DE1166183B - Verfahren zur Gewinnung von Methacrylsaeure und Ammoniumbisulfat - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Methacrylsaeure und Ammoniumbisulfat

Info

Publication number
DE1166183B
DE1166183B DED35297A DED0035297A DE1166183B DE 1166183 B DE1166183 B DE 1166183B DE D35297 A DED35297 A DE D35297A DE D0035297 A DED0035297 A DE D0035297A DE 1166183 B DE1166183 B DE 1166183B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
methacrylic acid
water
saponification
ammonium bisulfate
mixture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DED35297A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Chem Dr Ludwig Hueter
Ulrich Reichau
Dipl-Ing Dr Karl Rinn
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa GmbH filed Critical Degussa GmbH
Priority to DED35297A priority Critical patent/DE1166183B/de
Priority to US168543A priority patent/US3205039A/en
Priority to GB3057/62A priority patent/GB959119A/en
Publication of DE1166183B publication Critical patent/DE1166183B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 07 c;
COIc
Deutsche Kl.: 12 ο - 21
Nummer: 1166 183
Aktenzeichen: D 35297IV b /12 ο
Anmeldetag: 30. Januar 1961
Auslegetag: 26. März 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Methacrylsäure und Ammoniumbisulfat in wasserfreiem Zustand durch Verseifung von Methacrylsäureamidsulfat mit Wasser.
Es ist bekannt, Methacrylsäure durch Verseifen von sogenanntem Methacrylsäureamidsulfat herzustellen (vgl. Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Bd. 12, 1960, S. 392). Da die chemische Natur des sogenannten Methacrylsäureamidsulfats nicht einwandfrei gesichert erscheint, soll unter Methacrylsäureamidsulfat eine in der Hitze behandelte einheitliche Mischung aus Acetoncyanhydrin und konzentrierter, möglichst 100%iger Schwefelsäure verstanden werden. Das molare Mischungsverhältnis der beiden Teilnehmer beträgt bei äquivalenten Mischungen 1:1. Diese Mischungen können jedoch auch Schwefelsäure in Mengen von 0 bis 1 Mol im Überschuß enthalten.
Durch die deutsche Patentschrift 863 050 und die britische Patentschrift 650 343 ist es bekanntgeworden, das Methacrylsäureamidsulfat mit einem großen Überschuß von Wasser, etwa 10 Mol oder mehr, durch mehrstündiges Erhitzen, meistens 4 bis 5 Stunden, bei der Siedetemperatur des Gemisches zu verseifen. Dabei entstehen wäßrige, meist etwa 5O°/oige Methacrylsäurelösungen, die wechselnde Mengen Ammoniumbisulfat und Schwefelsäure enthalten und aus denen sich je nach der vorhandenen Salzkonzentration die Methacrylsäure nur unvollständig durch Schichtenbildung abscheidet. Bei solchen Verfahren ist es daher notwendig, durch zusätzliches Neutralisieren oder durch Zugabe von Salzen, also infolge Aussalzwirkung bzw. durch eine gesonderte Extraktion, die Abscheidung der Methacrylsäure zu verbessern. Anschließend wird meist durch Destillation die Methacrylsäure abgetrennt und aus dem Destillat mit geeigneten Lösungsmitteln extrahiert. Trotz zahlreicher Abänderungen dieses Verfahrens sind die Ausbeuten an Methacrylsäure als technisch unbefriedigend anzusehen. Es kommt hinzu, daß die Hydrolyse mehrere Stunden, z. B. 4 Stunden, in Anspruch nimmt, wodurch die technische Durchführung des Verfahrens sehr belastet wird.
Es ist auch schon bekanntgeworden, die Verseifung des Methacrylsäureamidsulfats mit 2 bis 2,3 Mol Wasser durchzuführen (vgl. die USA.-Patentschrift 2786 739). In beiden hierbei auftretenden wäßrigen Schichten ist Methacrylsäure vorhanden, die sich aus der salzhaltigen Schicht schlecht abtrennen läßt und ohne Abtrennung aus dieser Schicht einmal zu Ausbeuteverlusten, dann aber zu erheblicher Ver-Verfahren zur Gewinnung von Methacrylsäure
und Ammoniumbisulfat
Anmelder:
Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt
