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Farbspritzstand Die Erfindung bezieht sich auf einen Farbspritzstand
mit den Spritzraum begrenzenden, ein Zuluftgitter aufweisenden Seitenwandungen und
einer nachgeordneten Abluftwand. Bei einer bekannten Ausführung dieser Art umgrenzen
Zuluftgitter der Seitenwandungen zusammen mit der Abluftwand einen Spritzraum von
etwa quadratischer Grundfläche, auf die der zu spritzende Gegenstand gestellt wird.
Aus den Seitenwandungen wird die Luft etwa rechtwinklig zur Wandung in den Spritzraum
hineingedrückt und dann durch die Saugwirkung der Abluftwand zu letzterer hingelenkt.
Durch die Saugwirkung der Abluftwand wird gleichzeitig Luft von dem Standplatz angesaugt,
der vor der vierten offenen Seite des Spritzraumes liegt und zum Aufenthalt der
Bedienungsperson dient, die von hier aus mittels einer Spritzpistole Farblack auf
den zu spritzenden Gegenstand spritzt. Die vom Standplatz abgesaugte Luft wird ersetzt
durch selbsttätig nachströmende Außenluft, die auf ihrem Wege zum Standplatz eine
Heizvorrichtung passiert.
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Bei diesem bekannten Spritzstand ist also die aus den Zuluftgittern
der Seitenwände ausströmende Luft zum Teil auf den zu spritzenden Gegenstand selbst
gerichtet und bringt dadurch im Spritzraum schwebende Farbnebeltröpfchen auf die
Lackschicht des zu spritzenden Gegenstandes, wodurch Unebenheiten des Lackauftrages
entstehen. Außerdem führt die über den Standplatz zuströmende Außenluft Staub mit
sich, der sich auf den zu spritzenden Gegenstand absetzt. Schließlich kann der Bedienungsmann
die Luftströmung fahrlässig in nachteiliger Weise beeinflussen, indem er mit der
Hand oder Spritzpistole in den Spritzraum hineinreicht, wodurch ein Teil der aus
den seitlichen Zuluftgittern ausströmenden Luft samt den in ihr schwebenden Farbtröpfchen
auf den zu spritzenden Gegenstand geleitet wird.
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Die Erfindung bezweckt, die genannten Nachteile zu beheben, und besteht
darin, daß ein in den Seitenwandungen des Spritzraumes vorgesehenes Zuluftgitter
am Spritzgut vorbei nach der Abluftwand hin gerichtet ist und daß hinter dem Standplatz
des Bedienungsmannes in an sich bekannter Weise ein weiteres Zuluftgitter angeordnet
ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung führt die aus dem seitlichen
Zuluftgitter zuströmende Luft die schwebenden Farbnebeltröpfchen an dem zu spritzenden
Gegenstand vorbei, während die vom Standplatz mit überdruck zuströmende Luft verhindert,
daß etwa von der von den seitlichen Zuhiftgittern zuströmenden Luft nicht erfaßte
Tröpfchen den Weg zum Standplatz nehmen. Die erfindungsgemäße Anordnung bietet .den
besonderen Vorteil, daß dem seitlichen Zuluftgitter ungereinigte und unbeheizte
Luft zugeführt werden kann, da letztere weder mit dem zu spritzenden Gegenstand
noch mit dem Bedienungsmann -in Berührung kommt. Dabei ist der Luftbedarf gering.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird für beide Zuluftgitter
ein einziger Ventilator vorgesehen und werden in der Leitung zu den hinter dem Standplatz
liegenden Zuluftgitter ein Filter und eine Heizvorrichtung vorgesehen.
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Damit die Stärke der von der Rückwand ausgehenden Luftströmung im
Verhältnis zu der von der Seitenwand ausgehenden Luftströmung den jeweiligen Umständen
entsprechend geregelt werden kann, weisen die Leitungen zu den Zuluftgittern in
an sich bekannter Weise Drosselklappen auf.
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Schließlich ist es zweckmäßig, wenn der Standplatz von einer überdachung
und einer das Zuluftgitter tragenden Wand begrenzt wird, da sich dann mit verhältnismäßig
geringem Energieaufwand der gewünschte Luftüberdruck am Standplatz bilden läßt,
und zwar auch dann, wenn der Standplatz zwecks leichter Bedienbarkeit beiderseits
mit einem Zugang versehen ist.
