DE116725C - - Google Patents

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DE116725C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft im Wesentlichen ein Verfahren zum Behandeln von Häuten und Fellen oder anderen thierischen Stoffen, die sich zu Leder verarbeiten lassen, mit einer Flüssigkeit, welche ein oder mehrere Oxyde eines Metalls enthält, unter gleichzeitiger Einwirkung von Kohlensäure.
Es ist bekannt, dafs die Carbonate von Metallen mit gerbenden oder die Ledererzeugung begünstigenden Eigenschaften, wie z. B. Mangan, Eisen, Chrom u. s. w., in Wasser unlöslich oder schwer löslich sind, und dafs die frisch gefällten Metallcarbonate in Gegenwart von löslichen Bicarbonaten oder von Kohlensäure leichter löslich sind; ebenso auch, dafs die Löslichkeit der MetaUcarbonate in Wasser nicht nur vorhanden ist, sondern auch zunimmt, wenn das Wasser mit Kohlensäure, insbesondere bei Anwendung eines erhöhten Druckes, gesättigt ist.
Das im Nachstehenden beschriebene Verfahren unterscheidet sich wesentlich von den bisher bekannten Gerbverfahren. Zwar wird nach den Angaben der amerikanischen Patentschrift 511411 bei der Umwandlung des' Cr2 Cl6 (Chromchlorids) durch Na2 COS (Natriumcarbonat) in Cr2 O3 · Cr2 Cl6 (Chromoxychlorid), auch C0<> (Kohlensäure) frei; diese entweicht jedoch fast ganz, weil infolge der Gegenwart von Na Cl (Natriumchlorid) im Bade die Löslichkeit der Kohlensäure dermafsen beeinträchtigt wird, dafs nur geringe Spuren derselben vorhanden sein können, die weder eine lösende, noch sonst eine chemische Wirkung auf die übrigen im Bade vorhandenen Verbindungen ausüben und den Vorgang des Gerbens der Häute oder Felle im Bade durchaus nicht beeinflussen können. Letzteres ist auch bei dem in der amerikanischen Patentschrift beschriebenen Verfahren garnicht beabsichtigt, was schon aus der auf Seite 2 der Patentschrift enthaltenen Angabe hervorgeht, dafs man, um das Chromchlorid basisch zu machen, entweder ein Aetzkali oder das Carbonat eines Alkalis verwenden könne.
Zur Ausführung des Verfahrens bringt man den zu behandelnden Stoff in einen zweckentsprechend eingerichteten Aufnahmebehälter, in welchem man denselben in Berührung mit einer Lösung eines oder mehrerer Metalloxyde bezw. Metallcarbonate (oder einer Mischung dieser Körper) in Gegenwart von Kohlensäure bringt.
Man verwendet zweckmäfsig einen Ueberschufs der genannten Metallverbindungen, so dafs ein Theil derselben ungelöst bleibt. In dem Mafse, wie die gelösten Metallverbindungen von dem in Behandlung befindlichen Material aufgenommen werden, wird dann eine entsprechende Menge des ungelösten Theiles durch die unter Druck stehende Kohlensäure in Lösung gebracht, so dafs das Gerbbad ungefähr die anfängliche Concentration stets behält.
Da ein Ueberschufs an Metalloxyd und Kohlensäure vorhanden und · die Lösung fortwährend in Berührung mit dem in Behandlung befindlichen Material ist, kann man jede beliebige Menge Metalloxyd in Verbindung mit einem thierischen Stoffe bringen.
In der beiliegenden Zeichnung, welche den zur Ausführung des Verfahrens dienenden Apparat in der Gesammtansicht darstellt, be-
zeichnet a einen gewöhnlichen Gasometer zur Aufnahme des Kohlensäuregases; derselbe ist in senkrechtem Sinne in dem Untertheile b beweglich, c ist ein Behälter zur Aufnahme und Bereitung der Lösung, welche beim Gerben verwendet werden soll, d ist der geschlossene Aufnahmebehälter, in welchem die Häute oder Felle behandelt werden, e bezeichnet eine Pumpe zum Fördern oder Comprimiren des Gases, und/" eine zweite Pumpe zum Bewegen der Flüssigkeit im Kreislauf.