vormals Roessler, Frankfurt/M., Weißfrauenstr. 9
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Ludwig Hüter,
Weißkirchen (Taunus),
Ulrich Reichau, Frankfurt/M.,
Dipl.-Ing. Dr. Karl Rinn, Darmstadt
unreinigung des Nebenprodukts und zur Erschwerung seiner Gewinnung und Reinigung führt.
Es wird angenommen, daß die unbefriedigenden Ausbeuten dieser Verfahren zur Hauptsache auf das längere Erhitzen des wäßrigen Methacrylsäureamidsulfatgemisches auf Temperaturen um 90° zurückzuführen sind, wobei trotz der Stabilisierung der stark sauren Verseifungsmischungen eine teilweise Polymerisation der Methacrylsäure, die Bildung von a-Oxysäuren oder deren Amiden und Zersetzungen der a-Oxysäuren auftreten. Eine weitere Schwierigkeit derartiger Verfahren besteht in der Aufarbeitung der wäßrigen, Schwefelsäure enthaltenden Ammoniumsulfatlösungen, aus denen die festen Salze nicht ohne weiteres gewonnen werden können, da sie durch die obenerwähnten Zersetzungs- und Umwandlungsprodukte der Methacrylsäure stark verunreinigt sind.
Es wurde nun gefunden, Methacrylsäure und Ammoniumbisulfat durch Erhitzen von sogenanntem Methacrylsäureamidsulfat mit Wasser zu gewinnen, wenn man das Methacrylsäureamidsulfat bei Temperaturen von 125 bis 185° C, gegebenenfalls unter Druck von 2 bis 10 atü bei 145 bis 185° C, mit 1 bis 1,1 Mol Wasser bzw. mit Wasserdampf unter Druck behandelt und die entstandenen wasserfreien Schichten aus geschmolzenem Ammoniumbisulfat und Methacrylsäure bei Temperaturen über 125° C voneinander trennt.
Durch die Erfindung ist die Gewinnung von wasserfreier Methacrylsäure und Ammoniumbisulfat aus flüssigen, möglichst wasserfreien nicht miteinander mischbaren Schichten, die die Methacrylsäure bzw. das Ammoniumbisulfat in jeweils nur
einer Schicht enthalten, möglich geworden.
Durch die Verwendung bestimmter Wassermengen, die gerade zur Verseifung ausreichen, werden im
409 540/568
Gegensatz zu den bekannten Verfahren keine wäßrigen Lösungen, sondern wasserfreie Reaktionsprodukte erhalten. Durch die Verwendung höherer Temperaturen, die zwischen 125 und 185° C liegen, vermindern sich die zur quantitativen Verseifung notwendigen Reaktionszeiten auf 1 Stunde oder sogar bis auf wenige Minuten.
Das Fortschreiten der Verseifung nach dem Verfahren der Erfindung macht sich zunächst in einer Trübung des Reaktionsgemisches durch sich abscheidendes geschmolzenes Ammoniumbisulfat bemerkbar. Im Laufe der Verseifung und entsprechend der mechanischen Durchmischung des Ansatzes scheidet sich das geschmolzene Ammoniumbisulfat als spezifisch schwerere Schicht ab und erstarrt nach beendeter Schichtentrennung sehr rasch zu einem weißen, kristallinen Block, wenn sich die Mischung unter etwa 120° C abkühlt. Die Schichten sollen jedoch voneinander getrennt werden, solange das Reaktionsgemisch eine Temperatur von mehr als 125° C hat, damit man das geschmolzene Ammoniumbisulfat getrennt kristallisieren lassen kann. Die zurückbleibende obere organische Schicht besteht aus fast reiner und wasserfreier Methacrylsäure. Sie ist nur durch geringe Mengen Methacrylsäureamidsulfat verunreinigt und kann in an sich bekannter Weise auf Methacrylsäure aufgearbeitet werden.
Der Temperaturbereich, in dem das Verfahren der Erfindung durchführbar ist, liegt zwischen 125 und 185° C. Um bei diesen Temperaturen die zur Verseifung notwendige Wassermenge im Reaktionsgemisch aufrechtzuerhalten, ist es notwendig, bei Reaktionstemperaturen, die wesentlich über 145° C liegen, unter Druck zu arbeiten. Im Bereich von 125 bis 145° C kann man die Verseifung jedoch auch, ohne Überdruck anzuwenden, durch Erhitzen am Rückflußkühler durchführen. Es ist dazu jedoch notwendig, die Reaktionsmischung kräftig zu rühren und für eine gute Verteilung des Wassers in der Mischung zu sorgen oder aber einen entsprechenden