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Zur Klarstellung der Erfindung sei auf andere bekannte Spritzstände
hingewiesen, die den Spritzraum begrenzende, Zuluftöffnungen aufweisende Seitenwandungen
und eine nachgeordnete Abluftwand haben. Bei einer Ausführung dieser Bauart sind
die Zuluftöffnungen so ausgebildet, daß sich senkrechte Luftvorhänge vor den Seitenwandungen
bilden, um letztere vor Ablagerungen von Farbe zu schützen. Der erfindungsgemäße
Schutz der zu spritzenden Gegenstände gegen Farbtröpfchen wird auf diese Weise jedoch
nicht erreicht. Auch fehlt dieser Anordnung ein Zuluftgitter hinter dem Standplatz,
so daß kein Schutz gegen von außen zudringenden Staub besteht.
Bei
einer anderen Ausbildung haben die Zuluftöffnungen an den Seitenwänden des Spritzraumes
die Form eines Düsenkranzes, der die Öffnungen zwischen Spritzraum und Standplatz
umgibt. Dieser Düsenkranz soll einen Luftvorhang zwischen Standplatz und Spritzraum
bilden, dessen Funktion aber gestört wird, sobald der Bedienungsmann in ihn hineingreift.
Auch die erfindungsgemäßen Ziele, Fernhaltung schwebender Farbtröpfchen und von
außen zuffiegender Staubteilchen von dem zu spritzenden Gegenstand, können auf diese
Weise nicht erreicht werden, und zwar unter anderem deshalb nicht, weil auf dem
Standplatz kein Überdruck herrscht, so daß Teile der aus den Düsen ausströmenden
Luft unter Mitnahme von schwebenden Farbtröpfchen auf den zu spritzenden Gegenstand
oder auf den Standplatz hin ausweichen, statt zur Abluftwand hinzuwandern.
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Die Schaffung eines Überdruckes am Standplatz ist an sich bekannt.
Bei einer bekannten Ausführung steht der Bedienungsmann unter einem Dach mit dem
Rücken zu einer Wand, aus der gereinigte Luft austritt, während vor ihm im Freien
der zu spritzende Gegenstand steht. Auf diese Weise ist zwar ein gewisser Schutz
des Bedienungsmannes, aber ein Schutz weder des zu spritzenden Gegenstandes noch
aller anderen Personen der Umgebung geschaffen.
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Bei einer weiteren bekannten Ausführung mit Überdruck am Standplatz
steht der Bedienungsmann im Spritzraum selbst unter einer Luftbrause, die im Spritzraum
und damit auch am Standplatz einen Überdruck erzeugt, der teils durch die Tätigkeit
eines Saugventilators, teils durch am Boden angeordnete Fenster entweicht. Da hier
weder eine seitliche Zuluftwand noch eine in der Rückwand vorgesehene Zuluftwand
vorhanden sind, besteht keine Sicherheit gegen das Anfliegen von schwebenden Farbtröpfchen
auf den zu spritzenden Gegenstand. Außerdem ist die Sicherheit des Bedienungsmannes
nur zu gewährleisten durch einen sehr starken Luftstrom, der nicht nur Kosten bereitet,
sondern auch die Gesundheit des Bedienungsmannes gefährdet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Farbspritzstand gemäß
I-1 der F i g. 2, F i g. 2 einen Schnitt II-II der F i g. 1, F i g. 3 eine Draufsicht
auf den Farbspritzstand mit abgenommener Überdachung und die F i g. 4 bis 7 ein
Luftverteilungsgitter des Farbspritzstandes.
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Der in den F i g. 1 bis 3 dargestellte Farbspritzstand besitzt einen
Standplatz 1 für den Bedienungsmann. Rechts vom Standplatz 1 ist eine Drehscheibe
2 vorgesehen, auf die der zu spritzende Gegenstand gestellt wird. Unterhalb der
Drehscheibe 2 ist in den Spritzstand ein Motor 3 eingebaut. Auf den beiderseits
des Motors 3 hervorragenden Wellenenden sind Saug- und Druckventilatoren
4 und 5 vorgesehen. Vom Druckventilator 5, der über den Luftzuführungsstutzen
6 mit der Außenluft Verbindung hat, führt ein erstes unter dem Standplatz 1 liegendes
Abzweigrohr 7 zu einem in einer Zuluftwand 8 liegenden, aufsteigenden rohrförmigen
Hohlraum 9. Im aufsteigenden rohrförmigen Hohlraum 9 ist ein Filter 10 eingebaut,
durch welches die Zuluft gereinigt t wird. Hinter dem Filter 10 ist ein mit Dampf-,
Elektro-, Warm-, Überdruckheißwasser- usw. Beheizung versehenes Heizregister 11
angeordnet, durch welches die Luft entsprechend der Jahreszeit angewärmt wird. Hinter
dem Heizregister 11 ist ein Zuluftgitter 12 vorgesehen. Eine als Beispiel dienende
Ausführungsform des Zuluftgitters ist in den F i g. 4 bis 7 dargestellt und weiter
unten beschrieben.
