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Verfahren zur Reinigung mikrobiologisch wirksamer Diamine Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Reinigung mikrobiologisch wirksamer Diamine, die durch
einen aus Aminodiearbonsäuregliedern bestehenden Polypeptid-polycarbonsäurerest
N-monoacyliert worden sind, oder von deren Salzen, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß das acylierte Produkt vor oder gegebenenfalls nach seiner Überführung in ein
anorganisches oder organisches Salz in Wasser gelöst und die Lösung einer Dialyse
unterworfen wird.
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Die Salze können in bekannter Weise dadurch hergestellt werden, daß
man ein Polypeptidderivat in einer anorganischen oder organischen Säure, wie Salz-,
Schwefel-, Salpeter-, Ameisen-, Essig-, Glucon-, Phthalsäure, löst, wobei man zweckmäßig
in verdünnter wäßriger Lösung arbeitet. Die erhaltenen Salze stellen neue Verbindungen
dar. Die durch Dialyse gereinigte Lösung des Polypeptidderivats kann zur Überführung
in den festen Zustand einer Gefriertrocknung unterworfen werden.
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Die als Ausgangsverbindungen verwendeten Polypeptidderivate werden
nach hier nicht beanspruchtem Verfahren zweckmäßig durch Umsetzung von aus aliphatischen
Aminodicarbonsäuren aufgebauten Polypeptid-polycarbonsäuren bzw. deren Säurederivaten
der allgemeinen Formel
worin A die Bedeutung eines Restes einer Carbonsäure oder eines Carbonsäurederivats
hat und n eine ganze Zahl und x gleich 80 bis 100 ist, mit aliphatischen
Diaminen, z. B. Alkyldiaminen, deren N,-mono- oder N,-disubstituierten Derivaten
hergestellt, wobei man vorzugsweise auf eine freie reaktionsfähige Carboxylgruppe
mindestens 5 Moleküle Diamin anwendet.
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Die Polyaminosäureester können z. B., wie in »Acta Chimica«Ae. Sei.
Hung., 1955, Tom. V., S. 271, angegeben, aus dem Ester des L-4-(fl-Carboxyäthyl)-oxazolidin-2,5-dions
hergestellt werden. (Zur Herstellung der Polyaminosäuren vgl. »Experientia«, 1954,
Bd. X, S. 166.)
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein durch Monoacylierung eines Diamins mit einem Polypeptid der
weiter oben angegebenen allgemeinen Form erhaltenes Polypeptidderivat in einer geeigneten
Säure, z. B. verdünnter Salzsäure, gelöst, die Lösung dialysiert und gegebenenfalls
nach Entfernung der ungelösten Bestandteile der Gefriertrocknung unterworfen, wobei
das Produkt als Festsubstanz erhalten wird. Die auf diese Weise gewonnenen Salze
eignen sich insbesondere zur Behandlung von Wunden. Beispiel 1
Zunächst werden
nach hier nicht beanspruchtem Verfahren 8 g pulvriger X-POIY-L-glutaminsäure-y-methylester
mit 50 cem Äthylendiamin-monohydrat 1 Stunde auf 134'C erhitzt, dann
der Überschuß an Äthylendiamin unter vermindertem Druck entfernt und der erhaltene
Rückstand über Schwefelsäure getrocknet.
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Dann wird erfindungsgemäß in 411/jger Salzsäure gelöst, sodann gegen
Wasser und nachher gegen destilliertes Wasser dialysiert. Hierauf wird die erhaltene
Lösung von gegebenenfalls vorhandenen Festteilchen durch Filtration befreit und
der Gefriertrocknung unterworfen. Das salzsaure Salz des basischen Polyglutaminsäurederivats
wird in etwa 500/,iger Ausbeute erhalten.