Überschuß an Wasser zu verwenden, da bei unvollständigem Durchmischen eine plötzliche Verdampfung des Rückflußwassers an der Oberfläche der zu verseifenden Mischung stattfindet und eine gewisse Menge Wasser durch die Rückflußkühlung der Verseifungsmischung entzogen ist. Im letzten Fall richtet sich der Wasserüberschuß nach der Art der verwendeten Vorrichtung. Man kann jedoch auch das zur Verseifung notwendige Wasser in Dampfform dem Verseifungsgemisch zuführen, was in gewisser Hinsicht vorteilhafter ist, da die zugesetzte Menge Dampf sofort durch die Verseifungsreaktion verbraucht wird.
Beim Arbeiten unter Druck im Temperaturbereich von 145 bis 185° C, vorzugsweise im Temperaturbereich von 160 bis 170° C, werden zweckmäßig Drücke von 2 bis 10 atü angewandt. Es ist ferner vorteilhaft, beim Arbeiten unter Druck nur die zur Verseifung notwendige Wassermenge, also etwa 1 Mol Wasser auf 1 MoI zu verseifendes Methacrylsäureamidsulfat, anzuwenden. Zur Durchführung der Verseifung unter Druck kann man die Teilnehmer in üblicher Weise in einem Druckgefäß auf die bevorzugten Temperaturen erhitzen. Zweckmäßig verwendet man jedoch dazu ein Strömungsdruckrohr, durch welches die Teilnehmer unter einem Stickstoffvordruck geleitet und während des Durchfüeßens durch das Rohr auf die Reaktionstemperatur erhitzt werden. Diese Verfahrensweise gestattet in einfacher Weise eine kontinuierliche Durchführung.
Falls es erforderlich ist, das entstandene geschmolzene oder erstarrte Ammoniumbisulfat noch weiter zu reinigen, beispielsweise bis zur Schmelzpunktreinheit, so extrahiert man zweckmäßig das heiße, flüssige Bisulfat mit einem organischen Lösungsmittel. Dadurch werden geringe mitgerissene Methacrylsäuremengen entfernt. Als organische Lösungsmittel für diese Reinigung eignen sich besonders Ketone, wie Aceton, Äthylmethylketon oder Methylisobutylketon, aber auch Kohlenwasserstoffe, besonders aliphatische Kohlenwasserstoffe, vor allem im Gemisch mit den obenerwähnten Ketonen. Werden Lösungsmittel verwendet, deren Siedepunkt unter dem Schmelzpunkt des Ammoniumbisulfates liegen, so führt man die Extraktion unter einem entsprechenden Überdruck durch.
Aus der Tabelle 1 geht die Verseifungsgeschwindigkeit eines Gemisches aus Methacrylsäureamidsulfat und Wasser im Molverhältnis 1:1,1 bei einer Temperatur von 135° C hervor. In der Tabelle werden die gebildeten Mengen an Ammoniumbisulfat in Prozent der Theorie angegeben. Bei den Versuchen nach der Tabelle 1 ist die Verseifung zunächst an einer milchigen Trübung des vorher völlig klaren, wasserhellen Verseifungsgemisches bereits nach 71 2 Minuten erkennbar.
Tabelle 1
Verseifungszeit Menge des entstandenen
in Minuten NH4HSO4 in »Ό
10 14,0
20 57,8
30 77,0
40 87,5
50 93,2
60 98,7
70 98,68
Die Verseifungsgeschwindigkeit ist natürlich auch von der Verseifungstemperatur abhängig, wie aus der Tabelle 2 hervorgeht. In dieser Tabelle sind die Versuchsergebnisse über die Verseifungsgeschwindigkeit von Mischungen aus Methacrylsäureamidsulfat und Wasser im Molverhältnis 1:1,1 enthalten und mit den Zeiten verglichen, nach denen die beste Abscheidung des Ammoniumbisulfates erzielt wurde.
Tabelle 2
Verseifungs Menge Menge
Verseifungs zeit des des darin noch
temperatur in Minuten entstandenen vorhandenen
in 0C NH4HSO4 Methacrylsäure-
110 in°/o amids
125 60 99,2 1,5
135 32 98,70 2,85
145 16 98,35 2,90
155* 7 99,0 0,3
165* 4 99,52
175* 98,8
* Die Versuche wurden mit dem Mengenverhältnis Methacrylsäureamidsulfat zu Wasser gleich 1:1 im Strömungsdruckrohr unter einem Vordruck von 5 bis 10 atü Stickstoff ausgeführt.
In der folgenden Tabelle 3 wird die Abhängigkeit der Verseifungsgeschwindigkeit vom Mischungsverhältnis des Methacrylsäureamidsulfates zu Wasser durch Angabe der größten gebildeten Bisulfatmenge aufgezeigt und die Verteilung des Ammoniumbisulfates unter diesen Bedingungen in den entstandenen Schichten angegeben. Die Verseifung wurde bei 135° C unter Normaldruck durchgeführt.