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Vom Druckventilator 5 führt ein zweites Abzweigrohr 13 nach
oben in den Spritzraum 14. Zwischen der Mündung des zweiten Abzweigrohres
13 und dem Spritzraum 14 ist ein Zuluftgitter 15 vorgesehen, das gemäß den F i g.
4 bis 7 ausgebildet ist. Hinter dem Spritzraum 14 ist ein Grob- und Feinfilter
16
vorgesehen. Die Abluftwand 17 ist rohrförmig hohl ausgebildet. Der
rohrförmige Hohlraum 18 stellt die Luftverbindung vom Filter 16 zu dem Saugventilator
4 her. Die Luft wird vom Saugventilator über den Stutzen 19 und über ein
evtl. vorgesehenes, nicht dargestelltes Ableitungsrohr ins Freie geführt.
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Das in den F i g. 4 bis 7 als Beispiel gezeigte Luftverteilungsgitter
besitzt einen Rahmen 20 mit einer Anzahl Lagerstellen 21 und 22. In den Lagerstellen
21 sind senkrecht angeordnete Leitschaufeln 23 und in den Lagerstellen 22 waagerechte
Leitschaufeln 24 drehbar gelagert. Beide Leitschaufelserien 23 und 24 liegen je
in Reihe. Die Reihen haben einen solchen Abstand, daß die Leitschaufeln, ohne sich
gegeneinander zu behindern, verstellt werden können, wie es aus den F i g. 5 bis
7 ersichtlich ist. Die verstellbare Anordnung der Leitschaufeln hat den Zweck, daß
der Luft bei entsprechender Verstellung der Leitschaufeln 24 und 23 jede Richtung
gegeben werden kann.
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Die Arbeitsweise des Klein- oder Tischspritzstandes ist folgende:
Beim Lauf des Motors 3 wird über den Druckventilator 5 Luft durch das erste Abzweigrohr
7 und den rohrförmigen Hohlraum 8, ferner über das Filter 10, die Heizregister
11 und das Zuluftgitter 12 am auf dem Standplatz 1 stehenden Bedienungsmann
vorbei in den Spritzraum 14 gedrückt. Den beim Spritzen entstehenden Nebel nimmt
der Luftstrom mit. Gleichzeitig wird nichtgefilterte, unbeheizte Nebenluft vom Druckventilator
5 durch das zweite Abzweigrohr 13 derart über das Zuluftgitter 15 in den Spritzraum
14 eingeführt, daß die zusätzliche Luft nicht den auf dem Drehtisch 2 liegenden
Gegenstand trifft. Die Abluft der beiden im Druckraum 14 zusammenfließenden
Luftströme aus den Zuleitungen 8
und 13 wird über das Grob- und Feinfilter
16, den rohrförmigen Hohlraum 18, durch den Saugventilator 4 abgesaugt und
über den Stutzen 19 in die Abluftleitung gefördert.
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Die seitliche Nebenluft aus dem Abzweigrohr 13 ermöglicht es, den
Spritzraum 14 relativ groß und bequem zu gestalten, der dabei eine relativ geringe
Luftmenge aus der Zuluftwand erfordert. Außerdem wird Heizmaterial und Kraft erspart,
da die seitlich einströmende Zuluft aus dem Rohr 13 nicht beheizt und nicht gefiltert
wird. Diese Nichtbeheizung und Nichtfilterung ist möglich, da diese Luft nicht mit
dem Bedienungsmann bzw. dem Spritzgegenstand in Berührung kommt. Außerdem ist der
Bedienungsmann einem verringerten Hauptluftstrom aus der Zu-Luftwand 8 ausgesetzt,
was gesundheitlich vorteilhaft ist. Die geringere Hauptluftstromgeschwindigkeit
reißt auch weniger Staub mit. Die Arbeitsqualität wird verbessert.
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Es ist selbstverständlich, daß die obengenannte erfindungsgemäße Vorrichtung
an der Saugeinrichtung
16, 18 auch mit einer bekannten Wasserberieselungsanlage
zum Abscheiden von Farbstoffen versehen sein kann. Eine derartige Anlage besitzt
dann im wesentlichen die Zuluftwand 8 mit den Heiz- und Filtereinrichtungen 10 und
11, ein seitlich in den Spritzraum eingeführtes luftleitendes Abzweigrohr 13, mit
Zuluftgitter 15 und die Saugeinrichtung beim Filter 16, die wasserberieselt ist.