DE380594C - Verfahren und Vorrichtung zum Vorbehandeln von frischen Haeuten und Fellen mit mittlerem und hohem Fettgehalt zum Gerben - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Vorbehandeln von frischen Haeuten und Fellen mit mittlerem und hohem Fettgehalt zum Gerben

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DE380594C
DE380594C DEK72183D DEK0072183D DE380594C DE 380594 C DE380594 C DE 380594C DE K72183 D DEK72183 D DE K72183D DE K0072183 D DEK0072183 D DE K0072183D DE 380594 C DE380594 C DE 380594C
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ERNEST HOWELL DAVIS
WILLIAM PASSON BEEBER
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ERNEST HOWELL DAVIS
WILLIAM PASSON BEEBER
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Vorbehandeln von frischen Häuten und Fellen mit mittlerem und hohem Fettgehalt zum Gerben. " Es ist bereits bekannt, frische, d. h. ungegerbte, Häute und Felle vor dem Gerben mit fettlösenden Mitteln zu behandeln. Die jetzt übliche Behandlung genügt zwar bei Häuten mit geringem Fettgehalt von 2 bis 5 Prozent, nicht aber bei fettreichen Häuten, wie denjenigen von Ziegen und Böcken mit mittlerem Fettgehalt von 8 bis 15 Prozent und denienigen von Schweinen und Schafen mit hohem Fettgehalt von 15 bis 25 Prozent. Bei diesen Häuten mit mittlerem bzw. hohem Fettgehalt ist es z. Z. nicht möglich, die Fettmenge im wesentlichen vollständig zu entfernen, ohne (iaß mechanisches Auspressen zur Anwendung kommt.
  • Die Ursache, weshalb die Auslösung der hohen Fettmengen bis jetzt nicht gelungen ist, besteht darin, daß man die Häute, welche gewöhnlich mit Feuchtigkeit beladen sind, vor der Entfettung nicht genügend entwässert hat, um das Eindringen des Fettlösungsmittels in das Hautgewebe zu ermöglichen.
  • Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ermöglicht eine Entfettung der Häute mit mittlerem und hohem Fettgehalt vor dem Gerben in der Weise, daß die Häute zunächst soweit entwässert werden, wie dies je nach der natürlichen Beschaffenheit der Haut und des Fettlösungsmittels erforderlich ist, wonach sie mit einer zur praktisch vollständigen Lösung der gesamten Fettmenge genügenden :Menge ies fettlösenden Mittels behandelt werden und die Lösung unterhalb der Schmelztemperatur der Leimsubstanz (des Kollagens) und ohne Anwendung von Pressung enfernt wird. Dann wird .das nach .dem Ablassen der mit Fett beladenen Lösung in den Häuten verbliebene Lösungsmittel im Vakuum unterhalb der Schmelztemperatur der Leimsubstanz verdampft. Auch die vorangehende Entwässerung der Häute erfolgt unter Anwendung des Vakuums unterhalb der Schmelztemperatur rler Leimsubstanz, so daß bei den sämtlichen Arbeitsstufen des Verfahrens diejenige Temperatur nicht überschritten wird, welche zur Wahrung der guten Eigenschaften der Haut, d.li. der unveränderten Leimsubstanz, notwendig ist, während bisher zweckdienliche Entfettung der rohen Häute nur nach dem Gerben durch Behandlung mit heißen, die Leimsubstanz zerstörenden Fettlösungsmitteln möglich war.
  • In der Zeichnung ist eine zur beispielsweisen Ausführung des Verfahrens gemäß Erfindung benutzte Vorrichtung dargestellt.
  • Abb. i ist ein Schema des ganzen Apparates mit der Behandlungskammer in Schnitt; Abb.2 ist ein vergrößerter Schnitt durch die Behandlungskammer senkrecht zum Schnitt der Abb. i.
  • Die Behandlungskammer a ist mit einer oberen und einer unteren Rohrsammelkammer b versehen. Diese sind durch eine Reihe von Hohlplatten c verbunden, und die Hohlräume der letzteren schließen sich den Kammern b an. Abb. 2 entsprechend können die Rohrsammelkammern aus anstoßenden Abschnitten hergestellt werden, wobei jeder Abschnitt mit einer Hohlplatte aus einem Stück gebildet ist.
  • Die Hohlplatten c hängen auf den Trägern 1 und sind auf entgegengesetzten Seiten mit Schienen d versehen.
  • Die Häute werden auf Drahtrahmen e, deren Flanschen f auf den Schienen d gleiten, gestreckt. Jeder Rahmen sitzt zwischen zwei benachbarten Hohlplatten c.
  • Den Rohrsammelkammern b ist ein Zirkulationsrohr b' angeschlossen, in welches ein Behälter g und eine Pumpe i eingeschaltet sind. Das Wasser im Behälter g wird mit dem durch das Rohr 1a fließenden Dampf geheizt. Die Pumpe i bewirkt ein Wasserkreislauf durch die Hohlplatten c.
  • :Ulan kann die Rahmen e durch die Vorderseite der Behandlungskammer ein- und ausschieben. Eine Scharniertür j schließt die Vorderseite der Behandlungskammer mittels der Verriegelung k luftdicht ab.
  • Das Rohr in verbindet die Behandlungskammer mit dem Vakuumapparat n, welcher durch die Rohre o und p mit dem. Wassertropfbehälter r und dem Lösungsmitteltropfbehälter .r (Naphthatropfbehälter) verbunden ist.
  • Das Rohr v verbindet den @aphthatropfbehälter mit dem Vorratsbehälter w. Ein Rohr x schließt das Rohr v der Behandlungskammer an. Der Destillierapparat y wird durch das Rohr y' mit der Behandlungskammer und durch die Rohre z' und n.' und den Kühlerz mit dem Vorratsbehälter w verbunden. Sämtliche Rohre sind mit den entsprechenden Ventilen versehen.