Tabelle
Molverhältnis Verseifungszeit
in Minuten
inCfTPGQTnt Entstandene Menge NH4HSO4 in Vo in der
anorganischen Schicht
von Methacryl-
säureamidsulfat
lllbgCaaUll noch als Amid vorhandene Menge
zu Wasser vorhanden NH4HSO4
60 98,7 97,2
1:1,1 40 97,0 2,85 78,0
1:1,5 30 98,8 · 1,5 76,3
1:1,7 20 97,9 + 74,0
1:2,0 0,5
Es ist auffallend, daß die beste Ausbeute und die beste Schichtentrennung bei der Verwendung von 1 Mol Wasser auf etwa 1 Mol Methacrylsäureamidsulfat erhalten wird. Es ist jedoch vorteilhaft, statt genau 1 Mol Wasser eine geringfügig größere Menge, etwa 1,1 Mol, zu verwenden, da bei dieser Zusammensetzung des Gemisches das sich ausscheidende Ammoniumbisulfat nicht so rasch kristallisiert, weil sonst durch eine vorzeitige Kristallbildung besonders im Strömungsdruckrohr eine Störung des gesamten Verfahrensablaufes eintritt. Als Vorteile gegenüber den bekannten Verfahren sind die erheblich kürzeren Reaktionszeiten anzusehen, die das Verfahren der Erfindung besonders für die kontinuierliche Durchführung, z. B. in Strömungsdruckrohren, geeignet machen. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren werden die Reaktionsprodukte Methacrylsäure und Ammoniumbisulfat in ausgezeichneten Ausbeuten und nahezu wasserfrei ohne nennenswerte Verunreinigungen durch Nebenprodukte gewonnen. Daher ist die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Methacrylsäure wenig polymerisationsanfällig und gut lagerfähig. Die nahezu wasserfreie Methacrylsäure kann außerdem ohne zusätzliche Verwendung von Stabilisierungsmitteln oder Lösungsmitteln zur Feinreinigung destilliert werden. Die größtenteils vollständige Trennung der entstandenen beiden Schichten macht es möglich, das durch Verseifung entstandene Ammoniumbisulfat ohne weitere Reinigung wirtschaftlich zu verwerten.
Es entstehen keine Kosten für die Entwässerung oder Konzentrierung der Lösungen wie bei den bekannten Verfahren.
Beispiel 1
In einem 11 fassenden Kolben mit Rückflußkühler werden 747 g (4,08 Mol) eines bei erhöhter Temperatur nachreagierten Gemisches aus Acetoncyanhydrin und Schwefelsäure im Molverhältnis 1:1 unter starkem Rühren mit 81 g (4,5 Mol) Wasser, also im Molverhältnis 1:1,1, verseift. Die Temperatur im Kolben wird auf 135° C gehalten.
Der Überschuß von 0,4 Mol Wasser wird gewählt, da bei der Sumpftemperatur sich ein Teil des Wassers im Rücklauf befindet und der Verseifung entzogen ist. Außerdem wird bei einem derartigen Wasserüberschuß der Schmelzpunkt der Bisulf atschicht von 146,9 auf etwa 130° C erniedrigt und damit die Aufarbeitung erleichtert.
Nach 60 Minuten wird in einem erhitzten Abscheider die Schichtentrennung vorgenommen. Nach der Abkühlung erstarrt die anorganische Schicht zu einem festen, weißen Schmelzkuchen, der 480 g wiegt. Das Gewicht der organischen Schicht, eine hellgelbe, leicht ölige Flüssigkeit, beträgt 344 g. Das bedeutet einen Verlust von 4 g, bezogen auf die Einsatzmenge, entsprechend 0,55 °/o. Die Ausbeute zeigt die folgende Tabelle.
Verbindung
Anorganische Schicht
mg
in Gewichtsprozent
Ausbeute mg
Organische Schicht
in Gewichts- Ausbeute Prozent J in Vo
Gesamte
Ausbeute
in Vo
Als NH4HSO4
Noch vorhandenes Amid
Überschuß an Wasser ...
Methacrylsäure
Polymere
457,6 3,9 5,28 7,5 3,0
95,8 0,82
1,11
1,57 0,63
477,28 = 100 °/o
1,12
70,4
2,14 etwa 0,86
6,1 1,78
5,99 1,75
2,64 0,77
328,75 95,7
343,48 = 100%
1,3 1,73 35,2 93,7
99,8
98,6 2,85 105,2 95,84 0,86
Beispiel 2