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Diese Verbindung hindert in einer Konzentration von 5 y/ccm
das Wachstum von Staphylococcus-Wood und in einer Konzentration von 20 y/ccm das
Wachstum von Bacterium subtilis. Die Wirkung des Produktes auf Meerschweinchen,
die mit H"RV - TBC-Bakterien infiziert wurden, ist von der gleichen Größenordnung
wie
diejenige des INH (Isonicotinsäurehydrazid), sowohl per os als auch subcutan verabreicht.
Bei spiel 2 Zunächst wird nach hier nicat b--anspruchte-n Vjrfahren 4
g feinpulvriger --,-Poly-i--glutamiiisäure-y-inethylester mit 20 cem wasserfreiem
Putrescin 1 Stunde erwärmt, der Überschuß an Putrescin durch Destillation
im Vakuum entfernt und das erhaltene Reaktionsprodukt im Exsikkator über Schwefelsäure
getrocknet.
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Das Produkt wird dann erfindungsgemäß in verdünnter Salzsäure gelöst.
Die Lösung wird dann dialysiert und schließlich der Gefriertrocknung unterworfen.
Das salzsaure Salz wird in etwa 501/,iger Ausbeute erhalten.
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Beispiel 3
Ein aus 7.2g DL-Anhydropolyasparaginsäure
und 24cem wasserfreiem Äthylendiamin nach hier nicht beanspruchtem Verfahren hergestelltes
amidiertes Produkt wird in verdünnter Salzsäure gelöst und 24 Stunden dialysiert.
Die erhaltene wäßrige Lösung wird unter vermindertem Druck eingeengt und der Gefriertrocknun-
unterworfen, wobei man 4 g eines gelblichen, amorphen, hygroskopischen Produktes
erhält, das sich in Wasser leicht löst.
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Dieses Produkt hindert in einer Konzentration von 100 y,/ccm
das Wachstum des Staphylococcus-Wood-Stammes und des Bacterium subtilis.
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Beispiel 4 Ein aus 0,5 g y-POIY-D--lutaininsäure--N-methylester
und 3 ccm Äthylendiamin nach hier nicht beanspruchtem Verfahren hergestelltes
amidiertes Produkt wird in 5 ccm 411/,iger Salzsäure gelöst und gegen destilliertes
Wasser dialysiert. Die nach der Dialyse erhaltene Lösung wird der Gefriertrocknung
unterworfen, wobei man 100 mg eines weißen, amorphen Produktes erhält,
das sich in Wasser leicht löst. Beispiel 5
Nach hier nicht beanspruchteni
Verfahren werden 30 cern N,N-Diäthylaminoithylamin mit 10 g "-Poly-L-glutaminsäure-,i-niethvle##ter
acyliert.
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Das erhaltene trockene Produkt wird erfindungsgemäß in 40/"iger Salzsäure
gelöst, dialysiert und der Gefriertrocknune unterworfen, \vobei man 13 g
eines weißen, amorphen, glänzenden Produktes erjiält.
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Dieses Produkt hindert das Wachstum von Bacterium subtilis in einer
Konzentration von 100y/ccm, das Wachstum von Microbacterium friburciensis in C einer
Konzentration von 20;,/ccm und das des Microbacterium sme-matis in einer Konzentration
von 10 bis 20 7/ccm.
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Beispiel 6
15 g N,N-Diäthylaminoäthylaiiiin werden
nach hier nicht beanspruchtem Verfahren mit 5 g --Poly-L-glutaminsäure-,
--nethylester acyliert.
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Das trockene Produkt wird ertindungsgemäß in 30/,iger Salzsäure gelöst,
dialysiert. filtriert, im Vakuum eingeengt und der Gefriertrocj\-!iLn2 unterworfen,
wob.-i man 3 g eines amorphen Produ.'<tes erhält.
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Dies,-s Produkt ist Mil#.-ob#t.#-teri,--ii gegeiiüb#-r wirksam. In
einer Konzeritnition von 2,5 yling hemmt es die Entwick-luncy des Staphvlocz)ccus-Wood-Stainmes.
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