AT95450B - Verfahren zur Herstellung von Leder. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Leder.

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Albert Manvers
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Albert Manvers
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  Verfähren zur Herstelhmg von Leder. 



    Es sind einerseits Verfahren zur Herstellung von Leder bekannt, bei welchen die Behandlung der Häute im Vakuum vor sich geht, anderseits hat man bereits vorgeschlagen, Gerbflüssigkeiten unter Druck auf die Häu5e zur Einwirkung zu bringen. 



  Alle diese Verfahren haben den Nachteil, dass die in der Haut enthaltene Luft nicht vollständig ausgetrieben wird, sondern zum Teil eingeschlossen bleibt und dadurch das Durchdringen der Gerbsäure verhindert. Ferner wird bei diesen Verfahren jene Luft in den Behandlungsbehälter miteingeführt. welche von der Gerbflüssigkeit absorbiert ist. Der nachteilige Einfluss-von Luft bei der Behandlung von Häuten bzw. der Herstellung von Leder ist bekannt. Weiters weisen diese Verfahren den Übelstand auf. dass es nicht gelingt, das in die Häute eingepresste und dort unverbrauchte Tannin rasch und restlos auszutreiben, so dass auch häufig nach den üblichen Nachbehandlungsweisen das Leder fleckig wird. 



  Den Gegenstand der Erfindung bildet nun ein Verfahren zur Herstellung von Leder, bei welchem die vorerwähnten Nachteile dadurch beseitigt sind, dass das Gerben unter möglichst vollständigem Austreiben der Luft aus der Haut durchgeführt wird. Zu diesem Zwecke werden alle erforderlichen Massnahmen der Behandlung der Häute und des Leders, wie das Weichen, Kalken, Gerben und Nachbehandeln mit Leim abwechselnd unter Vakuum und Druck ausgeführt ; um auch den Zutritt von Luft hintanzuhalten, die in der Gerbflüssigkeit enthalten ist, wird diese vor ihrer Einwirkung auf die Häute entlüftet. 



  Das Verfahren wird beispielsweise wie folgt ausgeführt : Die zu gerbenden Häute werden in einer als Autoklav bezeichneten, luftdicht abschliessbaren und zur Aufnahme von Druck geeigneten Kammer parallel zueinander auf Bäumen aufgehängt. Die Kammer wird sodann mit Hilfe einer Pumpe etwa auf einen Unterdruck von 700-740 mm Quecksilber evakuiert. 



  Während dieser Zeit wird Wasser in die Kammer, allenfalls so hoch eingeleitet, dass es die Aufhängebäume erreicht. Von Zeit zu Zeit wird die Pumpe angehalten und eine Anzahl von am Boden der Kammer vorgesehenen Brausen oder Hähne geöffnet, so dass Luft zutreten kann. Dabei entsteht im Wasser ein äusserst starker Luftstrom, der die Häute heftig durcheinanderschüttelt. Die Hähne werden dann gegeschlossen und die Vakuumpumpe wieder angelassen. Auf diese Weise wird im Verlauf weniger Stunden die Haut ohne Beschädigung geweicht. Nach diesem Reinigen und Weichen findet derselbe Vorgang nur mit dem Unterschied statt, dass an Stelle von Wasser allein, Kalk und Wasser mit oder ohne andere Chemikalien, wie sie beim"Kalken"benutzt werden, in die Kammer eingeführt werden. Die Temperatur wird nun von der gewöhnlichen auf ungefähr 270, niemals aber auf mehr als 35   C erhöht.

   Die Erwärmung kann durch eine am Boden der Kammer angeordnete Dampfheizschlange bewirkt werden. Von Zeit zu Zeit werden selbsttätig ein oder mehrere, längs des Bodens angeordnete Hähne geöffnet, wodurch ein kräftiger Luftstrom erzeugt wird, der durch das Kalkwasser hindurchbläst und den am Boden des Autoklaven liegenden Kalk heftig aufrührt und da der Luitstrom vom Boden aufsteigt, so werden der Kalk und das Wasser innig vermengt und an die Oberfläche gebracht. Dabei wird aber der Unterdruck vermindert. Die Luftzulasshähne werden dann geschlossen und sobald ein hohes Vakuum erzielt ist. wird durch Einpumpen von luftfreiem Wasser im Autoklaven ein Druck erzeugt. Dieser Vorgang wird etwa einen Tag lang fortgesetzt. Die Häute werden dann herausgenommen, gewaschen, das Haar und das lose Fleisch entfernt und die Häute mit ein wenig Säure entkalkt.