In der Vorrichtung nach Beispiel 1 werden 751 g (4,11 Mol) eines Gemisches aus Acetoncyanhydrin und Schwefelsäure im Molverhältnis 1:1 mit 81,3 g (= 4,54 Mol) Wasser, entsprechend einem Molverhältnis von 1:1,1, umgesetzt. Die Kolbeninnentemperatur wird auf 125° C gehalten. Nach 110 Minuten wird der Versuch beendet. Bei der Aufarbeitung werden 486 g anorganische Schicht als fester, weißer Schmelzkuchen und 341 g organische Schicht als gelbes, dünnes Öl erhalten. Die Verluste (Wandverluste) betragen 5,3 g, entsprechend 0,64 %. Die Ausbeute zeigt die folgende Tabelle.
Verbindung
Anorganische Schicht
mg
in Gewichtsprozent Ausbeute
in Vo
Organische Schicht
mg
in Gewichtsprozent
Ausbeute
in°/o
Gesamte
Ausbeute in Vo
Als NH4HSO4
Noch vorhandenes Amid
Überschuß an Wasser ...
Methacrylsäure
Polymere Methacrylsäure
462 1,64 5,17 6,93 8,3
95,5 0,34 1,07
1,43 1,72
484,04= 100% 97,8
0,47
69,0
1,96
2,49
99,5
7,1
3,6
2,35
326,5
2,09
1,06
0,69
96,2
339,55 = 100%
1,5 1,03 31,3 92,4
99,4
99,2 1,5 100,3 94,36 2,49
Beispiel 3
a) Durch eine Schlange aus sogenanntem V4A-Stahl mit 300 ml Nutzvolumen und angeschlossenem Abscheider aus dem gleichen Stahl werden mit Reglerpumpen (Kolben aus V4A-Stahl, verstellbarer Hubraum, in Stellung 1 0 bis 300 ml je Stunde und in Stellung 2 0 bis 3 1 je Stunde, Pumpenkopf heizbar) über einen heizbaren Mischblock mit etwa 2500 ml (= 1770 g = 9,66 Mol) eines Gemisches aus Acetoncyanhydrin und Schwefelsäure im Molverhältnis 1:1 und 174 g (= 9,66 Mol) Wasser im Gleichstrom während einer Stunde geleitet. Die Pumpenköpfe werden für das Gemisch auf 110° C und für Wasser auf 60° C erhitzt und der Reaktionsraum durch ein Heizbad auf 165° C gehalten. In der Vorrichtung herrscht ein Stickstoffdruck von 5 bis 10 atü. Aus dem auf mehr als 125° C erhitzten Abscheider werden die anorganische und organische Schicht fortlaufend ausgetragen. Bei dieser Kolbeneinstellung beträgt die durchschnittliehe Verweilzeit in der Schlange 6,7 bis 7 Minuten. Die anorganische Schicht erstarrt in der Auffangschale zu einer schneeweißen Kristallplatte, während die organische Schicht als hellgelbes Öl über einen Kühler abfließt. Es werden je Stunde 1110g anorganische Schicht und 827 g organische Schicht erhalten, das bedeutet 7 g Verlust, bezogen auf die Einsatzmenge, entsprechend 0,36%.
Verbindung
Anorganische Schicht
mg
in Gewichtsprozent Ausbeute
in Vo
mg
Organische Schicht
in Gewichts- Ausbeute Prozent in Vo
Gesamte
Ausbeute
in Vo
Als NH4HSO4
Noch vorhandenes Amid
Wasser
Methacrylsäure
Polymere Methacrylsäure
1101 0,2
99.7
2,5 j 0,25 1103,7 = 99,43 98,94
0,3
6,5 0,8 0,58
0,8 — . —-
0,32 — i — 815,0 99,1 98,1
822,62=100% , 99,47
99,52 0,1
98,1 0,3
b) In der Vorrichtung nach Beispiel 1 werden zum Vergleich 697 g (= 3,81 Mol) eines Gemisches aus Acetoncyanhydrin und Schwefelsäure mit 137 g (7,62 Mol) Wasser, das entspricht einem Molverhältnis dieses Gemisches zu Wasser gleich 1:2, verseift. Die Sumpftemperatur wird auf 135 bis 138° C gehalten. Nach etwa 4 Minuten eikennt man an der Trübung den Beginn der Emulsionsbildung und späteren Schichtenbildung. Nach 20 Minuten läßt man die Mischung absitzen und trennt die Schichten bei der vorstehend genannten Temperatur. Unter Rühren wird die Ammoniumbisulfatschicht auf 0° C abgekühlt. Das abgeschiedene Salz wird abgeschleudert und die Filtrate untersucht. Das Gewicht der wäßrigen Schicht beträgt 416 g, der organischen Schicht 413,5 g, also 4,5 g sind Verlust, das sind 0,55 %.
Anorganische wäßrige Schicht in Gewichts Ausbeute Organische Schicht 7,48 Ausbeute Gesamte
Verbindung prozent in Vo • in Gewichts- 0,25 in Vo Ausbeute
in g 64,7 I l-f Λ \ 8 prozent 31,8 ; 7,8 in Vo
Als festes NH4HSO4 264,7 14,5 I 74 I 74,5 18,27 266,8 65,5 ί 23'9 i 97,9
Als NH4HSO4-Lösung 59,3 0,15 0,18 30,5 3,2 . 0,78 0,31
Noch vorhandenes Amid ... 0,6 9,55 57,0 1,02 407,82 = 46,3 0,5
Überschuß an Wasser 39,1 8,6 10,73 = 100% 81,3 103,3
Methacrylsäure 35,2 2,47 3,08 0,96 92,1
Polymere Methacrylsäure ... 10,1 = 100% 98,3 98,7 4,4
409,0 =

