst und darauf das Fett abprefst.
Publications (1)
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