   Hierauf werden sie in einen gleichartigen Autoklaven eingebracht und darin ein Unterdruck erzeugt ; sobald dieser hoch genug ist, wird   

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 eine   Gerb- oder Chromflüssigkeit der gewiinschten Stärke   eingeleitet. Der hohe Unterdruck wird während 6 Stunden und, wenn notwendig, länger aufrechterhalten. Eine starke Gerbflüssigkeit wird nun durch eine unter Unterdruck stehende Kammer hindurch in den Autoklaven eingepumpt, so dass aus der Flüssigkeit die ganze Luft entfernt wird. Das Einpumpen wird so lange fortgesetzt, bis der zur Durchsetzung der Häute mit der Gerbflüssigkeit erforderliche Druck erreicht ist.

   Je nach dem herzustellenden Leder 
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 keit durch, eine   Vakuumvorrichtung     durchgeschiekt   wird, wird aus ihnen alle Luft entfernt und da in dem Autoklaven nur ein ganz geringer Prozentsatz von Luft enthalten ist, so wird die Gerbflüssigkeit in und durch die   Häute gepre'B't. Je höher   der Unterdruck ist, desto niedriger ist der erforderliche Druck und desto rascher erfolgt die Durchdringung mit der Gerbflüssigkeit. 



   Dieser Vorgang dauert je nach der Dicke der Häute und der Höhe des Druckes bzw. des Unterdruckes von einem halben bis zu einem Tag. Trotz gründlichen Waschens haben solche fertiggegerbten   Häute   eine unebene Oberfläche und eine dunkle Farbe, weil das in den Poren des Leders befindliche unverbrauchte Tannin ausschwitzt und an der Luft oxydiert, wobei auf dem Leder unaustilgbare dunkle Flecken entstehen. Um diese Flecken wegzuschaffen oder ihre Bildung zu verhindern, wird ein Leim etwa aus den Abfällen der Rohhäute hergestellt und nach der Gerbung werden die Häute mit einer schwachen Lösung dieses Leims behandelt.

   Wenn die Häute bei Unterdruck gegerbt werden, ist diese Behandlung leicht ausführbar, indem man nach Abzug der Gerbflüssigkeit und vor dem Herausnehmen der Häute, in den Autoklaven eine schwache Lösung des Leims einführt und die Häute etwa eine Stunde lang oder allgemein beträchtlich kürzer, abwechselnd Druck und Unterdruck aussetzt. Dadurch wird die Gelatine in die Poren der Häute eingepresst und verbindet sich mit dem in den Poren oder auf der Oberfläche des Leders noch befindlichen Tannin ; auf diese Weise wird einem Verfärben vorgebeugt oder dieser abgeholfen. 



   Beim Ablaufen der gelatinösen Flüssigkeit entsteht in dem gegerbten Leder ein Unterdruck. Wird dadurch ein sehr hohes Vakuum erzielt, so wird eine sehr kleine Menge heisser Luft in den Autoklaven einströmen gelassen, jedoch nicht mehr als zur Herabminderung des Unterdruckes um wenige Prozent 
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 bewirkt so ein rasches Trocknen des Leders. Nachdem das Leder getrocknet ist, wird es in der   gebräuch-   lichen Weise fertiggestellt ; man kann aber auch die Häute bzw. das Leder im Autoklaven belassen und nach Abziehen der Luft eine Lösung von Kautschuk, Guttapercha, Balata oder-eines (anderen) wasserwiderstehenden, trocknenden Öles einleiten und sie dort einige Stunden belassen, während welcher Zeit das Vakuum ein-oder zweimal, wie bei allen übrigen Phasen des Verfahrens, aufgehoben wird.

   Die Lösungen werden dann abgezogen und ein Unterdruck während einer beträchtlich längeren, von der Art des Öles und der Häute abhängigen Zeit einwirken gelassen. Sobald die Haut ausreichend frei von flüssigen Materialien erscheint, wird sie herausgenommen und ist marktfähig.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von Leder, dadurch gekennzeichnet, dass die Luft so weit als möglich aus den Häuten ausgetrieben wird und die Häute, unter Luftabschluss mit einer Gerbflüssigkeit behandelt werden, aus welcher ebenfalls die Luft ausgetrieben wurde.- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks vollständiger Austreibung der Luft, die Vor-und Nachbehandlungen der Häute bzw. des Leders abwechselnd unter Vakuum und Druck ausgeführt werden.
AT95450D 1920-07-27 1920-07-27 Verfahren zur Herstellung von Leder. AT95450B (de)

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