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Methacrylsäure und Ammoniumbisulfat durch Erhitzen von sogenanntem Methacrylsäureamidsulfat mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß man das Methacrylsäureamidsulfat bei Temperaturen von 125 bis 185° C, gegebenenfalls unter Druck von
    9 10
    2 bis 10 atü bei 145 bis 185° C, mit 1 bis 1,1 Mol In Betracht gezogene Drackschriften:
    Wasser bzw. mit Wasserdampf unter Druck be- Deutsche Patentschrift Nr. 863 050;
    handelt und die entstandenen wasserfreien Schich- österreichische Patentschrift Nr. 208 838;
    ten aus geschmolzenem Ammoniumbisulfat und französische Patentschrift Nr. 1242 505;
    Methacrylsäure bei Temperaturen über 125° C 5 britische Patentschrift Nr. 650 343;
    voneinander trennt. USA.-Patentschriften Nr. 2 786 739, 2 265 785.
    409 040/568 3.64 © Bundesdruckerei Berlin
DED35297A 1961-01-30 1961-01-30 Verfahren zur Gewinnung von Methacrylsaeure und Ammoniumbisulfat Pending DE1166183B (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED35297A DE1166183B (de) 1961-01-30 1961-01-30 Verfahren zur Gewinnung von Methacrylsaeure und Ammoniumbisulfat
US168543A US3205039A (en) 1961-01-30 1962-01-24 Production of methacrylic acid and ammonium bisulfate
GB3057/62A GB959119A (en) 1961-01-30 1962-01-26 Process for obtaining methacrylic acid and ammonium bisulphate