Ueberall, wo es nothwendig ist, sind die verschiedenen Einzeltheile mit entsprechenden Ein- und Auslafsrohren, Höhenstandsanzeigern, Schauvorrichtungen, Thermometern, Ablafs- und Probirhähnen u. s. w. ausgestattet. Die Wirkungsweise des Apparates ergiebt sich aus Folgendem:
Nachdem man die im geeigneten Zustande «für die Behandlung befindlichen Häute oder Felle zusammen in den Aufnahmebehälter d gebracht hat, welch letzteren man alsdann mittelst des mit Schraubenverschlufs versehenen Deckels g luftdicht abschliefst, und nachdem der Behälter c bis zur erforderlichen Höhe mit Wasser gefüllt ist, welches Kohlensäure und Chromhydroxyd oder andere Gerbstoffe in Lösung enthält, während eine zweckentsprechende Menge dieses Gerbstoffes oder Gerbmittels im nicht aufgelösten oder gefällten Zustande sich am Boden unterhalb der mit h bezeichneten Linie befindet, setzt man die Pumpe e in Gang; diese saugt aus dem Gasometer α etwas von dem Kohlensäuregase durch Rohr j, Ventil i und Rohr k ab und bringt dasselbe durch Rohr /, Ventil m, Rohre ?z, ο und Ventil ρ in den oberen Theil des Behälters c. Man öffnet nun die Ventile q und r des Rohres s sowie auch das oben am Deckel g des Aufnahmebehälters d befindliche Ventil t, und die Flüssigkeit gelangt aus dem Behälter c in den Behälter d, wobei sie die darin enthaltene Luft vor sich herdrückt, so dafs diese durch das Ventil t ins Freie entweicht. Wenn der Behälter d voll ist, schliefst man das Ventil t und öffnet die Ventile u, ν und w des Rohres ι; die in d enthaltene Flüssigkeit strömt alsdann nach c zurück, und wenn sie in d bis auf einen unmittelbar unterhalb des Rohres ι befindlichen Höhenstand herabgegangen ist, schliefst man das Ventil r des Rohres s und läfst den Druck in den beiden Behältern bis zur erforderlichen Höhe steigen. Hierauf bringt man die Pumpe e allmälig zum Stillstande und setzt die Pumpe f in Gang; diese saugt die Flüssigkeit aus dem Behälter c durch Ventil q und Rohre s und 2 und drückt sie auf dem Wege durch Rohre 3 und 4, Ventil 5, Rohr 6 und Rohr s rechts vom Ventile r in den Behälter d. Man schliefst jetzt das Ventil w des Rohres 1 und öffnet das Ventil 7 des Rohres 8, so dafs die Flüssigkeit aus dem Behälter d in den Behälter c an dessen unterem Theile unterhalb der Linie h zurückkehren kann, woselbst das nicht aufgelöste Chromhydroxyd sich angesammelt hat und von wo die Flüssigkeit nach der Pumpe f und dem Behälter d durch Ventil q des Rohres s, Rohre 3,. 2, 4, Ventil 5, Rohr 6 u. s. w. zurückströmt. Diesen Bewegungskreislauf erhält man so lange aufrecht, bis die Häute oder Felle genügend behandelt sind, wobei man aber die Pumpe e sogleich zum Stillstande bringt, sobald die Flüssigkeit mit Kohlensäure gesättigt und der erforderliche Druck erreicht ist.
Wenn die in d befindlichen Häute oder Felle der Behandlung lange genug unterworfen worden sind, öffnet man das Ventil tv des Rohres 1, das Ventil 9 des Rohres 4 und das Ventil r des Rohres s, wogegen man das Ventil 7 des Rohres 8, das Ventil 5 des Rohres 4 und das Ventil q des Rohres s schliefst. Hierdurch ist die Verbindung zwischen dem oberen Theile von c und d durch die Ventile u, ν und w des Rohres 1 und zwischen den unteren Theilen von c und d durch Ventil r, Rohre s und 2, Pumpe f, Rohre 3 und 4, Ventil 9 und Rohr 8 hergestellt. Mittelst der Pumpe f fördert man nunmehr die gesammte in d enthaltene Flüssigkeit von Neuem in den Behälter c, bringt, nachdem dies geschehen ist, die Pumpe/ zum Stillstande und schliefst sämmtliche zuvor geöffnet gewesenen Ventile mit Ausnahme des Ventiles u des Rohres 1. Indem man jetzt das Ventil 10 des Rohres 11 öffnet, geht der Druck im Behälter d herab und das darin unter Druck enthaltene Gas kehrt nach dem Gasometer α auf dem Wege durch die Rohre 11, 12, 13 und 14 zurück, während das übrigbleibende, falls man dies wünscht, nach vorherigem Oeffnen der Ventile 18 und 19 an den Rohren 15 und 16 durch die Pumpe e abgesaugt wird; diese Pumpe saugt in Wirklichkeit das Gas aus dem Behälter d durch Ventil u, Rohr 1, Ventil 10, Rohre 11, 12, n, 17, 15, Ventil 18 und Rohr k und entleert dasselbe in den Gasometer α auf dem Wege durch Rohr /, Ventil 19, Rohre 16, 13 und 14. Nachdem dies geschehen, bringt man die Pumpe e zum Stillstande, schliefst sämmtliche, zuvor geöffnet gewesenen Ventile und öffnet das Ventil t am Deckel g des Behälters d, um Luft eintreten zu lassen; hierauf nimmt man von d den Deckel ab und hebt aus dem Behälter die Häute oder Felle heraus, um sie alsdann der Zurichtung zu unterwerfen.