  • Die Ausübung des Verfahrens ist folgende: Die Häute «-erden wie gewöhnlich durch Waschen oder Weichen gereinigt. Falls sie noch Haare bzw. Borsten oder kurze Wolle tragen, «-erden sie durch Eintauchen oder Einreiben mit einer Schwefelnatriumlösung enthaart un-1 dann mit Wasser ausgewaschen. ,Man kann auch andere Enthaarungsverfahren anwenden, z. B. das gewöhnliche Kalkverfahren, oder man kann eine Paste von Kalk und Schwefelnatrium auf die Haut ausbreiten und nachträglich abwaschen.
  • Die Häute q werden auf den Rahmen e befestigt und dann in die Behandlungskammer a hereingeschoben. Wasser von ungefähr 38° C, also weit unter dem Schmelzpunkt des Kollagens, wird durch die Hohlplatten c in Zirkulation gebracht.
  • Vor, während oder nach Beginn des Wasserkreislaufs wird die Luft aus der Behandlungskannner durch die Rohre 2c, o und in, Iden Behälter r und den Kühler "a bis auf ungefähr 30 mm Druck entleert. Das Wasser in den Häuten siedet, und der Dampf fließt nach dem Kühlern und von da nach dem. Tropfbehälter r.
  • Diese Behandlung dauert, bis fast alles Wasser von den Häuten abgetrieben wird, was ungefähr zwei Stunden in Anspruch nimmt. Selbstverständlich kann diese Behandlung in der Kammer a unterbleiben, wenn die Häute an sich schon hinreichend trocken sind.
  • Nach der Trocknung wird das Ventil in dem Rohr x geöffnet, worauf das Naphtha infolge des Vakuums von dem Vorratsbehälter w in die Kammer a fließt und diese füllt. Vorzugsweise hält man -die Temperatur auf ungefähr 38° C. Das Lösungsmittel dringt in die entwässerten Häute ein und löst das Fett. Die Fettlösung läuft dann in den Destillierapparat ab.
  • Falls das Vakuum unterbrochen war, wird es nun wiederhergestellt. Infolge des Vakuums verdampft das übrige Lösungsmittel unter dem Schmelzpunkt des Kollagens, die Dämpfe fließen durch das Rohr in nach dem Kühler n, wo sie kondensiert werden. Die Flüssigkeit strömt in den Abflußbehälter s, von welchem sie in den Vorratsbehälter w fließt.
  • Man kann die Behandlung wiederholen, aber für gewöhnlich ist dies überflüssig. Die Häute sind jetzt gründlich entfettet, fast trocken und zum Gerben nach jedem Verfahren geeignet.
  • Dieses Verfahren ist für Häute, die wenig Fett enthalten, wie z. B. Pferde- und Kuhhaut, nicht besonders geeignet, da der Fettgehalt nicht genügend groß ist, um das Gerbverfahren wesentlich zu beeinflussen; aber es eignet sich besonders für Schweine-, Schaf- und Seeliundhäute sowie auch Ziegenhäute.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Vorbehandeln von frischen Häuten und Fellen mit mittlerem und hohem Fettgehalt für das Gerben unter Anwendung von fettlösenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Häute so, weit entwässert werden, wie es zum Eindringen des Fettlösungsmittels notwendig ist, und dann mit einer zur vollständigen Lösung der gesamten Fettmenge im wesentlichen genügenden Menge des fettlösenden Mittels behandelt werden, worauf die Lösung unterhalb der Schmelztemperatur der Leimsubstanz (des Kollagens) und ohne Anwendung von Pressung entfernt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Ablassen der mit Fett beladenen Lösung das in den Häuten verbliebene Lösungsmittel im Vakuum unterhalb der Schmelztemperatur der Leimsubstanz verdampft wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Häute zunächst durch Verdampfung des natürlichen Feuchtwassers unterhalb der Schmelztemperatur der Leimsubstanz (des Kollagens) unter Anwendung des Vakuums entwässert und hierauf mit Fettlösungsmitteln behandelt werden. q..
  4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch einen luftdicht verschlossenen Behälter zur Aufnahme einer Mehrzahl auf Rahmen gespannter Felle zwischen den hohlen Wänden einer Heizanlage und die Verbindung des Aufnahmebehälters mit einem System von Destillierapparaten, Vorratsbehältern für das Fettlösungsmittel, Tropfbehältern, Vakuumapparaten und Kondensatoren.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch q., gekennzeichnet durch den Aufnahmebehälter (a) mit einer Heißwasserzirkulationsanlage (b, c, b1, g, h, i), zwischen deren Heizplatten auf Laufschienen (d) gleitende Drahtrahmen-(e) angeordnet sind.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch ¢ und 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Behälter (a) durch ein Rohr (m) ein Vakuumkondensator (n) verbunden ist, der seinerseits durch ein Rohr (p) mit einem Tropftank (s) für das Lösungsmittel und durch ein Rohr (o) mit einem Tropftank für das Kondenswasser verbunden ist, wobei wiederum der Tropftank (s) für das Lösungsmittel durch ein Rohr (v) mit dem Vorratsbehälter (w) für das Lösungsmittel in Verbindung steht, der seinerseits einmal durch ein Rohr (x) mit dem Behälter (d) und einmal durch ein Rohr (W), einen Kondensator (z) und ein Rohr (z1) mit einem Destillierapparat (y) in Verbindung steht, der mittels eines Rohres (y1) an den Behälter (a) angeschlossen ist, wobei die gesamte Anlage unter der Einwirkung einer Vakuumpumpe (t) steht, die mittels eines Rohres (u) an die Behälter (r und s) angeschlossen ist.
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