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED35297A DE1166183B (de) 1961-01-30 1961-01-30 Verfahren zur Gewinnung von Methacrylsaeure und Ammoniumbisulfat

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1166183B true DE1166183B (de) 1964-03-26

Family

ID=7042576

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED35297A Pending DE1166183B (de) 1961-01-30 1961-01-30 Verfahren zur Gewinnung von Methacrylsaeure und Ammoniumbisulfat

Country Status (3)

Country Link
US (1) US3205039A (de)
DE (1) DE1166183B (de)
GB (1) GB959119A (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3320305A (en) * 1964-01-28 1967-05-16 Exxon Research Engineering Co Process for converting nitriles

Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2265785A (en) * 1937-10-28 1941-12-09 Ici Ltd Manufacture of methacrylic acid esters
GB650343A (en) * 1948-07-23 1951-02-21 Basil Henry Atkinson Improvements in or relating to the manufacture of methacrylic acid
DE863050C (de) * 1944-07-11 1953-01-15 Roehm & Haas G M B H Verfahren zur Abscheidung von Acrylsaeure oder Methacrylsaeure aus waessrigen Loesungen
US2786739A (en) * 1954-05-10 1957-03-26 Allied Chem & Dye Corp Continuous process for the production of methacrylic acid esters and ammonium sulphate
AT208838B (de) * 1958-08-22 1960-04-25 Henkel & Cie Gmbh Verfahren zur Kontinuierlichen Herstellung von Acrylsäureamid
FR1242505A (fr) * 1958-12-09 1960-09-30 Degussa Procédé pour préparer des composés de l'acide méthacrylique