Es liegt auf der Hand, dafs man dieses Verfahren auch im Freien bei Verwendung einer klaren Flüssigkeit oder einer solchen, in welcher eine oder mehrere Metallverbindungen suspendirt sind, ausführen kann; mit Rücksicht auf das Mindermafs der Sättigung, wel-
ches hierbei erreichbar ist, und mit Rücksicht auf die dabei gröfsere Einbufse an Kohlensäure ist aber das Verfahren hierbei ein langwierigeres und kostspieligeres.
In gewissen Fällen ist es vortheilhaft, das zu behandelnde Material zuerst mit der Gerbsalzlösung im luftleren Räume zu durchtränken; zu diesem Zwecke stellt man mittelst der Pumpe / eine Luftleere in dem Behälter d her, ehe man in diesen die von c kommende Flüssigkeit einführt, und läfst die angesaugte Luft durch Ventil 20 und Rohr 16 ins Freie entweichen.
Das nach dem beschriebenen Verfahren erzeugte Leder besteht im Wesentlichen aus thierischeni Stoffe, verbunden mit einem oder mehreren Metalloxyden, einem oder mehreren Metallhydraten oder einem oder mehreren Metallcarbopaten und ist frei von jeder Säure, die etwa —- wie dies bei dem nach anderen, bisher gebräuchlichen Verfahren hergestellten Leder der Fall ist — den thierischen Stoff zerfressen oder zerstören könnte.
Einer der schlimmsten Uebelstände bei denjenigen Verfahren, bei denen metallische Verbindungen zur Ledererzeugung verwendet werden, besteht in der Anwesenheit von Säuren, die mit dem Metall verbunden sind. Die Vermeidung der verderblichen und störenden Einflüsse dieser Säuren bei der Fabrikation oder bei dem fertigen Erzeugnifs bildet eine der wichtigsten Aufgaben in der Gerberei.
Durch das vorbeschriebene Verfahren werden die schädlichen Wirkungen dieser Säuren vollständig aufgehoben, indem letztere durch Kohlensäure ersetzt werden, die bekanntlich thierische Stoffe in keiner Weise angreift.
Wie ersichtlich, beschränkt sich bei dem beschriebenen Verfahren der Verbrauch an gerbsaurem Salze auf diejenige Menge, welche von den Häuten oder Fellen aufgenommen wird. Aufserdem ist bei diesem Verfahren nur ein Bad nothwendig, während bei den gewöhnlich in der Gerberei angewendeten Verfahren zwei Bäder erforderlich sind; es ist also dieses Verfahren nicht nur ungemein einfach, sondern erfordert auch sehr wenig Handarbeit bei der Behandlung der Häute oder Felle. Ein weiterer Vortheil des Verfahrens ist, dafs die Concentration des einen zur Anwendung gelangenden Bades eine stetige und sich gleichbleibende ist.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Das Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen, dadurch gekennzeichnet, dafs die zur Gerbung dienenden Oxyde, Hydrate und Carbonate mittelst Kohlensäure in Lösung gehalten werden.
  2. 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die die Metalloxyde in Lösung haltende Kohlensäure unter Druck in Anwendung kommt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5311830A (en) * 1990-02-23 1994-05-17 Thermoselect Aktiengesellschaft Method of energetic and material utilization of waste goods of all kind and device for implementing said method

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5311830A (en) * 1990-02-23 1994-05-17 Thermoselect Aktiengesellschaft Method of energetic and material utilization of waste goods of all kind and device for implementing said method

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