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CA477203A (en) * 1951-09-25 S. Davis Harold Preparation of acrylic acid
US2140469A (en) * 1934-07-09 1938-12-13 Ici Ltd Production of methacryl-containing compounds

Patent Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2265785A (en) * 1937-10-28 1941-12-09 Ici Ltd Manufacture of methacrylic acid esters
DE863050C (de) * 1944-07-11 1953-01-15 Roehm & Haas G M B H Verfahren zur Abscheidung von Acrylsaeure oder Methacrylsaeure aus waessrigen Loesungen
GB650343A (en) * 1948-07-23 1951-02-21 Basil Henry Atkinson Improvements in or relating to the manufacture of methacrylic acid
US2786739A (en) * 1954-05-10 1957-03-26 Allied Chem & Dye Corp Continuous process for the production of methacrylic acid esters and ammonium sulphate
AT208838B (de) * 1958-08-22 1960-04-25 Henkel & Cie Gmbh Verfahren zur Kontinuierlichen Herstellung von Acrylsäureamid
FR1242505A (fr) * 1958-12-09 1960-09-30 Degussa Procédé pour préparer des composés de l'acide méthacrylique

Also Published As

Publication number Publication date
US3205039A (en) 1965-09-07
GB959119A (en) 1964-05-27

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2529654A1 (de) Verfahren zur herstellung von dimethylsulfoxid
DE814144C (de) Verfahren zur Herstellung von Hydroxylaminsulfonaten und/oder Hydroxylaminsulfat
DE1166183B (de) Verfahren zur Gewinnung von Methacrylsaeure und Ammoniumbisulfat
DE1238028B (de) Verfahren zur Durchfuehrung der kontinuierlichen Cyanaethylierung von ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder Thiolen
DE550572C (de) Verfahren zur Herstellung von AEthionsaeure bzw. Carbylsulfat und deren Homologen
DE765734C (de) Verfahren zur Herstellung von Methacrylsaeureverbindungen
DE932369C (de) Verfahren zur Herstellung von waessrigen Glyoxylsaeureloesungen aus Glyoxal oder seinen Polymerisationsprodukten
DE2421039C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Diisopropylbenzolmonohydroperoxid
DE944012C (de) Verfahren zur Reinigung von Rohacrylsaeurenitril
DE1236508B (de) Verfahren zur Herstellung von Aralkylhydro-peroxyd en
DE1163800B (de) Verfahren zur Herstellung von Methacrylsaeureamidsulfat durch Umsetzung von Acetoncyanhydrin mit Schwefelsaeure
DE565233C (de) Verfahren zur Herstellung von Benzoesaeure
DE1166184B (de) Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Methacrylsaeureamid und Ammoniumbisulfat
DE860349C (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Crotonaldehyd
DE581829C (de) Verfahren zur Gewinnung von Fettsaeuren
DE749643C (de) Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Carbonsaeureamide
DE854359C (de) Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Lactamen
DE553149C (de) Verfahren zur ununterbrochenen Darstellung von Dichloraethylen aus Acetylen und Chlor
DE954246C (de) Verfahren zur Herstellung von Trichloracrylylchlorid aus Hexachlorpropen
DE2014783C3 (de) Verfahren zur Abtrennung von Schwefelsäure aus einem Reaktionsgemisch
DE1956806A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Gemischen von Monoaethanolamin und Triaethanolamin
DE903456C (de) Verfahren zur Herstellung von ª‰-Methoxy-isobutyraldehyd
DE944730C (de) Verfahren zur Herstellung von Caprolactam
AT228770B (de) Verfahren zur Herstellung von ω-Caprolactam
DE542254C (de) Verfahren zur Konzentrierung waessriger Ameisensaeure